liebe KollegInnen,
Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 02.
Februar 2005:
I. Internationales > Griechenland
Euro-Stabilitätspakt ganz anders: Griechische
Linksallianz Synaspismos fordert 35-Stundenwoche überall in der EU
„Die Wirtschaftsminister der Eurozone halten am Stabilitätspakt
fest. Die griechische Linksallianz Synaspismos stellt ein Programm für
einen umwelt- und arbeiterfreundlichen Stabilitätspakt dagegen…“
Artikel
von Anke Stefan (Athen) im Neues Deutschland
vom 26. Januar 2005.Aus dem Text: „…Im einzelnen schlägt
Synaspismos vor, den Beitrag zum EU-Haushalt von heute knapp einem Prozent
des Bruttosozialprodukts auf 5 Prozent des BSP anzuheben. Dem Europäischen
Rat der Wirtschaftsminister in Zusammenarbeit mit der Europäischen
Zentralbank solle die Geldpolitik der EU übertragen werden. Steuerlasten
müssten zu Gunsten von Arbeitern und Angestellten auf die Unternehmen
verlagert werden, denen Spitzensteuersätze von weit über 40
Prozent auferlegt werden sollten...“
II. Internationales > Mauretanien
Vollkommen normal
„Die Sklaverei wurde offiziell schon dreimal abgeschafft.
Tatsächlich aber wird sie stillschweigend geduldet. Zu gross sind
die Interessen, die im Spiel sind…“ Artikel
von Beat Stauffer (Nuakschott) in der schweizerischen WOZ
vom 27. Januar 2005. Aus dem Text: “… Tatsächlich weist
alles darauf hin, dass es in Mauretanien auch im Jahr 2005 weiter Sklaverei
gibt, wenn auch zum Teil in adaptierter und etwas «getarnter»
Form. Die Untersuchungen, die SOS Esclave, die landesweit wichtigste Antisklavereigruppierung,
angestellt hat, erscheinen auf jeden Fall wesentlich glaubwürdiger
als die Verlautbarungen der mauretanischen Regierung….“
III. Internationales > Russland
- »Der Arbeiter stirbt, bevor er in Rente geht«
In Rußland ist die Lebenserwartung drastisch gesunken. Viele Arbeiter
verdienen nur ein Viertel des Existenzminimums. Interview
von Heike Schrader mit Tamara Kasadsidou in junge Welt
vom 09. Dezember 2005. Aus dem Text: „…In den Jahren
nach dem kapitalistischen Umsturz hat sich die Bevölkerung Rußlands
um zehn auf 142 Millionen Einwohner verringert. Die Sterblichkeitsrate
beträgt inzwischen das 1,7fache der Geburtenrate. Die Lebenserwartung
der Männer ist auf 57, die der Frauen auf 64 Jahre gesunken. Die
Regierung will aber das Rentenalter für Männer auf 65 und
für Frauen auf 60 Jahre heraufsetzen – das bedeutet, daß
der Durchschnittsarbeiter schon tot ist, bevor er überhaupt in
Rente gehen kann…“
- Hungerstreik beendet
Nach 16 Tagen beendete eine Gruppe von Helfern bei der Tschernobyl-Katastrophe
ihren Hungerstreik. Hintergrund der Beendigung ist die Zusage der zuständigen
Regierung, sich endlich um die Belange der zum Teil schwer kranken Menschen
zu kümmern. Geldzusagen für dringend benötigte Medikamente
wurden ebenfalls gegeben.
Siehe den englischen
Text von Vladimir Kovalev in „The Petersburg Times“
vom 01. Februar 2005.
IV. Internationales > Chile
Ein erster Schritt: Strafen für sexuelle Übergriffe
am Arbeitsplatz
Überfälliges Reformgesetz nach 13jähriger Debatte verabschiedet.
Artikel
von Daniela Estrada (IPS) in junge Welt
vom 21. Januar 2005. Aus dem Text: „Das chilenische Parlament
hat nach 13jähriger Diskussion ein Gesetz gegen sexuelle Übergriffe
am Arbeitsplatz verabschiedet. Seit auch der Senat nach einigen Änderungsvorschlägen
zugestimmt hat, rechnet man damit, daß Staatspräsident Ricardo
Lagos das grundlegende Arbeitsreformgesetz im Mai in Kraft setzen wird.
Schätzungen zufolge ist in Chile jede fünfte Frau Opfer sexueller
Belästigung am Arbeitsplatz….“
V. Internationales > Dänemark
Dänen lagern aus: Billiglohn-Land Deutschland
In Dänemark ist Deutschland als brutales „Billiglohn-Paradies“
zum Wahlkampfthema geworden. Artikel
im focus
vom 26. Januar 2005. Aus dem Text: „Die dänischen Schlachterei-Konzerne
Tulip und Danish Crown haben die Schließung von zwei Großschlachthöfen
angekündigt und massiv Jobs nach Deutschland ausgelagert. In einem
TV-Streitgespräch mit Regierungschef Anders Fogh Rasmussen vor den
Parlamentswahlen legte der zuständige Gewerkschaftschef Jens Peter
Bostrup dar, was er für die wichtigsten Ursachen hält: „Es
herrschen Wildwestzustände in Deutschland, und sie zahlen dort Hungerlöhne…“
VI. Internationales > Spanien
- Gerangel um Löhne
„Spanische Tarifparteien delegieren die Entscheidung über
die Anhebung der Mindesteinkommen an die Regierung in Madrid Spanische
Gewerkschaften und Unternehmer haben sich Mitte vergangener Woche darauf
geeinigt, die Entscheidung über die schrittweise Erhöhung
des Mindestlohns an die Regierung zu delegieren. Die soll »mit
einem größtmöglichen Konsens« jeweils den Mindestlohn
erhöhen, erklärte anschließend Toni Ferrer für
die Arbeiterunion (UGT) gegenüber der Presse….“
Artikel
von Ralf Streck in junge Welt
vom 31.01.2005
- Arbeitsvertrag oder Abschiebung. Proteste in Spanien gegen
Flüchtlingspolitik
Die von Spaniens Sozialisten geplante Regulierung des Aufenthaltsstatus
illegaler Einwanderer wird hart kritisiert. Flüchtlingsinitiativen
und Menschenrechtsorganisationen fürchten Massenabschiebungen.
Artikel
von Ralf Streck in ND
vom 29.01.05
VII. Internationales > Slowakei
Beschäftigte gründen eigene Gewerkschaft
zur Durchsetzung ihrer Forderungen. Papier-Multi unter Druck gesetzt
„In der Papierfabrik SCP Neusiedler von Ruzomberok
führen die rund 2000 Beschäftigten seit Monaten einen verbissenen
Arbeitskampf. Das in der nördlichen Zentralslowakei agierende Unternehmen
gehört zum österreichischen Konzern Neusiedler, der seinerseits
Teil von Mondi Business Paper und dem britischen Konzern Anglo-American
plc ist….“ Artikel
von Michael Pröbsting in junge Welt
vom 29.01.2005
VIII. Internationales > Argentinien
Investitionsstandort erleidet weiteren Rückschlag.
Argentinien nimmt Privatisierung zurück
„Argentiniens Regierung verstärkt die Eingriffe in die Wirtschaft
und riskiert einen weiteren Eklat in den Beziehungen zu ausländischen
Investoren: Sie droht dem Unternehmen Aguas Argentinas, das von der französischen
Suez Gruppe kontrolliert wird, die Konzession für die Wasserversorgung
in Buenos Aires zu entziehen. Zuvor hatte die Regierung von Präsident
Nestor Kirchner die Post renationalisiert. Im Energiesektor setzte die
Regierung den privaten Unternehmen die staatliche Energiegesellschaft
Enarsa mit weitreichenden Kontrollkompetenzen vor die Nase….“
Artikel
von Anna Grüttner in Handelsblatt
vom 26. Januar 2005
IX. Internationales > Algerien
Algerien: Revolten gegen Gas- und Treibstoffpreise
Und was das mit der WTO zu tun hat
Artikel von Bernhard Schmid vom 2.2.05
- Eine Kurzfassung
für Eilige
- Und einer weiterführenden
Langfassung, deren Kapitel auch einzeln gelesen werden können:
Algerien in den ersten Wochen 2005: Soziale Revolten, Streiks und Repression
X. Vernetzungsinitiative der Gewerkschaftslinken
> Veranstaltungen
Nachbereitung der Konferenz „Jenseits von Standort-
und Wettbewerbsfähigkeit! 6. bundesweites Treffen der Gewerkschaftslinken
am 14./15. Januar 2005 in Stuttgart“
- 6.Konferenz der Gewerkschaftslinken: Trotz Niederlagen
Aufbruchstimmung. Artikel
von Christoph Jünke in SoZ - Sozialistische Zeitung
vom Februar 2005
- Alternativen zu sozialpartnerschaftlichen Illusionen
Bericht
von Wolfgang Teuber vom 6. bundesweiten Kongress der Gewerkschaftslinken
in Stuttgart in unsere zeit - Zeitung der DKP
– vom 21. Januar 2005
- Kongress der Gewerkschaftslinken in Stuttgart: Ein Schritt
voran!
Bericht
vom 16. Januar 2005 bei Arbeit-Zukunft ,Herausgegeben
von der Organisation für den Aufbau einer kommunistischen Arbeiterpartei
Deutschlands
XI. Diskussion > Wipo > Seattle &
Co. > Das
fünfte Weltsozialforum 26. - 31. Januar 2005 im brasilianischen Porto
Alegre
- Erklärung
der Versammlungen der Sozialen Bewegungen im spanischen Wortlaut
und vorweg einer kurzen Inhaltsangabe in Deutsch.
- Ergebnis
der Tagung des internationalen Rates des Weltsozialforums
am 25. Januar 2005 in Porto Alegre: Der Internationale Rat des Weltsozialforums
(WSF) entscheidet über das WSF 2006
- Ergebnisse
der Auswertung der deutschsprachigen TeilnehmerInnen
Am 30. Januar trafen sich ca. 250 WSF-Besucher aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz im Gothe-Institut in Porto Alegre zu einer ersten vorläufigen
Auswertung
- Andere Welt, anderes Geld
Während die Europäer beim Weltsozialforum über Theorien
diskutieren wollten, interessierten sich die Lateinamerikaner mehr für
die Praxis der sozialen Bewegungen. Artikel
von Astrid Schäfers in Jungle World
vom 02. Februar 2005
- »Kämpfen nicht vergessen«
Treffen antikapitalistischer Parteien in Porto Alegre warnt vor zu starker
Konzentration auf Debatten. Widerstand gegen Krieg und Schutz von Arbeiterrechten
Schwerpunkte. Bericht
von Wolfgang Pomrehn in junge Welt
vom 02.02.2005
XII. Branchen > Dienstleistungen >
Gesundheitswesen
Subcutan
Neu im LabourNet Germany: die
Betriebszeitung der ver.di-Betriebsgruppe Charité
CVK/CCM-Nr. 4/ 2004. Darin u.a.: „Eine Gesellschaft mit beschränkter
Hoffnung ist besser als eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung“
und „Charite im Griff der marktwirtschaftlichen Richter und der
Logik der Konzerne - Dezentralisierung auf Wunsch des Charite Vorstandes“
XIII. Branchen > Dienstleistungen >
Callcenter
Die Auskunft.
Neu im LabourNet Germany: 1.
Ausgabe der Zeitung für die Kolleginnen und Kollegen der MCS
– herausgegeben von Mitgliedern und Freundinnen der FAU
XIV. Branchen > Sonstige > Nahrungsmittelindustrie
KollegInnen der Eichbaum Brauerei in Mannheim in
unbefristetem Streik!
Die KollegInnen in Mannheim erlebten auch gestern bei der
Demontsration grosse Solidarität. Über den heutigen Versuch,
per Einstweiliger Verfügung den Betriebsräten Zugang zum Gelände
zu gewähren liegen zum Redaktionsschluß keine Informationen
vor. So oder so bitten wir erneut um Protestfaxe an das Unternehmen und
zwar unter den Fax-Nummern: 0621-3370-263; -269; -279
Lieber Gruss, Mag und Ralf
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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