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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 02. Januar 2007: I. Branchen > Medien u. IT > Siemens > Siemens Handysparte > BenQ BenQ insolvent "Die Situation hätte grotesker nicht sein können. In der Eingangshalle zum Kamp-Lintforter Werkstor saßen die BenQ-Mitarbeiter eine halbe Stunde nach Mitternacht ausgerechnet mit ihren BenQ-Siemens-Handys auf den beiden Seitenbänken, um ihren Freunden per SMS ein gutes neues Jahr zu wünschen. Drei Monate lang haben sie hier am Niederrhein um ihre Existenz gekämpft. Am Ende bleibt für 1.600 Menschen am Standort und den insgesamt 3.000 BenQ-Beschäftigten nur noch der Gang in die Transfergesellschaft und die Hoffnung auf das versprochene Geld von Siemens. Am Neujahrstag haben der Insolvenzverwalter und Siemens die entsprechende Rahmenvereinbarung unterschrieben." Artikel von Alexander Floriè in der taz II. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Bildungseinrichtungen Tatort Werkstatt Frankfurt "Bislang fast unbemerkt von der Öffentlichkeit spielt sich in der "Werkstatt Frankfurt" - die im Auftrag der Stadt, der Bundesagentur für Arbeit und im Auftrag der Rhein-Main-Jobcenter-GmbH arbeitssuchende Menschen qualifiziert, ausbildet und ausbeutet (ca. 1.000 MitarbeiterInnen) - seit Anfang dieses Jahres ein Skandal ab, der deutlich macht, was "Fordern und Fördern" im Detail bedeutet. Ein-Euro-Jobber werden massiv auf regulären Arbeitsplätzen eingesetzt, ein Betriebsrat, der versucht wenigstens gleiche Rechte für Ein-Euro-Jobber durchzusetzen, wird bedroht, abgewählt und mit Klagen und Schikanen aller Art überzogen." Artikel von fauffm4 vom 25.12.06 bei der FAU III. Branchen > Bergbau und Energie "Klimawandel - dein Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel vom 11.12.2006" "Lieber Kollege Bsirske, mit tiefem Bedauern, ja großem Erschrecken haben wir als Gewerkschafts-Mitglieder dein Schreiben IV. Branchen > Sonstige > Bosch-Siemens-Hausgeräte: Nachbereitung des Streikes im Kampf gegen die Schließung 2006 Vom Streik zur Bewegung? Überlegungen zum Arbeitskampf bei BSH Berlin Flugschrift der freundinnen und freunde der klassenlosen gesellschaft vom Dezember 2006 V. Branchen > Auto: DaimlerChrysler > Stuttgart > Alternative: Belegschaftszeitung für die Kolleginen & Kollegen bei DaimlerChrysler Werk Untertürkheim Die neue Ausgabe Dezember 2006 ist erschienen Darin u.a.: "Der Vorstand braucht mal wieder auf die Ohren! Die Zumutungen des Daimler-Vorstands gehen langsam auf keine Kuhhaut mehr. Erst werden im Werk über 1300 KollegInnen mit Abfindungsprogrammen rausgedrückt. Dann fehlt hinten und vorn Personal, und die Führungskräfte zucken halt mit den Schultern. Dann versuchen Vorstand und Werkleitung die ERA-Eingruppierungen zur Lohndrückerei zu missbrauchen. Und jetzt kommt die Personalleitung auch noch an und behauptet frech, es gäbe im Werk Untertürkheim Personalüberhang. Deshalb will sie der Mannschaft die Freischichtplanung aus der Hand nehmen und die Auslerner nicht im Werk übernehmen, sondern in andere Werke schicken. Die Belegschaft hat von dieser Politik die Schnauze gestrichen voll, Herr Zetsche und Herr Stauch! So lassen wir uns nicht behandeln! Herr Zetsche und sein Vorstand brauchen offenbar dringend mal wieder kräftig Druck aus der Fabrik, um sie daran zu erinnern, wer hier Achsen und Motoren baut!!.." Die Nummer 26 VI. Branchen > Auto: DaimlerChrysler > allgemein: »Das Daimler-Desaster. Vom Vorzeigekonzern zum Sanierungsfall« - Rechtstreit um das Buch von Jürgen Grässlin "Das Jahr 2007 birgt Explosionskraft" Interview von Peter Kleinert mit Jürgen Grässlin zu Strafanzeigen gegen Zetsche und andere Mercedes-Manager als Online-Flyer von Neue Rheinische Zeitung VII. Branchen > Auto: VW allgemein Kampf um Standorte und Beschäftigung bei Volkswagen. Ohne Konzept keine ausreichende Solidarität "Während die angedrohte Schließung des VW-Werks in Brüssel für einen Aufschrei in Belgien sorgt, ist in Wolfsburg anderer Trubel angesagt: Pischetsrieder räumt sein Büro, Piech privatisiert im Handstreich den VW-Konzern, in Werkshallen und Konstruktionsbüros wird über Sonderbonus und Begünstigungen für Betriebsräte diskutiert. Arbeitszeitverlängerung und Lohnkürzung werden fast geräuschlos umgesetzt, in Luxemburg kanzelt der EuGH wahrscheinlich auftragsgemäß das VW-Gesetz ab." Artikel von Stephan Krull, bis April 2006 Mitglied des Betriebsrats bei VW in Wolfsburg, in SoZ - Sozialistische Zeitung VIII. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > betrieblicher Kampf gegen Privatisierung im Gesundheitswesen Das Humankapital Die Privatisierung von Kliniken in Deutschland schreitet enorm voran. ver.di warnt angesichts der Entwicklung vor Versorgungsmängeln: Personalverknappung führt zu Qualitätsverlusten. Artikel von Uta von Schrenk in ver.di-Publik vom Dezember 2006 IX. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitszeit > Vertrauensarbeitszeit und Arbeit ohne Ende Vertrauen statt Stechuhr "Das Wort Überstunden kennt man im Wuppertaler Vorwerk-Konzern nur noch vom Hörensagen. Wer heute länger arbeitet, geht ein anderes Mal früher. Nach Absprache mit den Kollegen, aber ohne Kontrolle durch den Chef." Artikel von Rosemarie Fiedler-Winter in Financial Times Deutschland X. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitszeit > Ladenschlußdebatte Aus fürs Ladenschlussgesetz. Länder preschen vor bei der liberalen Deregulierung Artikel von Helmut Born in SoZ XI. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitsorganisation Partizipativer Januskopf "»Zielvereinbarung«, »Partizipatives Management«, »Balanced Scoreboard« - der Trend hat viele Namen. Seit etwa 15 Jahren halten auch in deutschen Betrieben neue Personalmanagement-Systeme Einzug, die darauf zielen, die Kreativität der Arbeiter zu nutzen und ihre Motivation zu steigern. (.) Es ist löblich, dass Oskar Lafontaine kürzlich den Vorschlag machte, einen Gesetzentwurf gegen die »schleichende Individualisierung von Arbeitnehmerrechten« im Bereich sogenannter Zielvereinbarungen zu entwickeln. Auch die Gewerkschaften sollten sich an der weitereren Diskussion beteiligen." Artikel von Dr. Rolf Geffken in ND XII. Diskussion > Arbeitsalltag allgemein Plädoyer für Kinderrechte. "Gute Kinderarbeit - schlechte Kinderarbeit": Kinder arbeiten in der 1. und 3. Welt - die Frage ist unter welchen Bedingungen "Kinder arbeiten in der 1. wie in der 3. Welt. Entscheidend ist nicht, ob sie es tun, sondern was und wie sie es tun: Freiwillig, um sich Konsumbedürfnisse zu befriedigen oder gezwungen, um zu überleben. Und: Wie sind ihre Arbeitsbedingungen". So beginnt die vierseitige Flugschrift der "Aktion 3.Welt Saar" "Gute Kinderarbeit - schlechte Kinderarbeit. Ein Plädoyer für Kinderrechte". Nachdem die 1. Auflage vergriffen ist, ist jetzt kurz vor Weihnachten die 2. Auflage der Flugschrift mit 40.000 Ex. erschienen" Aus der Pressemitteilung der Aktion 3. Welt Saar. Das Flugblatt steht zum Download zur Verfügung XIII. Diskussion > Arbeitsalltag: Gesundheit trotz(t) Arbeit a) Krankenstand und Anwesenheit im Krankheitsfall 2006 erstmals wieder leichter Anstieg der Krankentage - nach wie vor Zunahme psychischer Störungen "Laut Erhebungen des BKK Bundesverbandes sind die Krankentage der beschäftigten BKK Versicherten in den ersten zehn Monaten des Jahres 2006 leicht gestiegen. In diesem Jahr fehlten die Beschäftigten von Januar bis Oktober durchschnittlich 10,6 Kalendertage. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 10,3 Tage und im Jahr 2004 fehlten sie 10,7 Tage in zehn Monaten." Pressemitteilung des BKK Bundesverbandes
b) Stress und psychische Belastungen Unsichere berufliche Zukunft drückt auf die Seele. Gesundheitsrisiken jenseits des "Normalarbeitsverhältnisses" ""Flexibilität" ist Hauptanforderung und Hauptbelastungsfaktor für Beschäftigte, die als Zeitarbeiter, Teilzeitkräfte oder mit befristeten Verträgen unter besonderem Stress stehen. Sie müssen Arbeitgeber, Tätigkeitsbereiche oder Einsatzorte mehr oder weniger regelmäßig wechseln. Dabei ist davon auszugehen, dass Brüche in der Berufslaufbahn, fehlende Karriereperspektive und unklare Zukunftspläne spezifische Belastungen darstellen. Ziel eines von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) initiierten Forschungsprojekts war, ein Fragebogen-Instrument zu entwickeln, um solche Fehlbelastungen zu erfassen. Damit sollen sich die charakteristischen Beanspruchungen in so genannten atypischen Beschäftigungsformen abbilden und vergleichen lassen." Pressemitteilung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin
Burnout. Stillstand im Hamsterrad Das Risiko an Burnout zu erkranken, nimmt dramatisch zu. Besonders gefährdet sind die engagierten Mitarbeiter, die mit Spaß bei der Arbeit sind. Artikel von Nicola Holzapfel in Süddeutsche Zeitung c) "Initiative für eine neue Qualität der Arbeit" Eine bessere Arbeitswelt ist machbar Mehr als 300 Teilnehmer diskutierten Anfang Dezember 2006 auf dem Kongress des IG Metall-Modellprojekts "Gute Arbeit" über Perspektiven einer humanen Gestaltung der Arbeitswelt. Die IG Metall hat jetzt die Themen und Diskussionsergebnisse der Foren online gestellt XIV. Diskussion > Arbeitsalltag > Aus-Um- Weiter-BILDUNG > Studium: Querforum West der Ruhr-Uni besetzt - Freie Universität Bochum gegründet Solidarität in 70 Meter Höhe. UnterstützerInnen der Freien Uni Bochum demonstrieren auf Förderturm "Über großen Teilen der Innenstadt war am heutigen Freitag die Forderung "Für freie Bildung! FUB bleibt!" deutlich zu lesen. In 70 Meter Höhe haben UnterstützerInnen der Freien Uni Bochum (FUB) ein überdimensionales Solidaritäts-Transparent entrollt. Für die Aktion wurde der Förderturm am Deutschen Bergbau-Museum kurzzeitig besetzt. Mit dem spektakulären Auftritt wollten die AktivistInnen für den Erhalt des selbstverwalteten Veranstaltungszentrums auf dem Bochumer Uni-Campus demonstrieren. Die Freie Universität wird derzeit von der Leitung der Ruhr-Uni massiv bedroht." Presseinformation der Freien Uni XV. Internationales > Polen > Arbeitsrecht und Arbeitskämpfe in Polen Wilde Streiks der Briefträger bei der Polnischen Post "Zwischen dem 10. und dem 27. November 2006 fegte eine Welle von wilden Streiks durch die Poczta Polska (Polnische Post). Sie begann mit einer spontanen Aktion in einem einzelnen Postamt in Danzig und weitete sich innerhalb von wenigen Tagen zu einem Flächenbrand aus. Auf dem Höhepunkt waren weit über die Hälfte der 25 000 polnischen Briefträger im Streik. Die Streiks waren in mehrerer Hinsicht »wild«: Zum einen waren sie illegal, denn sie spielten sich außerhalb der - ähnlich wie in der BRD - streng geregelten Tarifverhandlungsrituale ab. Zum anderen waren sie uneinheitlich: in Dynamik, Forderungen und Kampfformen. Über die Proteste entschieden jeweils die 10 oder 20 Briefträger auf dem einzelnen Postamt. Als in einigen Städten die Streiks schon wieder beendet oder unterbrochen waren, gingen sie anderswo gerade erst los. In den meisten Ämtern streikten nur die Briefträger, in einigen aber auch die ArbeiterInnen in der Briefsortierung und an den Schaltern. Die Formen des Kampfs reichten von reinen Solidaritätserklärungen über Dienst nach Vorschrift bis zum Streik oder zur teilweisen oder völligen Blockade der Postämter. Die Gewerkschaften wurden zumindest in den ersten Tagen des Streiks umgangen. Seit Ende November haben sie die Initiative wieder zurückgewonnen und langwierige Verhandlungen mit der Postdirektion begonnen. Seit dem 28. November ist der Streik ausgesetzt. Im Moment (10.12.) ist unklar, ob und, falls ja, mit welcher Dynamik der Streik wieder aufgenommen wird." Artikel in der Wildcat Nr. 78
XVI. Internationales > USA > Arbeitskampf: Goodyear-Streik Goodyear-Arbeiter in USA stimmen neuem Vertrag zu "Nach fast dreimonatigem Streik haben Mitarbeiter des amerikanischen Reifenherstellers Goodyear einem neuen Vertrag zugestimmt. Die Gewerkschaft USW, in der rund 14'000 Goodyear-Mitarbeiter organisiert sind, gab am Freitag das Ergebnis einer Abstimmung in zwölf Werken quer durch die USA bekannt. Etwa zwei Drittel der Gewerkschaftler hätten am Donnerstagabend der Einigung zugestimmt, die unter anderem die Schliessung eines Werks in Texas vorsieht, aber auch einen Gesundheitsfonds für Rentner. Die Streikenden sollten am Dienstag ihre Arbeit wieder aufnehmen." AP-Meldung in der Baseler Zeitung
XVII. Internationales > Frankreich > Politik und Wirtschaft Die wundersame Wandlung des Nicolas Sarkozy. Vom neoliberalen Kampfkandidaten zum Apostel der sozialen Gerechtigkeit? "Kurz vor Weihnachten ging Nicolas Sarkozy in die Offensive. Plötzlich wechselte der französische Innenminister und konservative Präsidentschaftskandidat das Register in Sachen Wirtschafts- und Sozialpolitik, um als Kandidat der sozialen Gerechtigkeit und des Versprechens auf Veränderungen zugunsten der Armen, Ausgebeuteten und Bedrängten aufzutreten." Artikel von Bernard Schmid XVIII. Internationales > Österreich > Gewerkschaften Durch die Verschmelzung der Gewerkschaften mit dem Unternehmertum, verlieren wir den Gewerkschaftsschutz. "Angesichts der Ohnmacht gegenüber der Entsozialisierung unserer Lebensräume, sollte man den Sinn von Partnerschaften untersuchen. Beginnen wir mit der Zeit, in der die Idee der Sozialpartnerschaft aufkam." Ein Diskussionsbeitrag von Gilbert Karasek, Personalvertreter bei Wienstrom, nicht nur an österreichische GewerkschaftskollegInnen XIX. Internationales > Türkei > Arbeitskämpfe und Gewerkschaften Carrefour im Clinch mit den Gewerkschaften. Türkei: Französischer Einzelhandelskonzern verweigert Tez-Koop-Is Anerkennung als Tarifpartner Artikel von Ramazan Bayram in junge Welt XX. Internationales > Schweiz > Gewerkschaften und Arbeitskämpfe 125 Jahre Gewerkschaftsbund: Von Glocken und «Unrast» Das Buch "«Vom Wert der Arbeit, Schweizer Gewerkschaften - Geschichte und Geschichten» von Boillat, Valérie / Degen, Bernhard / Joris, Elisabeth / Keller, Stefan / Tanner, Albert / Zimmermann, Rolf (Hg.), erschienen im Rotpunktverlag. Zürich 2006. 368 Seiten, zahlreiche Illustrationen. Kosten 45 Franken. Dazu eine Rezension von Hans Ulrich Jost in der schweizerischen WOZ XXI. Über uns > Fördern! Unser (immer noch aktueller) Hilfeschrei ist erneut erhört worden! Wir freuen uns über zwei neue Fördermitglieder! Lieber Gruss, Ralf und Mag LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |