Bericht aus Athen
„Hallo deutsche Freunde und ein Dankeschön dafür, dass ihr erkennt, dass es sich um einen gemeinsamen Kampf handelt. Ich will mit einer guten Nachricht beginnen. Auf der riesigen Demo am verregneten Mittwochabend, den 6.11., gerade als das Parlament den letzten Teil der verfassungswidrigen Memorandum-Gesetzgebung debattierte, passierte etwas noch nie Dagewesenes in der Amalia Avenue. Demonstranten mit Transparenten von PAME, der Gewerkschaft der kommunistischen Partei (KKE), vereinigten sich mit anderen Demonstranten, die Transparente von SYRIZA (Linke) und ANTARSYA (kleine antikapitalistische Partei), vor dem Parlament. Es gab heftigen Tränengaseinsatz, andere Demonstranten warfen Mollis auf die Polizei-Sondereinheiten, doch dies hielt, wenigstens dieses eine Mal, einen Teil von PAME nicht davon ab sich mit allen anderen zusammenzuschließen (der Rest von PAME, eine Gewerkschaft, die immer getrennte, friedliche Proteste organisiert, hatte den Platz bereits verlassen). Die Mauern, die die verschiedenen Richtungen der Bewegung trennen, sind jetzt niedriger denn je, die Parole: „Ein vereintes Volk wird niemals besiegt“, fühlt sich wahrer an als zu jedem anderem Zeitpunkt…“ Bericht von Eyridice Bersi, Athen, 12.11.2012
Merkel in der No-Go Zone – Ruhe hier?
- Griechenland-Solidaritätserklärung der Interventionistischen Linken
We know you don’t want her. We don’t want her either! On the occasion of chancellor Merkel’s visit to Greece we express our solidarity with and our admiration for the struggle of the Greek people: We stand behind you!...” see red! Interventionistische Linke Düsseldorf (iL) vom 9. Oktober 2012
- Proteste in Griechenland - Ruhe in Deutschland
Merkel zeigte sich solidarisch mit griechischer Regierung, aber wo blieb die Solidarität der sozialen Bewegungen mit der griechischen Bevölkerung? Artikel von Peter Nowak auf Telepolis vom 09.10.2012 . Aus dem Text: „… Dabei müsste einmal die Frage diskutiert werden, warum solche Proteste nur als kräftezehrendes Großevent möglich sind, nach dem immer große Pausen folgen, in denen sich die Aktivisten psychisch und finanziell regenerieren müssen. Gerade der fehlende Alltagswiderstand ist der Grund, warum der Griechenlandbesuch Merkels hierzulande ohne Resonanz blieb. Deutschland als fast protestfreie Zone, dieses Szenario haben bereits vor 20 Jahren auf Konferenzen Aktivisten wie Thomas Ebermann heraufziehen sehen. Sie begründeten das Szenario mit der politisch und ökonomisch gestärkten Rolle Deutschlands, in dem die Protestbewegung eine ähnlich marginale Rolle wie in den USA spielen würde. Dieser Vergleich würde auch erklären, warum zumindest in Griechenland, aber sicher auch in anderen Ländern der europäischen Peripherie ein Besuch deutscher Spitzenpolitiker eine ähnliche Protesthaltung hervorruft wie in Lateinamerika der Besuch des US-Präsidenten…" Siehe dazu:
- Streik als praktische Solidarität. Den Streik organisieren!
„Auf dem Nachrichtenportal telepolis warf ein Autor gestern eine berechtigte Frage auf: Während Merkel sich solidarisch mit der griechischen Regierung zeigt, wo bleibt die Solidarität der sozialen Bewegungen mit der griechischen Bevölkerung? Es muss die Frage geklärt werden, wie Solidarität aussieht…“ Beitrag vom 10.10.2012 bei indymedia
- Siehe zum Hintergrund: Internationales > Griechenland > Schuldenkrise: Merkel in der No-Go Zone
LabourNet-Austria für die Joint Social Conferences in Florenz und Athen 2013
Griechischer Generalstreik: DGB solidarisiert sich mit Protest
„Die griechischen Gewerkschaften haben für den heutigen Mittwoch, 26. September, zum 24-stündigen Generalstreik gegen den Sparkurs der Regierung aufgerufen. Der Protest richtet sich gegen den geplanten Abbau von Sozialleistungen und Arbeitsrechten. Der DGB solidarisiert sich mit den streikenden Kolleginnen und Kollegen. Die Solidaritätsadresse des DGB richtet sich an die griechischen Gewerkschaften GSEE (Gewerkschaft der Privatangestellten) und ADEDY (Gewerkschaft öffentlicher Dienst)…“ DGB-Meldung vom 25.09.2012 . Siehe zum Hintergrund Internationales > Griechenland > Schuldenkrise > Krisenstreiks: Generalstreik am 26.9.2012
Athen, Berlin, Madrid gemeinsam gegen Sparpolitik!
„Zum 15. und 25. September 2012 mobilisieren die spanischen Gewerkschaften und Teile der 15-M-Bewegung zu einem „Marsch auf Madrid“. Sie protestieren damit gegen die massive Sparpolitik der Troika aus EU, EZB und IWF. Diese sieht enorme Einschnitte bei Löhnen der öffentlich Beschäftigten, eine Verschlechterung des Arbeits- und Sozialrechts und eine Privatisierung der Altersvorsorge vor. Damit droht Spanien das „zweite Griechenland“ zu werden…“ Aufruf des Griechenland-Solidaritäts-Komitee Berlin zur Demonstration am 25. September, 18.00 Uhr, Alexanderplatz Weltzeituhr. Abschlusskundgebung Haus der Deutschen Wirtschaft, Breite Str. 29, 10178 Berlin
Unser Volk wird kaputt gespart - Griechinnen berichten
„In Griechenland spielen sich menschliche Tragödien ab. Zwei Kolleginnen mit dem DGB auf Info-Tour durch Hessen
Die Gewerkschafterin Alkistis Tsoulakou beschreibt Szenen aus ihrer Heimat: „Unterernährte Schüler fallen während des Unterrichts in Ohnmacht. Patienten müssen Medikamente selber kaufen und mitbringen, wenn sie ins Krankenhaus gehen. Menschen, die ihre Miete nicht mehr zahlen können, landen auf der Straße. Mittelständler nehmen sich aus reiner Verzweiflung das Leben. So wird ein Volk kaputt gespart.“ Die 27-jährige Betriebsratsvorsitzende von Siemens-Nokia Hellas ist gemeinsam mit der Athener Lehrerin Argiro Baduva auf Einladung des DGB ins Frankfurter Gewerkschaftshaus gekommen…“ Pressemitteilung des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen vom 23.08.2012 . Ein Beitrag hierzu findet sich im neuesten Einblick 15/2012 vom 10.9.2012 auf Seite 7
Solidaritätsaktion des frauenpolitischen Ratschlags für die griechischen Kollegen
„Für den 10. Frauenpolitischen Ratschlag am 15./16. September in Ludwigsburg steht weiter das Versprechen: "Ein Wagen voll geladen für die griechischen Stahlarbeiter-Familien". Auch wenn die Stahlarbeiter von Aspropirgos ihren Streik nach 273 Tagen beendeten - der Kampf um ihre Forderungen geht weiter… Die Sammlung geht weiter - auf dem 10. Frauenpolitischen Ratschlag werden wir die Pakete am 16. September mit Grüßen der Teilnehmerinnen auf den Weg schicken nach Aspropirgos in Griechenland…“ Aus der Presseerklärung vom 7.8.2012
Damit der Aufstand erfolgreich sein kann, müssen wir uns erst selbst zerstören
Artikel von Alex Trocchi bei indymedia . Es handelt sich dabei um die Übersetzung des Textes "for the insurrection to succeed, we must first destroy ourselves" von Alex Trocchi aus dem Buch "revolt and crisis in greece".
Wer profitiert von den griechischen Schulden?
"Griechenland-Info" der isl (Internationale sozialistische Linke / IV. Internationale)(Vorsicht beim Ausdrucken: Das Flugblatt ist im Format DIN A3)
Solidemo zur Wahl in Griechenland am 5.5. Gegen nationale und kapitalistische Konkurrenzverhältnisse!
„Solidarität mit den Kämpfenden in Griechenland! Gegen Deutschlands Rolle bei der Durchsetzung des Sparpakets! Wenn am 6. Mai in Griechenland gewählt wird, ist eines klar: Entscheiden können die Abstimmenden herzlich wenig. Das Spardiktat von EU, IWF und EZB kann, so betonen es die EU-Eliten, durch keine Wahl abgeschwächt werden. An der massiven Verschlechterung der Lebensbedingungen der Menschen in Griechenalnd werden sie ohnehin nichts ändern. Der Kampf um Wettbewerbsfähigkeit und das Vertrauen der Märkte ist in den eingesetzten Technokratien die einzige Aufgabe staatlichen Handelns. Aus einer Position der wirtschaftlichen und politischen Stärke setzt Deutschland seine Interessen in der EU durch. Begleitet wird dies durch einen sozialdarwinistischen Diskurs in der deutschen Gesellschaft, der die Verelendung der Lebenssituationen in Griechenland achselzuckend hinnimmt bzw. lautstark einfordert…“ Aufruf zur Demonstration : 5.5.12 //16 Uhr // Hallesches Tor
Griechenland ist überall!
„Die Erpressung Griechenlands zeigt uns, dass die Regierungen in der EU unter dem Druck der Finanzmärkte und unter Anleitung Deutschlands ein neues Gesellschaftsmodell durchsetzen. Öffentliche Dienstleistungen werden radikal eingeschränkt oder ganz abgeschafft; Bildung und Gesundheit werden zu einem Privileg der Reichen. Das Recht auf eine menschenwürdige und sichere Existenz werden beseitigt. Damit einher geht die Einschränkung erkämpfter und verbriefter demokratischer Rechte von der Tarifautonomie, über das Streikrecht bis hin zum Recht auf Widerstand…“ Resolution der Veranstaltung 'Demokratie unter Beschuss' im IG Metallhaus Berlin am 13. März 2012
Aufruf zur Protestkundgebung vor dem Bundestag: „Heute Griechenland, morgen wir – Nein, zu Merkels Spardiktat!“
„Hiermit rufen wir alle Kolleg/innen auf, sich an der Protestkundgebung am 27.02.2012 um 14.30 Uhr an der Ebertstr/Scheidemannstr. (direkt vor dem Bundestag) gegen die Verabschiedung der so genannten Griechenlandhilfe in einer Sondersitzung des Deutschen Bundestages zu beteiligen. Am 27. Februar 2012 will die Regierung Merkel in einer Eilabstimmung das zweite Griechenland-Paket durch den Bundestag bringen, d. h. weitere Milliarden staatlicher Gelder für die Rettung von Banken und Investmentfonds gewährleisten. Das griechische Volk wird dagegen unter dem Diktat der Troika aus EU, EZB und IWF und von der griechischen Regierung zu einem historisch einmaligen sozialem Verelendungsprogramm verurteilt. In diesem Zusammenhang erinnern wir an den Beschluss des 3. ver.di Bundeskongresses, der vom 18. bis zum 24. September 2011 stattfand: "Der Bundeskongress lehnt es ab, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Rentnerinnen und Rentner sowie Arbeitslose die Zeche der großen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise zahlen. (. . .) Der Bundeskongress verurteilt die Sparauflagen für die südeuropäischen Schuldnerstaaten und fordert ihre Rücknahme. Er fordert die Abgeordneten des Deutschen Bundestages auf, sich für ein sofortiges Ende der ökonomisch und sozial schädlichen Sparpolitik in den Schuldnerländern einzusetzen.“ Im März wird über den beliebig erweiterbaren Rettungsschirm ESM im Bundestag abgestimmt, mit dem der Fiskalpakt verbunden ist. Der ESM soll „dauerhaft“ „fresh money“ für die Rettung der Spekulationsgewinne garantieren – und ist faktisch jeglicher parlamentarischen Kontrolle und damit demokratischer Legitimation entzogen. (…) Solidarität mit dem griechischen Volk heißt für uns: Nein zum Sozialkahlschlag gegen das griechische Volk, zu ESM und Fiskalpakt.“ Aufruf von und bei ver.di Berlin
Wir alle sind Griechen
Der Zorn, der sich in Athen gegen die Kürzungsprogramme entlädt, ist ermutigend. Wir dürfen nicht einfach zusehen, wie über die Zukunft von Menschen verhandelt wird. Artikel von John Holloway in Freitag online vom 22.02.2012 . Aus dem Text: „… Wie können wir von den Menschen erwarten, dass sie grausame Einschnitte in ihren Lebensstandard widerspruchslos hinnehmen? Wollen wir, dass sie einfach zustimmen, wenn das kreative Potenzial vieler junger Menschen, deren Talente bei der Aussicht auf lebenslange Erwerbslosigkeit ungenutzt bleiben, vernichtet wird? All dies nur, damit die Banken ausbezahlt werden können? All dies nur, um ein kapitalistisches System aufrechtzuerhalten, dessen Haltbarkeitsdatum lange überschritten ist? Es hieße Depression mit Depression multiplizieren, die Depression eines gescheiterten Systems durch die Depression verlorener Würde zu verschlimmern, würden die Griechen widerspruchslos hinnehmen, was ihnen geschieht. (…) Hinter dem Spektakel brennender Banken in Griechenland verbirgt sich insofern eine leisere Bewegung von Menschen, die sich weigern, Busfahrkarten, Stromrechnungen, Autobahngebühren und Bankschulden zu zahlen. Eine Bewegung aus Not und der Überzeugung geboren, dass Menschen ihr Leben auf andere Weise organisieren, Gemeinschaften des gegenseitigen Beistandes und Versorgungsnetze schaffen können. Dass sie leere Gebäude und ungenutztes Land besetzen, Community-Gärten unterhalten, wieder auf das Land ziehen, sich von Politikern abwenden und auf eine direkte Demokratie in der Gesellschaft wert legen. Mit den spektakulären Flammen von Athen hat die Suche nach einer anderen Form des Lebens begonnen, die Griechenlands Zukunft und die der Welt bestimmen wird. Wir alle sind Griechen.“
Griechenlands Tarifautonomie und Demokratie in Gefahr
„Die Folgen des Sparkurses in Griechenland sind dramatisch. Die Wirtschaft bricht ein, jeder zweite Jugendliche ist arbeitslos, Obdachlosigkeit und Selbstmordrate steigen. Nun will die Troika auch noch in die Tarifautonomie eingreifen - die "Reformpakete" richten sich immer mehr gegen die griechischen ArbeitnehmerInnen und ihre Gewerkschaften…“ DGB-klartext 06/2012 vom 17.02.2012
Ruf zur Solidarität
„In zahlreichen Städten der Europäischen Union und in Nordamerika beteiligten sich am Sonnabend unter dem Motto »We are all Greeks – Wir sind alle Griechen« Tausende Menschen an Solidaritätsdemonstrationen mit der griechischen Bevölkerung. Sie forderten ein Ende der Kürzungspolitik, die Griechenland von EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds – der sogenannten Troika – auferlegt wird. In Spanien beteiligten sich am Sonntag Zehntausende in 57 Städten an Kundgebungen der Gewerkschaften gegen die sogenannte Arbeitsmarktreform der konservativen Regierung. Am Sonntag kam es in Athen zu weiteren Protestaktionen…“ Bericht in junge Welt vom 20.02.2012
Solid mit Aufstand in Griechenland in Berlin
„Ca. 80 Menschen beteiligten sich am Samstag-Nachmittag auf dem Berliner Wittenbergplatz an der Solidaritätskundgebung mit den Menschen, die in Griechenland gegen das deutsche Sparmodell kämpfen, dass als EU-Diktat den Menschen aufoktroyiert werden soll…“ Bericht von teilnehmender beobachter_innen vom 19.02.2012 bei indymedia
Solidarität gegen das Krisendiktat der Troika
Newsletter der Interventionistischen Linken (iL)
Schwabinggrad Ballett in Athen
Das Schwabinggrad Ballett, Hamburg, hat 10 Tage lang Athen besucht. Siehe dazu im Blog des Schwabinggrad Balletts:
- "Nicht in diesem Memorandum-Ton!" Aktion vor der deutschen Botschaft in Athen
„Wir tauchen gut gekleidet, mit rosa Stoff-Slogans an den Klamotten und Pappschildern vor der deutschen Botschaft auf: "Ausverkauf Griechenlands, Not in Our Name!", "Die Merkels und Schäuble haben nicht zu bestimmen, wann in Griechenland gewählt wird", "Nicht in diesem Memorandum-Ton!", "Zahlt erstmal eure Nazischulden!" und "Hört auf mit dem Märchen, die Deutschen retten die Griechen!"…“ Beschreibung und Videos der Aktion in Athen am 17. Februar
- Eure Drohungen stinken zum Himmel!
„In einer halben Stunde wird das Schwabinggrad Ballett vor der deutschen Botschaft in Athen aufkreuzen, um den Merkels und Schäubles klarzumachen, was wir von ihrer Griechenland-Politik halten. Unsere Protestnote ist folgende:…“ Das verteilte Pamphlet auf deutsch und auf griechisch
- Die gesamte Dokumentation der Reise mit vielen Interviews und Berichten
Nur zaghaft Seit' an Seit'
Linke Solidaritätsaktionen für Griechenland sind bisher keine Massenveranstaltungen - das soll sich ändern. Während in der Eurokrise der Ton zwischen den Politikern rauer wird, bereiten auch linke Initiativen Protestaktionen vor. Artikel von Peter Nowak in Neues Deutschland vom 17.02.2012
Weg mit dem deutschen Sparmodell! Solidarität mit dem Aufstand in Griechenland!
Aufruf des Berliner M31-Bündnisses
Solidarität mit den Protesten in Griechenland – Gegen die Verarmungspolitik der EZB!
Aktionsseite von NoTroika Rhein-Main |