Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Dienstag, 17. Februar 2004:
I. express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit
- Ausgabe 1 / 2004 ist da!
Siehe Inhaltsverzeichnis und Bezugsquellen
Daraus im LabourNet Germany verfügbar:
Wo genau liegt eigentlich Augenhöhe? Aktionskonferenz
übt Schulterschlüsse in Frankfurt/Main. Kommentar
von Kirsten Huckenbeck
Schöne Zitate – bescheidene Realität
Noch eine Polemik
gegen Floskeln, Sonntagsreden und potemkinsche Dörfer von Hubert Herfurth.
Es ist ein Kommentar zu: Programmatik der Maulwürfe. Einleitungsbeitrag
von Jens Huhn zur fünften internationalen TIE/express-Konferenz 2003,
erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit,
11-12/03
IV. Branchen: Dienstleistungen / Einzelhandel / Metro
Fließendes Wasser
Ein Gespräch mit
türkischen Gewerkschaftern im Rahmen der Tie/express-Konferenz. Der
Metro-Konflikt war zudem Gegenstand der TIE/express-Konferenz im vergangenen
November, wo Faruk Üstün für die Unterstützung der Tez-Koop-Is
im Kampf gegen Metro warb. Auf der Konferenz ergab sich darüber hinaus
Gelegenheit, mit ihm und türkischen Gewerkschaftern aus verschiedenen Dachverbänden
zu diskutieren über aktuelle Probleme der Gewerkschaftsarbeit in der Türkei.
Bemerkenswert genug, dass sich Mitglieder der äußerst heterogenen
Einzelgewerkschaften bzw. Dachverbände zu solch einer Diskussion zusammen
fanden. Die anwesenden Delegierten hatten sich zudem ein gemeinsames Ziel gesetzt:
die Vereinigung der vier Dachverbände und die Herausgabe einer gemeinsamen,
gewerkschaftsübergreifenden Zeitung. Das Gespräch führten Kirsten
Huckenbeck und Sabine Kaiser sowie Ramazan Bayran als Übersetzer.
V. Branchen: Dienstleistungen / Transportwesen/Logistik/Bahn / Bahn
international
Schwellenrisse. Martin
Wicks zur Krise der privatisierten Eisenbahn in Großbritannien
„Im Oktober vergangenen Jahres verabschiedete das EU-Parlament das zweite
Paket zur Schaffung eines europäischen Eisenbahnraumes. Damit soll nicht
nur das Geschäft für die Bahnen, sondern vor allem auch mit den Bahnen
(über Verkauf von Unternehmensanteilen) wiederbelebt werden. Gewerkschaften
in den verschiedenen EU-Ländern befürchten, dass über die bereits
für 2006 geplanten Liberalisierungsmaßnahmen vor allem die Qualität
leidet – nicht zuletzt aufgrund weiteren Personalabbaus. Martin Wicks,
Aktivist der RMF (National Union of Rail, Maritime und Transport Workers) analysiert,
warum ein Festhalten an oder Zurück zu »Staatsbahnen« nicht
ausreicht – denn auch hier haben die Briten den Festlandseuropäern
einiges voraus. Darüber wollte er auch auf der TIE/ex-press-Konferenz sprechen,
um dort mit KollegInnen von der SUD Rail und von »bahn von unten«
über eine engere Kooperation auf europäischer Ebene zu beraten. Seine
Gewerkschaft setzt sich für einen gesamteuropäischen Eisenbahnerstreik
ein, mit dem für die Qualitäten öffentlich angebotener und nutzbarer
Mobilität geworben werden soll. Wir dokumentieren den Beitrag von Wicks,
der seine Konferenz-Teilnahme leider krankheitsbedingt absagen musste…“
VI. Branchen: Dienstleistungen / Call-Center
Call Center? Untersuchung? Kommunismus? Buchbesprechung
und Kommentar von Max Müller
Und darüber hinaus im LabourNet Germany
Vorhersehbar: Maatwerk-Pleite (Amtsgericht Hamburg, Aktenzeichen: 67c
IN 46/04)
- Rund 9500 PSA-Beschäftigte von Maatwerk-Insolvenz betroffen.
„Mit der Insolvenz der deutschen Tochter des niederländischen Personaldienstleisters
Maatwerk steht der größte deutsche Betreiber so genannter Personal-Service-Agenturen
(PSA) möglicherweise vor dem Aus. Die Bundesagentur für Arbeit (BA)
habe mit Maatwerk Deutschland rund 200 Verträge abgeschlossen, sagte
ein BA-Sprecher. Von der Insolvenz seien rund 9500 PSA-Beschäftigte betroffen.
(…) Einschließlich der Maatwerk-Mitarbeiter seien rund 10 000
Menschen von Arbeitslosigkeit bedroht. Maatwerk gilt in Arbeitsmarktkreisen
als ein Personaldienstleister, der ausgesprochen offensiv das Instrument der
PSA einsetzte….“ Link
zur dpa-Meldung in der WAZ online vom Montag, 16.02.2004
- SAK: Maatwerk-Pleite liegt in der Logik des Systems. „Nur
wer Arbeitsplätze schafft kann Arbeitslose vermitteln“. „Auf
Dauer war damit zu rechnen, dass auch große private Arbeitsvermittler
unter den Bedingungen nicht oder nur schwer überleben werden“.
Mit dieser Erkenntnis hat die Saarländische Armutskonferenz (SAK) die
Pleite von Maatwerk-Deutschland kommentiert….“ Presseerklärung
von Saarländische Armutskonferenz vom 17.2.04
- Überschrift des Tages: Personal-Service-Agenturen: Wenn
die Arbeitslosigkeit zweimal kommt. Link
zum Artikel im FAZ-Net vom 17.2.04
- Die Fehleinschätzung des Tages: „... Maatwerk war
bis Montag ein Vorzeigeunternehmen …“ Aus: Leitartikel:
Unvermittelt pleite. Das Drama um den Rauswurf von Arbeitsamtschef Florian
Gerster war ein Ärgernis, das manche Reformprozesse etwas verzögert
hat. Die Pleite des Personaldienstleisters Maatwerk ist ein dramatischer Rückschlag.
Link
zum Leitartikel der der FTD vom 17.2.2004
- Die Bundesagentur für Arbeit soll mit sofortiger Wirkung alle PSA-Verträge
mit Maatwerk gekündigt haben. Für die Betroffenen gilt:
„…Im Fall der PSA-Beschäftigte werde wie bei Mitarbeitern
normaler Unternehmer verfahren: Sie müssten sich umgehend arbeitslos
melden. "Für uns sind sie Arbeitnehmer wie in einem normalen
Unternehmen", sagte der BA-Sprecher. Derzeit werde noch geprüft,
ob sie einen Anspruch auf Insolvenzgeld hätten.
Gleichwohl würden die örtlichen Arbeitsagenturen - die früheren
Arbeitsämter - versuchen, die Betroffenen rasch zu vermitteln. Dies sei
allerdings bei PSA-Beschäftigten nicht ganz leicht, da nur schwer vermittelbare
Arbeitslose für den Einsatz bei PSAs in Frage kämen. Auch werde
versucht, sie in anderen Personal-Service-Agenturen unterzubringen….“
Entnommen aus: BA: Rund 9.500 PSA-Beschäftigte von Maatwerk-Insolvenz
betroffen. Link
zum Artikel in Süddeutsche Zeitung online vom 16.2.04
Die für diese Woche geplante Aktualisierung der Maatwerk-Studie wird dennoch
durchgeführt, weil das Prinzip – von der Zahlungsmoral abgesehen
– symptomatisch für alle PSA sein dürfte….
- Metallabschluss fördert Erosion. „Trotz ausgezeichneter
Hilfestellung von Gesamtmetall für die Mobilisierung der KollegInnen
hat die IG Metall-Führung es erneut zugelassen, dass der Flächentarifvertrag
weiter ausgehöhlt wird. Dies fördert nicht nur die Erosion der tariflichen
Bestimmungen zur Arbeitszeit sondern auch die der IG Metall…“
Artikel von
Daniel Berger im Vorabdruck aus Avanti
- Auf´m Schoß vom Chef isses am schönsten!"
(zum IG Metall Tarifabschluß). Kommentar
von André Kaufmann
- Und wie es weiter gehen wird: wir werden um diesen miesen Abschluß
im Osten noch kämpfen müssen….
- Pilotabschluss spaltet Ost-Arbeitgeberlager. „Der Pilotabschluss
in der Metallindustrie hat die Arbeitgeber in den neuen Ländern vor
den ersten Tarifrunden entzweit. Die Tarifparteien in Nordrhein-Westfalen
und Bayern folgten indes im Grundsatz der Einigung in Baden-Württemberg…“
Link
zur dpa-Meldung vom 17. Februar 2004
- Zitat zum Thema: "Der Tarifvertrag passt zur Leistungsfähigkeit
der Betriebe in NRW", sagte IG Metall-Bezirksleiter Peter Gasse
in Gelsenkirchen. Zitiert in: NRW übernimmt Metall-Pilotabschluss.
AFP-Meldung
vom 16. Februar 2004
Es ist derjenige Peter Gasse, der – als Mitglied der Hartz-Kommisssion!!!
- nach uns vorliegenden Informationen bei der Demo am europäischen Aktionstag
gegen Sozialkahlschlag am 3. April in Köln reden soll (andere Informationen
weisen auf Jürgen Peters hin). Michael Sommer (der Erfinder der Sommerpause)
wird in Berlin reden … Siehe dazu:
IX. Diskussion: (Lohn)Arbeit / arbeitsmarkt- und sozialpolitische Aktionen
und Proteste / Europaweiter
Protesttag 3./4. April 2004
- Stand der Planungen
von ver.di-Bundesverwaltung (pdf-Datei)
- Link
zum Stand der Planung des DGB für die Demo in Berlin
- Die am 6.3.2004 findet in Berlin eine Aktionskonferenz statt (von 12-17
Uhr im DGB-Haus Keithstraße) Vorläufige Tagesordnung:
1. Stand und Perspektiven der Protestbewegung (Allgemeiner politischer Austausch
der Strömungen und Gewerkschaften)
2. Vorbereitung 3. April 2004 (Aufruf, Konzept, RednerInnen, Mobilisierung)
3. Stand der betrieblichen Mobilisierung
4. Erfahrungsaustausch der Sozialbündnisse
- Initiativantrag an die Delegiertenversammlung der IG Metall Berlin. „Die
Delegiertenversammlung möge beschließen: Die IG Metall Verwaltungsstelle
Berlin beteiligt sich aktiv an den europaweiten Aktionstagen des Europäischen
Gewerkschaftsbundes gegen Sozialabbau am 2. und 3. April 2004..“ Der
Antrag, am 11.2.
einstimmig verabschiedet, als pdf-Datei
X. In eigener Sache: Ideenwettbewerb
Der lang erwartete Relaunch des LabourNet Germany ist nun für Ende März
geplant. Dazu gehört neben einem neuen Design auch eine Aktualisierung
unseres Selbstverständnisses als „Der virtuelle Treffpunkt der
Gewerkschafts- und Betriebslinken“. Wir schreiben hiermit einen Ideenwettbewerb
für einen neuen „Untertitel“, der unsere gewerkschaftliche
und linke Orientierung beibehält, aber auch unsere Rolle als „Scharnier“
zu den erwerbslosen- und anderen sozialen Bewegungen aufnimmt… Wer hat
eine Idee?
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Der virtuelle Treffpunkt der Gewerkschafts- und Betriebslinken
The virtual meeting place of the left in the unions and in the workplace