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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 07. September 2005: I. express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit - Ausgabe 8 / 2005 ist da! Inhaltsverzeichnis und Bezugsquellen siehe unter http://www.labournet.de/express/ Daraus im LabourNet Germany verfügbar: II. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik > Prekäre Arbeit und Prekarisierungsdebatte > Beiträge zur Prekarisierung allgemein Spannende Suchprozesse rund um Prekarisierung III. Branchen > Dienstleistungen > Transportwesen > Luftverkehr allgemein Heathrow-Streik 2005
IV. Internationales > Frankreich > Arbeitskämpfe der Prekären Solidarnosc in St. Nazaire V. Internationales > USA > Debatten der US-Gewerkschaftsbewegung > Spaltung der AFL-CIO Eigentlich hätten sie feiern wollen, die 56 Mitgliedsgewerkschaften der vor 50 Jahren (wieder) fusionierten Verbände der damals vor allem berufsständisch orientierten AFL (American Federation of Labor) und des auf die Massenorganisierung von IndustriearbeiterInnen abonnierten CIO (Congress of Industrial Organizations). Stattdessen diskutierten sie auf ihrem 25. Gewerkschaftstag vom 25. - 29. Juli 2005 vor allem über eines: den seit der Trennung von AFL und CIO in den 30er Jahren größten »Split« in der verfassten Gewerkschaftsbewegung der USA, die heute noch etwa 13 Mio. organisierte Gewerkschaftsmitglieder zählt und damit nur noch rund zehn Prozent aller Beschäftigten vertritt. Anlass der mit großer Schärfe geführten Auseinandersetzung: Die SEIU, die Teamsters, die UFCW und UNITE HERE (s. Glossar) hatten den Gewerkschaftstag boykottiert, ihren Austritt erklärt und ebenso wie die Noch-Mitgliedsgewerkschaften der Laborers und der United Farm Workers die Reduzierung bzw. Einstellung ihrer Beiträge an die AFL-CIO angekündigt. Gemeinsam mit den bereits vor Jahren ausgetretenen Carpenters bilden diese Gewerkschaften die so genannte »Change to Win«-Koalition, die im Herbst einen eigenen Dachverband gründen will und dann mehr als ein Drittel aller Gewerkschaftsmitglieder vertreten wird. Vordergründig geht es dabei um eine seit mindestens einem Jahr schwelende Auseinandersetzung zwischen »Reformern«, die mehr personelle und finanzielle Mittel für das Organizing, mehr Demokratie, mehr Kontakt zu sozialen Bewegungen und »echte« internationale Arbeit fordern, und einer »reformunfähigen und -willigen« AFL-CIO, der verkrustete und undemokratische Strukturen vorgeworfen werden und der es nicht gelungen sei, den dramatischen Mitgliederrückgang der 80er/90er Jahre umzukehren. Doch verfolgt man die Debatten in der amerikanischen Gewerkschaftspresse kontinuierlich und genauer, so wird deutlich, dass weder diese pauschalen Gegenüberstellungen zutreffen, noch die »Reform-Gewerkschaften« selbst frei von den Problemen wären, die sie zum Austritt bewogen haben. Wir dokumentieren in dieser Ausgabe des express wichtige Beiträge aus der dem Split vorangegangenen Debatte in der Zeitschrift Labor Notes.
Lieber Gruss, Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |