Home > News > Montag, 10. September 2012
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Montag, 10. September 2012:

I. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Lufthansa allgemein: UFO Streik erfolgreich - Schlichtung wird vorbereitet - Lufthansa verzichtet auf LeiharbeiterInnen

UFO Streik erfolgreich - Schlichtung wird vorbereitet - Lufthansa verzichtet auf LeiharbeiterInnen

  • Lufthansa und Ufo vereinbaren Schlichtung
    Lufthansa beendet den Einsatz von Leih-Stewardessen in Berlin. Die Kräfte der Aviation Power sollen im kommenden Jahr ein Übernahmeangebot erhalten, teilt die Fluggesellschaft mit. Außerdem wird ein Schlichter eingesetzt. Artikel von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 07.09.2012 externer Link
  • Schlichtungsabkommen soll bis 12.9.2012 unterschrieben sein / Uneingeschränkte Friedenspflicht ab morgen gibt Fluggästen Sicherheit
    "Im Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und der Gewerkschaft UFO haben sich die Parteien am späten Freitagnachmittag auf die Einleitung eines Schlichtungsverfahrens geeinigt. Ausschließlicher Gegenstand des Schlichtungsverfahrens sind der Vergütungstarifvertrag für das Kabinenpersonal, der Tarifvertrag Ergebnisbeteiligung für das Kabinenpersonal sowie der Verhandlungsauftrag aus der Schlichtungsschlussempfehlung vom 16. Januar 2011. Die Tarifparteien werden bis Mittwoch, 12.09.2012, ein vollständig ausgefertigtes Schlichtungsabkommen unterzeichnen. Über die Person des Schlichters soll möglichst bis Ende kommender Woche Einvernehmen erzielt werden. Beide Seiten sind sich darüber einig, dass auch die im Schlichtungsverfahren nicht regelbaren Themen rasch gelöst werden müssen. Dazu sollen parallel zur Schlichtung Gespräche geführt werden. Dies soll vor Beendigung des Schlichtungsverfahrens abgeschlossen sein. Die Annahme des Schlichtungsspruches kann insofern wechselseitig konditioniert werden. Ab morgen herrscht bis zur endgültigen Annahme oder Ablehnung des Schlichtungsspruches eine uneingeschränkte Friedenspflicht, sodass Fluggäste der Lufthansa vorerst nicht mit weiteren streikbedingten Flugausfällen rechnen müssen." Pressemitteilung der Lufthansa vom 07.09.12 externer Link
  • Lufthansa verzichtet auf Fremdbereederung in Berlin
    "Bei Lufthansa eingesetzte Flugbegleiter von Aviation Power erhalten im kommenden Jahr ein Angebot zur Festanstellung in der Lufthansa Gruppe. "Lufthansa verzichtet einseitig, auf absehbare Zeit und ohne weitere Vorbedingungen auf den Einsatz von externen Kabinencrews in Berlin". Dies kündigte Christoph Franz, Vorsitzender des Vorstands der Lufthansa heute in Frankfurt an. "Damit gehen wir einen großen Schritt auf unseren Tarifpartner zu. Wir hoffen, dass dieser Schritt der Gewerkschaft UFO hilft, mit uns gemeinsam in konstruktiven Gesprächen den Weg zu einer zukunfts- und wettbewerbsfähigen Vergütungsstruktur für die Mitarbeiter der Kabine zu beschreiten."." Pressemitteilung der Lufthansa vom 07.09.12 externer Link
  • Wohin steuert die Lufthansa?
    Die Stewardessen und Stewards haben mit ihrem Arbeitskampf klargemacht, dass es ums Ganze geht. Das wirft die Frage auf, wohin die mit Abstand größte Fluggesellschaft steuert. Kommentar von Frank-Thomas Wenzel in der Frankfurter Rundschau vom 08.09.2012 externer Link. Aus dem Text: "(.) Der Streik war nötig. Er hat die Voraussetzungen für einen Kompromiss geschaffen, dessen Umrisse schon erkennbar sind. Natürlich wird es eine merkliche Lohnerhöhung geben. Doch das ist nur Nebensache. Viel wichtiger ist: Die Lufthansa wird wohl für die Laufzeit des neuen Tarifvertrages, also für zwei oder zweieinhalb Jahre, vorerst auf Leiharbeiter in der Kabine verzichten. Neu eingestellte Flugbegleiter werden zwar künftig weniger als Altgediente verdienen, doch über die Höhe der Gehaltsdifferenz wird hart verhandelt. Das ist ein großer Erfolg für die Unabhängige Flugbegleiter Organisation. Sie hat vor allem Zeit gewonnen, bis das Thema Leiharbeit wieder aufgerufen wird. Das ist immens wichtig."
  • Ufo droht Lufthansa mit langer Streikperiode
    Die Gewerkschaft der Flugbegleiter macht vor Beginn des Schlichtungsverfahrens Druck auf die Lufthansa: Sollte die Airline nicht auf die Vorschläge der Gewerkschaft eingehen, habe man genug Reserven, um alle paar Tage in den Ausstand zu gehen. Artikel in der FTD vom 08.09.2012 externer Link
  • Der Verzicht auf Leiharbeit in der Kabine ist auch ein Signal in Richtung Billigfluglinien: Der Sieg der Saftschubsen
    "Es ist ein abfälliger Begriff, mit dem Flugbegleiterinnen oder Stewardessen mitunter zu kämpfen haben: Saftschubse. Aber jedwede Abfälligkeit wird Passagieren und Fluggesellschaftsmanagern in Zukunft vergehen - haben doch die Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen der Lufthansa durch ihre effektiven Streiks einen Erfolg erzielt, von dem andere Arbeitnehmer nur träumen können. Die größte deutsche Fluggesellschaft verzichtet künftig auf den Einsatz von Leiharbeitern in der Kabine. Der Tarifkonflikt zwischen der Flugbegleitergewerkschaft Ufo und der Lufthansa ist damit zwar noch nicht gelöst - er geht nun in die Schlichtung -, aber der Verzicht auf Leiharbeit ist mehr als ein Teilerfolg der Streikenden. Wünschenswert wäre, dass er eine Signalwirkung entfaltet: Beschäftigte können die Leiharbeit, die oft als Lohndrückerei missbraucht wird, tarifpolitisch verhindern." Kommentar von Richard Rother in der taz online vom 09.09.2012 externer Link
  • Lufthansa: Vergütungsbericht Vorstand
    "Christoph Franz: 2.259.890 Euro; Stephan Gemkow: 1.565.880 Euro; Stefan Lauer: 1.633.259 Euro; Carsten Spohr: 1.370.720 Euro; Tatsächliche Vergütung für das Geschäftsjahr 2011: 6.289.749 Euro." Lufthansa Vergütungsbericht Vorstand 2011 externer Link. Dazu eine Anmerkung von WL auf den Nachdenkseiten vom 07.09.2012 externer Link: "Zugegeben, die Vergütungen fielen 2010 noch deutlich üppiger aus als 2011, nämlich insgesamt für den Vorstand 10.781.905 Euro. Das Grundgehalt der Vorstandsmitglieder wurde aber teilweise um bis zu 50% angehoben. Demgegenüber nimmt sich eine Einstiegsvergütung eines/r Flugbegleiter/s/in von 1.415 Euro (monatlich) und eine Vergütung als Purser von 1.888,50 Euro (ohne Zulage) eine Forderung nach einer Tariferhöhung von 5% doch relativ bescheiden aus."

Siehe auch zum Hintergrund:

II. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Lufthansa allgemein: UFO streikt

UFO zu Lohnopfern bereit: Ver.di gibt sich solidarisch und kritisch zugleich

Trotz der von den Flugbegleitern vor Monaten aufgekündigten Tarifgemeinschaft erklärt sich ver.di solidarisch mit den streikenden Kollegen in der Kabine. Derweil schien sich am Freitag Bewegung im Tarifstreit abzuzeichnen. Eine Schlichtung lag in der Luft. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 08.09.2012 externer Link. Aus dem Text: "(.) »Wir stehen in dieser Konfrontation auf der Seite der Menschen, also der Kolleginnen und Kollegen in der Lufthansa-Kabine«, erklärte der für das Lufthansa-Kabinenpersonal zuständige ver.di-Sekretär Arne von Spreckelsen in einem Infoblatt für die in der Dienstleistungsgewerkschaft organisierten Lufthansa-Flugbegleiter. Seine Organisation werde nicht zum Streikbruch aufrufen, bekräftigte der Gewerkschafter auf nd-Anfrage. Beschäftigte, die gleichzeitig bei ver.di und UFO Mitglieder seien, sollten »mit der zum Streik aufrufenden Gewerkschaft klären, ab wann und in welchem Umfang sie Streikgeld bekommen«, so die ver.di-Info. Unmittelbar nach seiner Wahl zum UFO-Chef hatte Baublies im vergangenen Frühjahr den Austritt aus der 2011 mit ver.di vereinbarten Tarifgemeinschaft erklärt. Zuvor war in der Lufthansa-Einkommensrunde eine Tariferhöhung von 3,5 Prozent vereinbart worden. Baublies habe den Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft »ohne Angabe von Gründen« vollzogen, sagt von Spreckelsen. Der ver.di-Mann bemängelt, dass Baublies und UFO-Vorstandsmitglied Birgit Weinreich seither mit dem Lufthansa-Management ein Papier ausgehandelt hätten, das für rund 60 Prozent des Kabinenpersonals eine »verdeckte Kappung der Vergütungsstufen« und somit »Scheiterquoten«, also ein Ende von Aufstieg und Beförderungen bei Vergütungsgruppe 8 (von 17), festschreibt. Dieses nach dem Verhandlungsort, einem Bad Nauheimer Hotel, benannte »Dolce-Papier« habe die »damals noch bestehende UFO-Tarifkommission« abgelehnt. Baublies und seine Stellvertreterin im UFO-Vorsitz hätten die Verhandlungen auf Basis dieses Papiers jedoch weitergeführt, so von Spreckelsen. »Scheiterquoten« seien für ver.di ein »No GO«. Um die heftig kritisierte Leiharbeit zu stoppen, bereitet ver.di dem Vernehmen nach eine Verbandsklage vor. Die Argumentation der Gewerkschaft: Leiharbeit in der Kabine widerspreche geltenden Tarifverträgen, in denen klipp und klar stehe, dass auf Lufthansa- Fluggeräten nur Lufthansa-Personal eingesetzt werden könne." Siehe dazu:

  • Streik der UFO e.V.: Need 2 know. Nice 2 know.
    "Liebe Kolleginnen und Kollegen, das sich seit Jahren in der Lufthansa-Kabine verschlimmernde Gefühl mangelnder Wertschätzung hat im Streik der UFO e.V. ein emotionales Ventil gefunden. Die große Beteiligung ist eine Bankrotterklärung der Kabinenführungen EK in Frankfurt und München. Fachliche Inkompetenz, gepaart mit einer unerträglichen Arroganz selbst durch den letzten Erfüllungsgehilfen gegenüber den Kolleginnen und Kollegen der Kabine finden nun ihren Widerhall. "Angry Bird", ein tolles Plakat. Mit diesem Schreiben möchte ich Euch über die wichtigsten Punkte informieren, die Euch als ver.di-Mitglieder betreffen." Lufthansa - Flugblatt UFO/ver.di zum Streik Flugbegleiter von der ver.di-Bundesverwaltung vom 07.09.2012 externer Link pdf-Datei

III. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Luftverkehr allgemein

Flugbegleiter in Singapur, London und Paris: Drei Frisuren zur Wahl, Abfindung für Schwangere

In Deutschland kämpft die Flugbegleitergewerkschaft UFO für höhere Löhne und gegen Leiharbeiter. Wie es um die Arbeitsbedingungen der Stewardessen und Stewards rund um den Erdball steht, berichten unsere Korrespondenten aus Singapur, London und Paris. Artikel von Christoph Hein, Marcus Theurer und Christian Schubert in der FAZ vom 05.09.2012 externer Link

IV. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Speditionen und Logistik - allgemein

Brummis machen mobil: Trucker wehren sich gegen miese Arbeitsbedingungen. Zwei Interviews

"Die Arbeitsbedingungen in der Speditionsbranche gelten als besonders schwierig. Gerade Arbeitszeiten stellen hier, wo Ermattung zu dramatischen Folgen führen kann, ein wichtiges Thema dar. Die DA sprach mit den KraftfahrerInnen Simone Hoyer und Ingo Schulze. Hoyer fährt einen Autotransporter und engagiert sich für die Rechte der Berufskraftfahrer. Auf ihrer Homepage Truckerlady.net befragt sie Fahrer zu ihren Arbeitsbedingungen und verlinkt zu verschiedenen Initiativen, u.a. zur FAU. Schulze ist Berufskraftfahrer und Erster Vorsitzender der Kraftfahrerclubs Deutschland (KCD). Die KCD organisieren den internationalen Truckerprotest am 7. Juli auf dem Autohof Lehre bei Braunschweig. Es kommen Sprecher aus ganz Europa zur Kundgebung, u.a. von der CNT Spanien." Interview von Karsten Weber in Direkte Aktion 212 - Juli/August 2012 externer Link

V. Branchen > Dienstleistung: Gesundheitswesen > Pflegedienste

STOPP dem Ausverkauf im sozialen Bereich

"Wir sind eine Gruppe aus den unterschiedlichsten Berufen und Gesellschaftsschichten. Wir wollen soziale Mißstände aufzeigen. Wir wollen Lösungen präsentieren. Wir wollen die Gesellschaft wachrütteln. Wir wollen Verbesserungen in allen sozialen Bereichen. Auch DEINEN ELTERN oder DIR SELBST kann es morgen passieren das DU PFLEGEBEDÜRFTIG wirst. Willst du dann eine Pflege erhalten bei der die Pflegekraft keine Zeit für Dich oder Deine Eltern hat? Willst Du darunter leiden weil Profithaie die Stellen in der Pflege abbauen um ihr eigenes Vermögen zu mehren? Kannst Du es mitverantworten, das ein Auszubildender und eine Pflegehilfskraft über das Schicksal von Bewohnern in Heimen entscheiden müssen? Bist Du selbst Pflegekraft und hattest bis jetzt keinen Mut Deinen Mund aufzumachen? Dann schließt Euch uns an. Nur gemeinsam können wir gegen den Wahnsinn in der Pflege vorgehen. Nicht der Kommerz soll in der Pflege wichtig sein, wichtig ist der Mensch. Gelder sind genügend da, wir können es uns leisten halb Europa, sämtliche Banken und Autohäuser mit dem deutschen Volksvermögen zu retten. Aber die Pflege wollen die verantwortlichen Politiker nicht retten und plädieren hier für Ehrenamtliche Tätigkeiten. Dazu sagen wir NEIN. Die Politik ist in der Pflicht Todesfälle durch überforderte Pflegekräfte zu vermeiden." Die Homepage der "Pflegeaktivisten" externer Link. Siehe dazu:

  • Schweigemarsch für die Gesundheitsreform . Pflegeaktivisten fordern einen Stopp der Privatisierung und bessere Arbeitsbedingungen
    Die größten Probleme in der Pflege sind Zeit- und Personalmangel. Um auf die teils unhaltbaren Zustände aufmerksam zu machen, hat sich eine Aktivistengruppe gegründet. Artikel von Rudolf Stumberger im Neues Deutschland vom 07.09.2012 externer Link

VI. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Konflikte und Arbeitskämpfe in diversen Kliniken > Asklepios

Solidarität für Sylter Nordseeklinik-Mitarbeiter wächst

"Der Arbeitskampf der nichtärztlichen Mitarbeiter der Nordseeklinik auf Sylt dauert jetzt schon seit Juli an. Auch gestern wurde wieder gestreikt und es gab zusätzlich eine Demonstration in Westerland. Dabei konnte man beobachten, dass sowohl unter der Sylter Bevölkerung, als auch unter den Urlaubern und den Klinikmitarbeitern vom Festland die Solidarität mit den Streikenden auf der Insel wächst. Auch die Gewerkschaft verdi schickte mit Ellen Paschke ein Mitglied des Verdi-Bundesvorstandes nach Sylt. Denn es gibt nach Aussage der Gewerkschaft zurzeit mehrere Kliniken, in denen um einen Tarifvertrag gekämpft wird, und man möchte dieses Problem bundesweit an die Öffentlichkeit bringen." Artikel mit Videos auf Sylttv.com vom 05.09.2012 externer Link

VII. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Betrieblicher Kampf gegen Privatisierung in diversen Kliniken > Universitätskliniken Gießen und Marburg

Rhön-Uniklinik fürchtet die Zukunft

Vor sechs Jahren verkaufte das Land Hessen die Uniklinik Gießen-Marburg an den Rhön-Konzern. Der Betriebsrat der Klinik fordert nach der geplatzten Übernahme durch Fresenius den Landtag nun zum Rückkauf auf. Artikel von Jutta Rippegather in der Frankfurter Rundschau vom 05.09.2012 externer Link. Aus dem Text: "(.) Deshalb hat der Betriebsrat beider Standorte die Petition an den Landtag unterzeichnet, die den Rückkauf der Uniklinik fordert. Auch die Linken im Landtag und die Gewerkschaft halten dies für die beste Lösung. "Wenn das nicht umsetzbar sein sollte, darf es jetzt aber nicht heißen: weiter wie bisher", sagt Verdi-Landesleiter Jürgen Bothner. Die FDP fordert Rhön auf, seinen Unternehmensstil zu korrigieren: "In der Vergangenheit wurde das Augenmerk zu einseitig auf die Rendite gerichtet." Die Grünen sehen das Land in der Pflicht, "umgehend ein Konzept vorzulegen". Das will auch SPD-Abgeordneter Thomas Spies: "Es geht nach wie vor um die Lösung der Probleme, die wir ohne die Privatisierung des Klinikums gar nicht hätten. Sie war und ist falsch."

Stimmt es, dass... ... Rhön-Gegner Humor beweisen?

Ja, das stimmt. Hier der Beweis als Download: Ein Brief von Mac Kenzie & Company sorgte beim Montagsgebet für Schmunzler. Darin präsentierte ein unbekannter Autor die Ergebnisse der Unternehmensberatung auf seine eigene (humorvolle) Art und Weise. Zielvorgaben seien nicht ambitioniert genug, Exkursionen zur Reeperbahn hätten ergeben, dass das teure Leuchtturmprojekt von der Nordsee nicht aus zu sehen sei und UKGM im Ergebnisbericht einfach das Wort "Schlecker" ersetzen könnte. Der Brief als Download bei der Oberhessischen Presse vom 29.08.2012 externer Link

VIII. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Charite

Solidaritätserklärung der Bundestagsfraktion DIE LINKE an die Kolleginnen und Kollegen der Tarifbewegung der Charité

"Nachdem Vertreter Eures Gesamtbetriebsrates uns heute Eure Tarifbewegung vorgestellt haben, stellen wir fest: Sie ist einzigartig. Es geht Euch - und das ist neu - um die Verbesserung der Mindestbesetzung, die Gesundheitsförderung und die Ausbildungsqualität. Ihr seid Vorreiter einer bundesweit neuen Tarifbewegung für Gesundheitsschutz, gegen prekäre Beschäftigung. (.) Wir hoffen, dass Ihr in diesem Arbeitskampf einen Erfolg auf ganzer Linie erzielt. Mit Eurem Konzept eines "Betten- und Stationsschließungsstreiks" habt Ihr es geschafft, erstmals 50 Prozent der Betten, viele wichtige Stationen und 90 Prozent der OPs lahmzulegen und habt die Charité so zu schnellen Zugeständnissen gezwungen. Ihr habt hier eine Vorbildfunktion für andere Krankenhäuser übernommen. Wir wünschen Euch und den Patientinnen und Patienten vollen Erfolg." Die Linke im Bundestag vom 05.09.2012 externer Link

IX. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Charite > "Vitamin C" - Das Betriebsflugblatt der Sozialistischen Arbeiterstimme an der Charité

Rostock-Lichtenhagen: Gestern hetzen und heute heucheln

Ausgabe von Vitamin C vom 30.08.2012 externer Link pdf-Datei

X. Branchen > Dienstleistungen: Einzelhandel > Schlecker > Die Schleckerinsolvenz 2012

Masseunzulänglichkeit: Konsequenzen für ehemalige Schlecker-Beschäftigte

"Die Feststellung des Ulmer Amtsgerichts über die Masseunzulänglichkeit hat weitreichende Folgen für die ehemaligen Schlecker-Beschäftigten, denen nun auch die letzte Hoffnung auf eine finanzielle Entschädigung genommen ist", fasste Stefanie Nutzenberger, Bundesvorstandsmitglied für den Handel der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die rechtliche Situation der Betroffenen zusammen. Die Ansprüche auf Abfindungen, wie der ausgehandelte Sozialplan sie vorsieht, sind sogenannte Altmasseverbindlichkeiten. Das bedeutet für die Tausenden von Menschen, dass sie - wenn überhaupt - nur mit einer sehr geringen Abfindung rechnen können, wobei der Auszahlungszeitpunkt noch nicht feststeht." Pressemitteilung von ver.di vom 05.09.2012 externer Link

XI. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Nachrichten aus diversen Unternehmen im Groß- und Einzelhandel: Amazon: Angst und miese Arbeitsbedingungen

Amazon-Mitarbeiter in Rheinberg fordern einen Betriebsrat

"Wieder machen unzufriedene Amazon-Mitarbeiter in NRW ihrem Ärger Luft. Die Gewerkschaft Verdi und Angestellte des Internet-Versandhandels fordern einen Betriebsrat in der Rheinberger Niederlassung. Einige Verbesserungen für die Mitarbeiter habe es bereits gegeben." Artikel von Elena Zay auf DerWesten vom 05.09.2012 externer Link

XII. Branchen > Dienstleistungen: Öffentlicher Dienst

Warnstreik der Lehrer: Schüler in Sachsen haben frei

Trotz der guten PISA-Ergebnisse wird das Bildungswesen in Sachsen kaputt gespart. So sehen das die Lehrer in Sachsen. Und wollen das verhindern. Artikel von Michael Bartsch in der TAZ vom 07.09.2012 externer Link. Siehe dazu die Seite der GEW-Sachsen externer Link

XIII. Branchen > Medien u. IT > Siemens: Siemens und IG Metall: IG Metall im Bruderkampf um Siemens

IG Metall: Doppelt hält besser - Gewerkschaft tritt für Aufsichtsratswahlen bei Siemens mit zwei Listen an

Weil zu große Arbeitgebernähe vermutet wird, tritt bei Siemens eine alternative IG-Metall-Liste zu den Aufsichtsratswahlen an. Ab Herbst droht Beschäftigten massiver Stellenabbau. Artikel von Rainer Balcerowiak im Neues Deutschland vom 07.09.2012 externer Link. Aus dem Text: "(.) Bei der IG Metall hängt wieder einmal der Haussegen schief. Zur Wahl der Beschäftigtenvertreter für den Aufsichtsrat des Siemens-Konzerns am 25. September treten zwei konkurrierende Listen der Gewerkschaft an. Es geht um sechs Sitze in dem 20-köpfigen Gremium. Zehn Mitglieder werden von Siemens bestimmt, drei Mandate von der IG Metall-Führung. Ein Sitz wird von den leitenden Angestellten des Konzerns besetzt. Da sich die Gremien der Gewerkschaft nicht auf eine gemeinsame Liste verständigen konnten, werden einige Betriebsräte, vor allem aus der Region Erlangen, den 1300 Delegierten der gesamten deutschen Konzernbelegschaft einem eigenen Wahlvorschlag präsentieren. An der Spitze dieser Liste steht der Betriebsratsvorsitzende des Siemens-Energiesektors in Erlangen, Hans-Jürgen Hartung. Er gehört bereits jetzt dem Aufsichtsrat an, wurde aber bei der Aufstellung der »offiziellen« IG-Metall-Liste trotz ausdrücklicher Unterstützung seiner Betriebsratskollegen nicht mehr berücksichtigt. Bei Siemens ist die innergewerkschaftliche Konkurrenzkandidatur ein Novum, besonders in der Automobilindustrie gab es bereits des öfteren alternative Listen, die sich in der Regel gegen den »Kuschelkurs« alteingesessener Betriebsräte mit den Geschäftsführungen wandten. Bislang reagierte die Gewerkschaftsführung recht rigide auf derartige Initiativen. Es kam zu diversen Ausschlussverfahren."

XIV. Branchen > Sonstige Industrie > Elektro- und Metallzulieferer

Sick? Organize! FAU Freiburg unterstützte selbstorganisierten Arbeitskampf bei der Sick AG in Waldkirch

"Die Sick AG ist ein Vorzeigeunternehmen, dotiert mit mehreren Preisen und Auszeichnungen und einer der weltweit führenden Hersteller von Sensoren für die Fabrik-, Logistik- und Prozessautomation mit über 5.000 Beschäftigten, davon über 1.000 am Hauptsitz in Waldkirch. Seit Jahren rumort es bei den Transportbeschäftigten des Logistik-Zentrums. Der innerbetriebliche Transportbereich hat eine hohe Verantwortung und spielt eine wichtige Rolle im gesamten Produktionsablauf des Unternehmens. Eine der Hauptaufgaben der Transporteure ist es, die kommissionierten Materialien und Waren, die bereitgestellt werden, innerhalb des Betriebes in die Produktionsbereiche zu liefern. Sie legen im Schnitt täglich zwischen zehn und 15 Kilometern pro Mitarbeiter zu Fuß zurückgelegt. Das betrifft aktuell neun Transporteure. Aufgrund des in den letzten Jahren erhöhten Leistungsdrucks, ständig steigender Arbeitsdichte und einer damit verstärkten Arbeitsbelastung, begannen die ArbeiterInnen im Jahr 2010, die Forderung auf eine Anhebung der Löhne von Entgeltgruppe 2 auf Gruppe 3 des Entgeltrahmentarifvertrags der IG Metall zu stellen. Im September 2011 konnten die Forderungen durchgesetzt werden." Artikel von Stephan Waldberg in Direkte Aktion 212 - Juli/August 2012 externer Link. Siehe dazu:

  • Stempel zum Streik: IG Metall wollte MitarbeiterInnen bei Warnstreiks zum "Abmelden" bewegen
    "Bei einer betrieblichen Auseinandersetzung bei der Sick AG in Waldkirch bei Freiburg zeigte sich die IGM zuletzt nicht von ihrer kämpferischsten Seite. Schon die Jahre zuvor versuchte die IGM unrechtmäßig Warnstreiks zugunsten der Arbeitgeber zu disziplinieren. Einem Mitglied der FAU Freiburg ist es gelungen, etwas Grundlegendes bezüglich "Warnstreiks" zu erwirken. Dabei kam die IGM deutlich ins Schwitzen. Der Grund: Zusammen mit einigen KollegInnen der Sick AG haben diese sich über die Haltung der IGM im Betrieb beschwert, da in den letzten Jahren während der Tarifverhandlungen dazu aufgerufen wurde, beim Warnstreik vorher auszustempeln und danach wieder einzustempeln. Das erzeugte einigen Unmut bei Teilen der Belegschaft." Artikel von Stephan Waldberg Waldberg in Direkte Aktion 212 - Juli/August 2012 externer Link

XV. Internationales > Südafrika > Arbeitskämpfe: Das Massaker in der Lonmin-Mine

Kein Frieden in Sicht. Südafrika: Minenkonzern und Gewerkschaft beschließen Ende des Ausstands. Streikende Kumpel unterzeichnen Abkommen nicht

Zumindest die Börse hat der Friedensvertrag von Marikana Ende vergangener Woche überzeugt. Um sechs Prozent stiegen die Aktien des Minenbetreibers Lonmin, des drittgrößten Platinproduzenten der Welt, noch am gleichen Tag. Nach mehr als einer Woche Verhandlungen hatten sich die NUM, Südafrikas größte Bergarbeitergewerkschaft, und die kleinere Solidarity, zu Apartheidzeiten Gewerkschaft der Weißen, am Donnerstag mit dem Bergwerkbetreiber auf eine Wiederaufnahme der Arbeit und völligen Gewaltverzicht geeinigt. (…) Die militante, jüngere Bergarbeitergewerkschaft AMCU und die Vertreter der nicht gewerkschaftlich organisierten Kumpel weigerten sich, das Abkommen zu unterschreiben. Die NUM wiederum hat den Kontakt zu den seit vier Wochen streikenden Arbeitern, von denen vor drei Wochen 34 bei der brutalsten Polizeiaktion seit Ende der Apartheid erschossen worden waren, längst verloren…“ Artikel von Christian Selz in junge Welt vom 10.09.2012 externer Link

XVI. Internationales > China > Arbeitsbedingungen

Gastarbeiter in China: Nordkorea vermietet sein Volk

Sie sind gehorsam, billig und leidensfähig: Immer mehr Nordkoreaner werden als Gastarbeiter nach China geschickt. Ihre Einkünfte kassiert das Kim-Regime in der Heimat. Artikel von Bernhard Bartsch in der Frankfurter Rundschau vom 07.09.2012 externer Link. Siehe dazu:

  • North Koreans welcome here
    It was three o'clock on an early July afternoon. At a building in the specially-demarcated suburban development area in Tumen, a city of the Yanbian Korean Autonomous Prefecture in Jilin Province, a woman drags four bags full of unfinished clothes downstairs. A man guards the entrance while two others wait to take these bags to a garment processing factory in town. These are all Chinese staff, but on the second floor, more than 100 North Korean workers have been working since May. This clothing factory is fully enclosed with the gates locked from the inside…” Article by Wang Wenwen in Yanbian and Dandong on Global Times, published 2012-9-3 externer Link

  • N.Korean Workers Go AWOL in China [AWOL=absent without official leave; Red.]
    Several North Korean workers who were sent to China earlier this year have disappeared. The workers were sent to China as part of efforts to step up economic cooperation between the two countries. An informed source in China said "five or six" North Koreans who were working in factories and restaurants in Jilin, Tumen and Hunchun along the border with North Korea have disappeared. Chinese security forces are believed to be looking for them…” Meldung in der The Chsunilbo vom 20.07.2012 externer Link

XVII. Internationales > Italien > Arbeitskämpfe: Sardinien: Kumpel verschanzen sich mit Sprengstoff

Schicht im Schacht

Die Kohlekumpel in Sardinien sind nicht die einzigen, die um ihre Arbeitsplätze in der von Deindustrialisierung und Krise betroffenen italienischen Region kämpfen. Artikel von Catrin Dingler in der Jungle World vom 06.09.2012 externer Link. Aus dem Text: „Fernab der touristischen Traumstrände hat im Südwesten Sardiniens der Nachsommer mit einem spektakulären Arbeitskampf begonnen. Etwa 50 Minenarbeiter der Bergbaugesellschaft Carbosulcis riegelten vergangene Woche die Zufahrtswege zur Kohlegrube Nuraxi Figus ab und verbarrikadierten sich in einem knapp 400 Meter unter der Erde liegenden Stollen. Seither wechselt sich die Belegschaft mit dem Streikdienst unter Tage ab. Im besetzten Streckenabschnitt befindet sich auch das Sprengstofflager. In der ersten Aufregung drohten die Streikenden, sie seien zu jeder »verrückten Tat« bereit. (…)  Jede langfristige, strukturpolitische Investitionsentscheidung für das Kohlebergwerk hat Montis Übergangsregierung dagegen erst einmal vertagt, bis auf weiteres soll die Mine weiterbetrieben werden. Die Kohlekumpel haben daraufhin am Montag nach einer mehrstündigen Vollversammlung beschlossen, ihren Streik auszusetzen. Sie kündigten aber an, in Alarmbereitschaft zu bleiben.“

XVIII. Internationales > Italien > Arbeitskämpfe

Rebellion der unsichtbaren Sklaven

Migrantische Landarbeiter in Italien beginnen mit Streiks für ihre Rechte zu Kämpfen
Sie werden wie Skaven behandelt. Doch nun fangen Italiens migrantische Landarbeiter an, sich zu wehren. In Italien arbeiten etwa 100 000 Landarbeiter, die fast wie Sklaven gehalten werden. Oft sind sie illegal im Land und damit »unsichtbar«. Das nutzen skrupellose Unternehmer aus, um ihnen einen Hungerlohn zu zahlen und sie menschenunwürdig zu behandeln. Doch immer häufiger rebellieren diese »neuen Sklaven«
…“ Artikel von Anna Maldini  in Neues Deutschland vom 10.09.2012 externer Link

XIX. Internationales > Portugal > Portugal in der Krise

Portugal verkündet neue Sozialkürzungen

Die Sozialversicherungsabgaben der Arbeitnehmer werden angehoben, zusätzliche Monatsgehälter werden gestrichen: Portugal muss sparen, um sein Defizitziel zu erreichen. Ministerpräsident Passos Coelho hat jetzt neue Maßnahmen vorgestellt. Meldung im Spiegel vom 07.09.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Man werde unter anderem 2013 die Sozialversicherungsabgabe der Arbeitnehmer von elf auf 18 Prozent erhöhen, sagte Ministerpräsident Pedro Passos Coelho am Freitagabend. Zur Bekämpfung der Rekordarbeitslosigkeit von 15,7 Prozent wird im Gegenzug der Beitrag der Arbeitgeber zur Sozialversicherung von 23,75 auf 18 Prozent gesenkt. Wie bereits dieses Jahr schon gültig, wird es auch 2013 kein 13. und 14. Monatsgehalt für Rentner des privaten Sektors und des öffentlichen Dienstes geben, sagte Passos. Die Beamten müssten im kommenden Jahr auf ein Monatsgehalt verzichten…“

XX. Internationales > Griechenland

Rechtsextreme greifen an: Chryssi Avgi beansprucht das Recht für Polizeiaufgaben

"Wir kamen um das Fest der Jungfrau zu ehren. Gleichzeitig sahen wir, dass es zahlreiche illegale Einwanderer ohne Papiere gab. Wir haben dies der Polizei gemeldet und als Chryssi Avgi das gemacht, was wir machen mussten", sagte Giorgos Germenis, Parlamentsabgeordneter der Chryssi Avgi am Freitagabend in Rafina bei Athen. Vorher hatte der auch unter seinem Künstlernamen als "Kaiadas" bekannte Death-Metal-Rockmusiker gemeinsam mit dem Abgeordneten Panagiotis Iliopoulos und zusammen mit einem einheitlich in Parteikluft gekleideten Stoßtrupp zahlreiche Verkaufsstände beim Jahrmarkt um die Kirche herum aufgemischt. Der Parteitrupp kontrollierte die Aufenthaltspapiere der Verkäufer und überprüfte, ob diese auch die erforderliche Verkaufsgenehmigung besaßen. Seitens der Polizeibehörde, die zum Zeitpunkt der "Kontrollgänge" der Chryssi Avgi nicht eingriff, wurde eine Untersuchung wegen Amtsanmaßung und Sachbeschädigung gegen die durch parlamentarische Immunität geschützten Abgeordneten eingeleitet…“ Artikel von Wassilis Aswestopoulos aud Telepolis Politik-News vom 09.09.2012 externer Link

XXI. Internationales > Griechenland > Schuldenkrise

Wie die Troika arbeitet

"Die Troika ist wieder in Griechenland. Für die Eurozone ist das eine gute Nachricht - schließlich soll der Abschlußbericht die unübersichtliche Lage klären und bei der Entscheidung über den "Grexit" helfen. Solange die Troika in Athen ist, so die Hoffnung, passiert gar nichts. Doch für die Griechen sieht die Sache ganz anders aus. Die "Men in Black" verbreiten schon wieder Angst und Schrecken - jetzt wollen sie die Arbeitsgesetze abschaffen. Griechenland soll die Sechs-Tage-Woche einführen, den Mindestlohn kürzen, die Lohnnebenkosten drastisch senken und die Gewerkschaftsrechte weiter abbauen. Das steht in einem vertraulichen Arbeitspapier der Troika, aus dem der Blog "Keep Talking Greece"" zitiert. Ich habe mir eine englische Fassung besorgt und dokumentiere hier, wie die Vertreter von EU, EZB und IWF arbeiten…“ Artikel von Eric B. vom 6 September 2012 in seinem Blog "Lost in Europe" externer Link

Länger arbeiten! Für noch weniger Geld! YEAH! Warum Sie, werte Zuseher, Mitschuld an der Euro-Krise haben

Die berüchtigte Troika übermittelt den Griechen ein neues "Reform"-Diktat: Verlängerung der täglichen Arbeitszeit. Abschaffung der 5-Tage-Woche. Einführung der 6-Tage-Woche. Damit Griechenland wieder "konkurrenzfähig" wird. Konkurrenzfähig zu seinen Wirtschaftspartnern. Denn "Konkurrenzfähigkeit" ist ja kein absoluter Wert, sondern nur ein relativer…“ Kommentar von Robert Misik in Der Standard online vom 9. September 2012 externer Link

XXII. Internationales > Griechenland > Schuldenkrise > Widerstand und Streiks gegen die Krise

Den Menschen ein Gefühl ihrer Macht geben

Griechenland Die Linksallianz Syriza wollte lange vom Regieren nichts wissen. Nun stimmt sie sich doch darauf ein, möglichst bald die Geschicke des Landes zu leiten. Artikel von Hilary Wainwright in Freitag online vom 08.09.2012 externer Link. Aus dem Text: “…Der Zusammenbruch der alten politischen Ordnung hat auch die Gewerkschaften radikalisiert, die eng an Parteien wie die Pasok, die Kommunisten der KKE oder Nea Dimokratia gebunden waren. Welche Konsequenzen dies für den Aufbau tatsächlich unabhängiger Gewerkschaften haben wird, ist momentan noch offen. Es lässt sich allerdings nicht ausschließen, dass eine starke gewerkschaftliche Basis ihrerseits Syriza radikalisieren könnte, sollte die Allianz einmal die Regierung stellen oder daran beteiligt sein. Auf jeden Fall zeigt Syriza exemplarisch, wie sich eine Politik der sozialen Bewegungen mit einem disziplinierten Eingriff ins politische System verbinden lässt, um dadurch Rechte zurückzuerobern, die bei etablierten Parteien heute als durchaus verzichtbar gelten. Wenn dieses Beispiel, das unter den Bedingungen extremer sozialer Auszehrung stattfindet, Schule macht, kann dies die politische Topografie Europas verändern.„ Der Text ist im Original (in voller Länge!) unter dem Titel "Greece Shines a Light" in der August-/September-Ausgabe von Red Pepper externer Link erschienen

Flucht vor dem Sparregime

Zu Hause ohne Jobchance: In München haben griechische Erzieherinnen ihre Arbeit aufgenommen
In Griechenland wird gespart. Die Folgen sind in Deutschland meist nur nachzulesen. Doch zuweilen begegnet man ihnen auch. In München wurden acht junge Griechinnen als Erzieherinnen eingestellt. Griechische Schulen in Deutschland schaffen ihre Obersstufe ab. Und Gewerkschafterinnen berichten über die Lage in ihrem Land
…“ Artikel von Rudolf Stumberger im Neues Deutschland vom 07.09.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Nach den sogenannten Gastarbeitern aus den 1970er Jahren, die nach Deutschland kamen, um hier zu putzen und in den Fabriken und auf dem Bau zu arbeiten, kommen jetzt die Hochqualifizierten. Organisiert wird das zum Beispiel von Athanassios Tsokos. Der Grieche betreibt die »Axia Personalvermittlung«. Früher vermittelte er Deutsche zu den in Griechenland tätigen deutschen Firmen. Heute geht der Transfer andersherum, nun vermittelt er Griechen nach Deutschland - Erzieherinnen, vor allem aber auch Ärzte und Ingenieure. Sie wandern ab aus einem Land, das durch den Sparkurs praktisch in die Knie gezwungen wird. »Es gibt tiefe Einschnitte im Bildungs- und Gesundheitsbereich«, sagt Tsokos, »ganze Kliniken werden geschlossen«. Berufseinsteiger haben kaum eine Chance, es gebe höchstens befristete Verträge. Die Arbeitslosenquote, so der Personalvermittler, liege mittlerweile bei 23 Prozent, bei den 18 bis 40-Jährigen gar bei 45 Prozent…“ Siehe dazu:

  • Ein herzliches „Grüß Gott“ den griechischen Erzieherinnen
    Begleitet von großem Interesse der Medien haben heute die ersten acht Erzieherinnen aus Griechenland ihren Dienst bei der Inneren Mission in München angetreten. Zwei weitere folgen Mitte des Monats. Sie werden eingesetzt, um Personallücken in den dreizehn Kindertagesstätten zu schließen, die der diakonische Träger in und um München betreibt. Die Arbeitsverträge mit den Erzieherinnen aus Griechenland sind unbefristet geschlossen; sie alle haben jedoch die übliche sechsmonatige Probezeit…“ Bericht von Klaus Honigschnabel auf der Seite der Inneren Mission München vom 03.09.2012 externer Link
  • AXIA Personal - Professional Personal Recruiting
    „(…) Haben wir in der Vergangenheit schwerpunktmäßig Unternehmen und deren Niederlassungen im HR- Management und Personaldienstleistung in Süd- Europa insbesondere Griechenland und Zypern bedient, hat sich mittlerweile der Focus den wirtschaftlichen Umständen entsprechend geändert indem südländische europäische High und Young Professionals, studierende vor Ihrem Abschluss eine dauerhafte Arbeitsstelle mit Verlagerung Ihres Lebensmittelpunktes nach Deutschland, Österreich und Schweiz anstreben…“ So die Personalvermittlung Axia auf ihrer Webseite externer Link

Entweder wir kämpfen oder wir verhungern

Die Lehrerin ARGIRO BADUVA und ALKISTIS TSOLAKOU, Software-Ingenieurin, waren zehn Tage lang Gäste der der DGB-Jugend Hessen-Thüringen, berichteten auf Veranstaltungen über die Lage in Griechenland. Mit den beiden jungen Gewerkschafterinnen sprach Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 07.09.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) [Frage:] Was ist Ihre Botschaft an die europäische Gewerkschaftsbewegung?
[Antwort Tsolakou:] Alle abhängig Beschäftigten in Europa sitzen im gleichen Boot. Wir brauchen mehr Vernetzung, Informationsaustausch und gemeinsame europaweite Aktionen. Wenn wir etwa gleichzeitig vor den Parlamenten und Regierungssitzen demonstrieren, können wir etwas verändern. Griechenland ist nur ein Versuchskaninchen. Es trifft über kurz oder lang alle. Die deutschen Gewerkschaften sollten sich stärker gegen die Regierung Merkel engagieren, denn die Bundeskanzlerin ist europaweit eine Haupttriebkraft dieser Politik
…“

Mit liebem Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang