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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Freitag, 19. Januar 2007: I.Internationales / Angola Zwangsumsiedlungen in Luanda werden fortgesetzt Die Planungen für die Hauptstadt Luanda seien, so rühmen sich ihre Autoren, das grösste Städtebauprojekt Afrikas. Etwas anderes sind sie in jedem Falle auch: eines der grossen Vertreibungsprojekte Afrikas. Amnesty International hatte bereits vor einigen Jahren einen Bericht über diese Vertreibungen von Zehntausenden veröffentlicht, die oft genug noch nicht einmal vorher informiert wurden und denen gegenüber die Armee mit Schüssen und Schlägen vorgeht. Jetzt veröffentlicht ai den Fortsetzungsbericht - um zur Feststellung zu kommen, dass sich auch in den letzten drei Jahren nichts geändert habe. Auch das neue Landgesetz benennt nur Gründe für Enteignung und Vertreibung - nicht aber irgendein Recht der Betroffenen. Aktivisten der Einwohnerorganisation SOS Habitat werden regelmässig drangsaliert und oft festgenommen. Ein Teil der Siedlungen, die militärisch geräumt werden, befindet sich auf Ländereien, die der katholischen Kirche zurückgegeben worden waren. Der ausführliche (englische) ai-Bericht "Lives in ruins: forced evictions continue" vom 15. Januar 2007. II.Internationales / Marokko Diskussion um die Fortsetzung des Widerstandes gegen die Teuerung Die grossen Demonstrationen gegen die Teuerung, die landesweit am 24. Dezember letzten Jahres stattfanden waren erst ein Auftakt - der Kampf muss weitergehen. Mit welchen Perspektiven und welchen Schritten, muss solidarisch und überparteilich diskutiert werden. So sieht es die Menschenrechtsorganisation AMDH in ihrem (französischen) offenen Brief an die marokkanische Bewegung "Combat Contre la hausse des prix: Quelle Perspective ?" vom 15. Januar 2007. III.Internationales / Guinea Streiks schaffen Bewegung Bereits 2006 fanden zwei landesweite Generalstreiks statt, nun zu Beginn 2007 ein dritter - wie manche sagen, der erste echte Generalstreik. Wie sich um die erstarkende Streikbewegung herum zahlreiche soziale und politische Bewegungen zusammenschliessen und somit sowohl sich als auch die Streikbewegung stärken wird in dem (englischen) Bericht "Civil society crystallising around unions" beim UN-Nachrichtennetz IRIN vom 11. Januar 2007 deutlich, bei dem auch ausführlich und aktuell über den Verlauf der Auseinandersetzung berichtet wird, inklusive der zunehmend heftigeren Auseinandersetzungen vor allem in der Hauptstadt Conakry. IV.Internationales / Guatemala Mord an Hafengewerkschafter Am 15. Januar wurde Pedro Zamora, Generalsekretär der Hafenarbeitergewerkschaft STPEQ von maskierten Männern erschossen. Er war, zusammen mit seinen Kollegen in letzter Zeit zur Zielscheibe einer landesweiten Haßkampagne geworden, weil sie sich der Privatisierung des wichtigsten Hafen des Landes, Qetzal, widersetzten. Der (englische) Bericht "Guatemala: Brutal Murder of Docker’s Union Leader" vom 17. Januar 2007 beim ITUC. V.Internationales / Costa Rica Auch die Landbevölkerung weiter im Widerstand gegen das Freihandelsabkommen Eine ausführliche Stellungnahme aus Kirchenkreisen zum Widerstand der Landbevölkerung gegen das Freihandelsabkommen bzw seine Unterzeichnung durch die Regierung von Costa Rica. Die (spanische) Stellungnahme "El TLC, el campesinado y la iglesia" von Miguel Picado, publiziert am 11. Januar 2007. VI.Internationales / USA / Gewerkschaften Basisbewegung "No worker is illegal" in der SEIU Die SEIU hat - spätestens deutlich geworden durch die "Justice for Janitors" Kampagne - eine durchaus fortgeschrittenere Position zu Migrationsfragen als etwa bundesdeutsche Gewerkschaften. Jetzt - nachdem die Demokratische Partei im Parlament die Mehrheit hat - will die Gewerkschaftsführung eines der Konzepte für "guest worker" unterstützen, die aus dieser Partei kommen. Dagegen entwickelt sich die Oppositionsbewegung "Kein Arbeiter ist illegal" in diversen Untergliedergliederungen der Gewerkschaften. Dazu der (englische) Bericht "SEIU Members Push Their Union to Change Its Position on Immigration" von William Johnson vom 4. Januar 2007 im MR-Zine. VII.Internationales / Chile Erwartungen für 2007 ? Der Streik der Belegschaften der Subunternehmen in den Kupferminen, der Kampf ums Wohnrecht in verschiedenen Städten und die Jugendbewegung gegen die Pinochet-Kontinuität im Bildungsbereich - das sind drei besonders wichtige der zahlreichen 2006 entstandenen Bewegungen und Auseinandersetzungen, die ebentuell für 2007 eine weitere Verschärfung erwarten lassen - so sieht es in dem (spanischen) Beitrag "Las luchas sociales de 2006, un pequeño balance para 2007" Javier Tristán, publiziert in der Zeitschrift "Hombre y Sociedad" und gespiegelt bei Rebelion.org am 17. Januar 2007. VIII.Internationales / Indien / Arbeitsbedingungen und -kämpfe Soziale Absicherung auch im normalen Arbeitsverhältnis? Das normale Arbeitsverhältnis auch in Indien ist die "informelle Beschäftigung". Die 2004 gewählte Regierung hat eine nationale Komission eingesetzt, die Maßnahmen sichern soll, den so Beschäftigten soziale Mindeststandards zu sichern. Aus den Materialien der dazu einberufenen Konferenz ist besonders der (englische) Beitrag "Feasible and affordable" von K.P. KANNAN lesenswert, publiziert in der Ausgabe Dezember 2006 der Zeitschrift "India Seminar". IX.Internationales / China Warum chinesische MigrantInnen sich schneller wehren... ...als viele andere in anderen Ländern: Unter anderem, weil sie im Durchschnitt besser ausgebildet seien. So stellt es Jose Antonio Egido in seiner (spanischen) Untersuchung über die industrielle Arbeiterklasse Chinas "La clase obrera industrial china a comienzos del siglo XXI" vom 17. Januar 2007 bei Rebelion.org dar. Bis nächstes Mal, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |