liebe KollegInnen,
Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 02. Mai
2006:
I. Diskussion > (Lohn)Arbeit > sozialpolitische Aktionen und Proteste > Euromayday 2006
a) allgemein
- Mehr als ein Supermarkt
Ein Interview von Steffen Vogel mit Alex Foti , Sprecher des "Euromayday-Netzwerkes" in Mailand, über Verfassungstechniken und Kopfgeburten, die Skepsis von EU-Bürgern und EU-Eliten, in Freitag Nr. 17 vom 28.04.2006
- Die Solidarität der Unterbezahlten
Ob Ich-AG, Dauerpraktikant oder McJobber: Immer mehr Menschen bangen um ihre Existenz. Die Betroffenen dieser sogenannten Prekarisierung fügen sich nicht in ihr Schicksal, sondern machen mobil. Am Wochenende gehen sie weltweit auf die Straße. Artikel von Uh-Young Kim in Spiegel online vom 28. April 2006
- Prekarisierte aller Länder. Die Mayday-Paraden setzten da an, wo traditionelle gewerkschaftliche Konzepte versagen
Artikel von Peter Nowak in telepolis vom 29.04.2006
b) Hamburg
- 2. Euromayday Parade in Hamburg.
Bericht von alien8 vom 02.05.2006 bei indymedia
- EuromaydayHH: Superhelden im FrischeParadies
"Am Vormittag des 28.4. haben 30 als Superhelden verkleidete AktivistInnen Champagner, Hirschkeulen und andere Delikatessen aus dem Gourmet-Supermarkt "Frische Paradies" an der Großen Elbstraße in Hamburg entwendet. Anschließend verteilten sie die Delikatessen an ErzieherInnen, PraktikantInnen, Putzfrauen und Ein-Euro-JobberInnen. Mit dieser Aktion machten sie darauf aufmerksam, dass trotz des immensen Reichtums in Hamburg das Überleben für prekär Beschäftigte immer schwieriger wird." Bericht von SpiderMum vom 28.04.2006 bei indymedia
- Vermummte randalieren vor Arbeitsagentur
"Etwa 15 Vermummte haben in der Nacht zum Sonntag 24 Scheiben der Eimsbütteler Agentur für Arbeit eingeschlagen und die Front des Gebäudes mit Farbbeuteln verschmutzt." Meldung im Hamburger Abendblatt vom 2. Mai 2006
c) Berlin
- Ein paar erste Eindrücke von der Mayday-Parade in Berlin.
Bericht von Mr.X vom 01.05.2006 bei indymedia
- Aktionstag in Neukölln: "Zieht doch selber um!"
"Im Vorfeld des Berliner Mayday fand am Freitag ein Aktionstag gegen Zwangsumzüge, Lohndumping und Hartz IV in Berlin-Neukölln statt. An einer abendlichen Videokundgebung nahmen über 100 Personen Teil. Neben einem Auftritt des Hamburger Rappers Holger Burner wurden Videoclips zum Widerstand gegen Sozialraub gezeigt. Die überwiegend aus dem Umfeld der Erwerbsloseninitiativen stammenden Teilnehmer informierten in Redebeiträgen über Verschärfungen und Auswirkungen der Hartz IV-Gesetze sowie den Widerstand dagegen und über den Mayday in Berlin." Bericht von "Aktionstag in Neukölln" vom 29.04.2006 bei indymedia
d) Berichte aus aller Welt auf der globalen Indymedia-Seite
II. Diskussion > (Lohn)Arbeit > sozialpolitische Aktionen und Proteste > Aktionen und Proteste 2006
- Dezentrale bundesweite Proteste während der WM
"Während die Welt zu Gast bei den deutschen Freunden ist und sich scheinbar alles und jeder auf den Fußball und das lukrative Geschäft damit freut, sind alle Anzeichen, die eine friedliche, freundliche und gut gelaunte Atmosphäre stören könnten, bei den Herrschenden und sämtlichen Geschäftemachern unerwünscht. Schließlich könnte die ganze Welt mitkriegen, dass im Gastgeberland eben nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen und Fußballlaune "ohne Grenzen" herrschen." Diskussionspapier von BAG-SHI e.V. und Tacheles e.V. und Labournet Germany
- Absageagentur in Leipzig am 03.05.2006
"am 03.05.2006 könnt ihr wieder kostenlos Absagen schreiben. Wir haben einen Stand im Geisteswissenschaftlichen Zentrum der Universität Leipzig, Beethovenstr. 15, von 15 - 18 Uhr. Wir stellen einige Absagen vorheriger Aktionen aus, ihr könnt Stellenanzeigen lesen und natürlich Absagen schreiben. Die Aktion findet im Rahmen eines Tages zur "Generation Praktikum", organisiert vom kulturpolitischen Salon Leipzig, statt. Dazu gibt es eine Podiumsdiskussion. Siehe dazu die Seite des kulturpolitischen Salons
III. Diskussion > Aus-Um-Weiter-BILDUNG > Studiengebühren
Häuserkampf an Unis
"Streit um Studiengebühren spitzt sich zu: Uni Bochum lässt Besetzer von Polizei heraustragen, in Bonn stürmen Studis die Senatssitzung, in Köln ist das Rektorat besetzt, Duisburg-Essen droht Streik. Studierende stürmen die Universitäten des Landes: Die Ruhr-Universität Bochum rief am Donnerstagabend die Polizei, um den besetzten Senatssaal zu räumen. Mehr als die Hälfte der rund 250 Besetzer verließ den Saal freiwillig, die restlichen wurden hinausgetragen. Die Universität erstattete Anzeige wegen Hausfriedensbruchs, die Polizei ermittelt gegen 92 Studierende." Artikel von Sebastian Heiser in der taz-NRW vom 29.04.2006. Für die aktuelle Lage in Bochum siehe die Homepage des Protestkomitees gegen Studiengebühren und bo-alternativ
IV. Internationales > USA > Arbeitskämpfe: Working poor im Hungerstreik
Reinigungskräfte und Hausmeister der Universität von Miami erreichen Vereinbarung und beenden Streik
Wie das LabourNet berichtete streikten etwa ein Viertel der Reinigungskräfte und Hausmeister der Universität von Miami seit Anfang März. Arbeiter und Studierende befanden sich z.T. im Hungerstreik, der allerdings wegen starker gesundheitlicher Gefährdung abgebrochen werden musste. Sie forderten eine bessere Bezahlung und das Recht auf gewerkschaftlicher Organisierung in der SEIU- der Service Employees International Union. Jetzt haben die Streikenden und die Geschäftsleitung es geschafft sich zumindest über die Art und Weise der Bildung einer gewerkschaftlichen Vertretung zu einigen. Zusammen mit der Schiedsstelle "American Arbitration Association - AAA" wird jetzt über die Zulassung der SEIU als Gewerkschaft abgestimmt werden. Weitere Informationen auf der Seite von "Yes we Cane" als Pressemitteilung vom 01.05.2006
V. Internationales > USA > Arbeitskampf > Streik der New Yorker Bus- und U-Bahn-Betriebe - gegen Gericht und die eigene Gewerkschaft
Roger Toussaint wieder auf freiem Fuß
Roger Toussaint, der Vorsitzende der New Yorker Transportgewerkschaft TWU (Local 100), trat am 24. April 06 seine 10-tägige Haftstrafe an, zu der aufgrund faktischer Streikverbotgesetze wegen des dreitägigen Streiks im Dezember verurteilt worden war (Das LabourNet berichtete). Er wurde am 28.04.2006 wieder entlassen. Seine Haftstrafe wurde wegen "guten Benehmens" auf 7 Tage reduziert. Da dieser Tag aber in das Wochenende gefallen wäre, wurde er bereits am Freitag entlassen. Hört sich logisch an! Wie es sich für einen "anständigen" Gewerkschaftsfunktionär gehört, dankte er dem Wachpersonal und versprach, sich für bessere Arbeitsbedingungen derselben und mehr Geld für das Gefängnis allgemein einzusetzen. In Interviews sprach er sich erneut dafür aus, das Gesetz umgehend abzuschaffen. Weitere Informationen in dem Artikel "Union Leader, Out of Jail, Vows to Fight No-Strike Law" von Steven Greenhouse und Janon Fisher in "The New York Times vom 29.04.2006
VI. Internationales > USA > Arbeits- und Lebensbedingungen > Migration: Proteste gegen Einwanderungsgesetz
Zeichen der Stärke
".Währenddessen haben zahlreiche US-Arbeitgeber ihre Vorkehrungen für einen möglichen Tag ohne Angestellte getroffen. Sie verteilten Petitionslisten für den Kongress in den Kantinenräumen, forderten ihre Latino-Kräfte auf, doch lieber zu unterschrieben statt zu marschieren - oder schlossen im Zeichen einer seltsamen Solidarität am gestrigen Montag gleich ganz die Betriebe. In den USA, wo der 1. Mai kein Feiertag ist - und viele längst vergessen haben, dass es der Internationale Tag der Arbeit ist, wurden sich jedenfalls schlagartig alle Unternehmer bewusst, was sie an ihren billigen Arbeitskräften aus dem Süden des Kontinents haben." Artikel von Adrienne Woltersdorf, Washington, in der taz vom 02.06.2006. Siehe dazu auch:
- US counts cost of day without immigrants
Artikel von Dan Glaister in Los Angeles und Ewen MacAskill in Washington mit einem aktuellen Bericht aus den USA zusammen mit einer faq, warum überhaupt ein Streik notwendig ist, erschienen im "The Guardian" vom 02.05.2006
VII. Internationales > Iran > Gewerkschaften
»Unabhängige Organisierung ist schwer«
Irans Gewerkschafter stets von staatlicher Repression bedroht: Aktivisten aus Saghez seit mehr als einem Jahr in Haft. Interview von Rüdiger Göbel mit Fariborz Raisdana, Wirtschaftswissenschaftler in Tehran in der jungen Welt vom 02.05.2006
VIII. Internationales > Großbritannien > Gewerkschaften
Gewerkschaftsprotest in London: 10 000 demonstrierten für Recht auf Solidaritätsstreiks
"Etwa 10 000 Menschen beteiligten sich in London gestern an einer Demonstration zum 1. Mai. Dazu aufgerufen hatte der Gewerkschaftsdachverband TUC, um eine Rückname der britischen Antigewerkschaftsgesetze zu erreichen. Diese Gesetze verbieten Solidaritätsstreiks. Gewerkschaften wird es dadurch unmöglich gemacht, legal streikenden Kollegen zu Hilfe zu kommen. Deshalb wird hier zu Lande die Einführung eines »Freiheitsgesetzes« gefordert, um antigewerkschaftliche Regelungen abzuschaffen." Artikel von Christian Bunke, London, in Neues Deutschland vom 02.05.06
IX. Internationales > Frankreich > Arbeit > Arbeitsbedingungen > CPE: Kündigungsschutzabbau und Widerstand
- Frankreich: Der juristische Kampf gegen den CNE kommt voran. Der gewerkschaftliche und soziale Kampf nicht so sehr...
".Am Freitag, den 28. April hat nunmehr zum ersten Mal ein Arbeitsgericht einen "missbräuchlich" vom Arbeitgeber aufgekündigten Arbeitsvertrag vom Typ CNE in einen unbefristeten "Normalarbeitsvertrag" (CDI, Contrat à durée indéterminée) umgewandelt und der betroffenen Arbeitnehmerin einen Schadensersatz von 10.000€ zugestanden." Artikel von Bernard Schmid, Paris, vom 02.05.2006
- Französische u. deutsche Verhältnisse
"Linke in Deutschland schauen mit Neid über den Rhein und wünschen sich hier französische Verhältnisse. Dort haben tage- und wochenlange Streiks, Demonstrationen, Verkehrsblockaden, Besetzungen usw. von mehr als 3 Millionen Menschen das Gesetz zur Beseitigung des Kündigungsschutzes für Berufsanfänger zu Fall gebracht." Artikel von Wal Buchenberg auf Indymedia vom 29.04.2006
X. Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
Lieber Gruss, Mag und Ralf
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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