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Updated: 18.12.2012 15:51
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Die Maquiladoras in der mexikanischen Gesellschaft

(Die Erhebung des CFO basiert auf eigenen Untersuchungen ebenso wie auf offiziellen statistischen Angaben)

Danach gab es zum Stichtag 1. Juli 2004 in Mexiko insgesamt 2.804 Maquiladorabetriebe (rund 1 Prozent aller formell registrierten Unternehmen), die 1.131.000 Menschen beschäftigten (insgesamt gibt es in Mexiko etwas über 14 Millionen registrierte Beschäftigte), davon 51 Prozent Männer - wobei von den rund 900.000 Stellen (80%) in der Produktion 54% von Frauen besetzt sind (im Vergleich dazu sind es in der "regulären Wirtschaft" rund 30 Prozent).

In den fünf nördlichen (Grenz-) Bundesstaaten Tamaulipas, Coahuila, Chihuahua, Sonora und Baja California befinden sich 2.057 Maquiladorabetriebe mit 875.695 Beschäftigten. Davon wiederum befinden sich in Baja California die meisten, nämlich 869 Betriebe (alleine in Tijuana 566), während in Chihuahua mit 275.166 die meisten Menschen in Maquilas arbeiten - Maquilabetriebe können zwischen 5 und 3.000 Beschäftigte haben.

Den Höhepunkt hatte die Zahl der Maquilabeschäftigten im Oktober 2000 erreicht, als rund 1.347.000 Menschen in solchen Betrieben arbeiteten, im Juli 2003 war diese Zahl auf 1.045.000 gefallen um dann im letzten Jahr wieder anzusteigen.

Maquilas und NAFTA

Trotz des zwischenzeitlichen Rückgangs hat sich die Zahl der Beschäftigten in Maquilabetrieben seit in Kraft treten der NAFTA Verträge am 1.Januar 1994 mehr als verdoppelt. Besonders heben die AutorInnen der CFO die Verschiebung hin zu immer billigeren Regionen, wie etwa an die Grenze zu Texas hervor - Reynosa beispielsweise, wo sich beispielsweise Delphi befindet, hat im Durchschnitt ein Drittel niedrigere Löhne als in Baja California.

Die Krise des Jahres 2000, mit dem raschen Verlust von fast 30% aller Maquila-Arbeitsplätze - viele davon ins billigere Asien verlagert - habe ausserdem gezeigt, dass nach wie vor diese Betriebe keine ökonomische Verbindung zum "Rest" der mexikanischen Wirtschaft hätten, sondern reine Zwischenverarbeitungsbereiche für den Export geblieben sind, wie von jeher.

Working poor

Die Ausbreitung der Maquilas hat in dieser Zeit dazu beigetragen, dass Mexikos Arme keineswegs die Erwerbslosen sind: Für Hungerlöhne arbeitende Menschen in der formellen wie der informellen Ökonomie, seien selbst laut ILO der "Hauptbestandteil" der Armutsbevölkerung in Mexico.

Der gesetzliche Mindestlohn für den Bereich der Nordgrenze (und die Hauptstadt) liegt 2004 bei rund 4,10 US Dollar pro Tag. (Etwas über 45 Pesos). Die von der CFO gemeinsam mit Delphi-Arbeiterinnen erarbeitete Preisliste für (eng gefasste) Grundbedürfnisse einer 4 köpfigen Familie sieht Ausgaben von rund 34 Dollar pro Woche vor.


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