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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Donnerstag, 22. Juni 2006: I. Diskussion > Geschichte der Arbeiterbewegung Argumente gegen das Deutschlandlied - Geschichte und Gegenwart eines furchtbaren Lobliedes auf die deutsche Nation Am Dienstag, dem 06. Juni, also kurz vor dem Beginn der Fußballweltmeisterschaft, veröffentlichte das LabourNet Germany das Vorwort und das 1.Kapitel aus einer Broschüre von Benjamin Ortmeyer mit dem Titel "Argumente gegen das Deutschlandlied - Geschichte und Gegenwart eines furchtbaren Lobliedes auf die deutsche Nation". Nachdem dann die WM begann, Costa Rica und Polen niedergerungen wurden, die Deutschlandfahnen in jedem Ein-Euro-Shop ausverkauft waren und hunderttausende anständige Deutsche ebenjene schwingend, zu Fuß oder am Auto flatternd, durch unsere Städte trugen, bemerkte die Bild-Zeitung am 15.06.06: "Lehrer-Gewerkschaft macht unsere Nationalhymne mies - Die Lehrer-Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) will uns das Singen der deutschen Nationalhymne vermiesen!.." und Bild-Kommentator Einar Koch. "Wir sind stolz auf unsere Hymne!". Dann ging's locker, flockig und argumentativ auf hohem Niveau weiter: Die FAZ: ".Solch hanebüchenen Unsinn hat man tatsächlich schon lange nicht mehr vernommen." und in "Die Welt" schrieb ein Peter Dausend: "Die Lehrer-Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist allein schon deshalb unsere Lieblingsgewerkschaft, weil wir seit unserem Abitur nichts mehr mit ihr zu tun hatten. Und mit Lehrern auch nicht." Mittlerweile überschlagen sich die Ereignisse und die GEW Sachsen schreibt in ihrer letzten Pressemitteilung: "Zur Klarstellung! Die GEW Sachsen hat keine Broschüre zum Deutschlandlied an Schulen verteilt!" Bitte, bitte tut mir nichts! Die Redaktion des LabourNet Germany veröffentlicht heute die komplette Broschüre, "weil wir irgendwie den Verdacht hegen, dass das Ding in der nächsten Zeit wohl nicht zu kriegen sein wird." Gleichzeitig gibt's ein paar nette Stellungnahmen und, der Ausgewogenheit wegen einen weiteren Artikel von Benjamin Ortmeyer mit dem Titel " Auferstanden aus Ruinen." - Bechers Nationalismus - Brechts Kritik"(siehe weiter unten).
II. Diskussion > Geschichte der Arbeiterbewegung " Auferstanden aus Ruinen." - Bechers Nationalismus - Brechts Kritik" ".Von Anfang an gab es jedoch auch in der DDR Entgegengesetztes. Wären nationalistische Tendenzen aufgedeckt, bearbeitet -kurz, bewußt behandelt worden, gäbe es vielleicht auch eine dokumentierte öffentliche Debatte über das Lied "Auferstanden aus Ruinen " und seinen Verfasser Johannes R. Becher. Das ist jedoch nicht der Fall. Anhand einiger Materialien lassen sich immerhin unterschiedliche Grundpositionen der beiden "wichtigsten" offiziellen Dichter der DDR - Becher und Brecht - skizzieren: Es entsteht das Bild einer grundlegenden Kontroverse, daß Becher mit dem Text einer Nationalhymne beauftragt wurde - und nicht etwa Brecht - kann als Signal für die DDR-Kulturpolitik gelten. Becher hatte bereits im Exil 1933 bis 1945 eine Fülle von Gedichten in der Absicht geschrieben, das NS-Regime als "Verderber der Nation" anzuklagen und den "Patriotismus" im Kampf der Hitler-Gegner zu beschwören." Artikel von Benjamin Ortmeyer (9 Seiten 60kB) III. Branchen > Medien u. IT > Panasonic Esslingen Panasonic: Kurzbericht Solikundgebung "Zwischen 30 bis 50 Dauerteilnehmer - angesichts der Bedeutung des Kampfes der Panasonic Kollegen zu wenige - fanden heute den Weg zum Kundgebungsort am Postmichelbrunnen in Esslingen. Deutlich mehr Menschen blieben allerdings mehr oder weniger lange stehen um den Rednern und den Kulturbeiträgen zuzuhören oder sich in Gesprächen mit den betroffenen Kollegen zu informieren. Trotz der großen Anstrengung waren einige der hungerstreikenden Kollegen der Mahnwache zur Kundgebung gekommen. Inzwischen wurden 6 der Kollegen ins Krankenhaus eingeliefert, momentan ist ein Kollege noch in stationärer Behandlung." Artikel von Thomas Trüten auf Indymedia vom 21.06.2006
IV. Branchen > Medien und IT > Software Erste Betriebsratswahl bei SAP mit hoher Wahlbeteiligung "Die erste Wahl eines Betriebsrats in der Unternehmensgeschichte des Softwarekozerns SAP ist auf reges Interesse gestoßen. Knapp 65 Prozent der Beschäftigten gaben am Mittwoch ihre Stimme ab, wie ein Sprecher am späten Mittwochabend in Walldorf bei Heidelberg berichtete. Knapp 10.800 Mitarbeiter in Deutschland waren dazu aufgerufen, unter mehr als 400 Kandidaten auf zehn Wahllisten die Mitglieder der Arbeitnehmervertretung zu küren. (.) Mit 16 Betriebsratsmitgliedern stellt die Liste "Wir für Dich" künftig die meisten der insgesamt 37 Arbeitnehmervertreter. Die Liste "MUT" kam auf elf Plätze, "Die Unabhängigen", "ABS" und "Pro Betriebsrat" auf jeweils drei. In der Liste "Pro Betriebsrat" waren - neben Mitgliedern der IG Metall und der Gewerkschaft ver.di - drei Beschäftigte angetreten, die die Wahl gegen den Widerstand ihrer Kollegen durchgesetzt hatten. Einen Betriebsrat stellt "TEAM", vier Listen dürfen kein Mitglied in das Gremium entsenden. Mit 37 Mitgliedern, von denen 12 dauerhaft freigestellt werden, ist der SAP-Betriebsrat so klein wie gesetzlich nur irgend möglich..." Meldung auf heise-online vom 22.06.2006 V. Branchen > Medien u. IT > Siemens Netzwerksparte COM wird ausgelagert
VI. Branchen > allgemeine Dienstleistungen Lebenshilfe - Werkstatt für Behinderte gGmbH Solingen - kündigt fristlos den Betriebsratsvorsitzenden "Nachdem der Betriebsratsvorsitzende und engagierte Gewerkschafter Harald Bramstedt in den letzten Jahren von seinem Geschäftsführer Josef Neumann mit insgesamt 12 Abmahnungen überzogen wurde, die gerichtlich bis auf einen Vergleich (wegen Nichtabmeldung für BR-Arbeit) keinen Bestand hatten, wurde jetzt beim Betriebsrat die fristlose Kündigung wegen Diebstahls beantragt. (Bei dem angeblichen Diebstahl handelte es sich um wertlose Paletten, die der Entsorgung zugeführt werden sollten, übrigens nach Rückfrage und Erlaubnis)." Aus "Dringender Aufruf zur Solidarität und Unterschriftensammlung für unseren Kollegen und Betriebsratsvorsitzenden der Werkstatt Lebenshilfe in Solingen, Harald Bramstedt" von verdi Bezirk Rhein-Wupper mit Unterschriftensammlung und Protest- sowie Solidaritätsadressen VII. Branchen > Dienstleistung > Banken/Versicherungen Allianz streicht 7500 Stellen "Der Finanzkonzern Allianz baut massiv Arbeitsplätze ab: Im Zuge des Umbaus streicht das Unternehmen allein 5000 Stellen im Versicherungsgeschäft, weitere 2500 Jobs fallen bei der Tochter Dresdner Bank weg." Bericht mit weiteren Informationen bei der Financial Times Deutschland vom 22.06.2006 VIII. Branchen > Dienstleistungen > Gesundheitswesen > Konflikte > Ärzte machen's nun allein Marburger Bund Zeitung Ausgabe 09/2006 vom 21. Juni 2006 Die neue MBZ befasst sich schwerpunktmäßig mit dem arztspezifischen Tarifvertrag für die Uniärzte und dem drohenden Streik an den kommunalen Krankenhäusern. IX. Branchen > Dienstleistungen > Gesundheitswesen > Privatisierung > Charite »Gemeinsame Aktionen mit ver.di möglich« In Ärzteinitiative an der Berliner Charité fordert Übernahme des bundesweiten Tarifvertrags mit dem Marburger Bund. Ein Interview von Daniel Behruzi mit Kilian Tegethoff , neugewählter Vorsitzender des Gesamtpersonalrats und Mitglied der Ärzteinitiative an der Berliner Charité der jungen Welt vom 22.06.2006 X. Diskussion > Gewerkschaften und die neuen alten Rechten > AntifaschistInnen als Opfer > Strafverfahren gegen den Antifaschisten Johannes Bienert Furchtbare JuristInnen in Vollendung. Bochumer Landgericht weist Berufung von Hannes Bienert schriftlich ab "In einer Trauergemeinde von fünf Menschen gedachte Hannes Bienert am 9. November 2004 am Ort der früheren Synagoge in Wattenscheid der Opfer der Reichspogromnacht von 1938, ohne dies der Polizei vorher anzuzeigen. Dafür verurteilte ihn das Amtsgericht Bochum zu einer Geldstrafe von 10 Tagessätzen zu je 15 Euro wegen Verletzung des Versammlungsgesetzes, weil man eine öffentliche Versammlung anmelden muss und nach herrschender Rechtsansicht bereits drei Menschen eine Versammlung bilden. Das Landgericht Bochum hat seine Berufung nicht angenommen und ohne erneute mündliche Verhandlung als unzulässig verworfen. Zur Geldstrafe kommen nun Verfahrenskosten von weit über 1000 Euro. Die zuständige Richterin beim Landgericht verneint, dass es sich in diesem Fall um einen vermeidbaren Verbotsirrtum handelt. Hannes Bienert habe - so die Begründung der Ablehnung der Berufung - sein Gewissen nicht genügend angespannt und seine sittlichen Wertvorstellungen nicht eingesetzt um zu erkennen, dass eine Kranzniederlegung zu fünft im Gedenken an die jüdischen Opfer der Nazibarbarei den Gang zur Polizei voraussetze.." Meldung auf bo-alternativ vom 21.06.06, Details folgen XI. Diskussion > Arbeitsalltag > Bildung > Studiengebühren Festnahmen nach Studi-Demo in Frankfurt/M.
XII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland > ver.di > Ver.di-Linke NRW > Treffen und Ergebnisse Nächstes Treffen: Am Sonntag , 16. August 2006 um 11 Uhr im verdi-Haus Düsseldorf, Karlstr. 123- 127 (Programmdebatte, Wahlen, Bundestreffen) Treffen der verdi-Linken NRW am 11.6.2006 XIII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland > ver.di > Debatte um den aktuellen Zustand von ver.di Strategieprozess "Perspektive ver.di-NRW" Siehe die Sonderseite bei ver.di NRW mit allen wichtigen Dokumenten XIV. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifpolitische Debatte Der Flächentarifvertrag - Erinnerungsarbeit zu dessen Sinn und Zweck "Seit etwa einem Jahrzehnt steht der Flächentarifvertrag unter massiver Kritik. Vielfach wurde bereits für dessen Abschaffung plädiert. Hierbei wird nicht immer so weit gegangen, wie es etwa Rogowski forderte, "erst mal die ganzen Tarifverträge [zu] verbrennen". Aber über die Aufwertung von Individual- und Betriebsvereinbarungen sowie die Forderung nach gesetzlichen Öffnungsklauseln wird versucht, den verfassungs- und tarifrechtlich gewollten Tarifvorrang auszuhebeln." Artikel von Robert Hinke XV. Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken > Diskussionsbeiträge der Initiative Rollback durch Kabinett und Kapital. Und wie organisiert sich die Gewerkschaftslinke? "Was hier zu lesen ist: Warum wir mit diesen Gewerkschaftsführungen keinen Kampf mehr gewinnen können......Und mit uns selber aber auch nicht......Warten wir auf bessere Zeiten, die es nie wieder geben wird?......Welche Strategie legen wir uns zurecht? Kapitulation auf Raten oder lieber gleich die bedingungslose Kapitulation, das heißt die 48 Stundenwoche, ALG II für alle und Rente mit 70?......Und wenn wir, die Gewerkschaftslinke prädestiniert sind, gegen dieses Horrorszenario Widerstand zu leisten, warum sind wir dann kollektiv nicht präsent?......Warum ein lahmer linker Arm (die Gewerkschaftslinke) am kranken Gewerkschaftskörper eine völlig nutzlose Apparatur ist......Warum es sinnvoll ist, die sinnvolle Forderung nach politischen Forderungen aufzustellen und wie schwer es ist, dabei AnhängerInnen zu finden..." Diskussionsbeitrag von Dieter Wegner vom Mai 2006 XVI. Diskussion > (Lohn)Arbeit > sozialpolitische Aktionen und Proteste 2006 > Dezentrale bundesweite Proteste am 27. Juni!: "Wir schießen zurück! Erwerbslose, raus aus dem Abseits" - Aktionstag und Demo am 26.Juni 2006 zur Protestbegleitung der Fußball-WM in Köln Aufruf für Redebeiträge und Flugblätter zur Demo am 26.06.06 in Köln: "Wer kennt es nicht, die ewigen Demos bei denen mangelhaft oder so gut wie gar nicht der Inhalt bzw. das Thema der Demo an das Umfeld vermittelt wird, also das Ganze zu einer reinen Latschdemo verkommt. Laßt es uns besser machen. Damit das gelingt, rufen wir die potentiellen DemoteilnehmerInnen dazu auf, zu der Demo am 26.06.06 in Köln möglichst viele Redebeiträge und Flugblätter mitzubringen. Die Demoroute, auf der unterwegs Redebeiträge gehalten werden sollen, ist relativ lang. Dazu gibt es neben der Auftakt- und Abschlußkundgebung noch drei geplante Zwischenkundgebungen. Das Alles will gefüllt sein. Selbstredend gibt es Zensur nur insoweit, wo sexistische, rassistische, faschistoide Äußerungen getätigt werden. Gut wäre es, wenn Ihr Euren Redebeitrag auf 3-5 Minuten begrenzen könnt. Macht aus einem eventuell längeren Redebeitrag mehrere kürzere, dann ist die Chance größer bei Mangel an Beiträgen öfters dran zu kommen." AK faxendicke Lieber Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |