Antragsmarathon
"Ver.di-Bundeskongreß spricht sich gegen Bahn-Privatisierung, aber für »ehrlichen zweiten Arbeitsmarkt« aus. Viele tarifpolitische Themen nicht behandelt.." Bericht von Daniel Behruzi in junge Welt vom 09.10.2007
Radikaler Kurswechsel nötig!
"Anlässlich des 2. ver.di Bundeskongresses fordert das "Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di" einen radikalen Kurswechsel der Politik der ver.di Führung. Mit der Verzichtspolitik und dem Co-Management in den Betrieben und Verwaltungsstellen muss Schluss gemacht werden. Die ver.di Führung hat den Angriffen der Arbeitgeber seit dem letzten Kongress in 2003 nichts entgegengesetzt. Stattdessen hat sie mit Abschlüssen wie bei der Telekom und der Einführung von TVÖD und TV-L (die 2005 abgeschlossenen Tarifwerke für die Beschäftigten bei Bund, Ländern und Kommunen) ihre Unterschrift unter Verträge gesetzt, die massive Verluste für die Beschäftigten bedeuten." Presseerklärung des "Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di" zum 2. ver.di-Bundeskongress vom 28.9.07
Protest gegen die Tarifunion zwischen ver.di und Beamtenbund
"Wir verteidigen die Unabhängigkeit und Einheit unserer im DGB zusammengeschlossenen Gewerkschaften! Die Einheit mit den Beamten im gesamten öffentlichen Dienst kann es nur geben, wenn auch die Beamten endlich die vollen gewerkschaftlichen Rechte, das Streikrecht, erhalten." Offener Brief an die Delegierten des ver.di Bundeskongresses , beschlossen auf einer Veranstaltung am 12.9.2007 an der KollegInnen von ver.di, NGG, GEW, Transnet, IG BAU teilgenommen haben und die weitere KollegInnen unterstützt haben.
Aus dem Text: "..Es ist inakzeptabel und mit den demokratischen Grundsätzen des DGB und seiner Einzelgewerkschaften nicht vereinbar, dass im Vorfeld des Tarifkampfs im Öffentlichen Dienst der ver.di Vorsitzende Frank Bsirske ohne demokratische Legitimation am DGB und den anderen Einzelgewerkschaften vorbei mit dem Deutscher Beamtenbund eine Vereinbarung abschließt. (.) Die Einheit mit den Beamten im gesamten öffentlichen Dienst und die wirklich kraftvolle und demokratische Kooperation mit ihren spezifischen gewerkschaftlichen Vertretungen kann es nur geben, wenn auch die Beamten endlich die demokratischen Grundrechte erhalten auf unabhängige gewerkschaftliche Organisierung auf der Grundlage ihrer unabhängigen Interessen und Forderungen; auf freie Tarifverhandlungen und verbindlichen Tarifvertrag; auf Streik und gewerkschaftliche Arbeits-kampfmaßnahmen. Der dbb verweigert den Beamten diese Rechte."
- Zur Tarifunion im Öffentlichen Dienst siehe Branchen > Dienstleistungen > Öffentlicher Dienst
- So berechtigt wir die Kritik an der Tarifunion mit dem dbb finden, so diskussionswürdig erscheint der LabourNet Germany-Redaktion die Behauptung: "Die Verteidigung des Flächentarifvertrags und der Tarifautonomie, die unabhängige Vertretung der Interessen der Arbeitnehmer ist nur möglich mit einer im DGB geeinten Gewerkschaftsbewegung in Deutschland!". Mag sein, dass es theoretisch möglich ist, faktisch erfüllt momentan aber der DGB diese Anforderungen nicht. Daher rufen wir zu einer Debatte um Kosten und Nutzen der Einheitsgewerkschaft auf und freuen sich auf diesbezügliche Beiträge. Als Anregung siehe die aktuelle Debatte "Fachgewerkschaften: Spalter oder Dammbrecher?"
Auch ohne Programm: Debatten. Hugo Claus zum ver.di-Bundeskongress in Leipzig
In der Zeit vom 29. September bis 6. Oktober 2007 wird der zweite ver.di-Bundeskongress in Leipzig stattfinden. Er steht unter dem Motto: »Gerechtigkeit, Würde, Solidarität«. Hugo Claus hat sich für uns verschiedene Themenbereiche aus den rund 1600 Anträgen genauer angesehen und gibt einen ersten Überblick, um was es geht. Artikel von Hugo Claus, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 08/07
ver.di auf der Rutsche! Rückschritte können sinnvoll sein - wenn man vor dem Abgrund steht
Ohne Geld, so heißt es, könne man auch glücklich sein. Aber was macht eine Gewerkschaft ohne Mitglieder? Anlässlich des ver.di-Gewerkschaftstages wirft Anton Kobel einen Blick auf die aktuelle Entwicklung in zwei Kernbereichen: Mitgliederzahlen und Finanzen - keineswegs eine trockene Materie. Artikel von Anton Kobel, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 08/07 |