Tarifrunde Öffentlicher Dienst: Stellungnahme zu Tarifabschluß und Mitgliederbefragung
Stellungnahme der Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di Stuttgart vom April 2008
Ver.di-Linke zumTarifabschluss
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Stellungnahme der ver.di Linken zum Tarifabschluss im öffentlichen Dienst.
"Die Teilnehmenden am 4. Bundestreffen der ver.di Linken am 4./5. in Bielefeld/Sennestadt haben den Tarifabschluss im öffentlichen Dienst kritisch gewürdigt. (.) Ausgesprochen kritisch bewerten die Teilnehmenden die Verlängerung der Arbeitszeit, weil sie sich direkt auf einen weiteren Abbau von Arbeitsplätzen auswirkt, bei Auszubildenden eine Übernahme und dauerhafte Arbeitsverträge befristet Beschäftigter schwieriger macht. Alle gestellten Anträge zum Bundeskongress zielten auf eine Verkürzung der Arbeitszeit ab. Insofern stellt die jetzt vereinbarte Verlängerung einen Tabubruch dar." Die Stellungnahme vom 5.4.08
- Unmut nach dem Abschluß. Ver.di-Linke zieht kritische Bilanz des Tarifabschlusses im öffentlichen Dienst und will Arbeitszeitverkürzung wieder zum Thema machen
"Die ver.di-Linke hat bei ihrem Treffen am Wochenende in Bielefeld eine kritische Bilanz der Tarifrunde für die rund 2,1 Millionen Beschäftigten bei Bund und Kommunen gezogen. Insbesondere die kampflos hingenommene Verlängerung der Arbeitszeiten sorgte bei den Gewerkschaftern, die größtenteils aus dem ver.di-Landesbezirk Nordrhein-Westfalen kamen, für Unmut." Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 08.04.2008 . Aus dem Text: ".»Wir müssen es schaffen, die Tarifpolitik zu vereinheitlichen. Das wird uns aber nur gelingen, wenn wir nicht die jeweilige Haushaltslage des Arbeitgebers zur Ausgangslage machen, sondern die Lebenssituation der Beschäftigten«, meinte Falkenhain und betonte: »Wir sollten endlich anfangen, die bestehende Beschlußlage zur Arbeitszeitverkürzung auch umzusetzen.« Um das zu erreichen, will die ver.di-Linke in den kommenden Monaten die innergewerkschaftliche Diskussion über die Forderung nach Arbeitszeitverkürzung forcieren."
»Arbeitszeitverlängerung ist für uns ein Knackpunkt«
Mitglieder der ver.di-Bundestarifkommission aus NRW haben Kompromiß im öffentlichen Dienst abgelehnt. Interview von Daniel Behruzi in junge Welt vom 02.04.2008 mit Reinhard Dudzik , stellvertretender Personalratsvorsitzender im Akademischen Förderungswerk Bochum und Mitglied der Bundestarif- und Verhandlungskommissionen von ver.di für den öffentlichen Dienst
"für was im leben reicht eigentlich ein monatsgehalt von 1500 € ?"
".Mit dem diesjährigen tariferfolg wird die armut unten fortgeschrieben. Die gewerkschaft bestätigt in der form, in der sie die tarifeinigung unterschreibt, erneut das arbeitgeberinteresse an einem
lohn s y s t e m, in dem die masse der entgelte sich unten wiederfindet. Ver.di weiß das auch. der sockelbetrag von 50 €, die einmalzahlung von 225 € - für a l l e - ist gerade der trostlose hinweis darauf, dass alle das geld,- das geld als summe und nicht als prozentzahl-, brauchen. aber das geld als summe, um davon leben zu können, kommt in der tarifauseinandersetzung auch auf seiten der gewerkschaft s o einfach nicht vor. ihre treuesten bataillone,- busfahrer, krankenschwestern und kiga-erzieherinnen, erstreiken eine entgelterhöhung mit ihrer gewerkschaft, bei der sie mit 100 € mehr nach haus gehen, während ihre chefs mit 200 pro monat mehr aus diesem abschluß bedient werden,- diejenigen, die sie am liebstem am warnstreik gehindert hätten oder haben." Aus einer anonymen Zuschrift an die LabourNet-Redaktion
Mogelpackung im öffentlichen Dienst - Sagt "Nein!" bei der Mitgliederbefragung!
"Das Verhandlungsergebnis für den öffentlichen Dienst beim Bund und den Kommunen ist faktisch eine Minusrunde. (.) Die Stärke der Arbeiter und Angestellten, die sich in den Warnstreiks zeigte, wurde nicht genutzt, um mehr zu erkämpfen. Auch die Möglichkeit, die Tarifkämpfe im Einzelhandel, im öffentlichen Dienst sowie bei Post, BVG usw. zu einem großen gemeinsamen Kampf zusammenzufassen, wurde vertan. Ver.di hat angekündigt, zu dem Tarifabschluss eine Mitgliederbefragung durchzuführen. Wir fordern auf, bei dieser Befragung mit "Nein" zu stimmen!..." Stellungnahme von und bei Arbeit-Zukunft vom 2. April 2008
Ver.di-Tarifabschluss: Etwas Geld, viele Kröten
Artikel von Hannes Hohn in Neue Internationale 128 vom April 2008
Stellungnahme zum Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst
"Das Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di erklärt zum Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst: Das Netzwerk fordert eine Abstimmung unter ver.di Mitgliedern über den Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst. Das Netzwerk lehnt diesen Abschluss ab. Es wurde deutlich, dass die öffentlichen Arbeitgeber durch die beeindruckenden Warnstreiks massiv unter Druck gerieten. Die volle Durchsetzung der Forderungen, ohne Kompensationen, wäre mit bundesweitem Vollstreik möglich gewesen. Das hätte Signalwirkung auf andere Betriebe und Gewerkschaften gehabt. Kampflos hat ver.di "Kröten" geschluckt, die nicht notwendig waren. Die Reallohnverluste seit 2004 werden mit dem Lohnabschluss nicht wett gemacht. (.) An erster Stelle steht die Arbeitszeitverlängerung in Westdeutschland. Das bedeutet weiteren Stellenabbau und Zunahme von Stress. Stattdessen wäre drastische Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich notwendig. Die Laufzeit von zwei Jahren nützt ebenfalls den Arbeitgebern. Sie wollten einen Streik im Bundestagswahljahr 2009 verhindern. Die Ost-West-Spaltung wurde fortgeschrieben. Für Beschäftigte in Ostdeutschland gibt es Abstriche bei der Lohnerhöhung - anstatt ab 1.1.08 sollen die Löhne und Gehälter erst ab 1.4.08 steigen. Und ostdeutsche Beschäftigte sollen weiterhin 40 Stunden arbeiten." Stellungnahme vom 31.3.08 . Siehe auch: Musterresolution zum Tarifergebnis Öffentlicher Dienst
"Eigene Stärke nicht ausgespielt, weitere Zersplitterung der Tarife und Arbeitszeitverlängerung ohne Not geschluckt. Nein zu diesem Abschluss! Mitgliederbefragung durchführen - Ablehnung beschließen!" Vorschlag des Netzwerks für eine kämpferische und demokratische ver.di für eine Musterresolution zum Tarifergebnis Öffentlicher Dienst, 31.3.2008
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