Viel Harmonie - wenig Klärung: Anmerkungen zum 3. ver.di-Bundeskongress
"Vom 17. - 24. September 2011 fand in Leipzig unter dem Motto »Vereint für Gerechtigkeit« der 3. ver.di-Bundeskongress statt. Trotz einiger kontroverser Diskussionen zeichnete er sich doch durch ein hohes Maß an Harmonie aus. Wichtige organisationspolitische Fragen wurden nur am Rande behandelt und blieben ungeklärt." Artikel von Hugo Claus, erschienen im express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 10/11
Bei Ver.di wird wenigstens diskutiert. Eindrücke vom 3. Bundeskongress
Bericht von Helmut Born in der Soz Nr. 11/2011
Spezial ver.di-Bundeskongress
Spezial mit Übersicht der Beschlüsse in ver.di Publik Ausgabe 10
3. Bundeskongress von ver.di in Leipzig: Zwischen Anpassung und Widerstand
Bericht von Helmut Born
Internationale Gäste auf dem ver.di-Bundeskongress: Unser Europa bauen
"Europa ja, aber "wir brauchen ein anderes Europa! Unser Europa ja, ihr Europa nein!", rief Simon Dubbins, der Vertreter des Dachverbands der europäischen Dienstleistungs-gewerkschaften UNI Europa, den Delegierten des 3. ver.di-Bundeskongresses zu." Artikel von Maria Kniesburges bei ver.di , dort auch die Grussworte
Ver.di bleibt gemäßigt
Bundeskongreß: Die meisten linken Anträge wurden verwässert oder abgelehnt. Keine konkrete Forderung zur Arbeitszeitverkürzung. Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 26.09.2011 . Aus dem Text: ". »Wir haben uns für das politische Streikrecht entschieden«, stellte Gewerkschaftsvize Andrea Kocsis in der Debatte über einen Antrag klar, der die Aufnahme des Rechts auf politischen Streik sowohl ins Grundgesetz als auch in die ver.di-Satzung vorschlug. Kocsis sprach sich indes gegen eine Satzungsänderung aus, da diese zur Organisation von Aktionen während der Arbeitszeit nicht nötig sei. Volker Mörbe vom Klinikum Stuttgart argumentierte hingegen für die Satzungsänderung, warnte aber davor, eine entsprechende Reform des Grundgesetzes zu fordern. »Gewerkschaften haben ihr Streikrecht immer erkämpft, nicht in den Parlamenten erbettelt«, betonte er."
Mehr Widerstand. Ver.di und LINKE wollen Maßnahmen zur Eurokrise
Artikel von Jörg Meyer im ND vom 24.09.2011 . Aus dem Text: ". Im Anschluss an die Reden, die von den Delegierten jeweils mit Standing Ovations bedacht wurden, beschloss der Kongress Anträge zur ver.di-Europapolitik der nächsten Jahre. Beispielsweise müsse die EU-Dienstleistungsrichtlinie so geändert werden, dass entliehene Beschäftigte zu den Bedingungen in ihrem Einsatzland arbeiten. Zudem müssten die sozialen Proteste der Gewerkschaften in der Bundesrepublik »massiv verstärkt« werden - und das nicht nur, um gegen Missstände hierzulande zu protestieren, sondern auch, »um unseren südeuropäischen Kolleginnen und Kollegen - insbesondere in Spanien, Portugal und Griechenland - den Rücken zu stärken«."
ver.di wendet sich gegen Kriegspolitik und Waffenexporte
Bericht von Romin Khan vom 23.09.2011 auf der Kongressseite. Aus dem Text: ". Die Bundeswehr solle sich an keinerlei kriegerischen Auseinandersetzungen beteiligen dürfen. Dagegen machten viele Redner deutlich, dass ein solcher Beschluss grundlegend die Existenz der Bundeswehr in Frage stellt. Bundesvorstandsmitglied Achim Meerkamp wies daraufhin, dass damit die Arbeitsplätze vieler unserer Mitglieder betroffen wären. (.) Nach weiterer intensiver Debatte beschlossen die Delegierten des Bundeskongresses zu später Stunde den folgenden Kompromiss: "ver.di lehnt Krieg als Mittel der Politik ab. ver.di setzt sich dafür ein, dass die Bundeswehr ausschließlich der Landesverteidigung dient. Auslandseinsätze sind vom Parlament zu beschließen und auf humanitäre Blauhelm-Einsätze im Rahmen der UNO-Charta zu begrenzen. ver.di fordert, dass die Bundesrepublik Deutschland den Export von Waffen durch eine gesetzliche Präzisierung stoppt und damit der Initiative der Friedensbewegung Aktion Aufschrei ,Stoppt den Waffenhandel' folgt!..."
»8,50 Euro sind nicht armutsfest«
Nach Kontroversen einigt sich ver.di-Kongreß auf Kompromisse zu Mindestlohn und Vergesellschaftung. Artikel von Daniel Behruzi, Leipzig, in junge Welt vom 22.09.2011
Eine neue Wirtschaftsarchitektur
Ver.di-Bundeskongress fortgesetzt / Gewerkschaftsvorsitzender Frank Bsirske fordert Einführung von Eurobonds. Bericht von Jörg Meyer, Leipzig, im ND vom 21.09.2011
Gemäßigter Hardliner. Mainstreammedien machen ver.di-Chef Bsirske zum Linksradikalen. Mit der Realität hat das nicht viel zu tun.
"Frank Bsirske punktet mit Antikapitalismus« und »Der letzte Hardliner«. So lauteten die Titel von Welt und FAZ zum diese Woche in Leipzig stattfindenden ver.di-Bundeskongreß. Bei den rund 900 in der sächsischen Metropole versammelten Delegierten stoßen die als Diffamierung gedachten Formulierungen nicht auf Empörung - im Gegenteil. »Ich bin stolz darauf. Denn wenn wir uns durchsetzen wollen, müssen wir alle Hardliner werden«, brachte Jürgen Hohmann aus Hannover die Stimmung der Kongreßteilnehmer am Dienstag auf den Punkt. Dabei ist die Radikalität des zum zweiten Mal wiedergewählten ver.di-Chefs eine relative. Zwar geißelt er wortreich »den entfesselten Kapitalismus«, wirbt in seinen Positionen aber für den Versuch der Zähmung, nicht der Abschaffung dieses Wirtschaftssystems." Artikel von Daniel Behruzi, Leipzig, in junge Welt vom 21.09.2011
"Uns ist wichtig, dass die richtigen Leute da sind."
Zum ver.di-Bundeskongress haben die jungen Delegierten und hauptamtlichen Gewerkschafter viele Anträge mitgebracht. Über die Schwerpunktsetzung der ver.di-Jugend beim Kongress in Leipzig sprach Katja Herzberg mit dem Bundesjugendsekretär Ringo Bischoff und Hülya Dogan, Stellvertretende Vorsitzende der ver.di-Jugend. Interview im ND vom 21.09.2011
Frank Bsirske als ver.di-Vorsitzender wiedergewählt / Neuer Gewerkschaftsrat ist gewählt
Vierzehn Mitglieder - neun Frauen und fünf Männer - zählt der am 19. September neu gewählte Bundesvorstand. Wahlergebnisse vom 19.09.11 bei ver.di
Verdi-Bundeskongress: Mit altem Vorsitzenden in härtere Zeiten
Frank Bsirske bleibt Gewerkschaftschef. Den 60-Jährigen treiben die Eurokrise, härtere Konflikte mit den Arbeitgebern und die Effizienz der eigenen Organisation um. Artikel von Eva VÖLPEL
in der taz online vom
19.09.2011 . Aus dem Text: ".. Kein Wunder also, dass so mancher der Gewerkschafter am Rednerpult dafür warb, dass die Organisation mit noch knapp 2,1 Millionen Mitgliedern konfliktbereiter werden müsse. "Mehr Konfliktorientierung halte ich für absolut notwendig", unterstrich auch der alte und neue Gewerkschaftschef. Erinnerte jedoch zugleich daran, dass man bereits jetzt in der Bundesvorstandssitzung alle zwei Wochen "fünf, acht oder zehn Streikbeschlüsse" fasse. Streiks, von denen die Öffentlichkeit meist kaum etwas mitbekommt."
ver.di-Bundeskongress: Michael Sommer fordert Europa des sozialen Fortschritts. Rede: "Vereint für Gerechtigkeit"
Michael Sommer: Grußwort 3.ver.di-Bundeskongress vom 17.09.2011 beim DGB
Philip Jennings: "Wenn Ihr Gerechtigkeit wollt, steht auf!"
Der Generalsekretär des Gewerkschaftsdachverbands UNI Global Union sprach ein begeisterndes Grußwort. Ver.di-Meldung vom 18.09.2011
Ver.di-Bundeskongress: Wulff bauchpinselt Gewerkschaften
"Der Bundespräsident verteilt auf dem Bundeskongress von Ver.di viel Lob an die Gewerkschaftler. Die Delegierten danken es ihm mit wenig Kritik." Artikel von Eva Völpel in der taz vom 18.09.2011 . Aus dem Text: ".In seiner rund 40-minütigen Rede pries Wulff das Modell der deutschen Sozialpartnerschaft: "Diesem Miteinander verdanken wir, dass unser Land trotz der schweren Finanz- und Schuldenkrise bislang so gut wie kaum eine andere große Industrienation dasteht." Wulff lobte das flexible Reagieren in der zurückliegenden Wirtschaftskrise mithilfe von Arbeitszeitkonten und Kurzarbeit. Die wirtschaftlichen Erfolge verdanke man aber auch maßvollen Lohnabschlüssen, sagte der Bundespräsident, und, an die Ver.dianer gewandt: "Das sehen Sie kritisch."."
Von Sieg zu Sieg
"Ver.di-Bundeskongreß in Leipzig: Gewerkschaftschef Bsirske sieht seine Organisation trotz fortgesetzter Mitgliederverluste gut aufgestellt. Ver.di eilt von Sieg zu Sieg. Diesen Eindruck konnte jedenfalls bekommen, wer den Geschäftsberichten der Spitzenfunktionäre beim Bundeskongreß der Dienstleistungsgewerkschaft am Sonntag in Leipzig zuhörte. Wortreich lobte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske die Erfolge durch Kampagnen, in Tarifrunden und betrieblichen Konflikten. Kritische Punkte sparte er weitgehend aus. Lediglich die weiterhin sinkenden Mitgliedszahlen und seinen gescheiterten Vorstoß zur »Tarifeinheit« konnte der Gewerkschaftschef nicht gänzlich ignorieren." Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 19.9.2011
Strukturelle Lähmung
Beim ver.di-Bundeskongreß wird die komplexe »Matrix«-Struktur wohl nicht in Frage gestellt, obwohl diese politische Schwerpunktsetzungen weitgehend verhindert. Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 17.09.2011 ver.di Bundeskongress - Hintergründe und Debatten
""Vereint für Gerechtigkeit" - unter diesem Motto findet der dritte ver.di-Bundeskongress vom 17. bis 24. September 2011 in Leipzig statt. Über tausend Delegierte werden die Politik ihrer Gewerkschaft für die nächsten vier Jahre neu ausrichten. Wie positioniert sich die Gewerkschaft in Fragen des Mindestlohns und des bedingungslosen Grundeinkommens, des politischen Streiks und wie sollen prekäre Arbeitsverhältnisse eingedämmt werden? Die ND-Redakteure Jörg Meyer und Katja Herzberg berichten vor Ort aus Leipzig." Blog zum Bundeskongress bein Neuen Deutschland online ver.di: 3. Ordentlicher Bundeskongress beginnt am Samstag - Internetauftritt grundlegend überarbeitet: mehr Rat, mehr Service, mehr Dialog
"Unter dem Motto "Vereint für Gerechtigkeit" beginnt am Samstag, 17. September 2011, der 3. Ordentliche Bundeskongress der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Hauptredner der Eröffnungsveranstaltung am Samstagabend ist Bundespräsident Christian Wulff. Von Sonntag an beraten die rund 1.000 Delegierten in der Leipziger Messe bis zum 24. September mehr als 1.300 Anträge. Außerdem werden der Gewerkschaftsrat - das höchste ehrenamtliche Gremium zwischen den Bundeskongressen - und der Bundesvorstand neu gewählt." Pressemitteilung vom 15.09.2011 . Für Anträge etc. siehe die Sonderseite zum Gewerkschaftstag 2011 Gesetzlicher Mindestlohn. Verdi-Chef Bsirske setzt auf Regierungswechsel im Jahr 2013
"Der langjährige Verdi-Chef Bsirske stellt sich auf dem Bundeskongress in Leipzig zur Wiederwahl. Mit der SZ hat er über seine wichtigsten Themen gesprochen: die Finanzkrise, Leiharbeit und der gesetzliche Mindestlohn. Bsirske setzt darauf, dass dieser kommen wird - allerdings bei einer anderen politischen Mehrheit." Zusammenfassung des Interviews in Süddeutsche Zeitung online vom 15.09.2011 Frank Bsirske: "Für die Reichen ist Deutschland eine Steueroase"
Der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske über die Spaltung der Gesellschaft, die Schwäche der Gewerkschaften und die Rettung Griechenlands. Interview von Alfons Frese im Tagesspiegel vom 11.09.2011 ver.di: Gewappnet für die Zukunft? Der 3. ordentliche ver.di-Bundeskongress im September in Leipzig wird vorbereitet
"Zehn Jahre nach Gründung bereitet sich ver.di auf den 3. Bundeskongress vom 17. bis 24. September 2011 vor. Die Delegierten werden in Leipzig mehr als 1600 Anträge beraten. Gewählt werden auch die Mitglieder des Gewerkschaftsrates und der neue Bundesvorstand." Artikel von Herbert Schedlbauer vom 24.08.11 bei scharf Links Frank Bsirske: "ver.di ist in sich stabil"
"Vor zehn Jahren schlossen sich fünf Einzelgewerkschaften zur Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di zusammen. Ihr Vorsitzender, Frank Bsirske, sieht ver.di auf sicherem Boden. Im Interview mit Dieter Keller (Südwestpresse) vom 29. August geht es um Staatsschulden und die Euro-Krise, die - ungerechte - Steuerpolitik, die Parteipolitik der Grünen und den im September beginnenden 3. ver.di-Bundeskongress in Leipzig." ver.di-Meldung vom 29. August 2011 und das Interview mit Dieter Keller in der Südwestpresse vom 29.08.2011 |