Tarifbereich kommunale Krankenhäuser: Fragen und Antworten zur Tarifrunde 2008
Am 14. Januar 2008 starten die Tarifverhandlungen für die Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern zwischen Marburger Bund und Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände. Der Marburger Bund beantwortet die wichtigsten Fragen und Antworten zur Tarifrunde 2008
Marburger Bund fordert für Ärzte an kommunalen Krankenhäusern rund 10 Prozent mehr Gehalt
"Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat die kommunalen Arbeitgeber zu Tarifverhandlungen aufgefordert und verlangt für die Ärzte an kommunalen Krankenhäusern im Schnitt rund zehn Prozent mehr Gehalt sowie eine umgehende Anhebung der Ostgehälter auf Westniveau. "Ich erwarte von den Arbeitgebern Verständnis für diese Forderungen nach attraktiveren Arbeitsbedingungen, mit denen auch der Ärztemangel in Deutschland ein Stück weit mehr eingedämmt werden könnte", erklärte der 1. Vorsitzende des MB, Rudolf Henke." Pressemitteilung vom 18.12.2007
Marburger Bund Umfrage 2007: Arbeitgeber begehen Tarifbruch - Klinikärzte leiden weiterhin unter massiver Arbeitsüberlastung
"Die Arbeitsbedingungen der rund 131 000 deutschen Krankenhausärzte sind so katastrophal, dass jeder zweite Mediziner erwägt, seinen Job aufzugeben. Die Klinikarbeitgeber verstoßen systematisch gegen das Arbeitszeitgesetz und brechen gezielt Bestimmungen der arztspezifischen Tarifverträge, die mit der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) nach intensiven Arbeitskämpfen im Jahr 2006 abgeschlossen wurden." Siehe dazu die Sonderseite des Marburger Bundes mit dem Ergebnis einer repräsentativen Umfrage der Ärztegewerkschaft unter ihren mehr als 80.000 aktiven Mitgliedern vom 18.09.2007
Kliniken prüfen erstreikte Lohnerhöhung
Haben die Ärzte im Sommer vergeblich gestreikt? Die Kliniken der Region Hannover prüfen, ob sie neue Tarife zahlen müssen. Der Marburger Bund droht erneut mit Streik, ein kritischer Arzt wird suspendiert. Artikel von Kai Schöneberg in der taz Nord vom 19.12.2006
Ärztestreiks: "Ich bin doch nicht blöd!"
Deutschlands Klinikärzte ziehen in den Streik - gegen sinkende Einkommen und Berufsfrust. Am Ende gewinnen sie haushoch. Artikel von Hans Halter in der Spiegel-Jahreschronik 1/2006
Zum Verhältnis zwischen Ärzten und den anderen Berufsgruppen: Blick zurück im Zorn oder gemeinsam den Herausforderungen stellen?
".Der Marburger Bund hat sich in den Kliniken als Faktor etabliert. Wir von ver.di haben immer gesagt und wir sehen auch keinen Grund das zurückzunehmen, dass es besser gewesen wäre, wenn sich die Ärzte mit den anderen Beschäftigten gewerkschaftlich zusammengeschlossen hätten. Es liegt auf der Hand, um wieviel mehr wir gemeinsam in den hinter uns liegenden Arbeitskämpfen für alle hätten herausholen können, wenn wir zusammen gekämpft hätten. Aber die Mehrzahl der Ärztinnen und Ärzte hat sich für einen anderen Weg entschieden. Das hat in den zurückliegenden Wochen und Monaten zu vielen Auseinandersetzungen geführt, die sicher nicht alle nötig gewesen wären. Jetzt aber steht für beide Seiten die Frage: Wie kann es in den Kliniken weitergehen? Ewig im Schmollwinkel oder nach vorne blicken?..." Artikel aus krankenhaus-info Nr.4/2006 der ver.di Betriebsgruppe Klinikum Stuttgart
Uni-Klinikum-Interview: Nach dem Streik
"Während des langen Streiks in der ersten Hälfte dieses Jahres zeichneten sich die Beschäftigten der Uni-Klinik durch hohe Streikbereitschaft und eine Vielzahl von fantasievollen Streikaktionen aus. Einige Monate nach den gesonderten Tarifabschlüssen von ver.di und Marburger Bund hat die Redaktion des Göttinger Betriebs-Express (GBE) nun einen Krankenpfleger und einen Arzt (beide ver.di-Mitglieder) nach ihren Eindrücken und Einschätzungen befragt. Das Interview fand schriftlich statt, d.h. die beiden Interviewpartner saßen dabei nicht gemeinsam an einem Tisch." Interview in Göttinger Betriebsexpress Nr. 180 vom 18.10.2006
Das Verständnis schmilzt -"Die Mediziner kämpfen gegen die Arbeitgeber, die Hitze und das Desinteresse der Bürger
"Die Hitze drückt erbarmungslos in die beschauliche Fußgängerzone von Neckarsulm. Gefühlte 40 Grad zwischen Fachwerk. Die Eisdiele ist voll. Etwa zwanzig Frauen und Männer in weißen Kitteln und orangefarbenen Käppis sprechen unweit davon Passanten an. Das Interesse an ihren Handzetteln mit "Informationen über die Proteste der Krankenhausärzte" ist mäßig. "Die Leute sind lustlos", meint der Anästhesist Heiko Fessler - und bezieht das nicht allein auf die sengende Hitze. Das Thema Streik ziehe sich in der öffentlichen Wahrnehmung allmählich in die Länge, gibt der Mediziner zu. Zuerst protestierten die in Verdi organisierten Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes, dann die Ärzte an Unikliniken, jetzt die rund 70.000 Ärzte an den 700 kommunalen Krankenhäusern. Der Marburger Bund organisiert den Streik in der vierten Woche." Artikel von Gabriele Renz in Freitag Nr. 30 vom 28.07.2006
Neiddebatte einstellen!
"Die Arbeitsbedingungen der Klinikärzte haben sich in den vergangenen Jahren massiv verschlechtert. Überlange Arbeitszeiten, Bereitschaftsdienste, die zur Vollarbeit verkommen sind, millionenfach unbezahlte Überstunden, Kürzung der Einkommen, kaum Karrierechancen - der Arztberuf ist vom Traumjob zum Jobtrauma verkommen." Artikel von Frank Ulrich Montgomery in Neues Deutschland vom 07.07.2006
Drohende Kluft im Krankenhaus
"Die Proteste an Kliniken werden die Probleme dort nicht lösen, könnten aber bestehende Ungerechtigkeit verschärfen. Nach 14 Wochen Streiks an deutschen Universitätskliniken hat die Gewerkschaft [extern] Marburger Bund Anfang dieser Woche auch zu Protesten an kommunalen Kliniken aufgerufen. Während der Arbeitskampf in Anbetracht der miserablen Arbeitsbedingungen der Mediziner verständlich ist, wird zugleich massive Kritik an den Organisatoren laut. Es sei ethisch bedenklich, wenn Patienten die uneingeschränkte Behandlung verweigert wird, weil die Ärzte auf die Straße gehen, heißt es einerseits. Andererseits befürchten Vertreter des nicht-medizinischen Personals Nachteile durch die Sonderverträge für Ärzte. Der Kampf um die Ressourcen in den Krankenhäusern tobt." Artikel von Harald Neuber auf telepolis vom 29.06.2006
Dieser Streik ist doch provoziert
Die Präsidentin den Deutschen Pflegerats, Marie-Luise Müller, über den kommunalen Ärztestreik, die marode ärztliche Organisation und die Machtansprüche des Marburger Bundes. Ein Interview von Ulrike Baureithel in Freitag vom 30.06.2006
Falscher Standesdünkel? Ver.di kritisiert Gehaltsforderungen des Marburger Bundes
"Die Kritik an der Ärztegewerkschaft Marburger Bund wird schärfer. Pflegeverbände nannten den Streikaufruf »unsolidarisch«; Patientenvertretungen sprechen von »enormen Risiken«, und ein Münchner ver.di-Funktionär fordert die streikenden Ärzte auf, ihre Nebeneinkünfte offen zu legen." Artikel von Claudia Wangerin in Neues Deutschland vom 03.07.2006
Deutschland bleibt ein unattraktiver Arbeitsplatz für Ärztinnen und Ärzte
".Die Beschäftigten der Universitätskliniken werden sich fragen, warum sie für einen inhaltsgleichen Abschluss vier Wochen länger streiken und damit ganz erhebliche Einkommenseinbußen in Kauf nehmen mussten. Der vdää vertritt die Auffassung, dass die Beschäftigten eines Betriebes durch eine Organisation vertreten sein sollten. Dies schließt natürlich die berufsständische Organisation einzelner Gruppen nicht aus, doch sollten in Tarifkonflikten alle Beschäftigten einheitlich vertreten werden. Selbstverständlich entspricht es nicht den Tatsachen, dass der mb die einzig legitimierte Gewerkschaft der Krankenhausärztinnen und -ärzte ist, auch wenn er sicher die Mehrheit der Ärztinnen und Ärzte im Krankenhaus vertritt. Auch hat sich ver.di nicht bemüht, für die Ärzteschaft ein einheitliches Auftreten zu finden.." Presseerklärung des Vereins Demokratischer Ärztinnen und Ärzte vom 19.06.2006 zum Tarifabschluss für Ärzte durch den Marburger Bund (mb)
"ver.di: Uns ist Solidarität nicht sch...egal! Wenn 12 Millionen übrig sind, dann für alle! Der Marburger Bund tut weder den Ärzten noch den anderen Beschäftigten einen Gefallen."
Das Krankenhaus-Info der ver.di Betriebsgruppe Klinikum Stuttgart in einer Extraausgabe vom 28.06.2006 zum aktuellen Konflikt verdi/Marburger Bund ist erschienen.
Der Ärztestreik als Selbstbedienung
Der Streik der Klinikärzte als Streik einer Berufsgruppe zeigt, wie Arbeitnehmer aneinander vorbei für sich allein kämpfen. Ist das Ellenbogenmentalität? Diskussionsbeitrag mit diversen Links auf Netzwerk-IT vom 22.032006
Was Verdi recht wäre, ist den Ärzten viel zu billig - Wechselseitiger Vorwurf der Entsolidarisierung
Der Arbeitskampf im öffentlichen Dienst gerät immer mehr zur Schlacht zwischen Gewerkschaften. Verdi beschimpft den Marburger Bund - und der kontert. Artikel von W. Wagner und E. Roth in Frankfurter Rundschau vom 23.03.2006
Skandal: TdL misst mit zweierlei Maß - Stur gegenüber ver.di, großzügig gegenüber dem Marburger Bund
"Während die Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) sich nach außen unbeeindruckt vom bisherigen ver.di -Arbeitskampf gibt und zu keinem Verhandlungsangebot an ver.di bereit ist, zeigt sich die TdL gegenüber dem Marburger Bund (MB) in Spendierlaune. Uns liegt ein Angebot der Tarifgemeinschaft deutscher Länder an den MB vor, in dem den Ärzten Vergütungssteigerungen bis 35 % in Aussicht gestellt werden. Verbunden ist das mit einer Arbeitszeiterhöhung auf 42 bis 48 Wochenstunden. (.) Deshalb: Kommt alle zur zentralen Großkundgebung für die Universitätskliniken und Landeskrankenhäuser am 29. März nach Hannover!!! Flugblatt "tarifbewegung2006" von ver.di vom 20.03.2006
Wohltuende mb-Forderungen? Zur Debatte um den TvöD
Artikel von den KollegInnen vom Arbeitskreis Soziale Vereine, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 11-12/05.
Aus dem Vorspann zum Artikel: "In der September-Ausgabe des express hatte Nadja Rakowitz einen Artikel über die Tarifverhandlungen der angestellten Ärzte und die förmliche Trennung des Marburger Bund von ver.di geschrieben, der nicht nur den mb wegen der ständischen Beschränktheit seiner 30-Prozent-mehr-nur-für-die-Ärzte-Forderung, sondern auch ver.di wegen ihrer vornehmen Zurückhaltung in ihren Forderungen und der Intransparenz beim Zustandekommen des TVöD kritisiert. Dass die Argumente des mb geheuchelt sind, wurde in den letzten Wochen immer deutlicher. Gegen zu lange Arbeitszeiten - und noch mehr gegen feudale Hierarchien im Krankenhaus - hätten sich die Ärzte auch in den letzten Jahrzehnten schon längst wehren können und müssen. Allein, das scheint nicht das Hauptinteresse, sondern es geht hauptsächlich um die Bezahlung - wenn auch auf Kosten der nichtärztlichen Kollegen.Nun gehören die Mitglieder des mb nicht unbedingt zu unseren Lesern, dafür aber die von ver.di. Von Ihnen bekamen wir verschiedene Zuschriften mit Zustimmung und auch Kritik. Wir dokumentieren hier eine längere Antwort von Georg Schulze-Ziehaus, beim ver.di-Landesbezirk Hessen für Gesundheit zuständig, und zwei Zuschriften von ver.di-Vertrauensleuten aus Frankfurt/M. und Sulzbach/Saar. Was für ein heißes Eisen der TVöD und noch mehr die Kritik an ihm ist, zeigt der Artikel von den KollegInnen vom Arbeitskreis Soziale Vereine."
Hört die Signale, Schwestern! Zur Strategie des Marburger Bundes und der Fortsetzung der Krankenhaushierarchie mit anderen Mitteln
Artikel von NaRa, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 10/05.
Aus dem Text: ".Auch wenn dort Schwestern und Pfleger Mitglied würden, änderte das sicher nichts an der Dominanz der Ärzte, solange sich sonst nichts im Gesundheitswesen und speziell an den Verhältnissen im Krankenhaus ändert. Nur umgekehrt würde ein Schuh draus: Beinhaltete eine (Tarif-)Auseinandersetzung auch eine Debatte um die Hierarchie im Krankenhaus, dann ließe sich neu darüber nachdenken, ob eine Gesundheitsgewerkschaft auch für Schwestern, Pfleger - und fortschrittliche Ärzte sinnvoll sein könnte."
Marburger Bund plant Gesundheitsgewerkschaft
"In der Ärzteorganisation Marburger Bund gibt es Pläne zur Bildung einer Gesundheitsgewerkschaft. Der Verbandsvorsitzende Frank Ulrich Montgomery sagte dem Magazin "Focus", er lade Schwestern, Pfleger und technisches Personal zur Gründung einer neuen Organisation ein." Reuters-Meldung vom 30.10.05
Zersplittert. Nun fordern Ärzte einen eigenen Tarifvertrag
Artikel von Ulrike Baureithel in Freitag vom 28.10.2005. Aus dem Text: ".Andererseits lässt sich bezweifeln, ob die Ärzte gut beraten sind, mit der Angst der Bevölkerung vor schlechter Versorgung Tarifpolitik machen zu wollen. Und bei der faktischen Kostendeckelung der Kliniken ginge jedes finanzielle Zugeständnis an die Ärzte zu Lasten der nicht-ärztlichen Mitarbeiter. Die wünschenswerte Umverteilung der Arzteinkommen ist eher unwahrscheinlich. Ärztliche Standessolidarität funktioniert nach außen, nicht aber untereinander."
Ausbeutung abschaffen? Zu den Streiks und Tarifverhandlungen der angestellten Ärzte
"Am 13. September 2005 präsentierte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske im Haus der Bundespressekonferenz zusammen mit dem - noch amtierenden - Bundesinnenminister Otto Schily, Münchens Personaldezernent Thomas Böhle und dem Vorsitzenden der Tarifunion des Deutschen Beamtenbundes (dbb tarifunion), Frank Stöhr, das neue Tarifrecht für Bund und Kommunen, den TVöD, der am 1. Oktober 2005 in Kraft getreten ist und für 2,3 Millionen Arbeiter und Angestellte in Bund und Gemeinden gilt. Dem »Jahrhundertwerk« hatte am 10. September die ver.di-Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst mit großer Mehrheit zugestimmt. Der Jubel war groß - zumindest bei den Funktionären und in der Öffentlichkeit." Artikel von Nadja Rakowitz, erschienen in express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit - Ausgabe 8 / 2005. Aus dem Text: "... Es dürfte klar sein, wo das Geld - sollten sich die Ärzte nur ansatzweise durchsetzen - geholt werden wird: bei den von den Arbeitszeitverlängerungen, Streichungen etc. genauso betroffenen anderen Landesbeschäftigten an den Unikliniken oder bei den Patienten. Es ist hier die ständische Perspektive der Argumentation der Ärzte, weniger der Inhalt der Forderungen, der zunächst zu kritisieren ist. Im Gegenteil, die Forderungen heben sich wohltuend von vielen Gewerkschaftsforderungen der letzten Jahre ab. Manch ein Kollege im Krankenhaus wünschte sich, dass endlich ein ver.di-Vertreter so wie Montgomery auftreten und die Bundesländer auffordern würde, den »Radikalabbau tariflich gesicherter Arbeitsbedingungen« rückgängig zu machen..."
Entsolidarisierung
Mit der Loslösung von ver.di will der Ärzteverband Marburger Bund seine berechtigten Forderungen auf Kosten der anderen Klinikbeschäftigten durchsetzen. Artikel von Rainer Balcerowiak in junge Welt vom 14.09.2005. Aus dem Text: "..Damit ist die Generallinie des ärztlichen Separatismus vorgegeben. Man fordert mitnichten eine generelle Verbesserung der Finanzausstattung der Kliniken, um sowohl die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern oder wenigstens zu erhalten und gleichzeitig angemessene Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten zu ermöglichen. Man pocht ferner auf eine Kompensation für aufgrund neuer Arbeitszeitrichtlinien nicht mehr erzielbare Zusatzeinkommen für Bereitschaftsdienste und stellt den Dienstherren ausdrücklich anheim, die Bedingungen für die nichtärztlichen Beschäftigten sogar zu verschlechtern.."
Klinikärzte kehren Verdi den Rücken
"Im Streit um bessere Arbeitsbedingungen für die 146 000 angestellten und verbeamteten Krankenhausärzte haben die Mediziner ihre Tarifpartnerschaft mit der Gewerkschaft Verdi gekündigt. Dies bestätigte der Chef des Klinikärzteverbands Marburger Bund, Frank Ulrich Montgomery, dem Tagesspiegel am Sonntag. Schon am 15. September wollen die Mediziner in Stuttgart mit der Tarifgemeinschaft der deutschen Länder über einen arztspezifischen Tarifvertrag für Klinikärzte an den Universitäten verhandeln. "Das geht alleine sicher besser als mit Verdi", sagte Montgomery. Auslöser für den Bruch mit der Gewerkschaft waren die jüngsten Verhandlungen mit der Vereinigung kommunaler Arbeitgeber. Diese habe ein Angebot gemacht, wonach ein 28-jähriger verheirateter Arzt über zehn Jahre ein Einkommensminus von fünf Prozent zu verkraften gehabt hätte. "Das haben wir abgelehnt", sagte Montgomery. Verdi hingegen habe ein "noch schlechteres Angebot akzeptiert - und da war für uns die Schmerzgrenze erreicht"." Artikel im Berliner Tagesspiegel vom 11.09.2005. Siehe dazu:
ver.di bedauert Entscheidung des Marburger Bundes
"Mit Bedauern und Unverständnis hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) auf die Entscheidung der Ärztevereinigung Marburger Bund reagiert, die seit rund 40 Jahren bestehende Kooperationsvereinbarung zu kündigen und künftig eigenständige Tarifverhandlungen führen zu wollen. "Zu lange Arbeits- und Bereitschaftszeiten und zu wenig Freizeit und Erholung betreffen alle Beschäftigten im Gesundheitswesen und sind kein Privileg der Mediziner. Es ist bedauerlich, wenn nun standespolitische Alleingänge den Teamgeist in den Krankenhäusern gefährden", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke.." Presseerklärung von ver.di vom 12.09.2005
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