Home > News > Donnerstag, 17. Februar 2005
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Donnerstag, 17. Februar 2005:

I. Branchen > Dienstleistungen > Gesundheitswesen

Die Betriebszeitung der ver.di-Betriebsgruppe Charité pdf-Datei CVK/CCM extra vom Februar 2005

II. Branchen > Dienstleistungen > Einzelhandel > Walmart

  • Wal-Mart uses children for hazardous jobs in U.S-Stores
    Der größte Arbeitgeber der USA wird beschuldigt erhebliche Verletzungen der arbeitsrechtlichen Bestimmungen bei der Arbeit an gefährlichen Maschinen geduldet zu haben. Dies betrifft auch Kinder, die im Unternehmen arbeiten und die für Hilfstätigkeiten an gefählichen Maschinen eingesetzt werden. Eine Presserklärung der “United Food and Commercial Workers International Union (UFCW)externer Link vom 14. Februar 2005.
  • Harte Reaktion: Wal-Mart schließt Filiale wegen Gewerkschaft
    Die amerikanische Einzelhandelskette Wal-Mart macht in Kanada einen Supermarkt dicht. Grund: Die Belegschaft will sich gewerkschaftlich vertreten lassen. Das Management begründet die Aktion mit drohenden Verlusten in der Filiale. Artikel in Spiegel-online externer Link vom 10. Februar 2005.
    Siehe auch den ausführlicheren Artikel auf der (englischen) Seite der AFL-CIO ( American Federation of Labor - Congress of Industrial Organizations) vom 11.2.05: Workers Challenge Wal-Mart Canada Store Closure externer Link
  • Weitere Informationen über Wal-Mart (auf Englisch) auf der Sonderseite von AFL-CIO:
    “Find out how consumers pay the price at Wal-Mart.”
    Die spott-billigen Preise bei Wal-Mart kommen dem Verbraucher im Endeffekt teuer zu stehen. Jeder Wal-Mart-Store, der durchschnittlich 200 Menschen beschäftigt, kostet den Steuerzahler am Jahresende 420.750$. Grund: der geringe Verdienst der Beschäftigten und die fehlende Krankenversicherung. Weitere Fakten auf der Wal-Mart Sonderseite der “American Federation of Labor - Congress of Industrial Organizations” externer Link (AFL-CIO):
    Paying the price at Wal-Mart.
  • Auf der Seite 8 dieser Sonderseite „Get the facts on Wal-Mart“ finden sich viele interessante Links, darunter auch auf einen sehr lesenswerten Artikel von Charles Fishman externer Link erschienen in der Zeitschrift „Fast Company – Issue 77“ im Dezember 2003: „The Wal-Mart you don’t know“. Fishman schildert hier unter anderem, was es bedeutet, wenn sich eine Firma wie Wal-Mart in den Kopf gesetzt hat ein Glas voller Gurken, groß wie ein kleines Aquarium, für 2,97$ zu verkaufen.

III. Branchen > Dienstleistungen > Callcenter > MCS

Mitarbeiter fordern Weiterbeschäftigung. 250 Voll- und Teilzeitkräfte könnten in Auffanggesesellschaft arbeiten - wenn die Telekom mitmacht

„Das Spandauer Callcenter MultiCom Services GmbH (MCS) soll in eine Auffanggesellschaft überführt werden. Diese könnte die 250 der ursprünglich 500 Mitarbeiter des Subunternehmens der Deutschen Telekom als Voll- und Teilzeitkräfte übernehmen….“ Artikel in Berliner Morgenpost externer Linkvom 11 Februar 2005.

IV. Branchen > Dienstleistungen > Transportwesen >

a) Speditionen

Weitere Niederlage für die Jurex GmbH Augsburg vor dem Arbeitsgericht
Info von ver.di-Augsburg an die Jurex-Beschäftigten pdf-Datei vom 16.2.05 über eine erfolgreiche Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht: „…In der Verhandlung ging es um vier Kollegen die von der Jurex GmbH eine Abmahnung erhalten hatten, weil sie der einseitigen Aufforderung des Niederlassungsleiters Herrn Vogg nicht folgten, an einem Samstag im Dezember Überstunden zu leisten, obwohl der Betriebsrat seine Zustimmung dazu verweigert hatte….“

b) Schiff und Hafen: Kämpfe gegen "Port Packages" und Billigflaggen

Stoppt PP2 !! Unterzeichnet die Solidaritätsliste!

Vor knapp anderthalb Jahren ist der Versuch der damaligen EU-Kommission, mit der Richtlinie "ports package" Hafendienste zu liberalisieren, am Widerstand des Europäischen Parlaments gescheitert. Nicht nur Gewerkschaften, sondern auch Umweltverbände hatten europaweit diesen Widerstand unterstützt und forciert, weil die angestrebte Liberalisierung nicht nur auf dem Rücken der Menschen in den Häfen ausgetragen wird, sondern auch erhebliche Sicherheitsprobleme und somit Risiken für die Meeres- und Küstenökologie mit sich bringt . Im Herbst 2004 hat EU-Verkehrskommissarin Palacio kurz vor ihrem Ausscheiden aus dem Amt bekundet, dass der Wille des EU-Parlaments ihr sch...egal ist: Sie hat eine Neuauflage der "ports-package"-Richtlinie auf den Weg gebracht; die Gewerkschaften sprechen bereits zynisch von "Palacio's revenge". Siehe zur begonnenen Kampagne dagegen:

  • Abwehrkampf gegen zweites EU-"Ports Package" beginnt
    „Die ITF und ihr europäischer Arm, die Europäische Transportarbeiter-Föderation (ETF), haben eine öffentlichkeitswirksame Kampagne gestartet, um Vorschläge für ein Ports Package auch in der zweiten Runde abzuwehren….“ ITF-Meldung vom 2.2.05 externer Link
  • Unterzeichne gegen die zweite Hafenrichtlinie
    Aktionsseite mit Informationen und Online-Petition externer Link
  • Billiglohn und Tagelöhner in europäischen Häfen
    Führt die EU mit einer neuen Richtlinie (Vorschlag KOM(2004) 654 endgültig 2004/0240 (COD))über den Zugang zu den Hafendiensten wieder Tagelöhner ohne gesicherte Arbeitsverhältnisse ein?
    Ein Beitrag mit weiterführenden Infos bei NetzwerkIT externer Link

c) Luftverkehr > Kritik an Arbeitsverhältnissen bei Ryanair

Erster Schritt in Richtung auf einen Erfolg für die Piloten bei Ryanair

„Irische Piloten bei der gewerkschaftsfeindlichen Billigfluggesellschaft Ryanair haben die erste Runde in ihrer gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Fluggesellschaft gewonnen, nachdem das Gericht eine Untersuchung ihrer Klagen über das Verhalten des Unternehmens zugesagt hat. Piloten bei Ryanair führten mit Unterstützung der Irish Air Line Pilots' Association (IALPA), Mitgliedsorganisation der Irish Municipal, Public and Civil Trade Union (IMPACT), Klage wegen Schikanen seitens des Unternehmens….“ ITF-Meldung vom 3.2.2005 externer Link

V. Branchen > Sonstige > Nahrungsmittelindustrie

a) KollegInnen der Eichbaum Brauerei in Mannheim in unbefristetem Streik!

Der Streik befand sich gestern im 21. Tag. Es gibt in Mannheim vielfältige Aktionen zur Unterstützung der KolegInnen wie Soli-Demo der Monteure, die sich am 14.2. im Warnstreik befanden, Soli-Gottesdienst, Skat-Turnier um den Streik-Pokal etc…
Am Freitag, 18. Februar 2005, 12.00 Uhr, findet die nächste Gerichtsverhandlung im Arbeitsgericht Mannheim statt. Thema dieses Mal: Einstweilige Verfügung gegen den Vorstand wegen Behinderung der Betriebsratsarbeit durch Abkoppelung des Betriebsrats von der EDV. Im diesbezüglichen Strafverfahren ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Für diese und weitere Infos siehe die NGG-Streiknachrichten pdf-Datei vom 16.2.05.

b) Dumping und Lohnsklaverei in der Fleischindustrie

  • Die EU-Richtlinie - und Vorboten der neuen Freiheit in der Fleischindustrie
    Artikel in Berliner Zeitung externer Link vom 16. Februar 2005

  • Schuften für 2,50 Euro
    Dumpinglöhne für polnische Schlachterkolonnen. SPD und Gewerkschaft NGG diskutierten im niedersächsischen Löningen über Arbeitsplätze in der Fleischindustrie. Artikel von Helmut Lorscheid in junge Welt externer Link vom 15.02.2005.
  • "Wildwestzustände in Deutschland"
    Die deutsche Wirtschaft stöhnt über die hohen Lohnkosten. Zu unrecht finden dänische Politiker und Gewerkschafter. Sie prangern die deutschen "Hungerlöhne" an - besonders in der Fleischwirtschaft. Artikel von Thomas Borchert/DPA im Stern externer Link vom 26. Januar 2005.
    Aus dem Text: „Deutschland als brutales "Billiglohn-Paradies" ist in Dänemark zum Wahlkampfthema geworden. Nachdem die Schlachterei-Konzerne Tulip und Danish Crown die Schließung von zwei Großschlachthöfen angekündigt und massiv Jobs nach Deutschland ausgelagert haben, legte der zuständige Gewerkschaftschef Jens Peter Bostrup bei einem TV-Streitgespräch mit Regierungschef Anders Fogh Rasmussen vor den Parlamentswahlen dar, was er für die wichtigsten Ursachen hält: "Es herrschen Wildwestzustände in Deutschland, und sie zahlen dort Hungerlöhne."(...) Auf die Frage, warum das Unternehmen mit derzeit 13.000 dänischen Beschäftigten die Kosten nicht auch im eigenen Land durch osteuropäische Kolonnenarbeiter senkt, antwortet die Unternehmenssprecherin nur knapp: "Dort haben wir Tarifverträge, an die wir uns halten." Gewerkschafter Bostrup meint: "Wir Dänen sind zu fast hundert Prozent organisiert. In Deutschland gehören in diesen Betrieben ja oft weniger als zehn Prozent der Gewerkschaft an."…
  • Und bist du nicht billig…
    Der Kampf um Fleischpreise eskaliert. Behörden ermitteln wegen Lohnsklaverei auf Schlachthöfen. Artikel von Marcus Rohwetter in Die Zeit externer Link bereits vom 07.04.2004
    Siehe dazu auch:
  • Moderne Lohnsklaverei auf deutschen Schlachthöfen
    Sonderseite der NGG externer Link mit vielen Grundinformationen
    Sowie grundsätzlicher:

VI. Diskussion > EU > Europäische Wirtschaftspolitik > Osterweiterung

Der Osten kommt
Eine Klausel im EU-Recht macht die Bundesrepublik zum Billiglohnland. Firmen feuern deutsche Arbeiter und heuern osteuropäische an - zu Dumpingpreisen. Nun will der Kanzler einschreiten. Artikel von Markus Deggerich in Spiegel online externer Link vom 14. Februar 2005.
Und zu den Hintergründen verweisen wir auf unser Special zu „Bolkestein - die EU-Dienstleistungsrichtlinie

VII. Branchen > Medien

a) Cinemaxx

»Wir wollen Berlinale-Gäste aufklären«
Beschäftigte der Kinobranche organisieren auf dem Festival einen »Film Union Day«. Protest gegen den Branchenriesen Cinemaxx. Ein Gespräch mit Matthis Nolte, er arbeitet seit drei Jahren als Filmvorführer im Cinemaxx-Kino am Potsdamer Platz in Berlin. Er ist Mitglied der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. Interview von Hannes Heine in junge Welt externer Link vom 14.02.2005

b) Bertelsmann

  • "Apparat der Selbstverklärung". Bertelsmann: Hinter der Fassade des Medienimperiums
    Bertelsmanns Fassade blendet und beschwichtigt. Wer mit Bertelsmann zu tun hat, sieht zunächst ein großes Aushängeschild mit einer Achtung gebietenden ethischen Selbstverpflichtung: Einer der größten Medienkonzerne der Welt ordnet das Geschäft dem Gemeinwohl unter. Seit seiner Gründung im Jahr 1835 legitimiert sich das Unternehmen durch den selbst erteilten höheren Auftrag. Dieser wurde zunächst rein religiös, dann sehr weltlich ausgelegt. Im 19. Jahrhundert verrichtete der protestantische Verlag Gottes Werk, indem er Erbauungsliteratur für die Gläubigen druckte. Im 20. Jahrhundert bescherte er dem Volk die Volksausgabe, den Wehrmachtssoldaten die Frontliteratur und den Lesering-Mitgliedern die Allgemeinbildung. In der Gegenwart überzieht man von Gütersloh aus die Medienlandschaft mit einem Rundum-Freizeitangebot an seichter Unterhaltung, spannt ein weltweites Netz von Fusionen und Beteiligungen und präsentiert sich nebenbei über die Bertelsmann Stiftung als Geld- und Ideengeber in allen kulturellen und sozialen Belangen….Artikel von Frank Böckelmann und Hersch Fischler in telepolis externer Link vom 09.11.2004
  • "Ohne Bertelsmann geht nichts mehr"
    „In ihrem Buch über die Bertelsmann AG und die Bertelsmann Stiftung stellen Hersch Fischler und Frank Böckelmann die Geschichte und Geschäftspraktiken des mächtigen deutschen Medienkonzerns dar (siehe dazu: "Apparat der Selbstverklärung"). Herausgearbeitet aber wird auch, welchen einzigartigen Einfluss Bertelsmann besonders auf die deutsche Politik und Gesellschaft hat. Die beiden Autoren schreiben: "Der Stiftung gelang es, der Agenda 2010 des Reformkanzlers ihren Stempel aufzudrücken. Bezeichnenderweise ist es nahezu unbekannt, dass die Stiftung die Hochschul-, Gesundheits-, Wirtschafts-, und Arbeitsmarktpolitik seit dem Antritt der Regierung Schröder entscheidend bestimmt hat. An die breite Öffentlichkeit tritt die Stiftung nämlich meist nur mit publikumswirksamen Aktionen wie Preisverleihungen, Foren oder Empfängen."…“ Ein Gespräch von Florian Rötzer in telepolis externer Link vom 09.11.2004 mit Frank Böckelmann über die stille Macht des Medienkonzerns und die Privatisierung der Politik

VIII. Diskussion > (Lohn)Arbeit > sozialpolitische Aktionen und Proteste > Übersicht über regionale Anti-Hartz-&-Co-Bündnisse

Sind bereits gestern Nachmittag aktualisiert worden….

Lieber Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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