liebe KollegInnen,
Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 14.
Dezember 2004:
I. Branchen:
Auto
a) Opel
Bochum
Dem gestern vorgestellten BV-Entwurf haben gestern 21 zu
16 Betriebsräte zugestimmt. Abgelehnt wurde auch die Forderung nach
einer Belegschaftsversammlung – Information und Abstimmung durch
die Belegschaft waren die Voraussetzungen für die Unterbrechung der
Informationsveranstaltung am 20.10…. Wir verweisen auf die regen
Debatten im Opel-Forum
http://www.labournet.de/opel
b) Auto
allgemein / Zulieferind.
Phoenix: Mehrarbeit, gleicher Lohn
Der neue Chef will das Harburger Unternehmen auf mehr Rendite
trimmen. Nach dem Stellenabbau verlangt Manfred Wennemer weitere Zugeständnisse
von den Beschäftigten. Artikel
von Daniela Stürmlinger in Hamburger Abendblatt vom 11.12.04
II. Branchen: Sonstige / Rüstungsindustrie
Machtkampf bei EADS. Mit harten Bandagen dem Ziel
entgegen: Ausbau des militärisch-industriellen Komplexes der EU schreitet
trotz diverser Widersprüche voran
„Innerhalb des EU-Rüstungskonzerns EADS gibt
es derzeit ein heftiges Gerangel. Die Financial Times Deutschland meint
gar, ein »lähmender Machtkampf« sei entbrannt. Äußerer
Anlaß sind die für 2005 angekündigten Rücktritte
des deutschen Co-Vorstandschefs Rainer Hertrich und seines französischen
Konterparts Philippe Camus sowie der sich abzeichnende Aufstieg des derzeitigen
Airbus-Chefs Noél Forgeard an die Konzernspitze. Mit letzterem
würde der französische Einfluß bei EADS deutlich gestärkt
werden, und auf deutscher Seite heißt es gar, damit würde EADS
unter die Vorherrschaft der französischen Anteilseigner gelangen….“
Artikel
von Winfried Wolf in junge Welt vom 13.12.2004
Siehe dazu auch: Geschichte und Struktur eines Rüstungsgiganten.
Mit der European Aeronautic Defence and Space Company schuf sich das europäische
Kapital einen Gegenpart zu Boeing und Co. Informationen
von Winfried Wolf ebd.
III. Branchen: Sonstige / Stahl
Gewerkschaftliche Mitteilung der Nationalen Sekretariate
von FIM, FIOM und UILM zu Thyssen-Krupp
Die Thyssen-Krupp AG beabsichtigt die Elektroband-Produktion
in ihrem Stahlwerk in der mittelitalienischen Region Umbrien zu schließen.Siehe
dazu Vorbemerkung,
Übersetzung der gewerkschaftlichen Erklärung vom 2.12.04
und Kommentare von Antifa-AG der Uni Hannover und Gewerkschaftsforum Hannover
IV. Branchen: Sonstige / Knastarbeit
- Wer schließt ab? Eine britische Firma wird in Hessen
ein neues Gefängnis mitbetreiben. Was das bedeutet, kann
man im englischen Doncaster schon erleben. Artikel
von Sabine Rennefanz in Berliner Zeitung vom 13.12.2004
- Unternehmen Gefängnis. Ein französischer
Konzern will neue Haftanstalt mit Arbeitsplätzen bauen und betreiben
/ Einsparungen für Berlin möglich
„Hessen hat es vorgemacht: Erstmalig in Deutschland wird dort
eine neue Haftanstalt mit 500 Plätzen von einem Privatunternehmen
gebaut und mit betrieben. Ein ähnliches Modell könnte auch
in Berlin Realität werden. Zumindest hat sich ein Interessent gefunden:
Vinci Deutschland, die Tochter eines auf Dienstleistungen und Bautätigkeit
ausgerichteten französischen Konzerns, hat nach eigenen Angaben
ein Konzept für die Teilprivatisierung von Berliner Gefängnissen
entwickelt und will damit an die Senatsjustizverwaltung herantreten….“
Artikel
von Sabine Deckwerth in Berliner Zeitung vom 13.11.2004
V. Branchen: Medien
/ IT
a) Siemens
Gegen Lohndumping und Atomkraft
Gegenanträge
des Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre
zur Hauptversammlung der Siemens AG am 27. Januar 2005
b) UFA
/ Cinemaxx
Solange CinemaxX Hungerlöhne von 6,50 EUR zahlt,
wird gestreikt!
Tarifinfo
von ver.di vom 13.12.04
zum Jahrestags des Beginn der Kinostreiks bei CinemaxX und zur Vorankündigung
des nächsten Verhandlungstermins
VI. Branchen:
Dienstleistungen
a) Transportwesen / ÖPNV
»Chaos in Wiesbaden durch Billigbusse«
Neues Verkehrsunternehmen trommelt unqualifiziertes Personal
zusammen. Fahrer mußten Fahrgäste nach dem Weg fragen. Ein
Gespräch mit Fritz Nothegger ,
Sprecher der Gewerkschaft ver.di bei der kommunalen Wiesbadener ESWE-Verkehrsgesellschaft
und Mitglied im ver.di-Bezirksvorstand Wiesbaden, von Hans-Gerd Öfinger
in junge Welt vom 10.12.2004
b) allgemein / Wach-
und Sicherheitsgewerbe
Staat und Sicherheitswirtschaft: Gemeinsam gegen
das Gewaltmonopol der Bundesrepublik
“Durch public private partnerships bzw. durch
Privatisierungen im Bereich der öffentlichen Sicherheit und Ordnung
gefährden Staat und Sicherheitswirtschaft zunehmend das Gewaltmonopol
der Bundesrepublik sowie den behördlichen Datenschutz. Die Bürgerinnen
und Bürger müssen als Steuerzahler für zusätzliche
- teils gesetzwidrige - private Sicherheits-/ Ordnungsdienstleistungen
aufkommen; sie werden somit auch gezwungen ihre Kontrolle bzw. Überwachung
durch Private zu selbst zu finanzieren….“ Artikel
von Thomas Brunst vom 03.12.2004 bei indymedia
VII. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Realpolitik
/ Hartz
IV
a) 1-Euro-Jobs
- 1-Euro-Jobs müssen nicht sein: Steigen Sie aus! Oder
steigen Sie gar nicht erst ein!
Aufruf
der Sozialpolitischen Opposition Hamburg .
Aus dem Text: „…Nein sagen, ist gar nicht so schwer!
Und der Verzicht auf Kooperationsvereinbarungen ist ein durchaus wirksames
Mittel, um Sand ins Getriebe des 1-Euro-Programms zu streuen. Für
die meisten Einrichtungen geht es dabei nicht um die Existenz. Es geht
aber sehr wohl um die eigene Glaubwürdigkeit und um die fachlichen
Standards sozialer Arbeit und um die Arbeitsbedingungen im Sozial- und
Bildungsbereich.
Die Sozialpolitische Opposition fordert deshalb alle Einrichtungen auf:
Beteiligen Sie sich nicht am 1-Euro-Programm! Auch nicht durch Kooperationen!
Helfen Sie nicht mit bei der Installation eines flächendeckenden
Zwangsdienstes! Machen Sie nicht mit bei der Abschaffung des sozialen
Hilfesystems!“
- Siehe dazu auch „Sagen Sie Nein! SoPo fordert Träger auf,
sich nicht am 1-Euro-Programm zu beteiligen“ - die Pressemitteilung
der Sozialpolitischen Opposition Hamburg vom 13.12.04
- Handlungsempfehlung
der BA Bundesdirektion zur Umsetzung der 1- Euro-Jobs
vom 24.11.04 veröffentlicht bei Tacheles
- Einmal Ein-Euro-Jobber, immer Ein-Euro-Jobber. Wo jede Arbeit zumutbar
ist und erzwungen werden kann, wird die Gelegenheit zu arbeiten, egal
unter welchen Bedingungen, selbst zum Lohn. Artikel
von Andreas Grünwald in junge Welt vom 11.12.2004
b) AlgII-Anträge
Viele ALG II – Bescheide sind fehlerhaft —
Tacheles ruft zum Widerspruch auf!
Tacheles hat eine Kampagne gestartet. Zudem ruft Tacheles
dringend zum Widerspruch auf, da nur so die Ansprüche der Betroffenen
realisierbar sind. Alle
Materialien auf der Kampagnenseite
c) Hartz
IV und Flüchtlinge
Abschiebungen wegen »Hartz IV«? »Karawane«
demonstrierte am Tag der Menschenrechte.
„Migranten befürchten neue Härten durch
»Sozialreformen« Anläßlich des internationalen
Tages der Menschenrechte demonstrierten am Samstag in Hamburg und München
mehrere hundert Unterstützer der »Karawane für die Rechte
der Flüchtlinge und Migranten«. Auf einer Pressekonferenz hatte
die Organisation zuvor darauf aufmerksam gemacht, daß Flüchtlingen
im kommenden Jahr durch das Zuwanderungsgesetz und »Hartz IV«
neue Härten drohen…“ Artikel
von Nick Brauns in junge Welt vom 13.12.2004
d) Regelungen
/ Sozialgesetzgebung
Hartz IV bzw. das neue SGB II: Auf dem Weg in den
autoritären Staat
Eine Material-
und Argumentationssammlung von Prof. Dr. P. Schruth
,
Stand: September 2004, bei Tacheles
VIII. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Realpolitik
/ Mindestlohn
und Gewerkschaften
- Brief
an DGB-Chef Sommer der BI Gegen Billiglohn - Für Gleichbehandlung
- Mindestlohn bleibt auf der Tagesordnung
Am 09. Dezember 2004 beschlossen
die Vertrauensleute der ver.di Betriebsgruppe bei Otto folgende Erklärung.
Gleichzeitig forderten sie Ihre Vertreter im Fachgruppen-, Fachbereichs
und Landesbezirksvorstand ver.di-Hamburg auf, in den betreffenden Gremien
einen inhaltlich gleichwertigen Beschluss herbei zu führen.
IX. Diskussion: (Lohn)Arbeit / sozialpolitische
Aktionen und Proteste / Agenturschluss
dezentral
- Nürnberg: 3.1.05 ist der erste Arbeitstag unter
Hartz IV. Die Aktionsgemeinschaft
der Nürnberger Arbeitslosen ANA ruft auf
zu einer Kundgebung und zu Aktionen Montag, 3. Jannuar 2005 8.00-12.00
Uhr Richard-Wagner-Platz vor der Agentur für Arbeit
- Kiel: 3.1.2005: Montagsproteste in und vor die Kieler
Arbeitsagentur verlagern! Pressemitteilung
Nr.1 vom 11. Dezember 2004
und Infomail
an die Angestellten der Kieler Arbeitsagentur Nr.1
vom 13. Dezember 2004. Aus dem Text: „wie Sie sicherlich den sogenannten
Flurgesprächen entnommen haben, ist ein über GewerkschafterInnen
vermittelter Gesprächstermin zwischen den Protestinitiativen „Bündnis
gegen Sozialabbau und Lohnraub Kiel“ und „Kieler Bündnis
Agenturschluss“ einerseits und Angehörigen des Personalrates
der Kieler Arbeitsagentur andererseits am vergangenen Donnerstag zu
unserem Bedauern kurzfristig abgesagt worden. Anlass für die kurzfristige
Absage durch die Angehörigen des Personalrates ist eine Interpretation
der bundesweit kraftvoll anlaufenden Initiative Agenturschluss, in der
unterstellt wird, dass sich unsere Mobilisierung zur Kieler Arbeitsagentur
gegen die Beschäftigten richten würde.
Aus Anlass der Absage des Gespräches durch den Personalrat haben
wir uns entschieden, Sie
mit diesem ersten Informationsbrief über die Hintergründe
der Aktion im Allgemeinen und -
wegen der offensichtlich entstandenen Unruhe an ihrem Arbeitsplatz –
über die Frage unseres
Verhältnisses zu den Beschäftigten im Besonderen aufzuklären….“
- Bonn und Hannover machen auch Agenturschluss.
Weitere Infos über Ort und Zeit folgen in den nächsten Tagen.
- Auch in München gibt es einen Vorbereitungsbündbnis
für Agenturschluss. Eine Kundgebung und Infostände sind bereits
angemeldet. Weitere Infos über Ort und Zeit folgen in den nächsten
Tagen.
- Luckenwalde: das "Bündnis gegen Sozialabbau
- Jüterbog", wird an der Aktion
Agenturschluss am 03.01.2005 teilnehmen. Der Ort wird das Arbeitsamt
in 14943 Luckenwalde sein. Die Uhrzeit 08:00 Uhr. Aus
dem Aufruf :
„Wir kehren zurück zur Stätte der Angst, der Demütigungen,
der Entwürdigung und der Resignation. Wir haben es satt. Nun drehen
wir den Spieß um. WIR sind die "KUNDEN"! WIR sind diejenigen
die zu fordern haben! UNS braucht man nicht zu aktivieren!
Wir betonen ausdrücklich das wir friedlich und gewaltfrei demonstrieren.
Unsere Aktion richtet sich nicht gegen die Mitarbeiterinen und Mitarbeiter
des Arbeitsamts. Wir wissen das viele von ihnen uns wohlgesonnen sind.
Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen…“
- Berlin: Demo in das Arbeitsamt. 3.1.05 ab 10 Uhr
am Leopoldplatz / Berlin Wedding. Der
Aufruf von ACT!, AKAB attac etc. .
Darin auch „Agenturschluss – Linke Perspektiven für
die Hartz-Proteste. Veranstaltung am 17.12. ab 19.00 im KATO mit Mag
Wompel und VertreterInnen des Bündnisses „Ende der Bescheidenheit“
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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