Boykottaufruf: Arbeitsgericht Berlin greift Gewerkschaftsfreiheit an
"Am 7.10. gab das Arbeitsgericht Berlin dem Antrag auf Einstweilige Verfügung gegen den Boykottaufruf der FAU für das Kino Babylon Mitte statt. Grund für dieses Urteil war laut Angaben der Richterin die angeblich fehlende Tariffähigkeit der Basisgewerkschaft Freie ArbeiterInnen-Union (FAU): die Gewerkschaft sei zu klein. Damit war ausdrücklich nicht der Organisierungsgrad im Kino selbst gemeint, wo über ein Drittel der Belegschaft einen FAU-Ausweis besitzt, sondern die betriebsübergreifende Mitgliederzahl." Presseerklärung der FAU vom 13.10.09 . Zum Hintergrund siehe im LabourNet: Branchen > Medien u. IT > Bild und Ton: Rundfunk / Fernsehen / Kino allgemein > Babylon
Praktisch Boykottieren: Wal-Mart, Coca Cola, AEG - Druck auf Multinationale
Wilfried Schwetz befasst sich mit aktuellen Boykottaktionen aus unterschiedlichen Zusammenhängen: der »Send Wal-Mart Back to School Campaign« in den USA, dem internationalen Coca Cola-Boykott und dem Boykott von Electrolux-Haushaltsgeräten im Zuge der AEG-Standortschließung in Nürnberg. Gemeinsam ist den drei Beispielen, dass sie ihren Ausgangspunkt in Arbeitskonflikten haben. Artikel von Wilfried Schwetz, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 3/06
Boykottiert, was Euch kaputt macht!
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"Don't work, don't talk, don't do, don't buy - neben einer knappen Typologie unterschiedlicher Boykottformen hatte sich Wilfried Schwetz in Teil I seines Beitrags ausführlich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen des Boykotts beschäftigt. Die Spielräume liegen hier zwischen dem Recht auf freie Meinungsäußerung und der Anwendung wirtschaftlichen Zwangs auf die zum Boykott Aufgerufenen einerseits sowie zwischen der Verletzung arbeitsvertraglicher Pflichten und dem Recht, von Boykotten Gebrauch zu machen, wenn ein Arbeitskonflikt mit anderen Mitteln nicht lösbar ist, andererseits. Ein weites Feld, im dem die Widersprüche konfligierender Grundrechte zur Entwicklung kommen. Mit dem folgenden Teil II setzen wir den Beitrag von Wilfried Schwetz und damit unsere Serie über »neue/alte Arbeitskampfformen« fort." Kleine Boykottkunde von Wilfried Schwetz, Teil II, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 1/06.
- Kleine Boykottkunde von Wilfried Schwetz, Teil I, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 11-12/05.
Aus dem Text: "In der letzten Zeit wurde häufiger die Frage diskutiert, inwieweit die Konsumenten Einfluss auf Unternehmensentscheidungen nehmen können und ob Boykotte ein Beitrag zur Verteidigung von Sozialstandards und Arbeitsplätzen sein können. Die Frage von Konsumentenboykotten taucht regelmäßig im Zusammenhang mit Vorgängen wie denen um Lidl auf, ohne jedoch zu einer intensiveren Debatte in Gewerkschaftskreisen geführt zu haben.Diese seltsame Scheu Boykottaktionen gegenüber ist erstaunlich, hängt möglicherweise jedoch mit einem zu geringem Wissen über ihre rechtlichen Rahmenbedingungen, d.h. der Angst vor Kriminalisierung zusammen sowie mit der wenig ausgeprägten Vorstellung, wie Boykotte als Kampfmittel in Arbeits- und Sozialkonflikten eingesetzt werden können. Ein genauerer Blick auf die rechtliche Seite wie auch die Aufklärung über verschiedene Boykottformen könnten die Diskussion voranbringen. Auf beide Gesichtspunkte soll im Folgenden genauer eingegangen werden, bevor ich abschließend eine Bewertung ihrer möglichen gewerkschaftlichen Relevanz versuchen möchte."
Streik und Boykott
Kunden und Beschäftigte - Gemeinsam erreichen wir mehr! Ein Aufruf zur Diskussion von Anton Kobel, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 2/05. Siehe dazu auch: Alternative Marktmacht wider den Marktterror der Neoliberalen? Ein Pamphlet von Dieter Ackermann-Girschik |