Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Montag, 16. August
2004:
I. Branchen: Sonstige / Stoff-
und Bekleidung
- Nähen im Akkord ohne Rechte. Christiane Wilke (IG Metall) über
die Bekleidungsindustrie in Osteuropa. “Die Bekleidungsindustrie
Osteuropas boomt dank der Produktionsverlagerungen deutscher Firmen.
Die dortigen Arbeitnehmerinnen haben aber wenig davon: Hungerlöhne,
Überstunden und permanente Angst vor Entlassungen sind bestimmend.
ND sprach mit Christiane Wilke, bei der IG Metall zuständig für
Frauen- und Gleichstellungspolitik sowie für die Kampagne »Saubere
Kleidung«, über die Situation osteuropäischer Näherinnen.“
Interview
von Nino Ketschagmadse in ND vom 13.08.04
- Die schmutzige Wäsche. Im bulgarischen Kotschan werden Billigtextilien
produziert. Wie die Arbeit in einem Sweatshop das Dorfleben verändert.
Artikel
von Peter Pirker und Jutta Sommerbauer in Jungle World vom 14.7.04
- »Made in ... Osteuropa« - Die neuen »fashion Kolonien«.
Broschüre der Kampagne für Saubere Kleidung, zu bestellen
für 2 € bei Terre des Femmes, PF 2565 in 72015 Tübingen
II. Branchen: Medien/IT
a) Lucent
Gary hungert weiter gegen Lucent Entlassungen
- CWA Local 1365 Gewerkschafts-Präsident Gary Nilsson hatte am
1. Juli gegen seinen und den Rauswurf weiterer 34 Kollegen in North
Andover mit einem Hungerstreik begonnen. Während die Manager die
Quartalsergebnisse mit Zulagen für sich feiern lassen, gingen die
Entlassenen leer aus. Die einzige Reaktion waren fadenscheinige Ankündigungen.
Siehe dazu weitere
Informationen beim NetzwerkIT
Siehe dazu auch:
- Lucent-Mitarbeiter aus Protest gegen Entlassungen seit dem 1. Juli
im Hungerstreik. Gary Nilsson aus North Andover, Massachusetts bleibt
unbeugsam. „Der ehemalige Lucent-Mitarbeiter und Gewerkschafter
Gary Nilsson aus North Andover, Massachusetts, ist seit 38 Tagen im
Hungerstreik. Der lokale Chef der Gewerkschaft (Communications Workers
of America - CWA) protestiert damit gegen seine Kündigung und den
Rauswurf weiterer Kollegen. de.internet.com sprach mit ihm über
den Hintergrund der Aktion…“ Interview
von Achim Sawall vom 7.8.04
bei de.internet.com – Nachrichtendienst für ITK- und Internet-Professionals
b) Telekom
Kündigungen bei der Telekom. Trotz unbesetzter Stellen
“Die Deutsche Telekom verstößt in der Kundenniederlassung
Süd gegen den Rationalisierungs-Tarifvertrag und das Beschäftigungsbündnis
mit der Vereinten Dienstleistungsgesellschaft ver.di. Obwohl in der Kundenniederlassung
55 Arbeitsplätze unbesetzt sind, erlaubt sich die Telekom den Luxus,
Kündigungen auszusprechen. „Mit diesen Kündigungen dokumentiert
sie nicht nur nach innen, sondern auch der Öffentlichkeit, dass das
gepriesene Beschäftigungsbündnis doch nicht hält was es
verspricht,“ sagte Günter Ott, Fachbereichsleiter Telekommunikation
bei ver.di Bayern…“ Meldung
von ver.di-Bayern vom 11. August 2004
III. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Sozialpolitische
Aktionen und Proteste / heisser
Herbst?
Arbeitstreffen zur Aktion: Agenturschluss am 14. August
2004 in Wuppertal – Bericht
der AG Agenturschluss und von Detlef Spandau (Detmolder Alternative)
Aus dem Text: „…Wenn Hartz IV nicht vollständig
zurückgenommen wird, dann werden am 3. Januar 2005 die Arbeitsagenturen
sehr vieler Städte lahmgelegt. Der fertige Aufruf folgt in der nächsten
Woche. Das Treffen ruft zu Aktionen gegen die Sozialverbände Caritas,
Paritätischer Wohlfahrtsverband, AWO, Deutsches Rotes Kreuz und Diakonie
auf. Diese haben sich als willige Unterstützer und Nutznießer
dieses Sozialraubs entpuppt. (…) Das nächste Treffen findet
am 2.10. um 11 Uhr im autonomen zentrum Wuppertal statt.“
IV. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Sozialpolitik / Alg
II: "Zusammenführung" von Arbeitslosen- und Sozialhilfe
- Vier Gründe für Hartz IV. Eine heikle Rede,
die der Kanzler vielleicht einmal halten wollte, aber dann irgendwie
vergaß. Kolumne
von Christian Schütte in der FTD vom 16.8.2004
- Fortwirken von Sperrzeiten bei Arbeitslosengeld II. Artikel
von Herbert Masslau vom 13. August 2004
auf seiner Homepage
- „Gold gab ich für Eisen.“ Kommentar
von Hans Horn zum ALGII-Formular
V. Internationales: Venezuela
Venezuelas Präsident bleibt im Amt
- Chávez bleibt Präsident Venezuelas. „Nein“
gegen Amtsenthebung bekommt 58,25 Prozent. Artikel
von Dario Azzellini vom 16.8.04
- „Der venezolanische Präsident Hugo Chávez bleibt
im Amt. Nach Angaben der staatlichen Wahlkommission stimmten 58,25 Prozent
der Wähler bei dem Referendum für seinen Verbleib im Amt.
Die Opposition erklärte, sie werde das Ergebnis nicht anerkennen.
Bei gewalttätigen Übergriffen während des Urnengangs
wurden zwei Menschen getötet…“ AFP-Meldung
vom 16. August 2004, 10:23 Uhr
- Zu den Übergriffen siehe die Berichte
und Videos bei indymedia UK
VI. Internationales: Argentinien
Brutal represion en Pigue / Brutale Repressionen in der
Fabrik Gatic.
Am 12. August kam es im Rahmen der Räumung der seit
Okt. 2003 besetzten Fabrik der Firma Gatic zu brutalen Repressionen. Zwei
Personen wurden verletzt, es gab viele Festnahmen. Der Räumungsbefehl
war ausgesprochen worden, nachdem eine US-Amerikanische Investorengruppe
das Ziel bekundet hatte, die fünf Fabriken der Firma Gatic im Laufe
des nächsten Jahres wiederzueröffnen. Siehe dazu:
VII. Internationales: Kolumbien:
Gewerkschafter in Lebensgefahr
Die Ermordung der Gewerkschafter in Arauca, Kolumbien ist
bekanntlich kein Einzelfall. Neu dazu:
- Das „International Centre for trade union Rights“ (ICTUR)
stellt in einem Bericht ernsthafte Verletzungen von Gewerkschafts- und
Menschenrechten in Kolumbien zusammen. Englischer COLOMBIA
BULLETIN 23 vom 10 August 2004
- Health workers blame President for killings Gewerkschaftsaktivistin
Betsy Cardona spricht im Interview über die Situation der Gewerkschaften
angesichts der Menschenrechtverletzungen. Englisches Interview
von Alfredo Castro, ANNCOL ,
New Colombia News Agency, vom 06.08.2003. Aus dem Text: “…
Last month they killed three comrades from other unions on one day.
All of these crimes go unpunished and the murders are a direct result
of the policies of the government. If they allow people to get away
with it, if they allow impunity, then of course it will continue and
it is clear for all that they are simply turning a blind eye when it
comes to the paramilitaries and army killing us. We are seen as a nuisance
so the government allows us to be attacked…”
VIII. Internationales: Jugoslawien/Serbien
Ein heißer Sommer. In Serbien findet die größte
Streikwelle seit Jahren statt. Die Proteste sind spontan und nicht von
den Gewerkschaftsverbänden kontrolliert. Artikel
von Boris Kanzleiter, Belgrad, in Jungle World vom 11. August 2004
IX. Internationales: Mexiko
Disproportion. Mexiko: Sozialversicherung vor dem Kollaps
– Reform treibt Gewerkschaft auf die Barrikaden. Bericht
in junge Welt vom 12.08.2004
X. In eigener Sache
Nach dieser Aktualisierung begibt sich das LabourNet Germany
in einen einwöchigen Jahresurlaub bis zum 26.8.04.
Wir bitten um Verständnis und verweisen auf die übrigen Medien,
die wir ohnehin nie ersetzen können. Wer auf Veröffentlichung
eigener Zusendung oder Antworten wartet, wird um Geduld gebeten. Und wer
merken sollte, dass wir unverzichtbar sind, möge sich bitte die Fördermitgliedschaft
oder Spende (beide steuerabzugsfähig) überlegen, denn das LabourNet
Germany hat große finanzielle Probleme, seine Arbeit aufrechtzuerhalten!
Eine sonnige und kämpferische Woche
wünscht Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
|