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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Montag, 04. Oktober 2010: I. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifdebatte > Tarifeinheit > DGB und BDA wollen Streikrecht einschränken: Gemeinsamer Vorstoß für gesetzliche Regelung gegen Spartengewerkschaften Ausstieg abgelehnt: Ver.di-Gewerkschaftsrat spricht sich gegen Aufkündigung der gemeinsamen Initiative von DGB und BDA zur »Tarifeinheit« aus. Kritik an der Basis wächst „Der ver.di-Gewerkschaftsrat, das höchste beschlußfassende Gremium der Dienstleistungsgewerkschaft zwischen den Bundeskongressen, hat einen Ausstieg aus der gemeinsamen Initiative von Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) und Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zur gesetzlichen Fixierung der »Tarifeinheit« abgelehnt. Mit 15 zu 66 Stimmen sprach sich das Gremium nach jW-Informationen am Mittwochabend in geheimer Abstimmung gegen einen entsprechenden Antrag aus dem ver.di-Landesbezirk Berlin-Brandenburg aus. (…) Die Entscheidung des Gewerkschaftsrats sei eine »entscheidende Weichenstellung«. Werde mit dem Thema innerorganisatorisch nicht sensibel umgegangen, »wird die Diskussion unweigerlich auf den anstehenden Konferenzen einen erheblichen Stellenwert bekommen«. Genau das dürfte jetzt passieren.“ Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 01.10.2010 Ver.di-Chef verlangt die Tarifeinheit per Gesetz Die großen Gewerkschaften wollen mit einer neuen Regelung ihre Macht zementieren. Die Arbeitgeberverbände sind bei der Initiative mit im Boot. Artikel in Die Welt vom 04.10.2010 . Aus dem Text: „…Die auch in seiner Gewerkschaft geäußerten Bedenken hinsichtlich der Einschränkung des Streikrechts und der grundgesetzlichen Verfassungsmäßigkeit der Minderheitsgewerkschaft wies Bsirske zurück. „Ich bin fest davon überzeugt, dass es sich bei der DGB/BDA-Initiative um keinen Eingriff in die Koalitionsfreiheit handelt, sondern um eine Ausgestaltung der Tarifautonomie. Mit der angestrebten Änderung, basierend auf dem Mehrheitsprinzip, sichern wir dauerhaft das Streikrecht.“
WDR-Sendung "Westpol": "Feldzug gegen die kleinen Gewerkschaften „Feldzug gegen die kleinen Gewerkschaften“ – so überschreibt das Magazin „Westpol“ des WDR Fernsehens seinen gestern gesendeten Beitrag zur Diskussion über eine gesetzliche Regelung der Tarifeinheit. BDA und DGB hätten einen Gesetzentwurf präsentiert, mit dem kleinere Gewerkschaften wie der Marburger Bund, die Lokführergewerkschaft oder die Pilotenvereinigung Cockpit an die Wand gedrückt werden sollen. „Zwei mächtige Lobbygruppen als Verbündete – und die Politik in Land und Bund zeigt sich an Ihrem Vorschlag hochinteressiert.“ In dem Beitrag kommen auch Rudolf Henke, Prof. Däubler und Bundeswirtschaftsminister Brüderle zu Wort. Siehe die Videodatei beim WDR vom 03.10.2010 „Die Bundesregierung ist ein XXL-Risiko“ Verdi-Chef Frank Bsirske über die Gefahren der Sparpolitik, Leiharbeit und Armutslöhne sowie die Zukunft der Tarifeinheit. Interview von Alfons Frese in Der Tagesspiegel vom 03.10.2010 . Aus dem Text: „…Bsirske: Bei der DGB-BDA-Initiative würde die bislang mit der Verhältnismäßigkeit begründete Friedenspflicht durch eine Friedenspflicht ersetzt, die sich aus dem Mehrheitsprinzip ergibt – wobei die Friedenspflicht endet, wenn die Mehrheit wechselt. Ohnehin gilt sie nur im Überschneidungsbereich zweier Tarifverträge, für andere Regelungsgegenstände gilt sie nicht. Deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass es sich bei der Initiative um keinen Eingriff in die Koalitionsfreiheit handelt, sondern um eine Ausgestaltung der Tarifautonomie. Mit der angestrebten Änderung, basierend auf dem Mehrheitsprinzip, sichern wir dauerhaft das Streikrecht.“ II. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn allgemein > Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 Die Seite wurde über das Wochenende mehrfach aktualisiert! Aktuell neu: „Wer ist das Volk? Wer hat die höchste Legitimation?“ Zu dem um das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ durch staatliche Organe mit rechtswidrigem Handeln, Täuschen, Tricksen und Tarnen eskalierten Konflikt anlässlich der gestern Nacht gewaltsam durchgesetzten vorzeitigen Fällung von Bäumen erklärt die Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer Polizistinnen und Polizisten (Hamburger Signal) e.V. in einer Pressemitteilung vom 02.10.2010 . Aus dem Text: „…Wasserwerfer gegen 15-jährige Schülerinnen, Theologinnen mit deren Betgruppe wegzuspülen, einen jungen Mann mit dem Wasserwerfer vom Baum zu schießen, einem Bürger mit dem Wasserwerfer ein Auge auszuschießen, Pfefferspray unter 2 anderem auf große Distanz gegen Menschen einzusetzen, die auf Grund der großen Distanz und des lauten Umfeldes die dreimalige „Warnung“ (so sie überhaupt ausgesprochen worden ist!) vor Verwendung dieses Einsatzmittels gar nicht wahrnehmen konnten und so weiter und so fort... – Das alles inmitten der Innenstadt Stuttgarts, zwanzig Jahre nach Abschaffen der zweiten Diktatur des letzten Jahrhunderts auf deutschem Boden und aus Anlass des profanen Neubaus eines Bahnhofs (!), auf dem Schlossplatz. Ja, sind feudale Verhältnisse am Wiederauferstehen? Wahrlich: vollkommen unterirdisch. Von der verantwortlichen Politik wie von den eingesetzten Polizeikräften. (…)„Stuttgart 21“ ist auch ein weiteres Beispiel dafür, wie unsere sogenannte „politische Klasse“, so wie die finanz- und wirtschaftspolitische Klasse, in ihrer Gier kaum noch Grenzen kennt. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel. Wir wünschen den DemonstrantInnen die innere Kraft, das Durchhaltevermögen und innere Ruhe, weiterhin friedlich zu demonstrieren, um den von ihren Steuergeldern bezahlten staatlichen Rüpeln zu trotzen und letztlich doch den verdienten Erfolg zu bekommen…“ Einige Erlebnisse am "blutigen Donnerstag" Ein Erlebnisbericht zu den Ereignissen am vergangenen Donnerstag, der mit freundlicher Genehmigung von "Weiler schaut hin!" e.V. auf der Webseite bei Thomas Trueten erschienen ist fluegel.tv „Seit August 2010 gibt es fluegel.tv, das unabhängige Internet-Projekt aus der Heilbronnerstraße 7 in Stuttgart, benannt nach dem Nordflügel des Bahnhofs. Wir sind eine Gruppe von Medienschaffenden, die sich zum fluegel.tv-Projekt zusammengeschlossen haben, um rund um die Uhr per Webcam die Menschen am Geschehen rund um den Nordflügel und Schlosspark teilhaben lassen zu können. Wir sind kein Fernsehsender, aber genau dies scheint sehr viel Aufmerksamkeit zu erregen, da offenbar viele Menschen das Vertrauen in die Medien ein Stück weit verloren haben. Wir haben den Anspruch, so objektiv wie möglich Bericht zu erstatten und die Entwicklungen sachlich zu begleiten. Bei Demos, Kundgebungen und wichtigen Ereignissen wie Tag X gehen wir auch auf die Straße bzw. in den Schlosspark, und zwar mit unserem Boller-Ü-Wagen. Mittlerweile gibt es auch die Talkrunde “auf den sack”, zu der wir ExpertInnen und Persönlichkeiten einladen, die sich mit Stuttgart 21 befassen…“ Siehe dazu die Homepage von fluegel.tv Bundesweit auf die Straße gegen Stuttgart 21: Protest-Termine vor Ort... Bundesweit finden Aktionen gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 statt – auch aus Solidarität mit den Protestierenden, die gestern im Stuttgarter Schlossgarten Opfer eines gewalttätigen Polizeieinsatzes geworden sind. Eine ständig aktualisierte Liste mit Protest-Terminen vor Ort findet sich im Artikel bei Marx21 III. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn allgemein Ausstieg in Fahrtrichtung: Durchsageterror bei der Deutschen Bahn „Die Älteren werden sich vielleicht noch dunkel erinnern: Es gab einmal eine Zeit, da konnte man in einen Zug steigen und stundenlang fahren, ohne auch nur ein einziges Mal von einer Durchsage belästigt zu werden. Da in dieser glücklichen Ära die allermeisten Züge pünktlich waren, wusste der Reisende, wann er auszusteigen hatte. Mit welchen Anschlusszügen es weiterging, hatte er ohnehin schon vor der Fahrt ermittelt. Blieb nur noch die dramatische Frage: Auf welcher Seite steige ich aus? Dieses Problem ließ sich durch einen Blick aus dem Fenster lösen: Da, wo neben dem Zug der Bahnsteig auftauchte, sollte man tunlichst den Zug verlassen…“ Artikel von Egon Müller auf Telepolis vom 03.10.2010 IV. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Gewerkschaften als Arbeitgeber Gehaltsplus bei Gewerkschaftsbeschäftigen fällt klein aus „Für seine Mitglieder kämpft der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) für eine Teilhabe am wirtschaftlichen Aufschwung, doch bei den eigenen Beschäftigten zeigt er sich offenbar zurückhaltend. Wie der "Focus" am Sonntag vorab berichtete, will der DGB-Chef Michael Sommer den eigenen Angestellten nur ein kleines Gehaltsplus bis Ende 2012 gewähren. Auf ein Jahr Laufzeit umgerechnet würden die 750 Mitarbeiter wahrscheinlich weniger als ein Prozent mehr bekommen, heiße es beim Verband der Gewerkschaftsbeschäftigten. Verbandschef Martin Lesch sagte: "Der IG Metall würden die Mitglieder bei solch einem Abschluss in der Branche den Vogel zeigen." Der Vereinbarung muss dem Bericht zufolge der DGB-Vorstand noch zustimmen…“ dapd-Meldung bei Yahoo-News vom 03.10.2010 V. Branchen: Dienstleistungen > Reinigungsgewerbe: Klüh-Gruppe Arbeitsplätze "gerettet", Belegschaft zerschlagen! Klüh-Betriebsrat unterschreibt notgedrungen eigene Abwicklung und Übergang in die Leiharbeit „(…) Vor allem der vorsitzende Arbeitsrichter der Einigungsstelle drohte ihnen nach fünf Stunden Verhandlungen, er würde zusammen mit dem Arbeitgeber für einen womöglich schlechteren Sozialplan stimmen, falls es an diesem Tag nicht zur Unterschrift käme. Schließlich unterschrieben sie abends, aber wohl war ihnen nicht dabei. Auf alle Versuche eines Einspruchs reagierte auch der Rechtsanwalt der Gewerkschaft nur noch gereizt, und in der Tat blieben ihnen kaum Alternativen. Vereinbart ist nun folgendes: Wer das Angebot bekommt, bei der DLG [DLG Personalservice GmbH, die zu 51% Klüh und zu 49% der Flughafen Düsseldorf GmbH gehört; Red.] sein Beschäftigungsverhältnis fortzusetzen, muss dies annehmen oder verzichtet auf eine Abfindung. Wer nicht übernommen wird, erhält eine nach Lebensalter gestaffelte Abfindung: 0,9 Bruttomonatslöhne für ArbeiterInnen bis zum vollendeten 40. Lebensjahr, 1 Bruttolohn bis zum 50. und 1,1 ab dem 50. Lebensjahr (pro Kind gibt es noch 700 Euro und für Schwerbehinderte 2.500 Euro zusätzlich). Damit bleibt völlig offen und Klüh und DLG überlassen, wer und wieviele Beschäftigte überhaupt ihren Arbeitsplatz (natürlich unter gänzlich anderen Bedingungen) behalten können. Wer zu rebellisch ist oder zu viele Krankheitstage hat, wird sicherlich mit einer Abfindung herauskomplementiert werden. Selbst der Vorschlag des Betriebsrats, eine Sozialauswahl der weiter zu Beschäftigenden einzubauen, wurde kategorisch abgelehnt…“ Ein Bericht bei www.terz.org vom 30.09.2010 VI. Branchen > Dienstleistungen: Gastronomie Eine Raststätte als Streikposten: Mitropa-Nachfolgerfirma beutet Frauen aus Die »Select Services Partner Restauration GmbH«, ein Produkt der Zerschlagung der alten Mitropa, pachtet u.a. Autobahnraststätten. Doch von Tarifverträgen will die Firma nichts wissen. In Bayern wurde SSP nun bestreikt. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 04.10.2010 . Aus dem Text: „Am Rande der A 8 zwischen Ulm und Richtung München bot sich am frühen Samstagmorgen ein ungewohntes Bild: eine Raststätte als Streikposten. Die Beschäftigten der Nacht- und Frühschicht wehrten sich gegen Tarifflucht und Lohndumping. Zu dem mehrstündigen Warnstreik aufgerufen hatte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss- Gaststätten (NGG). Hintergrund des Konflikts sind die seit Monaten stockenden Tarifverhandlungen zwischen der NGG und der Pächterin der Raststätte, der »Select Services Partner Restauration GmbH« (SSP) mit Sitz in Eschborn bei Frankfurt (Main). Die Geduld der zu 95 Prozent gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten ist zu Ende, nachdem sie seit Jahren vergeblich auf eine Lohnerhöhung gewartet hatten. Der Betrieb ist nicht mehr tarifgebunden. In den letzten Monaten sind Neueinstellungen nur auf der Grundlage eines Stundenlohns von sieben Euro und einer Monats-Arbeitszeit von 130 Stunden erfolgt…“ VII. Branchen > Dienstleistung: Banken und Versicherungen: Genossenschaftsbanken verhandeln mit gelben Gewerkschaften Kampf gegen Boni-Bankertum Tarifverhandlungen der Genossenschaftsbanken abgeschlossen – ver.di blieb außen vor Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di wehrt sich gegen unliebsame Konkurrenz bei den Genossenschaftsbanken und gegen Boni für alle. Artikel von Hermannus Pfeiffer im Neues Deutschland vom 04.10.2010 . Aus dem Text: „Die Tarifverhandlungen für die über 160 000 Beschäftigten der Volks- und Raiffeisenbanken wurden am Freitag abgeschlossen. Ergebnis: Ab März 2011 bekommen die Angestellten 2,0 Prozent mehr Geld. Zusätzlich gibt es im Oktober 2010 eine Einmalzahlung in Höhe von zehn Prozent des Monatsgehalts, maximal 430 Euro. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 25 Monaten. Am Verhandlungstisch fehlte jedoch die größte Gewerkschaft ver.di. Stattdessen schloss der Arbeitgeberverband mit den zwei Verbänden DBV und DHV den Vertrag ab. Ver.di wehrt sich gegen diese »gelben« Gewerkschaften und möchte zudem Boni für alle Banker verhindern…“ VIII. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Arbeitsbedingungen Druck auf Öko-Supermarkt: Alnatura erhöht Gehälter kräftig Ab Freitag zahlt die Biomarkt-Kette mindestens Tarifgehälter und will künftig auch bei Tariferhöhungen mitziehen. Einen Rechtsanspruch haben die Mitarbeiter aber nicht. Artikel von Jost Maurin in der TAZ vom 30.09.2010 . Aus dem Text: „Deutschlands größte Bio-Supermarktkette Alnatura zahlt ihren 1300 Mitarbeitern ab Freitag nach eigenen Angaben Gehälter mindestens in Tarifhöhe. Mehrere Beschäftigte von zwei Berliner Filialen sagten der taz, dass sie Erhöhungen im zweistelligen Prozentbereich bekämen. Der niedrigste Stundenlohn für voll sozialversicherungspflichtige Angestellte liegt nun bei etwa zehn Euro brutto inklusive Urlaubsgeld und der anderen festen Extras, wie aus Zahlen der Unternehmensleitung hervorgeht. Das ist etwas mehr als in dem Tarifvertrag, den die Gewerkschaft Ver.di und der Arbeitgeberverband für den Berliner Einzelhandel vereinbart haben. Damit reagiert Alnatura auf kritische Medienberichte über Lohndumping in dem Öko-Unternehmen. Die taz hatte Ende März gemeldet, dass Alnatura wie die meisten anderen Biohändler ihre Mitarbeiter teils schlechter bezahlt als konventionelle Läden. Gleichzeitig warb das Unternehmen damit, "fair mit unseren Partnern in Produktion und Handel" zusammenzuarbeiten…“ IX. Branchen > Bergbau und Energie 6500 MetallerInnen in Salzgitter gegen Atom „Zum dritten Mal seit 2000 haben am Mittwoch in Salzgitter tausende MetallkollegInnen während der Arbeitszeit gegen das geplante Atommüll-Endlager Schacht KONRAD und die Atompolitik demonstriert. Mit Betriebsversammlungen, Arbeitsniederlegungen, zwei Demonstrationen und einer abschließenden gemeinsamen Kundgebung haben die KollegInnen der Salzgitteraner-Metallbetriebe gestern einen ganz eigenen Beitrag zum Heißen Anti-Atom-Herbst geleistet. Unter dem Motto "Diese Regierung können wir uns sparen" fand die Aktion im Rahmen eines Aktionstages des Europäischen Gewerkschaftsbund statt, waren aber deutlich geprägt von den Themen Schacht KONRAD und Atompolitik. In zwei Demonstrationszügen vom VW-Werk, wo sich auch die Bevölkerung anschließen konnte mit ca. 2500 TeilnehmerInnen und den Stahlwerken mit ca. 4000 TeilnehmerInnen zogen die Demonstrationszüge zum Tor 5 der Stahlwerke, über das nach den KONRAD-Plänen später mal der Atommüll angeliefert werden soll…“ Beitrag von KONPress auf Indymedia vom 30.09.2010 X. Branchen > Auto: Daimler > Werke in Brasilien Brasilianische Mercedes-Arbeiter beenden Streik „Der Streik im brasilianischen Mercedes-Benz-Werk São Bernardo do Campo ist beendet. Wie die zuständige Gewerkschaft der Metallarbeiter in der Region Campinas am Dienstag mitteilte, sieht die Tarifeinigung unter anderem eine 10,5-prozentigen Gehaltssteigerung vor. Bislang hatten die Mercedes-Arbeiter, die sich am 16. September für einen Streik ausgesprochen hatten, das Arbeitgeberangebot einer 10,5-prozentigen Einkommenssteigerung als zu niedrig abgelehnt. Nach Angaben der Gewerkschaft sieht die jüngste Tarifeinigung darüber hinaus die Einführung von Mindestlöhnen vor. Außerdem sollen Gespräche über das Zurückholen von zuvor ausgelagerten Produktionsprozessen aufgenommen werden. Zuvor hatte schon die Gewerkschaft SMABC eine Tarifeinigung mit den wichtigsten Autoherstellern in Brasilien erzielt. Die Gewerkschaft vertritt die Arbeiter der Auto- und Metallindustrie im Großraum Sao Paulo. In anderen Teilen des Landes wurden die Verhandlungen fortgesetzt.“ Dow Jones-Meldung bei finanztreff.de vom 29.09.2010 XI. Branchen > Medien u. IT > Telek(c)om Telekommunikation Kahlschlag bei der Telekom Die Deutsche Telekom zentralisiert nach SZ-Informationen weitere Geschäftsbereiche. Knapp 5000 Mitarbeiter müssen künftig in einer anderen Stadt arbeiten. Die Gewerkschaften sind empört. Artikel von Caspar Dohmen in der Süddeutschen Zeitung vom 29.09.2010 . Aus dem Text: „Tausende Mitarbeiter der Telekom sollen künftig in einer anderen Stadt arbeiten, weil die Telekom mit dem Geschäftskundenvertrieb und der IT-Infrastruktur weitere Geschäftsbereiche zentralisieren will. Alleine im Geschäftskundenvertrieb "werden 113 Standorte in 58 Städten geschlossen", heißt es in einem internem Papier des Gesamtbetriebsrates, welches der Süddeutschen Zeitung vorliegt. Ein Telekom-Sprecher bestätigte dies am Mittwoch, "betroffen seien 3500 Mitarbeiter". Die Telekom unterhält bislang noch in 114 Städten Vertriebsbüros für Geschäftskunden. Betroffen wären nach SZ-Informationen unter anderem die Städte Trier, Osnabrück, Wiesbaden, Frankfurt/Oder, Würzburg, Münster und Rosenheim. Drastisch reduzieren will die Telekom zudem die IT-Standorte, von 96 auf fünf Einrichtungen. Dies bestätigte die Telekom. Laut Informationen aus Unternehmenskreisen sind davon 1300 Beschäftigte betroffen. Die Telekom will mit den Maßnahmen ihre Struktur modernisieren. Vielfach würden sehr kleine Büros mit zwei bis zehn Beschäftigten geschlossen, sagte ein Sprecher. Die jetzige Struktur ist für das Telekom-Management ein Relikt aus der Behördenzeit. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Telekom begonnen, die Callcenter zu zentralisieren. Diese Maßnahmen hatte die Telekom trotz des Protests von Gewerkschaften und Lokalpolitikern durchgezogen…“ XII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Aktionen > Agenturschluss > Zahltag Berlin: Zahltag am Jobcenter Neukölln „Mit einem Zahltag am Jobcenter Neukölln starteten heute in Berlin die Herbstaktionstage unter dem Motto "Berlin on Sale - nicht mit uns". Die Sonne war auf unserer Seite somit ging der Plan vollends auf, direkt vor dem Jobcenter für einen kollektiven, widerständigen Umgang mit Hartz-Schikanen zu werben, Konzepte wie Zahltag und gegenseitiger solidarischer Begleitung ins Amt bekannter zu machen und den Beginn der Herbstaktionstage bei frischen Brötchen und (leider etwas dünnem, aber was solls) Kaffee zu feiern…“ Beitrag von BOS auf Indymedia vom 01.10.2010 XIII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Aktionen > Sozialpolitische Aktionen und Proteste 2010 "Die Überflüssigen" plündern Bio Supermarkt „Darf´s ein bisschen mehr sein?“ fragt die LPG und wir sagen "Klar, her mit dem schönen Leben“ Wir „Die Überflüssigen“, die sich schon lange keine Wohnungen mehr im Berliner Zentrum leisten können und einen Einkauf im Bio Supermarkt erst recht nicht, wir von denen dennoch gefordert wird, den Gürtel enger zu schnallen, halten dagegen und bedienen uns. Heute abend gegen 20 Uhr besuchten wir den größten Bio Supermarkt Europas; im Prenzlauer Berg (Berlin) gelegen. Die ca. 20 Personen betraten die LPG in der Kollwitzstraße und verlasen ein Flugblatt für die umstehenden, sich bewußt ernährenden Anwohner_innen. Gleichzeitig füllten, die sonst auf Discounter angewiesenen Besucher_innen, sich ihre Körbe an den „üppigen Bio-Fleisch-, Bio-Wurst-, Bio-Feinkost- und Bio-Käsetheken“ und spazierten anschließend unbehelligt aus dem „Bio-Paradies“. Wir lassen uns nicht mehr länger durch „Regelsätze“ und „400 Euro Jobs“ vorschreiben, was wir essen und trinken dürfen, wie wir leben und wie wir unsere Zeit gestalten. Wir nehmen uns was wir brauchen, heute, morgen und jeden Tag... Hier der Text der verlesen wurde: …“ Beitrag von „Die Überflüssigen“ auf Indymedia vom 02.10.2010 XIV. Internationales > Italien > Arbeitskämpfe > Betriebsbesetzung bei INNSE in Milano Antwort an die Freunde der klassenlosen Gesellschaft zu "„Arbeitertümelei“ Eine Kritik an dem Aufsatz „Arbeitertümelei“ der FreundInnen der klassenlosen Gesellschaft. Der Aufsatz „Arbeitertümelei“ bezieht sich auf den Artikel: „Am Anfang war eine informelle Arbeiterpartei“, verfaßt von Arbeitern von INNSE. Eine Antwort von Dieter Wegner (aktiv beim Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg) vom 3. Oktober 2010 XV. Am Ende > Filmtipp: Im Dschungel Der FilmMittwoch im Ersten am Mi, 06.10.2010 um 20:15 Uhr im ARD „Frank Sperber (Ronald Zehrfeld) arbeitet bei ZOR, einem börsennotierten Unternehmen in seiner Heimatstadt Hildenburg. Gerüchte, dass ein Teil des Werks - der so genannte Kessel - abgestoßen werden soll, gibt es schon lange. Als eine Gruppe vermeintlicher Käufer das Traditionsunternehmen besichtigt, will Frank wissen, was Sache ist. Henning Lohmann (Heino Ferch), stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, rät ihm, sich in den Betriebsrat wählen zu lassen, was auch geschieht. Ahnungslos betritt Frank eine ihm fremde Welt, in der taktiert, intrigiert und korrumpiert wird…“ Siehe die Webseite zum Film beim ARD Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |