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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Dienstag, 15. März 2011: I. Branchen > Auto: Daimler > Werk Berlin Kritische Aktivisten dürfen keine IG-Metall-Mitglieder werden - Geforderte Loyalitätserklärung nützte nichts "Kritiker unerwünscht. Bei dieser Haltung bleibt die Berliner IG-Metall-Spitze gegenüber oppositionellen Gewerkschaftern aus dem Daimler-Werk Marienfelde. Nachdem kürzlich gegen vier Betriebsräte der Gruppe »Alternative« zweijährige Funktionsverbote und gegen weitere 15 Kandidaten Rügen ausgesprochen wurden, haben nun zwei weitere Aktivisten eine Abfuhr erhalten: Ihr Antrag auf Mitgliedschaft in der IG Metall wurde »zurückgestellt«. Und das, obwohl einer von ihnen eine von der Gewerkschaftsspitze geforderte Loyalitätserklärung unterschrieb. (...) Einer der Betroffenen kam dieser Forderung nach und unterzeichnete die Erklärung. Dennoch teilten Hager und Abel ihm nun in einem Brief mit, sein Antrag werde »zurückgestellt, da wir zur Zeit nicht davon ausgehen können, daß Dein Handeln auch der abgegebenen Erklärung entspricht«. Begründet wird dies u.a. mit der März-Ausgabe der Betriebszeitung Alternative. Darin werde dem Daimler-Gesamtbetriebsrat vorgeworfen, Geheimverhandlungen mit dem Management zu führen..." Artikel von Karl Neumann, zuerst erschienen in der jungen Welt vom 15.03.2011 Siehe dazu: II. Branchen > Auto: Daimler > Werk Berlin > Alternative. Alternative Metaller bei Daimler Berlin. Für die Kolleginnen und Kollegen im Daimler-Werk Berlin-Marienfelde Ausgabe Nr. 30 vom März 2011 ist erschienen Darin u.a.: "Bau 70 - Personalmangel, Arbeitshetze und keine Besserung in Sicht. ALTERNATIVE fordert: Jetzt neue Jobs schaffen! Aber keine Leiharbeit!"; "Druck machen für bessere Arbeit"; "TIB läuft aus - was kommt danach?"; "aus den bereichen"; "Gewinnbeteiligung und Jubiläumszahlung"; "Solidarität mit den Lokführern!"; "Kassel: Ausschlüsse drohen"... Die Ausgabe Nr. 30 . III. Branchen > Auto: Daimler > Werk Stuttgart > Sindelfingen > Was tun? Ausgabe Nr. 65 vom März 2011 Darin u.a.: "Abgespeist mit Krümeln"; "Ramschware - Billiglohn - Lohndiscounter oder ganz normale Lohnsklaverei?"; Krank am Band"; "Aufstände in Nordafrika"; "Erdbeben in Japan"... Zur Ausgabe Nr. 65 . Aus dem Text: "...IGM-Ausschlüsse: Wir sehen in den verschiedenen Betriebsgruppen und alternativen Betriebsratslisten in den Werken einen Ausdruck der Meinungsvielfalt in der IG Metall.Was aber tut die IGM-Führung? Sie schließt kämpferische Gewerkschafter wegen gewerkschaftsschädigendem Verhalten aus! DAS finden wir gewerkschaftsschädigend! Aus purer Machtbesessenheit wird die Auseinandersetzung mit kämpferischen Teilen innerhalb der IGM verhindert! Das schädigende Verhalten der Kolleginnen und Kollegen in Berlin, Kassel und hier im Werk besteht offenbar darin, dass sie mit der sozialpartnerschaftlichen Politik der faulen Kompromisse, mit der Stellvertreterpolitik der bisherigen IGM-Betriebsräte nicht einverstanden sind. Sie vertreten aber einen Teil der gewerkschaftlich organisierten Kolleginnen und Kollegen in den Werken. Wir rufen dazu auf, sich mit den "Alternativen" zu solidarisieren - Innerhalb der IG Metall! Es kann nicht sein, dass die Gewerkschaft irgendwann frei ist von allen kämpferischen Kräften! Unterstützen wir diese Kräfte und kämpfen wir gemeinsam!..." IV. Branchen: Dienstleistungen > Reinigungsgewerbe: Klüh-Gruppe Erfolg der Klüh-Rebellen in Düsseldorf - Arbeitsgericht stellt Betriebsübergang fest "Das hatte sich Rechtsanwalt Helmut Naujoks zu einfach vorgestellt. Er hatte die multinationale Reinigungsfirma Klüh beraten, wie sie eine kleine rebellische Belegschaft und deren Betriebsrat loswerden könnte. Am Düsseldorfer Flughafen hatten sich die Putzfrauen und -männer von der Klüh-Flugzeugreinigung, die vor allem die Flieger von Air Berlin gereinigt hatten, in jahrelangen Auseinandersetzungen bessere Arbeitsbedingungen erkämpft und ein solidarisches Verhalten untereinander entwickelt. Um diese Belegschaft loszuwerden, kündigte Klüh die Schließung des Betriebs zum Jahresende an. Den Auftrag behielt aber Klüh, indem nun die Leiharbeitsfirma DLG, eine Tochterfirma von Klüh, die Flugzeuge von Air Berlin putzt. Einige ArbeiterInnen der alten Firma wurden übernommen, aber alle vom Betriebsrat oder andere "Unruhestifter" erhielten natürlich kein Angebot, sondern nur eine Abfindung..." Artikel von Christian Frings auf Yeni Hayat vom 14. März 2011
V. Internationales > Japan: Erst das Erdbeben, dann der Tsunami und letztlich auch noch die Atommafia Lebenszeichen unser KollegInnen vom LaborNet Japan Aus einer Email vom 14.03.2011: "Dear Friends at LabourNet Germany - Thank you for your message of solidarity to the people in Japan suffering from the biggest earthquake in history of our country. (.) At this moment, we are trying to get contact with our families and friends who might be involved. We will organize relief campaigh to support the victims. We appreciate your offer for donations. We will distribute it to the victims through our network, for sure. The details are not decided yet. We will pass your message to our supporters all over the country. Thank you again. Workers of the world, Unite! 14 March 2011 Labornet Japan - International Department" Erdbeben-Katastrophe: DGB solidarisiert sich mit japanischem Volk "Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer hat dem japanischen Volk im Namen des Deutschen Gewerkschaftsbundes und aller organisierten ArbeitnehmerInnen seine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. "Wir denken an die vielen Tausend Opfer und ihre Familien", heißt es in den Schreiben an Japans Botschafter und den Gewerkschaftsbund RENGO. Die Briefe im Wortlaut..." Siehe das Schreiben beim DGB vom 14.03.2011 VI. Internationales > Bahrain Proteste in Bahrain: Saudi-Arabien schickt Truppen "Ein arabisches Bruderregime hilft dem anderen, um lokale Reformbewegungen aufzuhalten. Im Golfstaat Bahrain sind am Montag mehr als tausend Soldaten aus dem benachbarten Saudi-Arabien eingetroffen, um die dortigen Sicherheitskräfte bei der Niederschlagung eines seit einem Monat andauernden weitgehend friedlichen Aufstandes zu unterstützen. Ein saudischer Sicherheitsbeamter bestätigte am Montag die Ankunft der Truppen auf dem Luftweg. Weitere saudische Soldaten sollen auf dem Landweg nach Bahrain unterwegs sein, das durch eine Brücke mit dem Osten Saudi-Arabiens verbunden ist..." Artikel von Karim El-Gawhary in der TAZ vom 14.03.2011 . Siehe dazu auch:
VII. Internationales > USA > Arbeitskämpfe: Massenproteste gegen Sparpläne im Öffentlichen Dienst Madison - Berlin: "Strong unions = a strong country" - Demonstrationen gegen Angriff auf Gewerkschaften "Am Nachmittag des 12. März 2011 trafen sich rund 50 Aktivistinnen und Aktivisten vor dem Brandenburger Tor in Berlin, um gegen die massive Einschränkung von Gewerkschaftsrechten in den USA zu demonstrieren. Protestiert wurde insbesondere gegen die am Freitag beschlossenen Maßnahmen im US-Bundesstaat Wisconsin. Organisator war die Ortsgruppe Berlin der US-amerikanischen Organisation American Voices Abroad (AVA). Der Anlass zur Gründung dieser Organisation 2003 war das Engagement gegen den Irakkrieg. An der Aktion nahmen auch zahlreiche Mitglieder der Demokratischen Partei der USA, Vertreterinnen und Vertreter von ver.di sowie Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter anderer Länder teil. AVA wird weitere Aktionen planen..." Nachricht bei ver.di vom 14.03.2011 VIII. Internationales > Großbritannien: Proteste gegen das Sparpaket der britischen Regierung Protestwelle in Großbritannien: Ende März werden Massendemonstrationen gegen das Sparpaket stattfinden "Am 26. März werden Hunderttausende in London gegen das Sparpaket der britischen Koalitionsregierung demonstrieren. Es könnte die größte Demonstration in Großbritannien seit der Antikriegsdemonstration am 15. Februar 2003 werden. Damals demonstrierten eine Million Menschen gegen die Beteiligung der britischen Regierung am Irakkrieg. Die Menschen forderten von ihrer Regierung, dass sie ihnen zuhört. Eine ganze Generation wurde durch die Erfahrung politisiert, dass die Labour-Regierung unter Blair eben nicht zuhörte, sondern ihren Kurs unbeeindruckt fortsetzte, politisiert und radikalisiert..." Artikel von Christian Bunke auf Telepolis vom 10.03.2011 . Siehe dazu:
IX. Internationales > Schweiz > Gewerkschaften und Arbeitskämpfe: Das Mass ist voll! - Unia-Angestellte der Region Bern im Streik Veröffentlichung: Mailverkehr der Unia-Führung "Aufgrund der aktuellen Geschehnisse rund um den Streik der UNIA-Sektionen Bern und Oberaargau-Emmental und der innergewerkschatlichen Debatte um eine "Unia von unten" veröffentlicht der Revolutionäre Aufbau Schweiz hier ausnahmsweise ein Mail der UNIA-Führungsriege, welches uns anonym erreicht hat. Auf diese Mail nimmt auch die Streikversammlung vom 11.03.2011 in einer Stellungnahme Bezug. Im Sinne einer Stärkung der kämpfenden Teile innerhalb der UNIA und der Unterstützung einer klassenkämpferischen Gewerkschafts- und ArbeiterInnenbewegung wollen wir die Machtkämpfe um die neuen Führungsposten der UNIA transparent machen. Unten angehängt ein Mail von Roman Burger an verschiedene Führungspersonen innerhalb der UNIA. Das Mail scheint die Analyse von Giuseppe Sergi zu bestätigen, wonach Roman Burger und Udo Michel versuchten, möglichst viele Sektionen unter ihre Kontrolle zu bringen, um die nächsten internen Wahlen zu gewinnen..." Siehe dazu die Webseite www.aufbau.org vom 14.03.2011
X. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifpolitische Debatte > Tarifeinheit als Selbstzweck? > "DGB und BDA wollen Streikrecht einschränken Initiative "Hände weg vom Streikrecht - für volle gewerkschaftliche Aktionsfreiheit" in Kassel gegründet "Am 12.3.2011 hat sich in Kassel die Initiative "Hände weg vom Streikrecht- für volle gewerkschaftliche Aktionsfreiheit" gegründet. Anlass sind die gemeinsamen Bestrebungen des DGB und der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA), das Streikrecht durch ein Gesetz einzugrenzen. Künftig soll nur noch die mitgliederstärkste Gewerkschaft in einem Betrieb das Recht haben, Tarifverträge abzuschließen und dafür zu streiken." Pressemitteilung der Initiative "Hände weg vom Streikrecht" vom 14.3.2011 . Aus dem Text: ".Um diesen Widerstand zu stärken, plant die Initiative im September 2011 eine bundesweite Tagung. Bereits im Vorfeld soll in verschiedenen Städten, so zum Beispiel bei der zentralen 1. Mai Kundgebung des DGB in Kassel in das Geschehen eingegriffen werden." Kontakt zur Initiative: peter.gerstmann@gmx.de. Siehe dazu auch:
Der "Seitensprung" des DGB: Der jetzige Lokführer-Streik unter der Drohung eines Gesetzes ihn zu verbieten - und zwei brandaktuelle Gutachten Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 15.3.2011 XI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Leiharbeit und Gewerkschaften Sigmar Gabriel schockiert Metaller. SPD-Chef: IGM wollte bei »Equal Pay« auf FDP-Linie einschwenken "IG-Metaller in Baden-Württemberg gelten als Bastion der organisierten Arbeiterbewegung oder dessen, was davon noch übrig ist. Kurzum: Kumpels, die so schnell nichts aus den Latschen haut. Dem politischen Schwergewichtler Sigmar Gabriel ist es, einem Bericht des Reutlinger Blatts, Regionalausgabe des Schwäbischen Tagblatts, am Donnerstag aber gelungen. Das Treffen in der IG-Metall-Verwaltungsstelle hatte eher internen Charakter. Eingeladen waren die einschlägigen Gewerkschaftssekretäre und an die 50 Betriebsräte und Vertrauensleute, aber glücklicherweise eben auch ein Lokalreporter vom Reutlinger Blatt, dem wir diese Geschichte verdanken." Artikel von Jörn Boewe in junge Welt vom 15.03.2011 . Aus dem Text: ". Der SPD-Chef berichtete über seine noch nicht allzu lange zurückliegenden Erfahrungen mit dem Hartz-IV-Vermittlungsausschuß. Dort hätten SPD, Linke und Grüne gern eine gesetzliche »Equal Pay«-Lösung für die halbe Million Leiharbeiter durchgesetzt, die aufgrund verkorkster DGB-Zeitarbeitstarifverträge immer noch zu Niedriglöhnen malochen - nicht zuletzt zum Nutzen deutscher Automobilkonzerne, darunter dem im Ländle. Allgemein bekannt ist, daß sich die Opposition mit ihrem Anliegen im Gremium nicht durchsetzen konnte. Was Sigmar Gabriel aber am Donnerstag aus dem Nähkästchen plauderte, habe die anwesenden Kollegen jedoch »fassungslos« gemacht, schreibt das Reutlinger Blatt. »Wir haben die Positionen mit ver.di, DGB und IG Metall abgestimmt und wollten wissen, wo die absolute Obergrenze ist«, erzählte der SPD-Chef. CDU/CSU wollten einen Anspruch auf gleichen Lohn frühestens nach einem halben Jahr, die FDP erst nach neun Monaten akzeptieren. Am Ende sei er, Gabriel, bereit gewesen, mit ver.di-Chef Frank Bsirske gleichen Lohn nach sechs Monaten zu fordern - bis ihn ein Anruf der IG Metall erreicht habe, neun Monaten, also der FDP-Position, zuzustimmen, um überhaupt eine Regelung zu erhalten, berichtete das Reutlinger Blatt über den Vortrag des SPD-Chefs. Daß das ein heißes Eisen war, war auch Gabriel klar: »Das wollte ich schriftlich haben«, zitiert ihn der Lokalreporter, »und ich habe es bekommen.«." Siehe dazu:
Offener Brief von Arbeitnehmern und Gewerkschaftsmitgliedern an die Verantwortlichen des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften für das Verbot / Wiederverbot der Leiharbeit "Die Leiharbeit ist heute Speerspitze für Lohndumping, Zersetzung der Flächentarifverträge und der tarifvertraglich und gesetzlich geschützten Normal-Arbeitsverhältnisse, für die Spaltung der Belegschaften. Schwächung der Gewerkschaft, der gewerkschaftlichen Kampfkraft der Arbeitnehmer. (.) Aktionen jedoch, die sich weiterhin in Appellen zur Korrektur und Nachbesserung des Gesetzentwurfes von Arbeits- und Sozialministerin von der Leyen erschöpfen, richten sich, wie schon im Herbst, heute erst recht gegen eine wirkliche Mobilisierung, die Entfaltung der organisierten Kraft der Arbeiterschaft. Die Kollegen haben schon damals äußerst skeptisch auf den Aufruf für solche Aktionen reagiert. Und es ist auch nicht anzunehmen, dass die Gewerkschaftsverantwortlichen daran glauben, dass durch solche Aktionen tatsächlich Regierungsmaßnahmen gestoppt werden können. Wenn Leiharbeit ein gefährliches Instrument für die Zersetzung der tarifvertraglich und gesetzlich geschützten Arbeitsverhältnisse ist, kann die Forderung nur heißen: Verbot/ Wiederverbot der Leiharbeit - Integration aller Leiharbeiter in tarifvertraglich und gesetzlich geschützte Normal-Arbeitsverhältnisse." Offener Brief vom März 2011 Mit atomfeindlichen Gruß, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |