Atypische Beschäftigung. Zwei Jahrzehnte Flexibilisierung: Ein Drittel arbeitet atypisch
„Mehr als ein Drittel aller Arbeitnehmer muss mit Leiharbeit, Mini- und Midijobs, Teilzeit oder befristeten Arbeitsverträgen über die Runden kommen. Die wenigsten entscheiden sich freiwillig dafür, ein erheblicher Teil erhält einen Niedriglohn…“ Böckler Impuls 17/2012
Spaltung der Arbeitswelt: Auch in der Mitte der Gesellschaft wird es prekär
„Die Arbeitsgesellschaft wandelt sich dramatisch. Arbeitsverhältnisse werden immer unsicherer, Familien können kaum noch von einem Gehalt leben. Das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen lud zu einer Diskussion über die Folgen dieser Veränderungen ein…“ Sendung (Studiozeit) von Jakob Epler vom 9.2.2012 beim Deutschlandradio (Text und Audio)
Spaltung der Arbeitswelt – Prekarität für alle?
SOFI-Konferenz: Spaltung der Arbeitswelt – Prekarität für alle? Konzepte und Befunde zu neuen Konturen der Arbeitswelt. Titelthema der „Mitteilungen aus dem SOFI“ (S. 1-3) im Gesamtheft bei Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen (SOFI)
Viele Hürden vor dem ersten sicheren Job
"Nach dem Praktikum geht es oft in Leiharbeit weiter: Junge Erwachsene haben es unvermindert schwer, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Die Startprobleme wirken noch lange nach." Böckler Impuls 12/2010
Gewerkschaftliche Strategien gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse
Diplomarbeit von Tobias Willms im Studiengang Politikwissenschaft der Freien Universität Berlin (Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut) vom August 2007
Abstract des Autors: "In der vorliegenden Arbeit werden "gewerkschaftliche Strategien gegen Beschäftigungsverhältnisse" auf ihr Revitalisierungspotential hin befragt. Revitalisierung bedeutet - kurz gesagt - die Fähigkeit, auf gesellschaftliche Entwicklungen nicht nur mit Anpassung an diese zu reagieren, sondern einen vergrößerten Handlungsspielraum zu etablieren. In Bezug auf Gewerkschaften kann dies nur heißen, Interessenvertretung von abhängig Beschäftigten auch unter zunehmend widrigen Umständen zu bewerkstelligen.
Eine der untersuchten Strategien ist die Forderung nach einem Mindestlohn. Die Kritik an dieser Strategie setzt nicht an der Forderung an sich an. Vielmehr wird gezeigt, dass die Mittel zur Durchsetzung der Forderung auf die Gesetzgebung abzielen und wenig dazu beitragen, gewerkschaftliche Gegenmacht zu erkämpfen. Eine Mobilisierung für den Mindestlohn hätte das Potential für eine solche Gegenmacht; diese wird aber von den DGB-Gewerkschaften nicht in Angriff genommen. Stattdessen wird auf eine zunehmend schwächer werdende institutionelle Einflussnahme abgezielt.
Die zweite Strategie ist angelehnt an das Organizing-Modell. Das Revitalisierungspotential wird bedeutend höher eingeschätzt. Besonders im Bereich der prekären Beschäftigung ist Organizing eines der wenigen Mittel, um Interessenvertretung zu gewährleisten. Denn die "strukturelle Macht" (Erik Olin Wright) der ArbeiterInnen in diesem Beschäftigungssegment ist gering, da sie häufig beispielsweise nicht in einer Schlüssel-Industrie arbeiten. Deshalb kommt der "kollektiven Macht" besondere Bedeutung zu, und diese kollektive Macht bedeutet Organisierung, aktive und kollektive Interessenvertretung. Da aber ein Charakteristikum des prekären Beschäftigungssegments der niedrige Organisationsgrad ist, bedeutet dies, dass in Konflikte offensiv eingetreten werden muss. Diese Konfliktfähigkeit ist deshalb Voraussetzung für die Interessenvertretung.
Im Anhang ist ein Interview mit einem Gewerkschaftsfunktionär zu finden. Die Ausführungen über seine Arbeit vor Ort - seine Arbeit als Organizer - bekräftigen die These der konfliktorischen Interessenvertretung. "
Studie zur beruflichen Situation der Jungen Generation 2010: Je jünger desto prekärer
"Der Aufschwung geht an den jungen Menschen vorbei. Gerade sie sind von prekären Arbeitsverhältnissen wie Praktika, Leiharbeit und befristete Jobs besonders betroffen. Das belegt eine Studie von TNS Infratest. Die IG Metall hatte das Institut beauftragt zu erforschen, welche Entwicklungen die berufliche Situation der jungen Generation bestimmen. Wir informieren über die prägnantesten Ergebnisse und Botschaften." Meldung der IG Metall vom 18.10.2010
Unsichere Arbeitsverhältnisse für junge Menschen. Die Verlierer der Finanz- und Wirtschaftskrise sind die jungen Menschen
"Junge Menschen haben immer weniger Chancen, einen sicheren Job zu finden oder überhaupt in die Arbeitswelt wirklich einzusteigen. Nach einer Studie im Auftrag der Böckler Stiftung ist für die jungen Menschen unter 25 Jahren eine "Zunahme erlebter Unsicherheit und Ungleichheit" zu verzeichnen." Artikel von Florian Rötzer in telepolis vom 07.09.2010 . Siehe dazu:
- Viele Hürden vor dem ersten sicheren Job
"Nach dem Praktikum geht es oft in Leiharbeit weiter: Junge Erwachsene haben es unvermindert schwer, in der Arbeitswelt Fuß zu fassen. Die Startprobleme wirken noch lange nach." Böckler Impuls 12/2010
Ratgeber atypische Beschäftigung - 400 €-Minijobs, Teilzeit, Befristung & Leiharbeit, 10. Auflage - August 2010
"Der Anteil der atypischen Beschäftigungsverhältnisse ist in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Mittlerweile weicht jedes dritte Arbeitsverhältnis vom sog. Normalarbeitsverhältnis ab. Diejenigen, die unter unsicheren und prekären Bedingungen arbeiten müssen, sollten über die Nachteile sowie über ihre Rechte informiert sein. Dieser Ratgeber wendet sich an Beschäftigte in Minijobs, in Teilzeit oder Leiharbeit - ob gewollt oder mangels Alternative. Ebenso enthält der Ratgeber Hinweise für befristet Beschäftigte sowie Fakten und Hintergründe zu atypischer Beschäftigung, soziale Absicherung und arbeitsrechtliche Ansprüche in atypischen Beschäftigungsverhältnissen. Die Broschüre kann zu einem Preis von 3 Euro/Stk. (inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten) bestellt werden. Für ver.di-Mitglieder steht die Broschüre zum kostenlosen Download im ver.di-Mitgliedernetz zur Verfügung (vorherige Registrierung mit ver.di-Mitgliedsnummer notwendig)." Siehe die ver.di Sonderseite vom 30.08.2010
32 Prozent arbeiten in "atypischen Beschäftigungsformen"
"Rund 10,5 Millionen Menschen in Deutschland arbeiteten im Jahr 2008 in sogenannten atypischen Beschäftigungsformen; das entspricht einer Quote von 32,4 Prozent der Erwerbstätigen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung (16/13991) auf eine Kleine Anfrage (16/13907) der Fraktion Die Linke hervor, in der sich diese nach dem Stand der Jugendarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik erkundigt hatte. Unter Bezugnahme von Daten des Statistischen Bundesamtes teilt die Regierung ferner mit, dass 1,2 Millionen Beschäftigte dieser Gruppe unter 25 Jahre alt waren. Davon wiederum waren 436.000 im Alter von 15 bis 19 Jahren und fast 800.000 im Alter von 20 bis 25 Jahren. Zu "atypischen Beschäftigungsverhältnissen" zählt das Statistische Bundesamt Zeitarbeit, Teilzeitbeschäftigungen, geringfügige sowie befristete Beschäftigungen." Bundestagsmeldung vom 22.09.2009
Datenbank Atypische Beschäftigung. Landkarte der Leiharbeit: Neue WSI-Datenbank zeigt Daten für jeden Land- und Stadtkreis
"Leiharbeit ist in den kreisfreien Städten und Landkreisen Deutschlands sehr unterschiedlich verbreitet. In einigen ländlichen Regionen gibt es sie kaum. In mehr als 30 Städten waren hingegen im Juni 2008 zwischen fünf und zwölf Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten davon betroffen. Damit spielte die Leiharbeit auf verschiedenen regionalen Arbeitsmärkten kurz vor der Wirtschaftskrise eine weitaus größere Rolle, als bundesweite Durchschnittszahlen vermuten lassen. Das macht eine neue Datenbank des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung deutlich, die am heutigen Donnerstag frei geschaltet wird." Pressemitteilung vom 17.09.2009 . Siehe die Regionale Datenbank "Atypische Beschäftigung"
Flexible Randbelegschaften
Die Folgen der Wirtschaftskrise treffen vor allem junge und gering qualifizierte Beschäftigte. Doch ihre Probleme sind auch strukturell bedingt - und von langer Hand vorbereitet. Artikel von Thorsten Stegemann auf Telepolis vom 19.06.2009 . Siehe dazu:
- Flexibilisierung in Zeiten der Krise: Verlierer sind junge und gering qualifizierte Beschäftigte
In der weltweiten Wirtschaftskrise richtet sich der Blick auf die Bewältigungsstrategien der Unternehmen. Häufig werden jetzt Instrumente eingesetzt, die schon bei früheren Konjunkturabschwüngen erprobt wurden. Neu ist allerdings die große Unsicherheit, was die Tiefe und Dauer der Rezession angeht. Hinzu kommen die strukturellen Veränderungen der vergangenen Jahre, die zu mehr Flexibilität am Arbeitsmarkt, in der betrieblichen Arbeitsorganisation und in der Personalpolitik geführt haben. In diesem Brief soll untersucht werden, wie die vier folgenden unternehmenspolitischen Instrumente in der Rezession angewendet werden und wie sie sich auf die verschiedenen Beschäftigtengruppen in den Unternehmen auswirken: 1. die Auflösung von Verträgen mit Zeitarbeitern, 2. die Nicht-Verlängerung befristeter Beschäftigungsverhältnisse, 3. der Abbau von Überstunden oder Guthaben auf Arbeitszeitkonten, 4. die Nutzung von Kurzarbeit.." Der WZ-Brief von Johannes Giesecke und Philip Wotschack beim Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung vom Juni 2009
Is Informal Normal ? Towards More and Better Jobs in Developing Countries
"Informelle Beschäftigung hat weltweit ein Rekordniveau erreicht, was schwerwiegende Folgen für das Armutsrisiko in Entwicklungsländern hat." Sonderseite bei OECD, Berlin Centre , mit dem Dokument der Studie und Zusammenfassungen (beides englisch). Siehe dazu:
- Prekariat-Studie. Fatale Furcht ergreift die ewigen Verlierer
"Wut und Frustration wachsen im unteren Drittel der deutschen Gesellschaft - die sogenannten kleinen Leute verlieren jede Zukunftszuversicht: Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie. Mit Begriffen wie Chance können die Abgehängten nichts anfangen, ihre Verbitterung über die Parteien wächst." Artikel von Franz Walter in Spiegelonline vom 02.04.2009
- Arbeitsmarkt: 1,8 Milliarden Menschen arbeiten ohne Vertrag
"Immer mehr Menschen müssen wegen der Wirtschaftskrise zu Niedrigstlöhnen und ohne soziale Absicherung arbeiten. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch vorgestellte Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)." Artikel im Handelsblatt vom 08.04.2009
No Country for Old Men. Prekarisierung und neue Unübersichtlichkeit in Großbetrieben
Die Hamburger Gruppe Blauer Montag hat sich in den letzten zwei Jahren mit der "neuen Unübersichtlichkeit in Großbetrieben" beschäftigt. Der hier dokumentierte Text fasst die Ergebnisse von Befragungen, Diskussionen und schlaglichtartigen Beobachtungen zusammen. Er ist ein Beitrag sowohl zur aktuellen Prekarisierungsdiskussion als auch zum Verständnis der widersprüchlichen Konfliktualität in Büros und Betrieben. Es handelt sich dabei um einen Vorabdruck aus dem Buch "Risse im Putz. Autonomie, Prekarisierung und autoritärer Sozialstaat", das Anfang November im Verlag Assoziation A erscheinen wird. Wir dokumentieren den in ak - zeitung für linke debatte und praxis - vom 17.10.2008 erschienenen Beitrag der Gruppe Blauer Montag und danken für die Freigabe!
DGB-Internet-Ratgeber für Menschen in unsicherer Beschäftigung
Befristetet und Teilzeit-Beschäftigte, Minijobber, (Allein)Selbstständige, Honorarkräfte, Zeitarbeiter/innen, Ein-Euro-Jobber/innen sowie Praktikanten können sich auf http://www.dgb.de/themen/prekaere_beschaeftigung/faq/index_html
über die zentralen Aspekte der jeweiligen Beschäftigungsform informieren.
"Jung und prekär"
Die neue Soli extra der DGB-Jugend behandelt das Thema Prekariat und Handlungsstrategien der DGB-Jugend
Das Problem der Exklusion. Ausgegrenzte, Entbehrliche, Überflüssige
So der Titel des von Heinz Bude und Andreas Willisch herausgegebenen Buches (394 Seiten. Gebunden, € 35,00 (inkl. 7% MWSt.), ISBN 978-3-936096-69-9, Erschienen im September 2006 bei Hamburger Edition). Siehe dazu
Die "gute Botschaft" der Prekarisierung. Zur Symbolik von SuperheldInnen in Zeiten der postfordistischen Zeichenflut
Artikel von Efthimia Panagiotidis bei eipcp- European Institute for Progressive Cultural Policies
Das Monster Prekariat
"Wie es oft bei der Ausbreitung und Entfaltung neuer Begrifflichkeiten der Fall ist, hat auch die explosive Verbreitung des Begriffsfelds Prekarität - Prekarisierung - Prekariat in den letzten Jahren beträchtliche Verwirrung entstehen lassen. So muss es nicht verwundern, dass es im Laufe der Entstehung der sozialen Bewegung, für die dieses Begriffsfeld zur wichtigsten Referenz wurde, immer wieder zu unterschiedlichen Bewertungen der zentralen Begriffe kam, wie auch zu Bedeutungsverschiebungen je nach sozialem, geografischem und zeitlichem Zusammenhang: Selbst in den Mobilisierungkontexten der Euromayday-Bewegung bedurfte und bedarf es noch immer eines intensiven Austauschprozesses, um eine einigermaßen genaue Differenzierung des Begriffsfelds zu gewährleisten..." Artikel von Gerald Raunig in Nr. 21 der grundrisse
Prekarität ist überall
Vortrag von Pierre Bourdieu während der »Recontres européennes contre la précarité«, Grenoble, 12.-13. Dezember 1997. Aus dem Französischen übertragen von Andreas Pfeuffer
Mehr arbeiten, viel mehr und für viel weniger
"Die dem Buch "Lisbonne revisité" entnommenen Daten über die Entwicklung der Arbeitsplätze während der letzten fünfzehn Jahre in der EU lassen keinen Zweifel offen: Die Zerstörung von Millionen festen und zeitlich unbegrenzten Arbeitsverhältnissen fällt mit der Schaffung von dreizehn Millionen neuen "flexiblen" Arbeitsplätzen überein, das heisst, Teilzeit- oder Zeitarbeitsverträge, zu denen andere, verdeckte Formen ausbeuterischer Arbeitsplätze, wie denen von Stipendiaten, Praktikanten, Praktikums- oder Ausbildungsverträgen, etc., hinzugerechnet werden müssten.." Artikel von Alicia Stürtze in Linkezeitung vom 28.03.2007
Klassenarbeit! Probleme des Kampfes im Zeitalter der Prekarisierung - Zahlen, Daten, Einschätzungen.
"Ganz gleich, ob Wischmopp oder Laptop ihr Arbeitsinstrument ist, ob sie als hoch bezahlte Freelancer im IT-Bereich jobben oder sich als illegale Putzfrauen für ein paar Euro verdingen müssen, die Linke hat den »Homo precarius« als neues Subjekt entdeckt." Artikel von Tom Binger in der Jungle World vom 03. Januar 2007
Prekäre Angestelltenverhältnisse. Soziale Unterschiede am Arbeitsmarkt verschärfen sich
"Leiharbeit, Minijobs, befristete Verträge: Billigarbeit ist auf dem Vormarsch. Laut einer neuen Untersuchung der IG Metall ist allein in ihrem Organisationsbereich jeder vierte Arbeitnehmer unter 30 Jahren in einem so genannten prekären Arbeitsverhältnis angestellt." Artikel in Speigel online vom 19. November 2006
Prekäre Beschäftigung: Verunsicherung bis in die Mitte
"Unsichere Beschäftigung greift um sich. Doch die "Prekarisierung" nimmt nicht nur immer mehr Erwerbstätigen die Hoffnung auf eine planbare Perspektive. Sie verunsichert auch jene Arbeitnehmer, die noch ein unbefristetes Vertragsverhältnis, ordentliches Einkommen und Kündigungsschutz genießen. Ein fruchtbarer Boden für rechtspopulistische Ansichten, sagt Professor Klaus Dörre." Böckler Impuls 17/2006
Prekäre Normalität - normale Prekarität. Prekäre Arbeitsverhältnisse und neue Klassenzusammensetzung
Artikel von Tom Binger
"Arbeit verliert nicht an Bedeutung. Leider"
Neue Armut und Prekarität sind heute die Regel geworden, sagt der französische Sozialwissenschaftler Robert Castel. Zum Ziel der Vollbeschäftigung gibt es jedoch keine echte Alternative, will man die wachsende Exklusion überwinden. Interview von Rudolf Balmer und Robert Misik in der taz vom 15.9.2006 . Aus dem Text: ".Wir beginnen das erst zu verstehen: Prekarität ist weder etwas Marginales noch etwas Temporäres. Es ist ein stabiles, chronisches, objektives Phänomen. (.) Die Arbeit verliert nicht an Bedeutung. Das ist gerade das Problem: Keine Arbeit zu haben ist etwas extrem Bedeutendes - im negativen Sinn. Es ist geradezu absurd: Es gibt Arbeitslosigkeit. Und es gibt eine Art Erpressung zur Arbeit. Es gibt keine Infragestellung der Arbeit, aber eine Infragestellung der Kategorie "Anstellung"."
fair statt prekär - Überlegungen zur Analyse und Gestaltung von Beschäftigungsverhältnissen in der Region
Broschüre von Klaus Kock, Ulrich Pröll, Martina Stackelbeck (Sozialforschungsstelle Dortmund), erschienen als Beiträge aus der Forschung Nr. 151 vom August 2006, hrsg. von Kooperationsstelle Wissenschaft-Arbeitswelt im Landesinstitut Sozialforschungsstelle Dortmund
Die Tagelöhner der Moderne. Sie sind qualifiziert, arbeiten rund um die Uhr - und sind trotzdem arm dran
Artikel von Simone Schmollack im ND vom 08.08.06
Sommer der Prekären. Italien: Prekäre Arbeitsverhältnisse unter Berlusconi und Sozialdemokrat d'Alema ausgeweitet
Artikel von Toni Stengl in junge Welt vom 15.8.06
Die eigenwillige Freiwilligkeit der Prekarisierung
"Ich habe eine Woche lang überlegt und mich entschieden für die grüne Karte. Wenn man also die Bedingungen sieht, was Deutschland anbietet und was die andern Länder anbieten: zur Zeit für mich als Europäer und als Mensch ist es besser, wenn ich hier in Deutschland bleibe als zum Beispiel in den USA. Obwohl die Bedingungen, die Leistungen, die die grüne Karte bietet, schlechter sind als in anderen Ländern. Beim Firmenwechsel musst du immer neu beantragen und das bringt Angst für die Arbeitnehmer nach meiner Meinung." Artikel von Brigitta Kuster in Nr. 18 der Grundrisse
»Was machst Du denn gerade?« In der Linken wird seit einiger Zeit viel über Prekarisierung diskutiert - Proletariat war gestern Teile der Linken haben ein neues Subjekt entdeckt und das Feuilleton eine neue Spezies - den Homo precarius. Artikel von Ingo Stützle in ND vom 21.07.06
Wenn ein jeder zum Krämer wird
Die Zahl der prekär Beschäftigten wächst. Aber das Prekariat hat nicht dieselben Interessen wie die Industriearbeiterschaft und ist sehr heterogen. Artikel von Enno Stahl in Jungle World vom 26.4.06
Vorwärts, du junge Garde ... Gedanken über die aktuelle Debatte ums Prekariat
Artikel von Susanne Lang und Florian Schneider in Arranca!-Ausgabe 31
Prekäre Arbeit auf dem Vormarsch....
Eine Überprüfung der herrschenden Arbeitsmarktpolitik aus der Sicht von Frauen. Folienvortrag von Tatjana Fuchs beim isw
Kollegen zweiter Klasse
"Immer weniger Vollzeitjobs, immer mehr Leiharbeiter und Kleinselbstständige: Der Arbeitsmarkt zerfällt in zwei Klassen - und der Sozialstaat unterstützt nur die Privilegierten.." Artikel von Elisabeth Niejahr in Die Zeit vom 02.03.2006
Prekäre Arbeitsgesellschaft
Dies ist der Themenschwerpunkt von Widerspruch - Beiträge zu sozialistischer Politik - Heft Nr. 49. Siehe dazu:
- Inhalt und Pressetext
- Die Bestelladresse
- und hieraus exklusiv im LabourNet:
Grundeinkommen gegen Ungleichheit und Armut? Anmerkungen aus feministischer Sicht
Artikel von Gisela Notz in Widerspruch - Beiträge zu sozialistischer Politik - Heft Nr. 49
Alles geht kaputt, alles geht kaputt ... und ich lache?
"Der eine erlebt sie auf dem Schleudersitz. Die andere ohne Papiere und ohne jede Wahl. Ein Dritter sieht sich als Selbstständiger und die Chance seines Lebens. Eine Vierte floatet zwischen zwei, drei Jobs und hat gar keine Zeit, sich zu beklagen. Die vierte arbeitet und hat trotzdem kein Geld. Ihnen gemeinsam ist die Prekarisierung, die ihre Arbeits- und Lebenswelt teuflisch eng ineinander schiebt, ob sie es wollen oder nicht. Jenseits davon, wie unterschiedlich sie alle damit umgehen, gibt es Bedingungen, die sich für alle verändert haben - und politische Einschätzungen, die so verschieden und widersprüchlich sind, wie das Erleben prekärer Zeiten.." Artikel von Wolf Wetzel vom Juli 2005
Ganz normal prekär? Feministische Aspekte zur Prekarität von Arbeits- und Lebensverhältnissen.
Artikel von Gundula Ludwig und Birgit Mennel in Grundrisse 14
Spannende Suchprozesse rund um Prekarisierung
Mehr als eine Replik auf Dirk Hauers Artikel im letzten express von Hagen Kopp, kein mensch ist illegal/Hanau, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 8/05. Siehe dazu: Prekäres Leben - prekäre Bewegungen - prekäre Linke, Referat von Dirk Hauer
Teuflische Enge. Prekäre Arbeits-, Lebens- und Protestwelten im Postfordismus
Artikel von Wolf Wetzel in junge Welt vom 03.08.2005
Prekäres Leben - prekäre Bewegungen - prekäre Linke
Referat von Dirk Hauer beim Seminar zum Thema Prekarisierung und Widerstand an der Uni Hamburg am 26. Mai 2005 mit Antonio Negri. Erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 6-7/05
»Depression und Zynismus« Je linker das Kulturprojekt, desto prekärer die Arbeitsbedingungen?
"Wein predigen und Wasser trinken - Intellektuelle und Kulturschaffende wirken oft unter den Bedingungen der Selbstausbeutung. Doch allmählich können Gewerkschaften auch bei den »Freischaffenden« im Kulturbetrieb Fuß fassen." Artikel von Peter Nowak in Neues Deutschland vom 24.06.05
Prekäre Bewegungen. Soziale Konflikte in Frankreich, Italien, Österreich und Dänemark
Protestbewegungen haben in einigen Ländern Europas in den letzten Jahren vorübergehend eine große Stärke entwickelt. Sie haben viele verschiedene Gesichter. Was verbindet so unterschiedliche Protestformen wie etwa die No-global-Bewegung in Italien, die Proteste gegen die FPÖ in Österreich, die "Robin-Hood"-Aktionen in den französischen Energierversorgungsunternehmen und den Widerstand der dänischen Erwerbslosen gegen "Null-Euro-Jobs"? Die AutorInnen erläutern den Verlauf aktueller sozialer Auseinandersetzungen in vier Ländern Westeuropas aus akademischer und aktivistischer Perspektive. Was sind die länderspezifischen Hintergründe für die (brüchige) Vermittlung zwischen diesen unterschiedlichen Bewegungen ?" Der Band dokumentiert die Beiträge, die 2004 im Rahmen der Hamburger Veranstaltungsreihe "Soziale Kämpfe in Europa" des Büro für angenehme Lebensweisen vorgetragen wurden
- Bestellungen nimmt der GNN-Verlag, Neuer Kamp 25, 20359 Hamburg, Tel. 040/ 43 18 88 20, Fax 43 18 88 21, gnn-hhsh@hansenet.de, und jede gute Buchhandlung entgegen (ISBN 3-938372-02-8). Preis: 6 Euro.
- Auch online verfügbar bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Die Widerruflichkeit der Normalität. Über Prekarität und Prekarisierungen
Referat von Martin Dieckmann auf dem BUKO-Kongress in Hamburg, Mai 2005
prekäre zeiten in der linken. einige anmerkungen zur debatte um prekarisierung
"Vorbemerkung: Wir haben im Layout zum Text das Prekariat zerpflückt. Gemeint ist in diesem Fall die putzende, dienende, vagabundierende Person mit Laptop (!), zu sehen auf dem Hamburger Mobilisierungsplakat zum euromayday 2005. Warum wir das sinnvoll finden? Weil wir in der "Prekarisierungsdebatte" insgesamt eine eher zerpflückende Position einnehmen - die wir mit diesem Text stark machen wollen." Diskussionsbeitrag von J.D. Tussle und Lieselotte Hubbub (Berlin) vom 04.05.2005 auf der Hamburger Euromayday-Homepage
Anmerkungen
zur Prekarität
Referat
von Dirk Hauer, Gruppe Blauer Montag, Hamburg, für die
attac-Konferenz „Arbeit und Globalisierung vom 19.2.2005 in
Bochum Langendreer
Strategische Verunsicherung. Zu den identitären
Fallstricken der Debatte um prekäre Arbeit
Artikel
von Dirk Hauer, dessen gekürzte Fassung in ak - Zeitung
für linke Debatte und Praxis Nr. 494 vom 15.4.2005 erschienen
ist
Prekär und permanent aktiv
Editorial
zum Schwerpunkt von Arranca!
"age of precarius - prekär und permanent aktiv" vom
Frühjahr 2005
Migration, autonomy, exploitation: Questions
and contradictions
“Are migrants regarded as “victims”
of economical determined relationships, that should be advised or
protected? Or should migration be regarded as a potentially “subversive”
process of crossborder appropriation of a better living and working
quality?
Nicholas Bell, member of the European Civic Forum, warned in his
contribution in a conference in Crete of a too optimistic view on
the “autonomous qualities” of migration, referring to
his own experiences with the working conditions in the agricultural
business in El Eljido (Spain) and the enormous competition between
old and new groups of – often undocumented - migrants, which
come there to work….” Englischer
Artikel von Nicholas Bell bei This Tuesday
Precarious, Precarization, Precariat?
"The following text is the slightly revised
version of a working paper. It was written and distributed by people
from frassanito-network for the euromayday-preparation-meeting in
Berlin in January 2005. And this paper is still on the move…"
Papier
des frassanito-network auf Englisch bei This Tuesday
und in der deutschen Übersetzung: Prekär,
Prekarisierung, Prekariat? Bedeutungen, Fallen und Herausforderungen
eines komplexen Begriffs, und was das mit Migration zu tun hat ...
Streifzüge durch die Kreisläufe
feminisierter prekärer Arbeit
Text
von Precarias a la Deriva ,
publiziert in Feminist Review, Übersetzung aus dem Englischen:
Therese Kaufmann bei republicart
Fuzzy Production Logics. Erfahrung und Reflexion
im Labor der Unsicherheit
Artikel
von Klaus Neundlinger bei republicart
La inseguridad vencerá. Antiprekaritärer
Aktivismus und Mayday Parades.
Artikel
von Gerald Raunig bei republicart
Interview mit Alex Foti
(englischsprachiges)
Interview mit Alex Foti
(von der Gruppe Chainworkers aus Mailand, einer Art radikalen Basisgewerkschaft)
vom 12.6.04. Die Chainworkers gehören zu den Organisatoren
des Mayday (1.Mai 04). Im Interview geht's vor allem um die Diskussion
von Prekarität, Zeitarbeit, "flexi-work" sowie verschiedene
Aktionen und Kampagnen. Für Chainworkers siehe ihre
mehrsprachige Homepage
Prekäres Leben - prekäre Kämpfe.
Zur Normalität des Prekären und den Ambivalenzen des Widerstands
„Bereits 1996/97 Jahre hat die Hamburger Gruppe
Blauer Montag von der "Normalität der Prekarität"
gesprochen (vgl.
ak 418, 419). In ihrer aktuellen Auseinandersetzung mit Karl
Heinz Roth wird diese These aktualisiert. Gleichzeitig wird davor
gewarnt, vorschnell von einer Ausweitung der Prekarität auf
eine politische Vereinheitlichung unterschiedlicher Kämpfe
und Kampferfahrungen zu schließen. Der folgende Artikel ist
somit sowohl ein Beitrag zur Prekarisierungsdiskussion wie auch
zur Auseinandersetzung mit Karl Heinz Roths "Perspektiven"-Papier.“
Artikel
von Gruppe Blauer Montag
in ak - analyse + kritik - Zeitung für linke Debatte und Praxis
/ Nr. 485 vom 17.06.2004
"The informal economy: women on the front
line"
Aus Anlass des internationalen Frauentags 2004
veröffentlicht der IBFG seinen (englischen) Report Nr 2 aus 2004
über die Bedeutung des weltweiten Anwachsens prekärer, informeller
Arbeit für Frauen. Sie stellen die grosse Mehrheit jener geschätzten
weltweit 550 Millionen Menschen, die "Arbeit haben" - für weniger
als 1 Dollar pro Tag... Der
Report beim IBFG
Schuldenfalle Ich-AG. Berater warnen vor
planloser Existenzgründung
„160000 oder 9,35 Prozent aller Berliner
Haushalte sind derzeit überschuldet, schätzt die Berliner
Landesarbeitsgemeinschaft Schuldner- und Insolvenzberatung (LAG
SIB)….“ Artikel
von Anke Engelmann in ND vom 04.02.04
Informalisiertes Elend
"Über den Zusammenhang von informellem Sektor und
moderner Warenproduktion" heisst der Untertitel des Diskussionsbeitrags
von Norbert Trenkle in der Zeitschrift "Streifzüge"
(Nummer 1 von 2003), in dem unter anderem geschrieben wird: "Die
heutige Situation ist jedoch eine völlig andere. In der massenhaften
Existenz von extrem schlecht bezahlter und informalisierter Elendsarbeit
drückt sich nicht etwa eine noch relativ geringe gesellschaftliche
Produktivkraft aus, sie ist umgekehrt die Rückseite der extrem weit
fortgeschrittenen Anwendung von Wissenschaft auf die Produktion.
High-Tech und prekarisierte Massenarbeit ergänzen sich zwar einerseits
im Rahmen globalisierter Unternehmensstrategien, doch liegt die
Dynamik stets auf Seiten der Produktivkraftentwicklung. Die Kluft
zwischen den beiden Segmenten wird daher immer größer, der Produktivitätsstandard
ständig angehoben und der Wert, den eine Stunde Arbeit darstellt
immer weiter herabgesetzt..."
"Prekäre Arbeit und Entdemokratisierung"
Ein Beitrag
von Karola Stötzel auf der homepage von "prekär" (Ausgabe
3 von 2001, der Zeitung der GEW Nordhessen für die Beschäftigten
in der Weiterbildung. Obzwar schon älter - unbedingt lesenswert.
Precarias a la deriva - Erforschung prekärer
Arbeitssituationen im "Transitbereich" zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit
Projekt in Spanien, das hier auf der homepage
der a+m Mailingliste
- auf deutsch - vorgestellt wird und sich der Erforschung "moderner"
Frauenarbeit im Sinne der militanten Untersuchungen widmet.
Wieder dienen lernen?
Vom westdeutschen "Normalarbeitsverhältnis" zu prekärer
Beschäftigung seit 1973. So der Titel eines neuen Buchs von Nicole
Mayer-Ahuja (359 Seiten, ISBN 3-89404-502-7, € 24,90) bei Edition
Sigma. Siehe
Verlagsinfos ,
Inhaltsverzeichnis
und "Das Dienen als Chance? Eine vorläufige Bilanz der Prekarisierung
von Arbeit (1973-1998)" - Kapitel
5
Hinterm Arbeitshorizont gehts weiter...
Für immer mehr Menschen heißt das Arbeitslosigkeit,
Teilzeitarbeit oder Billigjobs der übelsten Sorte, wie sie im Wunderland"
USA schon heute zu bestaunen sind. Statt uns weiter über die Zukunft
der Arbeit" in die Tasche zu lügen, sollten wir den Tatsachen endlich
ins Gesicht sehen. Ein Artikel
der Montagsgruppe, Stuttgart
Gegen die Hierarchisierung des Elends
Überlegungen
zu Prekarisierung, Existenzgeld und Arbeitszeitverkürzung
der Gruppe Blauer Montag vom August/September 1998
"Neue Konzepte gegen prekäre Arbeit"
Artikel
von Karl-Heinz Roth aus Jungle World, 30.
September 1998 |