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Updated: 18.12.2012 16:09

Wird Angelo Lucifero von den Gewerkschaften vom Opfer zum Täter gemacht?

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Strafverfahren gegen Angelo Lucifero vorläufig eingestellt new

"Am heutigen Mittwoch, den 16.07.2008 fand vor dem Erfurter Landgericht der zweite Verhandlungstag im Verfahren gegen Angelo Lucifero statt. (.) Nach einer guten Stunde Verhandlungsdauer kamen der Staatsanwalt, der Anwalt der Nebenklage sowie der vorsitzende Richter übereinstimmend zu dem Ergebnis, das Verfahren nach § 205 StPO vorläufig einzustellen. Die Gewerkschafterinnen gegen Rechts begrüßen im Sinne des Angeklagten diesen Schritt des Gerichts ausdrücklich, halten allerdings weiterhin daran fest, dass das Verfahren nicht aus gesundheitlichen, sondern aus politischen Gründen eingestellt werden muss." Meldung von Gewerkschafterinnen gegen Rechts vom 16. Juli 2008 externer Link

GewerkschafterInnen gegen Rechts: Angelo Lucifero - Ein Kapitel ist abgeschlossen, ein neues wird geschrieben

Die aktuelle Stellungnahme zur Einigung von Angelo mit ver.di von den GewerkschafterInnen gegen Rechts - Bürogruppe - vom 03.03.2008 Aus dem Text: "Die ver.di Landesleitung Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen hat ihr Ziel nicht erreicht, Angelo Lucifero zu kündigen. Es waren offenbar die unzähligen Protestbriefe und -resolutionen, die den ver.di-Bundesvorstand zur Intervention veranlassten. Bei allen, die sich in unterschiedlicher Form und an unterschiedlichen Stellen an den Protesten gegen die drohende Kündigung beteiligt haben, wollen wir uns hiermit herzlich für ihre Solidarität bedanken. Die nun geschlossene Vereinbarung sieht vor, dass: Angelo ab 1. Februar 2010 wieder als politischer Sekretär bei ver.di (aber nicht im Landesbezirk Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen) arbeiten soll. In der Zwischenzeit wird er, mit einem Jahr Freistellung, bei einer Koordinierungsstelle gewerkschaftlicher Initiativen tätig sein. Für die Weiterbeschäftigung ab 1.Februar 2010 gibt ver.di keine Garantie, allerdings ist bei Uneinigkeit eine Schiedsstelle vorgesehen. (.) Unzählige Briefe, Resolutionen und Debatten konnten nichts daran ändern, dass die ver.di Landesleitung einem antifaschistisch engagierten Kollegen jegliche Solidarität und Unterstützung verweigerte, als es ernst wurde. (.) Im Herbst 2007 forderte der ver.di-Bundeskongress per Beschluss alle Mitglieder und die Öffentlichkeit auf, immer, in allen Formen und mit allen Mitteln gegen Rechtsextremismus in all seinen Spielarten vorzugehen. Die an sich selbst gerichteten Aufträge wurden hingegen vorsorglich zu Material an den Bundesvorstand degradiert. So auch ein Beschluss auf Antrag der Bundesjugendkonferenz, die Abmahnung von Angelo zurückzunehmen und ihm in Hinblick auf das Strafverfahren jegliche Unterstützung zukommen zu lassen. Der Bundesvorstand setzte diese politische Forderung des höchsten beschlussfassenden Organs von ver.di nicht um. Weder wurde die Abmahnung zurück genommen, noch wurde Angelo im Hinblick auf das Strafverfahren politisch unterstützt. "Lasst sie beschließen, was sie wollen - wir machen was wir wollen." Auch dies ist kein Problem von Angelo, keines nur der antifaschistisch Aktiven und keines nur für die ver.di-Mitglieder in Ostdeutschland. Es stellt sich die Frage: Was tun, wenn hinter vollmundigen Beschlüssen die Substanz verschwindet? (.) Angelo hat darauf verzichtet, Thomas Voss wegen Verleumdung und übler Nachrede anzuzeigen. Zwar dokumentiert der ver.di-Bundesvorstand mit der geplanten Weiterbeschäftigung von Angelo, dass er die Vorwürfe der Landesleitung nicht teilt; das reicht aber nicht. Thomas Voss ist als leitender Funktionär von ver.di unseres Erachtens nur haltbar, wenn er seine verleumderischen Aussagen widerruft..."

Bundesweite Solidarität zum Prozess - Verhandlung wird ausgesetzt

Bundesweite Solidarität zum Prozess

"Weit mehr als 100 UnterstützerInnen aus dem gesammten Bundesgebiet haben heute vor und im Amtsgericht Erfurt ihre Solidatität mit Angelo Lucifero gezeigt. Die Hauptverhandlung selbst wurde schon nach wenigen Minuten ausgesetzt, um zu prüfen, ob und wenn ja unter welchen Bedingungen die Verhandlungsfähigkeit des Angeklagten gegeben ist. (..) Der Prozess ist damit bis auf weiteres vertagt. Der Verhandlungstermin am 23. Januar findet nicht statt. (..) Wir bedanken uns für die Solidarität bei allen UnterstützerInnen und werden weiter über den Verlauf des Verfahrens berichten." Meldung der GewerkschafterInnen gegen Rechts vom 16. Januar 2008 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Biedermann, Brandstifter und ein Prozess. In Erfurt steht ein Gewerkschafter vor Gericht, der nicht Opfer der Nazis sein will
    "Der erste Prozesstag im Verfahren der Nazis und der Erfurter Staatsanwaltschaft gegen den Gewerkschafter und Antifaschisten Angelo Lucifero wurde am 16. Januar von mehreren hundert Unterstützerinnen und Unterstützern begleitet. Wegen der momentanen Verhandlungsunfähigkeit Luciferos, der unter einem starken Tinnitus leidet, wurde der Prozess vertagt. Im Anschluss kam es zu einer spontanen Solidaritätsdemonstration durch die Erfurter Innenstadt." Bericht von Peter Birke als Vorab-Abdruck aus analyse&kritik Nr. 524

  • Hörproblem stoppt die Justiz. Angeklagter Gewerkschafter kann Verhandlung nicht folgen - Auf unbestimmte Zeit vertagt
    "Der Angeklagte hat sich ein Gerät in die Ohren gesteckt. Eines, wie es bei internationalen Konferenzen für Simultanübersetzungen verwendet wird. Doch es geht nicht um Sprachschwierigkeiten. Der gebürtige Italiener Angelo Lucifero ist des Deutschen seit langem mächtig. Das Problem ist, dass er offenbar unter Schwerhörigkeit leidet. Deshalb wird seine Verhandlung gestern früh am Erfurter Amtsgericht schon nach einer halben Stunde auf unbestimmte Zeit vertagt. Für die große Fangemeinde des radikallinken Gewerkschafters ist das einigermaßen enttäuschend. In aller Herrgottsfrühe haben sich etwa hundert Gewerkschafter und Aktivisten linker Gruppen aufgerafft, um dem hauptamtlichen verdi-Sekretär bei seinem Acht-Uhr-Termin im Verhandlungssaal 18 beizustehen." Artikel von Volkhard Paczulla externer Link in der Ostthüringer Zeitung online vom 16.01.2008   
  • Erfurt: Solidarische Prozessbegleitung
    "Solidarisches Frühaufstehen: Rund 100 AntifaschistInnen und GewerkschafterInnen hatten sich am Mittwochmorgen um 8 Uhr vor dem Erfurter Amtsgericht eingefunden, um am Auftakt der Verhandlung gegen den ver.di-Sekretär Angelo Lucifero teilzunehmen (.) Da viele linke UnterstützerInnen frühzeitig im Justizzentrum erschienen, mussten die acht anwesenden Nazis draussen bleiben, da sämtliche Plätze besetzt waren. Allerdings konnten auch viele Supporter von Angelo nicht am Prozess teilnehmen. Viel verpassten sie allerdings nicht (.) Für alle überraschend war die starke Anteilnahme an diesem Prozess. Annähernd 100 Menschen hatten zum Teil mehrere Stunden Fahrt auf sich genommen, um den angeklagten Antifaschisten in diesem Prozess zu unterstützen. Im Anschluss an den Prozess demonstrierten rund 80 Personen vom Justizzentrum bis zum Erfurter Anger mit einer kleinen Spontandemo ihre Unterstützung mit Angelo Lucifero." Bericht und Bilder von AntifaRechercheTeamErfurt [ARTE] externer Link vom 16.01.2008 bei indymedia

Hauptverhandlung am 16.1. und 23.1.2008 in Erfurt

  • Letzte Informationen der GewerkschafterInnen gegen Rechts zum Prozess gegen Angelo Lucifero am Mittwoch, 16.1.08
    Der Prozess beginnt um 8.00 Uhr im Raum 18 vor dem Amtsgericht Erfurt in der Rudolfstraße 18.
    Wir gehen davon aus, daß die Sitzplätze knapp werden. Wer also zuerst da ist, wird die Möglichkeit haben, im Gerichtssaal am Verfahren teilzunehmen. Die Nazis kündigen im Internet an, daß auch sie zum Prozess kommen wollen.
    Vor dem Gerichtsgebäude wird es einen Infostand mit Infos und hoffentlich Kaffee und Tee geben. Nach dem ersten Prozesstag werden wir baldmöglichst über den Verlauf informieren.

  • "der Prozess gegen Angelo rückt näher. Noch vor den Feiertagen deshalb einige organisatorische Hinweise von uns. Wir hoffen, dass sehr viele Leute zum Prozess kommen! Mittwoch, 16. Januar 2008, 8 - 16.30 Uhr, Mittwoch, 23. Januar 2008, ab 8 Uhr. Die Verhandlung findet im Amtsgericht Erfurt, Rudolfstraße 46, Raum 18 statt." Infomail der GewerkschafterInnen gegen Rechts (GGR) vom 18.12.07

  • Mobilisierungsflyer

    Aktualisierter Mobilisierungsflyer externer Link auf der Homepage der Initiative GewerkschafterInnen gegen Rechts

  • Eine Reihe von Leuten treffen sich um 7.15 Uhr am Sitz des DGB, um von dort zum Amtsgericht zu laufen (5 Minuten Entfernung). Alle sind herzlich eingeladen, sich dieser Gruppe anzuschließen.

  • Aus der Ferne solidarisieren per e-mail an Angelo

  • Am 10. Januar um 19 Uhr gibt es bei Radio F.R.E.I., Gotthardtstraße 21, eine Info-Veranstaltung. Dort geht es zum einen um die inhaltliche Dimension, aber auch um praktische Fragen des Prozessablaufs.

  • Spenden:
    Da nicht alle Rechtsanwaltskosten gedeckt sind, benötigen wir dringend Spenden!
    Kontoinhaber: Dittes
    Kontonummer: 31762206
    Bankleitzahl: 82064228
    Erfurter Bank eG
    Verwendungszweck: Spende Prozess Angelo

  • "Am 9. August erließ das Amtsgericht Erfurt wegen des 15. März' und einem anderen Vorwurf einen Strafbefehl gegen Angelo über ein Jahr Freiheits­entzug auf Bewährung sowie insgesamt 120 Tagessätzen. Wir halten diesen Erlass für skandalös, vor allem, weil das Gericht die Aussagen der Belastungszeugen - z.T. bekannte Nazikader - anscheinend für so glaubwürdig hält, daß es keine Anhörung des Beklagten und der Entlastungszeugen für nötig hält.
    Keine Frage, daß Angelo gegen diesen Bescheid Einspruch eingelegt hat. Die Hauptverhandlung findet nun am 16.1. und 23.1. jeweils um 8 Uhr vor dem Amtsgericht Erfurt statt - Rudolfstraße 46, Raum 18. Wir hoffen beim Prozess auf eine breite Solidarität
    ." Infomail der GewerkschafterInnen gegen Rechts (GGR) vom November 2007. Es gibt zum Prozess ein kleines Mobilisierungsflugblatt externer Link

Auf den Kopf gestellt. Nach Naziangriff steht antifaschistischer Gewerkschafter vor Gericht

Darstellung der Hintergründe von GewerkschafterInnen gegen Rechts

Infomail GewerkschafterInnen gegen Rechts vom September 2007

"nur scheinbar ruhig ist es geworden um die Ereignisse des 15. März 2007 in Erfurt, als unser Kollege Angelo Lucifero von einer Gruppe Nazis angegriffen wurde und sich mit einer Schreckschusspistole zur Wehr setzte. Die notwendige Solidarität der ver.di-Landesleitung vermissen wir bis heute, auch im Zusammenhang mit neuen Nazi-Bedrohungen, Verunglimpfungen und Sachbeschädigungen gegen Angelo. (..) Am 9. August erließ das Amtsgericht Erfurt wegen des 15. März' und einem anderen Vorwurf einen Strafbefehl gegen Angelo über ein Jahr Freiheitsentzug auf Bewährung sowie insgesamt 120 Tagessätzen. Dass das Amtsgericht in diesem politischen Fall eine Hauptverhandlung sowie die Anhörung des Beschuldigten für verzichtbar hält, ist in unseren Augen mindestens merkwürdig. Damit folgen Staatsanwaltschaft und Richter in der Anklage bzw. im Strafbefehl den Aussagen der Nazis über den 15.03., ohne dass die Aussagen vor dem Hintergrund dessen beurteilt werden, wer sie macht: Organisierte Rechtsextremisten, die hier die Gelegenheit wittern, einem ihrer erklärten Gegner so zu schaden, vielleicht sogar seine berufliche Existenz zu vernichten. (.) Gegen den Strafbefehl hat Angelo in allen Punkten Einspruch eingelegt, so dass es zur Hauptverhandlung kommen wird. Derzeit ist noch nicht klar, wann diese öffentliche Gerichtsverhandlung beginnen wird, es kann schon recht bald sein. Klar ist jedoch, dass dann die Solidarität von uns allen erneut gefordert sein wird! "Aussitzen" wird auch die ver.di-Landesleitung das Verfahren nicht können." GGR-Infomail GewerkschafterInnen gegen Rechts - Bürogruppe - vom September 2007 externer Link, leider jetzt erst verfügbar

Solidaritätserklärung mit Angelo Lucifero

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Roten Abend der Internationalen KommunistInnen am 4.7.07 erklären sich solidarisch mit den Gewerkschaftler Angelo Lucifero. Solierklärung, einstimmig verabschiedet am Roten Abend der Internationalen KommunistInnen zum Thema Gewerkschaften und Rechtsextremismus am 4.7.07 in Berlin

Aktiv gegen Nazis - Drei Erfahrungsberichte

exklusiv im LabourNet Germany: ein Interview mit Angelo Lucifero als Teil des Kapitels 9 pdf-Datei aus dem Buch von Bodo Zeuner, Jochen Gester, Michael Fichter, Joachim Kreis und Richard Stöss: Gewerkschaften und Rechtsextremismus. Anregungen für die Bildungsarbeit und politische Selbstverständigung der deutschen Gewerkschaften (einsprüche Band 19 beim Verlag Westfälisches Dampfboot, 2007, 143 S., € 14,90 - SFR 26,80, ISBN: 978-3-89691-590-0). Siehe dazu auch die Informationen beim Verlag Westfälisches Dampfboot externer Link

Stand der Dinge

"In den letzten Tagen sind erneut einige Veröffentlichungen erschienen: Die Junge Welt hat sowohl ein Interview mit uns als auch den Offenen Brief und eine Reaktion des 91jährigen Antifaschisten Theodor Bergmann abgedruckt. Ihr findet die Artikel auf der Seite von www.labournet.de . Leider haben auch zahlreiche Neonaziseiten (NPD, altermedia) die Diskussion um Angelo aufgegriffen und teilweise die UnterstzützerInnen des Offenen Briefes "zu Dokumentationszwecken" veröffentlicht, desweiteren hat die Junge Freiheit ein zweifelhaftes Portrait von Angelo abgedruckt. Als erste Reaktion auf den Offenen Brief haben wir eine Antwort erhalten." Information und Kommentar der GewerkschafterInnen gegen Rechts vom 16.4.07 externer Link. Aus dem Text: ".Vor dem Hintergrund dieser aktuellen Diskussion werden am 1. Mai bis zu 1.000 Neonazis aus mehrere Teilen Deutschland in Erfurt erwartet. Wir laden alle herzlich ein, den Kampf gegen Neonazismus, Rassismus und Antisemitismus zu unterstützen und am 1. Mai nach Erfurt zu kommen." Siehe die Aktionsseite "Gutes tun - Nazis stoppen!" externer Link. Bitte vormerken: Demo am 1.Mai 2007 in Erfurt, Leipziger Platz; Auftakt 11Uhr, Beginn der Demo 12Uhr.

»Gewerkschaften müssen Flagge zeigen«

Kollegen solidarisieren sich mit dem von Neonazis angegriffenen ver.di-Funktionär Angelo Lucifero. Thüringer Landesbezirke von ver.di und DGB halten sich zurück. Gespräch von Markus Bernhardt in junge Welt vom 03.04.2007 mit Michael Ebenau externer Link, Sprecher der »Gewerkschafter gegen Rechts«

Solidarität mit Angelo Lucifero

Initiativantrag der Landesbezirkskonferenz ver.di - NRW (23./24.3.07), einstimmig verabschiedet

Aufruf an alle Gewerkschafterlnnen und Antifaschistlnnen: Unterstützt den antifaschistischen Gewerkschafter Angelo Lucifero gegen die Angriffe von Nazis und Polizei

Soliaufruf der Gewerkschafterlnnen und Antifa - Gemeinsam gegen Dummheit und Reaktion pdf-Datei(Gewantifa) vom 27.03.2007

"Lieber Steffen Lemme,

wenn ich in die Lage kommen sollte, als ehrenamtlich tätiges ver.di-Mitglied, den Angriffen rechtsradilkaler Zeitgenossen ausgesetzt zu sein, wünsche ich mir ein Mittel dabei zu haben, mit dem ich mich zur Wehr setzen könnte. Und wenn dies eine Schreckschußpistole wäre, mit der ich mir Respekt verschaffen könnte, wäre mir dies auch Recht! Es könnte auch etwas anderes sein, nur wirksam müsste es sein! Und wenn ich in diese Situation kommen sollte - was hoffentlich nie der Fall sein wird - , erwarte ich von meiner Gewerkschaft, sowie vom DGB, dass sie mich - vorbehaltlos -unterstützt! Wohlgemerkt: eine Schreckschußpistole!!! - mit der man wohl normalerweise weniger Schaden anrichtet als durch brutal eingesetzte Springerstiefel! Kannst du mir erklären, auf welche Weise der Kollege sich schützen soll? Soll er vielleicht mal ein Deeskalations-Training machen und beruhigend auf die Jungs einreden? Ich bitte dich! Die Demokraten lassen sich die Fresse und mehr polieren, weil sie im "rechten" Augenblick nur mit Wattebauschen werfen? "Ein Vorfall, wie auf dem Anger am 15. März, ist geeignet den Konsens der Demokraten zu sprengen und die öffentliche Meinung gegen uns auf zu bringen." Wenn ich die Lage richtig einschätze, besteht der Konsens der Demokraten mittlerweile oftmals darin, solche Vorfälle runter zu reden und möglichst wenig Aufhebens davon zu machen! Ich glaube, wenn dies so ist, dann machen wir etwas verkehrt!!!! Total verkehrt!!!
Mit kollegialem Gruß, J.B, ver.di
"
Aus der Antwort des DGB Vorsitzenden Thüringen: ".In einer Reihe von Schreiben ähnlichen Wortlautes wurden wir nun aufgefordert uns nicht vom Kollegen Angelo Lucifero zu distanzieren, was wir bis zum heutigen Tag auch nicht getan haben. Wir haben Verständnis für das Verhalten des Kollegen Lucifero geäußert und es in der Öffentlichkeit mit der ständigen und seit Jahren andauernden Bedrohungssituation, in der sich Kollege Lucifero befand, erklärt. Distanziert haben wir uns allerdings vom Gebrauch von Schreckschusspistolen auf öffentlichen Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen.."
Wir bitten um Nachahmung! Die Adressen lauten:

Über 150 UnterstützerInnen in zwei Tagen

"Übers letzte Wochenende haben über 150 GewerkschafterInnen den Offenen Brief unterschrieben. Wir sind überwältigt von so viel Solidarität. Außerdem haben einige Nichtgewerkschafter auf der Basis unseres Briefes einen eigenen geschrieben, der auch schon zahlreiche UnterstützerInnen gefunden hat. Für all das möchten wir uns bedanken. Leider ignoriert gerade die Thüringer Lokalpresse, daß die Gewerkschaftsbasis offensichtlich hinter Angelo steht und erwähnt heute z.B. nur, daß Karola Stange von der PDS Erfurt scharfe Kritik an Angelo Lucifero äußerte. Auch von den Empfängern des Offenen Briefes gibt es bis dato keine Reaktion." Meldung der Initiative GewerkschafterInnen gegen Rechts vom 21. März 2007 externer Link

Streit um Schüsse in Erfurt

"Mit einer Schreckschusspistole hat ein Gewerkschaftsfunktionär bei einer Demonstration in Erfurt auf Rechtsextreme geschossen. Die Polizei ermittelt nun gegen ihn. Der Vorfall ereignete sich am Donnerstagabend im Stadtzentrum. Laut Polizei hatten etwa 30 Mitglieder oder Sympathisanten der NPD versucht, die jede Woche auf dem Anger stattfindende Demonstration gegen Sozialabbau zu stören. Nach Rangeleien soll dann der Gewerkschafter aus kurzer Distanz einen Schuss aus einer Schreckschusspistole abgegeben haben. Ein Rechtsextremer sei dabei leicht an der Wange verletzt worden. (.) Lucifero bezeichnete den Schuss "im Nachhinein als falsch ", er habe aber aus "purer Angst" gehandelt. Er distanziere sich von jeder Art von Gewalt. Gleichzeitig erhob er schwere Vorwürfe gegen die Erfurter Polizei, die ihn gefesselt abgeführt habe und einseitig gegen Linksautonome vorgehe. Die Gewerkschaft Verdi wolle zunächst die polizeiliche Klärung abwarten, sagte Landesbezirksleiter Thomas Voß. "Wir können und wollen uns nicht der gleichen Mittel bedienen, wie man sie aus dem rechtsradikalen Raum kennt", sagte er aber auch.." Artikel in Thüringer Allgemeine Zeitung vom 16.03.2007 externer Link

Engagement gegen Rechts nur im rechttlich einwandfreien Rahmen. ver.di fordert Verbot von NPD-Aufmarsch am 1. Mai

""Wir müssen die polizeiliche Klärung des Sachverhalts abwarten, bevor wir das abschließend bewerten kön-nen", sagte Thomas Voß, Thüringer ver.di-Landesbezirksleiter auf Medienverlautbarungen der NPD, nach denen ein Gewerkschaftssekretär gestern am Rande der Erfurter Donnerstagsdemonstration mit Schüssen aus einer Schreckschusspistole auf Übergriffe von NPD-Anhängern reagiert haben soll." Pressemitteilung von ver.di Thüringen vom 16.3.07 externer Link

DGB: Klares Nein zu Waffen

"Thüringens DGB-Vorsitzender Steffen Lemme geht auf Distanz zu seinem Gewerkschaftskollegen Angelo Lucifero. Den Einsatz von Waffen, auch von Schreckschusspistolen, gegen Rechtsextremisten lehnt Lemme unmissverständlich ab. In einem TLZ-Gespräch zeigte er Verständnis, dass ein so exponierter Antifaschist wie Lucifero Vorsorge gegen tätliche Angriffe trifft, "aber nicht mit einer Waffe", so Lemme. Ob Lucifero künftig noch als exponierter Gewerkschaftsrepräsentant tragbar sei, ließ Lemme offen. Man müsse jetzt erst einmal das Ergebnis des Ermittlungsverfahrens abwarten und mit Lucifero das Gespräch suchen." Artikel in Thüringische Landeszeitung vom 16.03.2007 externer Link
Wir fragen uns vielmehr, ob Steffen Lemme als Thüringens DGB-Vorsitzender "als exponierter Gewerkschaftsrepräsentant" noch tragbar ist.


Siehe dazu auch aus dem Jahre 2000:

In Thüringen werden Gewerkschafter und Antifas bespitzelt und diffamiert

Bisher haben wir in dieser Rubrik über negative Entwicklungen innerhalb der Gewerkschaften berichten müssen. Nun kommen zwei Berichte darüber hinzu, daß in Thüringen antifaschistische Gewerkschafter zum Objekt des Verfassungsschutzes werden:

  • Gewerkschaft-HBV: Bundesgremien verurteilen Aktivitäten des Thüringer Verfassungsschutzes - Pressemitteilung und Resolution vom 19.10.2000: (...) "Hauptvorstand und Gewerkschaftsausschuss der Gewerkschaft HBV mussten heute von der bisher nicht für möglich gehaltenen Tatsache Kenntnis nehmen, dass Mitarbeiter des thüringischen Verfassungsschutzes eng mit der neofaschistischen Szene des Landes zusammenarbeiten. Doch nicht nur dieses! Statt gegen Rassismus und Neofaschismus in Thüringen vorzugehen, haben Mitarbeiter des Verfassungsschutzes den Landesbezirksleiter der Gewerkschaft HBV in Thüringen, Angelo Lucifero, bespitzelt und verfolgt. (...)"
  • "Arbeitsname Angelo". In Thüringen werden Gewerkschafter und Antifas bespitzelt und diffamiert. Ein Bericht von Andreas Hamann
  • SELTSAME ALLIANZEN, ein Hintergrundbericht aus Thüringen
Specials

Kündigung des Thüringer Gewerkschaftssekretärs und Antifaschisten Angelo Lucifero verhindern!

Grundinfos

"am vergangenen Donnerstag marschier- ten rund 50 Neonazis bei einer Kundgebung des Sozialbündnisses in Erfurt auf und griffen u. a. den Kollegen Angelo Lucifero tätlich an. Dieser wehrte sich mit einer Schreckschuss- pistole, worauf es zu skandalösen Verlaut- barungen der CDU und in der Presse kam und sich Teile der Gewerk- schaften von Angelo distanzierten. Spontan haben sich darauf hin die "Gewerkschafter- Innen gegen Rechts" gebildet. Wir protes- tieren gegen die Gleichsetzung von rechtsextremen Angriffen und Selbstverteidigung sowie gegen Distanzierungen aus dem Kreise der Gewerkschaften und unterstützen unseren Kollegen Angelo Lucifero." Briefkampagne an die Gewerkschafts- organisationen der GewerkschafterInnen gegen Rechts vom 17.3.07 samt Hintergründen und einem Offenen Brief, um dessen Unterstützung auch die Redaktion des LabourNet Germany bittet. Siehe dazu auch:

Pressemitteilung von Angelo Lucifero vom 16.03.07 sowie die Homepage der Initiative GewerkschafterInnen gegen Rechts externer Link - Kontakt: g-g-r@web.de

Chronologie neonazistischer Bedrohungen gegen Angelo Lucifero pdf-Datei


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