aktueller Stand
"Mitgliederorientierung zur Weiterentwicklung von ver.di"... es kommt doch immer wieder darauf an, von welcher Seite aus man etwas betrachtet.
Kommentar von Roberta (eine aktive verdianerin aus Hamburg, arbeitet im öffentlichen Dienst) vom 28. Dezember 2008 zum Strategiepapier, was seitens des ver.di Vorstand zur Diskussion vorgelegt wurde
Chance 2011 statt Agenda 2010? Mitgliederorientierung als Maßstab des Organisationshandelns? Anmerkungen zum Diskussionspapier des ver.di-Bundesvorstands
"Organisationsentwicklung, Mitgliedergewinnung und -betreuung, Organizing und Campaigning sind zentrale Themen zweier Papiere, die die IGM und ver.di vorgelegt haben, um der Stärkung bzw. Wiedergewinnung gewerkschaftlicher Durchsetzungsfähigkeit der jeweiligen Gewerkschaft einen programmatischen >Unterbau< zu verschaffen. Mit den bisherigen Erfahrungen zu diesen Ansätzen, dem Warum und Wozu neuer Strategien zur »Mitgliederorientierung« werden wir uns in Vorbereitung auf die öffentliche Redaktionskonferenz des express zum Thema »Organisationsentwicklung« am 17. Januar 2009 in Berlin (eine ausführliche Ankündigung folgt im nächsten express) in den folgenden Ausgaben noch intensiver beschäftigen. Das im Mai vom ver.di-Bundesvorstand verabschiedete Diskussionspapier »Chance 2011 - Mitgliederorientierung bestimmt das Organisationshandeln«, zunächst unter dem Titel »Chance 2010« angekündigt, ist auch vor dem Hintergrund der bislang ausgesetzten Programmdebatte in ver.di zu sehen. Auch dies erklärt, warum dem Strategiepapier derzeit eine erhöhte Aufmerksamkeit zukommt. Während in einem Kommentar des Landesfachbereichs Postdienste, Spedition und Logistik von ver.di Nord vor allem die Tendenz zur Abschaffung der Matrixorganisation durch eine Zentralisierung der Kompetenzen in der »Ebene« gegenüber einer Stärkung der Fachbereiche kritisiert werden, beschäftigt sich der Landesbezirk Baden-Württemberg mit der fehlenden Einbettung der Organisationsreform in eine gesellschafts- und wirtschaftspolitische Analyse..." Dokumentation der Position des ver.di- Landesbezirks Baden-Württemberg, erschienen im express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 9/08
"Chance 2011" - Zur Veränderungsarbeit der nächsten Jahre in ver.di: Mitgliederorientierung muss Ziel und Maßstab für das gesamte Organisationshandeln werden.
Diskussionspapier des Bundesvorstands vom Mai 2008
Die Debatte wird fortgesetzt. Beim nächsten Bundeskongress 2011 soll über das neue Programm entschieden werden
"Der ver.di-Bundeskongress in Leipzig hat mit großer Mehrheit beschlossen, die Debatte über ein ver.di-Grundsatzprogramm bis zum nächsten Kongress 2011 zu verlängern. Damit sind die Delegierten einem Antrag des Gewerkschaftsrates gefolgt." Meldung vom 11.10.2007 in verdi news . Siehe dazu den angenommenen Antrag des Gewerkschaftsrats : "Programmdebatte vertiefen und beim Bundeskongress 2011 zum Abschluss bringen"
Positionspapiere
Aufbruch in die Zukunft
Positionspapier des Landesbezirksvorstandes Hessen zur ver.di Programmdebatte vom November 2006 (Worddatei bei ver.di Hessen; 637 kB) und in einer aktualisierten Fassung vom 30.01.2007 (Worddatei bei ver.di Hessen; 630 kB)
Für eine neue Orientierung - Eckpunkte eines alternativen Programmentwurfs
Diskussionspapier von Wolfgang Groef, Gregor Falkenheim, Wolfgang Zimmermann und Helmut Born -
durch Beschluss des 3. Bundestreffen der ver.di Linken am 17.2.07 als Position der bundesweiten ver.di-Linken beschlossen
Kommentare
»Verschiebung ist die richtige Entscheidung«
Beschluß über ver.di-Grundsatzprogramm soll vertagt werden. Erfolg für linke Kritiker. Ein Gespräch von Herbert Wulff in junge Welt vom 01.10.2007 mit Wolfgang Zimmermann , Vorsitzender des ver.di-Bezirks Rhein-Wupper und Delegierter zum Bundeskongreß der Dienstleistungsgewerkschaft, aktiv in der ver.di-Linken
Naiv und illusionär
Wie unter neoliberalen Bedingungen Gewerkschaftspolitik machen? Dem Grundsatzpapier des ver.di-Vorstands fehlt ein überzeugendes Konzept zur Rückgewinnung betrieblicher, tarifpolitischer und gesellschaftlicher Handlungsfähigkeit. Artikel von Bernd Riexinger in junge Welt vom 30.03.2007 . Aus dem Text: ".Die Gewerkschaftslinke oder die kritischen Teile der Gewerkschaftsbasis sollten keine Mühe darauf verwenden, Änderungsanträge zum bestehenden Programm zu formulieren. Es lohnt sich nicht. Der Entwurf des Programms, wie er vorliegt, ist nicht reformierbar. Er wird hoffentlich auf dem Bundeskongreß als Grundlage für ein Grundsatzprogramm von den Delegierten abgelehnt. Ohnehin stellt sich die Frage, ob es nicht wichtiger wäre, ein überzeugendes Konzept zur Rückgewinnung betrieblicher, tarifpolitischer und gesellschaftlicher Handlungsfähigkeit zu erarbeiten und zu diskutieren.."
Legitimation des Rückzugs
Kritik am ver.di-Programmentwurf: Statt Abkehr von bisheriger Verzichtspolitik Akzeptanz von Marktwirtschaft, Privatisierung und »differenzierter« Tarifverträge. Beitrag von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 16.03.2007 . Siehe dazu:
Jenseits von radikalem Wunschdenken und konservativem Pragmatismus: Der Entwurf des ver.di-Grundsatzprogramms steht für Durchführbarkeit und Machbarkeit
Artikel von Hans Gabriel in junge Welt vom 23.03.2007 .
Der Mitarbeiter der ver.di-Bundesvorstandsverwaltung im Bereich Politik und Planung verteidigt den Vorstands-Entwurf gegen den Beitrag von Daniel Behruzi
Impulse in der ver.di-Programmdebatte
"Im Rahmen ihrer Programmdebatte lud ver.di Mitglieder aus allen Fachbereichen und Landesbezirken zur Tagung "Gewerkschaften im Wandel" am 15. Mai nach Berlin ein. Diskutiert wurde dort über neue Herausforderungen und Strategien für die Gewerkschaften - mit Impulsreferaten von Hans-Jürgen Arlt (Forum Zukunftsökonomie), Hansjörg Herr (Fachhochschule für Wirtschaft Berlin), Anke Hassel (Hertie School of Governance) und Berndt Keller (Universität Konstanz)..." Bericht zur Tagung von Hae-Lin Choi vom 19.05.2006 bei verdi An der Realität vorbei
Kommentar zur verdi-Tagung am 15. Mai 06 von Alexander Brandner. Aus dem Text: ".Wenn neuerdings das Kapital, wie Frank Bsirske konstituiert, als "Selbstverwirklichungschance" angesehen wird, so zielt dieses an der Realität vorbei, dass sich solch ein Privileg, angesichts der hohen Massenarbeitslosigkeit, nur die wenigsten real leisten können. Teile der Arbeitnehmer/innen, welche dieses theoretisch für erstrebenswert halten, hängen immer noch der Utopie nach, dass ein sozial gerechter Kapitalismus dieses ermöglichen könnte. (.) Angesichts solcher Konferenzen lässt sich einigermaßen klar ablesen, dass die meisten Gewerkschaftsfunktionäre und -Sekretäre ihren Frieden mit den herrschenden Verhältnissen gemacht haben.
Während Arbeitskämpfe, die sie nicht verhindern konnten, geben sie sich in ihren Reden kämpferisch und progressiv, auf Verhandlungsbasis reduziert sich jedoch ihr Potenzial auf willige, ausgehandelte Kompromisse, um den Status Quo nicht zu gefährden."
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