Lufthansa verlagert Jobs nach Polen
Im Zuge des von Lufthansa-Chef Christoph Franz Anfang des Jahres angestoßenen Sparprogramms sollen rund 150 Verwaltungsstellen von Deutz nach Polen verlagert werden. Die Zukunft der betroffenen Mitarbeiter ist noch völlig unklar. Artikel von Corinna Schulz im Kölner Stadt Anzeiger vom 12.12.2012
Gemeinsam mehr erreichen: Betriebspartner und ver.di schließen Bündnis "LufthansaPower-Allianz für Lufthanseaten"
"Um die Interessen der Lufthanseatinnen und Lufthanseaten im größten Veränderungsprozesses der Unternehmensgeschichte besser schützen zu können, haben die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), Unabhängige Lufthanseaten (UL), die vereinigung boden (vb), die Vereinigung Luftfahrt (VL) sowie namhafte Arbeitnehmervertreter aus dem Lufthansa-Aufsichtsrat heute, Donnerstag, 22. November 2012, in Frankfurt am Main das Bündnis "LufthansaPower-Allianz für Lufthanseaten" geschlossen. Die Bündnispartner tragen der Notwendigkeit Rechnung, in Zeiten massiver Umstrukturierungen ihre Kräfte zu bündeln und einer Zersplitterung der Arbeitnehmerseite in der Lufthansa AG für Bodenbeschäftigte gemeinsam entgegenzutreten. Deshalb werden sie ihre Abstimmungsprozesse optimieren, um eine Brücke zwischen tarifpolitischer und betrieblicher Vertretung im Interesse der Kolleginnen und Kollegen zu bauen." Pressemitteilung von ver.di vom 22.11.2012
Lufthansa und Flugbegleitergewerkschaft UFO erzielen Tarifabschluss für rund 18.000 Flugbegleiter
„(…) Die Vereinbarungen sehen im Einzelnen folgendes vor: Eine Erhöhung der Stufenbeträge in der Grundvergütungstabelle um 100 EUR. Für die Mitarbeiter in den Endstufen beträgt die Anhebung 50 EUR. Zusätzlich wurde eine Einmalzahlung in Höhe von 320 EUR für alle Mitarbeiter der Kabine vereinbart, was einem Volumen von rund 0,6 Prozent entspricht. Der Abschluss ergibt eine Tabellenerhöhung im Gesamtvolumen von 3,95 Prozent. Der Forderung der UFO nach Abschaffung der sogenannten Vorschaltstufen für rund 6.000 Mitarbeiter wurde in der Vereinbarung ebenfalls Rechnung getragen. Hiervon profitieren insbesondere die Mitarbeiter in niedrigeren Gehaltsstufen. Im Gegenzug wurden eine zwölfmonatige Aussetzung der Stufensteigerung für alle Mitarbeiter sowie Produktivitätsverbesserungen vereinbart. Mit einer neuen Tabelle, die für alle künftig einzustellenden Mitarbeiter gelten wird, wurde eine wichtige Grundlage für die langfristige Sicherung der Arbeitsplätze in der Kabine und der Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa umgesetzt. In Verbindung mit der Vergütungsstrukturreform wurde eine verbesserte Ergebnisbeteiligung vereinbart, welche maximal ein Brutto-Monatsgehalt erreichen kann. Mit einem neuen Jahresarbeitszeitmodell für neue Mitarbeiter, die an einem saisonalen Einsatz bei Lufthansa interessiert sind, wird eine wichtige Komponente zum Ausgleich saisonaler Nachfrageschwankungen in die Vergütungsstruktur eingeführt.Für die Mitarbeiter in der Kabine wurden zudem - trotz schon bestehender und sich anbahnender weiterer Überkapazitäten - betriebsbedingte Kündigungen bis zum 31.Dezember 2014 ausgeschlossen. Diese Zusage wird durch die Einführung eines solidarischen Arbeitszeitkorridors von fünf Prozent bei den Mitarbeitern der Kabine unterstützt. Für den freiwilligen Übergang von Mitarbeitern der Kabine zur Germanwings, die künftig die Direktverkehre der Lufthansa übernehmen wird, haben die Tarifpartner Absicherungskomponenten vereinbart, die insbesondere einen Bestandsschutz bei Vergütung und Versorgung vorsehen…“ Pressemitteilung der Lufthansa vom 13.11.2012
- Ergebnis der Urabstimmung zur Annahme der Schlichtungsschlussempfehlung im Tarifkonflikt UFO./. Lufthansa
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, die wichtigste Nachricht zuerst: Die Schlichtungschlussempfehlung wurde von den UFO-Mitgliedern bei Lufthansa angenommen. Es haben sich 71,32% der stimmberechtigten UFO-Mitglieder beteiligt. Davon haben 85,08% mit JA abgestimmt." Meldung bei der UFO vom 11.12.2012
Neue Streiks möglich. Tarifschlichtung bei Lufthansa könnte scheitern
„Der Ex-Wirtschaftsweise Bert Rürup ist angetreten, um die Forderungen der Lufthansa-Flugbegleiter mit dem Spielraum des Unternehmens in Einklang zu bringen. Er könnte scheitern – und Passagieren neue Streiks bescheren. (…) Dem Schlichter Bert Rürup sei es nicht gelungen, einen Konsens zwischen den Verhandlungspartnern herzustellen, hieß es am Montag in Verhandlungskreisen. Bis zum 13. November sollen sich die Parteien zu dem noch nicht in der Endfassung vorliegenden Schlichterspruch äußern, erklärten Ufo und Lufthansa am Montag übereinstimmend. Bis dahin seien keine weiteren Gesprächstermine mehr vereinbart…“ Meldung im Handelsblatt vom 05.11.2012
Lufthansa stutzt sich für Tarifverhandlungen die Flügel
„Lufthansa legt in den Tarifverhandlungen mit ihren Piloten und der laufenden Schlichtung mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO vor. Wegen des mauen Airlinegeschäfts soll das Winterangebot um drei Prozent gekürzt werden. Zum Jahresende will Lufthansa 34 Flugzeuge weniger bei ihrer Kernmarke Passage einsetzen. Damit würden etwa 500 Piloten und bis zu 2.000 Mitarbeiter in der Kabine weniger benötigt als geplant…“ Meldung auf aero.de vom 02.11.2012
Sparprogramm bei der Lufthansa: 1100 Arbeitsplätze wandern aus
Die Lufthansa will mehr Geld verdienen und streicht Stellen in Deutschland. Verwaltungsaufgaben sollen künftig in Bangkok oder Mexiko erledigt werden. Agenturmeldung in der TAZ vom 26.10.2012 Aus dem Text: "(.) Insgesamt will die Lufthansa von weltweit 16.800 Stellen in der Verwaltung 3500 abbauen, davon 2500 im Inland. Welcher Anteil mit der Verlagerung erreicht werden könne, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher. Derzeit werden die Pläne mit den Personalvertretungen besprochen. Nach einer Einigung könnten die ersten Arbeitsplätze im ersten Quartal des kommenden Jahres verlagert werden, kündigte Lauer an. Betriebsbedingte Kündigungen sollten nach Möglichkeit vermieden werden, ergänzte Finanzvorstand Simone Menne. Betriebsbedingte Kündigungen könnten aber weiterhin nicht ausgeschlossen werden. "Leider ist aber absehbar, dass auch verdiente Mitarbeiter ihre heutige Tätigkeit bei Lufthansa verlieren werden", hieß es."
Schlichtung zwischen Flugbegleitern und Lufthansa geht weiter
"Trotz des umstrittenen Ausbaus der Lufthansa-Billigtochter Germanwings setzt die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo die Schlichtung mit dem Dax-Konzern fort. In der jüngsten Verhandlungsrunde am Wochenende sei vereinbart worden, die Schlichtungsgespräche noch diesen Monat weiterzuführen, sagte Nicoley Baublies, Chef der Flugbegleitergewerkschaft Ufo, am Montag zu Reuters. Zum Inhalt der Gespräche könne er nichts sagen - darüber sei mit der Lufthansa Stillschweigen vereinbart worden. Ende vergangener Woche hatte der Gewerkschaftsführer noch mit einem Abbruch der Schlichtung gedroht, da die Airline künftig viele ihrer Deutschland- und Europa-Flüge über die kostengünstigere Tochter Germanwings abwickeln will." Meldung bei Reuters vom 15.10.2012
Lufthansa startet mit neuem Billigflieger
Das Ziel ist klar. 2015 soll der neue Billigflieger der Lufthansa Profite machen. Doch auf dem Weg dahin ist noch vieles unklar. Die wichtigste Frage ist: Wer arbeitet unter welchen Bedingungen bei der Airline, die unter dem altbekannten Namen Germanwings antritt? Artikel von Frank-Thomas Wenzel in der Frankfurter Rundschau vom 11.10.2012 . Aus dem Text: "(.) Ein weiterer zentraler Baustein für den Erfolg der Low-Coster: Die Beschäftigten verdienen deutlich weniger als bei der Lufthansa. Und genau dies ist der Knackpunkt beim anstehenden Neustart von Germanwings. Betroffen sind laut Lufthansa-Passage-Chef Carsten Spohr 800 Lufthansa-Flugbegleiter. Ihnen würden drei Möglichkeiten offeriert: Bei der Lufthansa auf die Drehkreuz-Fliegerei umsatteln, das Unternehmen verlassen oder zu Germanwings wechseln. Letzteres würde teils massive Gehaltseinbußen nach sich ziehen. Flugbegleiter verdienen bei der Tochter bis zu 40 Prozent weniger als bei der Mutter. Kein Wunder, dass Ufo-Funktionäre aufgebracht sind. Derzeit laufen Schlichtungsverhandlungen in einem seit Monaten erbittert geführten Tarifkonflikt. Von "neuem Erpressungspotenzial" und "drohendende Entlassungen" ist bei Ufo die Rede. (.) Auch etwa 300 Lufthansa-Piloten könnte es treffen. Die Kollegen im Germanwings-Cockpit verdienen zwar genauso viel wie Kollegen bei der Lufthansa. Sie müssen dafür aber mehr arbeiten. Spohr erläuterte, dass die Kosten für Flugzeugführer deshalb 20 Prozent geringer seien. Doch ein Sprecher von VC Cockpit betont: Niemand könne gegen seinen Willen versetzt werden. Hinzu komme, laut Tarifvertrag würden die ausgehandelten Konditionen bestehen bleiben, solange der Schriftzug Lufthansa auf dem Flieger stehe. Der Zeitplan fürs Umlackieren könnte für die Kapitäne also relevant werden. Zwei Jahre soll es dauern."
Gewerkschaftschef Baublies: Lufthansa droht mit Stellenabbau in der Kabine
Die Lufthansa hat nach Darstellung der Gewerkschaft Ufo in den Tarifverhandlungen für die Flugbegleiter mit einem bislang nicht bekannten Stellenabbau gedroht. Dpa-Meldung auf N-TV vom 11.10.2012 . Aus dem Text: (.) Ob die Schlichtung unter Leitung des Wirtschaftsexperten Bert Rürup wie geplant an diesem Wochenende weitergehen könne, sei offen. Es müsse Ufo nun vorrangig darum gehen, Entlassungen zu verhindern und Nachteile zu vermeiden für die Kollegen, die in die Billigtochter abgeschoben werden sollten. Die Gewerkschaft rechnet damit, dass rund 1200 Flugbegleiter der Lufthansa für das neue Direktflugangebot in die mit schlechteren Tarifbedingungen ausgestattete Germanwings wechseln müssten. Die Lufthansa hat allerdings versprochen, dass niemand persönliche Nachteile zu erwarten habe. Einzelheiten zu Geramnwings sollten am Donnerstag in Frankfurt vorgestellt werden."
ver.di fordert umfassende Information und Sicherheit für Beschäftigte der Lufthansa
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert die Lufthansa auf, über ihre heute erfolgte Ankündigung bezüglich einer neuen Billigairline und des damit verbundenen Konzern-Umbaus, Klarheit für Beschäftigte und Tarifpartner zu schaffen. (.) Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft wird die sichere Zukunft der Beschäftigten und des Unternehmens zum Hauptanliegen in der bevorstehenden Tarifrunde machen, die im Frühjahr 2013 aufgenommen wird. Die ver.di-Tarifkommission wird bereits am 22. Oktober 2012 zusammentreten." Pressemitteilung von ver.di vom 11.10.2012
Lufthansa will bei Jobverlust Abfindungen zahlen
"Die Lufthansa lockt bei ihrem geplanten Stellenabbau mit erhöhten Abfindungen. Mit dem Betriebsrat am zentralen Standort Frankfurt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben Vereinbarungen über drei Wege getroffen, auf denen Mitarbeiter vorzeitig ausscheiden können. Vorgesehen sind Zahlungen bei einem früheren Renteneintritt, bei der Nutzung von Altersteilzeit wie auch bei Aufhebungsverträgen, hieß es am Freitag in der Mitarbeiterzeitschrift "Lufthanseat". Bei den beiden letztgenannten Möglichkeiten soll es bis zu bestimmten Fristen Extra-Prämien für Schnellentschlossene geben." Artikel im Handelsblatt vom 05.10.2012
UFO Streik erfolgreich - Schlichtung wird vorbereitet - Lufthansa verzichtet auf LeiharbeiterInnen
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Lufthansa torpediert Schlichtung: Ufo protestiert gegen Billiglinie
Die Ankündigung von Lufthansa, mit einer Billigfluglinie an den Start zu gehen, erntet laute Kritik von der Kabinengewerkschaft Ufo. Die Schlichtung ist damit belastet, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Die Flugbegleiter kämpfen gegen Billigtarife im Konzern, so wie sie bei der Tochter Germanwings gezahlt werden. Meldung bei n-tv.de vom 20.09.2012 . Aus dem Text: „(…) Die Gewerkschaft sei nicht bereit, einen Billigtarif für Flugbegleiter im Konzern zu dulden, sagte Baublies, der den ersten Streik der Flugbegleiter in der Geschichte der Lufthansa angeführt hatte. Man biete Zugeständnisse der gesamten Belegschaft an, um den Betrieb langfristig günstiger zu machen. Die Frage der tariflichen Bedingungen bei den Direktflügen sei Gegenstand des Schlichtungsvertrags. Er sei daher überrascht, dass der Lufthansa-Vorstand noch vor Beginn der Schlichtung die Pläne beschlossen und dem Aufsichtsrat vorgelegt habe. Bislang habe er mit dem Schlichter Bert Rürup erste Vorgespräche geführt. Eine erste Runde mit der Lufthansa werde es voraussichtlich in der kommenden Woche geben….“
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Details für neue Fluglinie, Streik kostete rund 100 Millionen Euro
Lufthansa-Chef Christoph Franz will in der kommenden Woche dem Aufsichtsrat erstmals Details für die geplante neue Fluglinie für den Europaverkehr präsentieren. Artikel von Rüdiger Kiani-Kreß in der Wirtschaftswoche vom 15.09.2012 .Aus dem Text: "(.) Franz will dem Gremium erstmals Details vorstellen, wie er sich die Neuorganisation des hoch defizitären Fluggeschäfts abseits der großen Drehkreuze Frankfurt und München vorstellt", erfuhr die WirtschaftsWoche aus arbeitnehmernahen Aufsichtsratskreisen. Gewerkschafter erwarten, dass Franz den Mitarbeitern "kaum akzeptable Opfer abfordern" werde. In dem neuen Geschäftsfeld mit dem Arbeitstitel "Direct4U" will die Lufthansa den konzerneigenen Billigflieger Germanwings zusammenführen mit dem Verkehr, den der Konzern von und nach Städten wie Düsseldorf, Hamburg oder Berlin unter der Marke Lufthansa betreibt. Die neue Fluglinie, an der die Lufthansa seit Ende 2011arbeitet, soll bis zu 40 Prozent niedrigere Kosten haben als die heutige Lufthansa."
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Streik der Flugbegleiter: Lufthansa Rürup soll Tarifkonflikt schlichten
Der frühere Wirtschaftsweise Bert Rürup soll den Tarifkonflikt der Flugbegleiter bei der Lufthansa schlichten. Auf die Berufung des 68-Jährigen einigten sich Unternehmen und die Kabinengewerkschaft Ufo in Frankfurt. Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 13.09.2012
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Rückblick auf die Streiktage: Sieben mal Danke
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, ein paar sonntägliche Worte zur letzten Woche: (…) An insgesamt drei Tagen hat die Kabine der Lufthansa gestreikt. Jeder einzelne Tag war ein voller Erfolg. Und es gibt nicht den leisesten Grund, sich zu überlegen, wo wir am erfolgreichsten waren, wo es die kreativsten Schilder oder die besten Sprechchöre gab. (…) Noch vor der Unterzeichnung des Abkommens zur Einleitung eines Schlichtungsverfahrens hat die Lufthansa dann öffentlichkeitswirksam auf Leiharbeit verzichtet. Naja... - nicht wirklich, da vorerst nur in Berlin, nur in der Kabine und nur auf “absehbare” Zeit. Allerdings ist hier erst einmal das Symbol das richtige. (…) Laut unserer Satzung ist für die Annahme eines Tarifergebnisses am Ende eines Arbeitskampfes, ob mit oder ohne Schlichtung, nur ein Quorum von 30% nötig. Der UFO-Vorstand hat beschlossen, dass zur Annahme eines jetzt kommenden Schlichtungsergebnisses jedoch eine Mehrheit, sprich mehr als 50% der abgegebenen Stimmen, für eine solche Annahme sein müssen, um wirksam zu werden. Wir haben uns dazu entschlossen, da es in dieser Runde nicht nur um eine “normale” Änderung in Tarifverträgen geht, sondern eine echte Mehrheit für diesen Tarifvertrag gefunden werden muss. Bis dahin muss nun noch ein Schlichter gefunden und mit diesem müssen die Termine für die Schlichtung vereinbart werden. Der gesamte Prozess kann sich über einige Wochen hinziehen. Wir werden Euch über weitere Etappen, wie gewohnt auf dem Laufenden halten...“ Meldung auf der Seite der UFO vom 09.09.2012
- Lufthansa und Ufo vereinbaren Schlichtung
Lufthansa beendet den Einsatz von Leih-Stewardessen in Berlin. Die Kräfte der Aviation Power sollen im kommenden Jahr ein Übernahmeangebot erhalten, teilt die Fluggesellschaft mit. Außerdem wird ein Schlichter eingesetzt. Artikel von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 07.09.2012
- Schlichtungsabkommen soll bis 12.9.2012 unterschrieben sein / Uneingeschränkte Friedenspflicht ab morgen gibt Fluggästen Sicherheit
"Im Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und der Gewerkschaft UFO haben sich die Parteien am späten Freitagnachmittag auf die Einleitung eines Schlichtungsverfahrens geeinigt. Ausschließlicher Gegenstand des Schlichtungsverfahrens sind der Vergütungstarifvertrag für das Kabinenpersonal, der Tarifvertrag Ergebnisbeteiligung für das Kabinenpersonal sowie der Verhandlungsauftrag aus der Schlichtungsschlussempfehlung vom 16. Januar 2011. Die Tarifparteien werden bis Mittwoch, 12.09.2012, ein vollständig ausgefertigtes Schlichtungsabkommen unterzeichnen. Über die Person des Schlichters soll möglichst bis Ende kommender Woche Einvernehmen erzielt werden. Beide Seiten sind sich darüber einig, dass auch die im Schlichtungsverfahren nicht regelbaren Themen rasch gelöst werden müssen. Dazu sollen parallel zur Schlichtung Gespräche geführt werden. Dies soll vor Beendigung des Schlichtungsverfahrens abgeschlossen sein. Die Annahme des Schlichtungsspruches kann insofern wechselseitig konditioniert werden. Ab morgen herrscht bis zur endgültigen Annahme oder Ablehnung des Schlichtungsspruches eine uneingeschränkte Friedenspflicht, sodass Fluggäste der Lufthansa vorerst nicht mit weiteren streikbedingten Flugausfällen rechnen müssen." Pressemitteilung der Lufthansa vom 07.09.12
- Lufthansa verzichtet auf Fremdbereederung in Berlin
"Bei Lufthansa eingesetzte Flugbegleiter von Aviation Power erhalten im kommenden Jahr ein Angebot zur Festanstellung in der Lufthansa Gruppe. "Lufthansa verzichtet einseitig, auf absehbare Zeit und ohne weitere Vorbedingungen auf den Einsatz von externen Kabinencrews in Berlin". Dies kündigte Christoph Franz, Vorsitzender des Vorstands der Lufthansa heute in Frankfurt an. "Damit gehen wir einen großen Schritt auf unseren Tarifpartner zu. Wir hoffen, dass dieser Schritt der Gewerkschaft UFO hilft, mit uns gemeinsam in konstruktiven Gesprächen den Weg zu einer zukunfts- und wettbewerbsfähigen Vergütungsstruktur für die Mitarbeiter der Kabine zu beschreiten."." Pressemitteilung der Lufthansa vom 07.09.12
- Wohin steuert die Lufthansa?
Die Stewardessen und Stewards haben mit ihrem Arbeitskampf klargemacht, dass es ums Ganze geht. Das wirft die Frage auf, wohin die mit Abstand größte Fluggesellschaft steuert. Kommentar von Frank-Thomas Wenzel in der Frankfurter Rundschau vom 08.09.2012 . Aus dem Text: "(.) Der Streik war nötig. Er hat die Voraussetzungen für einen Kompromiss geschaffen, dessen Umrisse schon erkennbar sind. Natürlich wird es eine merkliche Lohnerhöhung geben. Doch das ist nur Nebensache. Viel wichtiger ist: Die Lufthansa wird wohl für die Laufzeit des neuen Tarifvertrages, also für zwei oder zweieinhalb Jahre, vorerst auf Leiharbeiter in der Kabine verzichten. Neu eingestellte Flugbegleiter werden zwar künftig weniger als Altgediente verdienen, doch über die Höhe der Gehaltsdifferenz wird hart verhandelt. Das ist ein großer Erfolg für die Unabhängige Flugbegleiter Organisation. Sie hat vor allem Zeit gewonnen, bis das Thema Leiharbeit wieder aufgerufen wird. Das ist immens wichtig."
- Ufo droht Lufthansa mit langer Streikperiode
Die Gewerkschaft der Flugbegleiter macht vor Beginn des Schlichtungsverfahrens Druck auf die Lufthansa: Sollte die Airline nicht auf die Vorschläge der Gewerkschaft eingehen, habe man genug Reserven, um alle paar Tage in den Ausstand zu gehen. Artikel in der FTD vom 08.09.2012
- Der Verzicht auf Leiharbeit in der Kabine ist auch ein Signal in Richtung Billigfluglinien: Der Sieg der Saftschubsen
"Es ist ein abfälliger Begriff, mit dem Flugbegleiterinnen oder Stewardessen mitunter zu kämpfen haben: Saftschubse. Aber jedwede Abfälligkeit wird Passagieren und Fluggesellschaftsmanagern in Zukunft vergehen - haben doch die Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen der Lufthansa durch ihre effektiven Streiks einen Erfolg erzielt, von dem andere Arbeitnehmer nur träumen können. Die größte deutsche Fluggesellschaft verzichtet künftig auf den Einsatz von Leiharbeitern in der Kabine. Der Tarifkonflikt zwischen der Flugbegleitergewerkschaft Ufo und der Lufthansa ist damit zwar noch nicht gelöst - er geht nun in die Schlichtung -, aber der Verzicht auf Leiharbeit ist mehr als ein Teilerfolg der Streikenden. Wünschenswert wäre, dass er eine Signalwirkung entfaltet: Beschäftigte können die Leiharbeit, die oft als Lohndrückerei missbraucht wird, tarifpolitisch verhindern." Kommentar von Richard Rother in der taz online vom 09.09.2012
- Lufthansa: Vergütungsbericht Vorstand
"Christoph Franz: 2.259.890 Euro; Stephan Gemkow: 1.565.880 Euro; Stefan Lauer: 1.633.259 Euro; Carsten Spohr: 1.370.720 Euro; Tatsächliche Vergütung für das Geschäftsjahr 2011: 6.289.749 Euro." Lufthansa Vergütungsbericht Vorstand 2011 . Dazu eine Anmerkung von WL auf den Nachdenkseiten vom 07.09.2012 : "Zugegeben, die Vergütungen fielen 2010 noch deutlich üppiger aus als 2011, nämlich insgesamt für den Vorstand 10.781.905 Euro. Das Grundgehalt der Vorstandsmitglieder wurde aber teilweise um bis zu 50% angehoben. Demgegenüber nimmt sich eine Einstiegsvergütung eines/r Flugbegleiter/s/in von 1.415 Euro (monatlich) und eine Vergütung als Purser von 1.888,50 Euro (ohne Zulage) eine Forderung nach einer Tariferhöhung von 5% doch relativ bescheiden aus."
UFO streikt - weiter
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UFO zu Lohnopfern bereit: Ver.di gibt sich solidarisch und kritisch zugleich
Trotz der von den Flugbegleitern vor Monaten aufgekündigten Tarifgemeinschaft erklärt sich ver.di solidarisch mit den streikenden Kollegen in der Kabine. Derweil schien sich am Freitag Bewegung im Tarifstreit abzuzeichnen. Eine Schlichtung lag in der Luft. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 08.09.2012 . Aus dem Text: "(.) »Wir stehen in dieser Konfrontation auf der Seite der Menschen, also der Kolleginnen und Kollegen in der Lufthansa-Kabine«, erklärte der für das Lufthansa-Kabinenpersonal zuständige ver.di-Sekretär Arne von Spreckelsen in einem Infoblatt für die in der Dienstleistungsgewerkschaft organisierten Lufthansa-Flugbegleiter. Seine Organisation werde nicht zum Streikbruch aufrufen, bekräftigte der Gewerkschafter auf nd-Anfrage. Beschäftigte, die gleichzeitig bei ver.di und UFO Mitglieder seien, sollten »mit der zum Streik aufrufenden Gewerkschaft klären, ab wann und in welchem Umfang sie Streikgeld bekommen«, so die ver.di-Info. Unmittelbar nach seiner Wahl zum UFO-Chef hatte Baublies im vergangenen Frühjahr den Austritt aus der 2011 mit ver.di vereinbarten Tarifgemeinschaft erklärt. Zuvor war in der Lufthansa-Einkommensrunde eine Tariferhöhung von 3,5 Prozent vereinbart worden. Baublies habe den Ausstieg aus der Tarifgemeinschaft »ohne Angabe von Gründen« vollzogen, sagt von Spreckelsen. Der ver.di-Mann bemängelt, dass Baublies und UFO-Vorstandsmitglied Birgit Weinreich seither mit dem Lufthansa-Management ein Papier ausgehandelt hätten, das für rund 60 Prozent des Kabinenpersonals eine »verdeckte Kappung der Vergütungsstufen« und somit »Scheiterquoten«, also ein Ende von Aufstieg und Beförderungen bei Vergütungsgruppe 8 (von 17), festschreibt. Dieses nach dem Verhandlungsort, einem Bad Nauheimer Hotel, benannte »Dolce-Papier« habe die »damals noch bestehende UFO-Tarifkommission« abgelehnt. Baublies und seine Stellvertreterin im UFO-Vorsitz hätten die Verhandlungen auf Basis dieses Papiers jedoch weitergeführt, so von Spreckelsen. »Scheiterquoten« seien für ver.di ein »No GO«. Um die heftig kritisierte Leiharbeit zu stoppen, bereitet ver.di dem Vernehmen nach eine Verbandsklage vor. Die Argumentation der Gewerkschaft: Leiharbeit in der Kabine widerspreche geltenden Tarifverträgen, in denen klipp und klar stehe, dass auf Lufthansa- Fluggeräten nur Lufthansa-Personal eingesetzt werden könne." Siehe dazu:
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Streik der UFO e.V.: Need 2 know. Nice 2 know.
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, das sich seit Jahren in der Lufthansa-Kabine verschlimmernde Gefühl mangelnder Wertschätzung hat im Streik der UFO e.V. ein emotionales Ventil gefunden. Die große Beteiligung ist eine Bankrotterklärung der Kabinenführungen EK in Frankfurt und München. Fachliche Inkompetenz, gepaart mit einer unerträglichen Arroganz selbst durch den letzten Erfüllungsgehilfen gegenüber den Kolleginnen und Kollegen der Kabine finden nun ihren Widerhall. "Angry Bird", ein tolles Plakat. Mit diesem Schreiben möchte ich Euch über die wichtigsten Punkte informieren, die Euch als ver.di-Mitglieder betreffen." Lufthansa - Flugblatt UFO/ver.di zum Streik Flugbegleiter von der ver.di-Bundesverwaltung vom 07.09.2012
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Lufthansa streicht zwei Drittel der Flüge
Am Freitag steht das große Lufthansa-Chaos an. Wegen des Streiks der Flugbegleiter sollen etwa 1200 Flüge - zirka zwei Drittel der geplanten Verbindungen - gestrichen werden. Die Airline reagiert mit einem Sonderflugplan. Artikel von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 05.09.2012
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Liebe Kollegen der Aviation Power,
".der heutige Streik der Flugbegleitergewerkschaft UFO auf vielen Lufthansa-Flügen betrifft auch Euch. Ihr sollt heute wahrscheinlich auch Strecken übernehmen, die eigentlich von festangestellten LH-Kollegen ex TXL geflogen werden sollte... Uns ist es umso wichtiger, Euch klar zu sagen: Wir streiken nicht GEGEN Euch, wir streiken noch nicht einmal GEGEN Lufthansa, sondern wir streiken FÜR eine Lufthansa, in der auch Ihr einen Platz habt. Wir wissen um Eure besondere Situation, in der Probezeit, als AP-Angestellte, und wie schwer es für Euch heute sein muss, an uns "vorbei zu fliegen". In den nunmehr 13 Monaten der Tarifverhandlungen war es stets unser Ansatz, Euch in die LH-Classic-Kabine zu holen, dies haben wir von LH auch ganz klar gefordert. Ihr sollt als qualifizierte LH-Flugbegleiter den gelben Ausweis bekommen, ohne des diskreditierenden Zusatz "Service-Partner". IHR SEID UNSERE PARTNER, ohne Zusatz, ohne Einschränkung." Beitrag bei UFO vom 03.09.2012
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Leiharbeit der Flugbegleiter: Die "Schleckerisierung" der Lufthansa
Seit mehr als einem Jahr streiten sich die Flugbegleiter mit ihren Chefs. Sie haben Angst. Angst, durch Leiharbeiter ersetzt zu werden, die weniger Geld bekommen. Die Mitarbeiter überziehen die Airline darum mit Klagen. Artikel von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 04.09.2012 . Aus dem Text: "(.) Die Gewerkschaft fürchtet dass mit Zeitarbeit und Auslagerung der Beruf des Flugbegleiters zum Billig-Job verkommt. Und Lufthansa hat schon Fakten geschaffen. Seit drei Monaten fliegt der Kranich vom Berliner Flughafen mit Kabinenpersonal, das über die Zeitarbeitsfirma Aviation Power eingestellt wurde. An dieser Gesellschaft ist Deutschlands größte Fluglinie selbst mit 49 Prozent beteiligt. In sechs Maschinen sollen künftig 240 Leih-Stewardessen zum Einsatz kommen; 170 seien bereits eingestellt worden."
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Liebe Passagiere,
". Der heutige Streik der Flugbegleitergewerkschaft UFO auf vielen Lufthansa-Flügen trifft Sie hart. Wir wären nicht mit Leib und Seele Flugbegleiter, wenn uns dies nicht außerordentlich leidtun würde. Wir selbst haben ausreichend Branchenkenntnis, um uns vorstellen zu können, durch welchen Stress Sie als geschätzter Passagier jetzt gehen müssen: Stundenlanges Warten, wenige zuverlässige Informationen seitens Lufthansa, wenige direkte Ansprechpartner vor Ort, komplizierte Umbuchungen und/oder ungewollte Hotelübernachtungen. Wir möchten Sie einerseits bitten, ihre nachvollziehbare Frustration über diesen Streik nicht gegen unsere heute diensthabenden Kollegen vom Boden zu richten, und andererseits möchten wir versuchen, Ihnen in kurzen Worten zu erklären, worum es in diesem Streik aus unserer - der Flugbegleiter-perspektive - wirklich geht:." Beitrag bei UFO vom 03.09.2012
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Der nächste Erfolg der Ufo
Die Flugbegleiter können zufrieden sein: Beim zweiten Tag ihres Arbeitskampfes blieben wieder Tausende am Boden. Offensichtlich Generalprobe für Freitag, 7. September: Dann soll 24 Stunden lang gestreikt werden, bundesweit. Artikel von Jakob Blume in der Frankfurter Rundschau vom 04.09.2012
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Die Mini-Max-Method
Nur an drei Standorten - Frankfurt, München und Berlin - traten die Beschäftigten der Lufthansa in den Ausstand. Doch das hatte Auswirkungen bis nach New York. Fragen und Antworten zum Streik. Artikel von Frank-Thomas Wenzel in der Frankfurter Rundschau vom 04.09.2012
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Aktuelle Information für Fluggäste
"Liebe Kunden der Lufthansa, nach dem Streik der UFO am Flughafen Frankfurt gab es keinerlei Signal der Lufthansa an die UFO. Der Arbeitskampf wird deshalb fortgeführt. Die Zentrale Streikleitung der UFO informiert Sie heute schon darüber, dass die nächsten Streiks der UFO am Dienstag, den 4.9.2012 beginnen werden." Meldung auf der Seite der UFO vom 02.03.2012
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Über den Wolken - das Vertrauen ist futsch: Gastbeitrag einer langjährigen Lufthansa-Kollegin zum Streik der Flugbegleiter
"Über den Wolken herrscht Krisenstimmung, auch dort. Die Geschütze im Arbeitskampf bei der Lufthansa sind in Stellung gebracht, die Parolen donnern: Geld! Leiharbeit! Ausgliedern! Kurz, das Tarifkostüm des ehemaligen Staatsbetriebes soll neu zugeschnitten werden, sprich: sehr eng tailliert." Artikel von h.huett auf Wiesaussieht vom 30. August 2012 . Aus dem Text: "(.) Nein, es mangelt den Flugbegleitern nicht an der Einsicht, dass der Wettbewerb über den Wolken Umstrukturierungen und neue Strategien erforderlich macht. Doch haben sie einfach das Vertrauen verloren, dass ihr Vorstand eine wirksame Strategie hat, während der sich selber bereichert. Und wenn sie jetzt streiken, dann auch weil sie längst den Verdacht haben, dass es nicht wirklich um die Sicherung ihres Arbeitsplatzes geht, sondern darum, ihn zu einer Umverteilungsmaschine von unten nach oben zu machen. Dass die Lufthansa auf diesem Weg bisher noch längst nicht so weit vorangeschritten ist wie manch anderer Konzern, macht es für die Beschäftigten nicht hinnehmbarer. Das Vertrauen ist einfach futsch."
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Aufruf der Unabhängigen Flugbegleiterorganisation UFO e. V. zum STREIK der Flugbegleiter und Purser der Deutschen Lufthansa AG (Passage Airline)
…für unsere Tarifforderungen zum Vergütungstarifvertrag und zum Ergebnisbeteiligungstarifvertrag, nämlich:
TARIFERHÖHUNG: Erhöhung der individuellen Grundvergütung und der Tabelleneckwerte des Vergütungstarifvertrags rückwirkend zum 1. April 2012 um 5% bei einer Laufzeit von 12 Monaten bis zum 31. März 2013.
VERGÜTUNGSSTRUKTUR: Abschaffung der Vorschaltstufen: Wiedereinführung der tabellarischen Vergütungssystematik auf den Stand des VTV vor der Einführung der Vorschaltstufen 1a – 1c. Eingliederung der Mitarbeiter, die zwischen 2005 und 2012 eingestellt wurden (im Rahmen der „Vorschaltstufen“) in die vor 2005 gültige Tabellenstruktur – abhängig von ihrer jeweiligen Firmenzugehörigkeit.
GEWINNBETEILIGUNG: Zahlung einer Gewinnbeteiligung, welche unter Beibehaltung der bisherigen Systematik (pro rata) bei einer operativen Marge von 8% einem Monatsgehalt entspricht. (…)Daher rufen wir alle UFO e.V. Mitglieder und Kabinenbeschäftigten der Deutschen Lufthansa AG (Passage Airline) auf, am 31. August 2012 in der Zeit von 05:00 Uhr bis 13:00 Uhr am Standort Frankfurt am Main (FRA)für die Dauer von 8 Stunden die Arbeit niederzulegen. Ausgenommen von diesem Streikaufruf sind regionale Flugbegleiter mit ausländischer Homebase (Delhi, Bangkok). Wir bedauern es sehr, dass es zu dieser Eskalation kommen musste, jedoch sind die Verhandlungen an einem Punkt angekommen, an dem es zu einem Streik keine Alternative mehr gibt. Jetzt bedarf es eines sehr deutlichen und spürbaren Zeichens für die Zukunft unserer Kabinenarbeitsplätze! Eure UFO e.V.“ Aufruf der Unabhängigen Flugbegleiterorganisation UFO e. V. vom 30.08.2012
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Lufthansa muss Hunderte Flüge streichen
„Die Flugbegleiter der Lufthansa am größten deutschen Flughafen sind seit 5 Uhr im Streik. Bis zum Mittag wollen sie ihre Arbeit niederlegen. Ein Großteil der Flüge von und nach Frankfurt muss deshalb ausfallen. Passagiere müssen sich auf erhebliche Behinderungen einstellen…“ Meldung in der Süddeutschen Zeitung vom 31.08.2012
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Die Flugbegleiter sind im Recht
„Auch wenn Tausende Passagiere morgen auf ihren Koffern sitzen, der Streik der Flugbegleiter ist richtig. Die körperliche Belastung in der Kabine ist immens, die Bezahlung ist es nicht. Seit drei Jahren gab es keine Gehaltserhöhung mehr, stattdessen drohen Einschnitte. (…)Kritiker sagen: Die Passagiere würden dabei in Geiselhaft genommen. Das ist Quatsch. Ein Arbeitskampf muss wehtun. Und dieser Arbeitskampf schmerzt zuallererst Lufthansa. Durch Stornierungen und Flugausfälle gehen der Kranichlinie Millionen Euro flöten. Die Reisenden leiden erstmal mit. Langfristig aber sind gute Arbeitsbedingungen für Flugbegleiter in ihrem Interesse. Zufriedene und gesunde Stewardessen machen das Fliegen bequemer und sicherer. Ein bisschen Chaos kann man dafür in Kauf nehmen.“ Kommentar von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 30.08.2012
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Flugbegleiter an sich und für sich
„»Lufthansa«. Das stand in den letzten Jahren und Jahrzehnten für Qualität im Luftverkehr, ein bisschen Luxus im Linienflug und freundliches Kabinenpersonal. Der Name stand für viele auch für gute und zukunftssichere Arbeit bei guter Bezahlung. Dementsprechend hoch war über Jahre die Bindung der Beschäftigung an ihr Unternehmen. Sie waren von der Pieke auf dort, waren keine Beschäftigten oder Angestellten, sondern »Lufthanseaten«. Folglich gab es selten Arbeitskämpfe - wozu auch? (…) Und die Lufthansa möchte man fast beglückwünschen. Sie hat es über ihre Sparpakete und dem immer wieder geforderten Lohnverzicht binnen weniger Jahre geschafft, sich eine arbeitskampffähige Belegschaft heranzuzüchten. Toll. Wer weiß, ob das die Gewerkschaft alleine hinbekommen hätte…“Kommentar von Jörg Meyer im Neues Deutschland vom 31.08.2012
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Wer ist die UFO?
„Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation e.V. (UFO), die mit ihrem Streik ab heute Flugzeuge der Lufthansa am Boden halten will, versteht sich als »Berufsverband und Gewerkschaft für die Kabinenbesatzungen in Deutschland« und ist eine von mehreren Berufsgewerkschaften mit hohem Organisationsgrad rund um die Luftfahrt…“ Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom31.08.2012
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Information für unsere Fluggäste
"Wir sind uns der Auswirkungen eines solchen Arbeitskampfes durchaus bewusst, haben in unseren Überlegungen auch die nun anstehende Möglichkeit eines Arbeitskampfes daher ganz bewusst immer als die "Ultima Ratio" angesehen. (.) Nun befinden wir uns in einem Arbeitskampf und wir bitten um Verständnis für diesen. Es sind immer noch die heutigen Gehälter, die die Renten von morgen bezahlen. Somit hat Tarifarbeit immer auch einen elementaren und zukunftsgerichteten Charakter. Wir erlauben uns daher, Ihnen folgenden Artikel zu empfehlen, der einen direkten Bezug zur aktuellen Situation im Hause Lufthansa darstellt und einen differenzierteren Blick auf die bisherige Tarifauseinandersetzung wirft." Meldung auf der Seite der UFO vom 29.08.2012 . Verlinkt ist auf der Seite ein Beitrag im Deutschlandfunk "Bevorstehender Streik bei der Lufthansa-Fluggesellschaft sollte auf ihre Mitarbeiter in der Kabine hören" von Brigitte Scholtes.
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Streik bei der Lufthansa: Kontrahenten der Kabine
Noch kommen sie nicht auf einen Nenner: Seit Wochen laufen die Verhandlungen zwischen Lufthansa-Vorstand Peter Gerber und Gewerkschaftschef Nicoley Baublies. Jetzt ist taktisches Geschick gefragt. Artikel von Ulrich Friesein der FAZ vom 30.08.2012
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"Ab heute Arbeitskampf": Lufthansa droht Streikwelle
"Nur Stunden nach den gescheiterten Tarifverhandlungen für rund 19.000 Flugbegleiter ruft die Flugbegleitergewerkschaft UFO zum Streik auf: "Wir sind ab heute im Arbeitskampf mit der Lufthansa." Schon bald soll es zu Arbeitsniederlegungen kommen. Der Streik zum Ende der Ferien könnte kostspielig für die Lufthansa und nervenzerrend für die Passagiere werden." Meldung auf n-tv vom 28.08.2012 . Aus dem Text: "(.) UFO legte sich aus taktischen Gründen nicht genau fest, wann mit den ersten Maßnahmen begonnen wird. "Heute gibt es noch keine Streiks", hieß es zunächst lediglich. "Es werde aber sehr kurzfristig geschehen", sagte Verhandlungsführer Dirk Vogelsang. Man werde ohne Vorwarnungen in den nächsten Wochen zeitlich und punktuell zu Streiks aufrufen, erklärte der Gewerkschaftschef Nicoley Baublies. Einen flächendeckenden Streik werde man in den nächsten Wochen vorbereiten. (.) Die Streikforderungen beziehen sich allein auf den offenen Tarifvertrag zu Vergütungsfragen, der Entgelte und Gehaltsstufen regelt. "Der Versuch, Leiharbeit und Ausflaggung zu verhindern, ist gescheitert", sagte Baublies. In der Nacht hatten langwierige Verhandlungen um eine Gesamtlösung kein Ergebnis gebracht. Lufthansa habe auf Anrufen eines Schlichters verzichtet, sagte Vogelsang."
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Lufthansa Tarifkonflikt: Die Verhandlungen sind gescheitert
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, heute Morgen gegen 4 Uhr ist der letzte Versuch, mit der Lufthansa eine Gesamtlösung des Tarifkonflikts zu erreichen, endgültig gescheitert. In den Spitzengesprächen mit dem LH-Vorstand gab es in den vergangenen fünf Tagen eine Annäherung in einigen Einzelthemen. Letztlich ist der Versuch jedoch daran gescheitert, dass Lufthansa eine "ansatzweise echte" Absicherung gegen die Auslagerung von Arbeitsplätzen kategorisch abgelehnt hat. Wir sind entsetzt, dass es dabei nicht vorrangig um die Finanzierbarkeit einer solchen Absicherung, sondern um ein grundsätzliches NEIN gegenüber unserem Anliegen handelt. Wir haben lediglich stark vergiftete Vorschläge erhalten, die trotz Sparbeiträgen der Kabine eine Auslagerung von Lufthansa-Arbeitsplätzen in eine Billig-Plattform weiter zugelassen hätten." Meldung auf der Seite der UFO vom 28.08.2012
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Tarifkonflikt Flugbegleiter streiken nicht
"Die Flugbegleiter der Lufthansa streiken vorerst nicht. Nach dem jüngsten Verhandlungsangebot der Fluggesellschaft werde die Gewerkschaft Ufo einen letzten Versuch unternehmen, um doch noch eine Tarifeinigung zu erzielen, teilte die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo mit. Wenn in den nächsten fünf Tagen kein Kompromiss erreicht werde, werde die Gewerkschaft das Kabinenpersonal ab Dienstag nächster Woche zu konkreten Arbeitskampfmaßnahmen aufrufen." Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 23.08.2012
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Vorbereitungen für eventuellen Arbeitskampf bei Lufthansa
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, seit letztem Donnerstag sind die Wolken über unserer Lufthansa dunkel geworden. Der Arbeitgeber hat mit seinem "Angebot" gezeigt, wo er mit der Kabine hinwill. Die UFO hat daraufhin die Gespräche über ein Gesamtpaket beendet und dem Arbeitgeber die bestreikbaren Vergütungsforderungen übermittelt. Bis spätestens Mittwoch soll es darauf eine Antwort geben. Da es schon im Gesamtkontext, keine verhandlungsfähigen Lösungsansätze gab, sind wir sehr skeptisch, dass diese in einem neuen Angebot vorhanden sein werden. Daher laufen intern die Vorbereitungen für den dann notwendigen Arbeitskampf auf Hochtouren. Damit auch Ihr entsprechend vorbereitet seid, übersenden wir Euch heute diese Streikfibel. (.) Mit entschlossenen Grüssen Eure UFO e.V." Meldung bei UFO vom 20.08.2012 . Siehe dazu die oben zitierte "Streikfibel"
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Die Katze ist aus dem Sack: LH legt ihr detailliertes "Tarifangebot" vor
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, gestern, am 16.08.2012, hat die Geschäftsleitung der Lufthansa endlich die Katze aus dem Sack gelassen und uns ihr detailliertes "Tarifangebot" vorgelegt. Nach langen Verhandlungen und dem immer wieder gemachten Bekenntnis der Lufthansa, ein Paket nach dem Prinzip "Geben und Nehmen" vorzulegen, waren wir sehr gespannt. 6 Wochen Auszeit hatte die Lufthansa sich genommen, um dieses Paket zu schnüren. Was nach diesem langem Zeitraum dann jedoch kam, hat selbst die schlimmsten Erwartungen noch bei weitem übertroffen. So sehen die Ergebnisse wochenlangen "fieberhaften" Arbeitens aus:." UFO Lufthansa News vom 17.08.2012
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Ergebnis der Urabstimmung
"Die beste Nachricht ist die Tatsache, dass sich 83,2% der abstimmungsberechtigten UFO-Mitglieder an der Abstimmung beteiligt haben. Dies zeigt uns, dass der überwältigenden Mehrheit der UFO-Mitglieder die Bedeutung dieser Tarifrunde und die Notwendigkeit eines deutlichen Zeichens unserer gemeinsamen Entschlossenheit an den Arbeitgeber bewusst sind. Es wurden 97,5% JA Stimmen abgegeben. Dieses nahezu einstimmige Ergebnis ist für uns ein großer Vertrauensbeweis, mit dem wir entsprechend verantwortungsvoll umgehen werden und es bestärkt uns darin, dass die Kabine bereit ist, für ihre Rechte notfalls auch zu kämpfen. (.)Wir werden Euch am 17.08. umgehend über die weitere Vorgehensweise informieren. Eure Verhandlungskommission der UFO" Meldung auf der Seite der Unabhängige Flugbegleiter Organisation - UFO vom 08.08.2012
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Urabstimmung im Tarifkonflikt UFO ./. Lufthansa - Es geht um nicht weniger als die Zukunft der Kabine!
„(…) Drei zentrale Fragen möchten wir nachfolgend beantworten: Warum brauchen wir jetzt eine Urabstimmung? Werden wir nach erfolgreicher Urabstimmung in jedem Falle streiken? Welche Forderungen sollen im Streikfalle durchgesetzt werden?..“ UFO Lufthansa News vom 17.07.2012
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UFO denkt über Streik gegen Lufthansa nach
Im Lufthansa-Tarifkonflikt lässt die Gewerkschaft UFO ihre Muskeln spielen. Zwar gebe es laut UFO noch keine konkreten Pläne für eine Arbeitsniederlegung, trotzdem stimmen die Mitglieder bereits über einen Streik ab. Meldung im Handelsblatt vom 17.07.2012 . Siehe dazu:
Leih-Stewardessen erlaubt
"Bei Flügen der Lufthansa sollen künftig 240 sogenannte Leih-Stewardessen eingesetzt werden. Der Betriebsrat wehrt sich gegen die Einstellungen über eine Zeitarbeitsfirma. Der Streit um Leiharbeit könnte noch schärfer werden.." Artikel von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 04.07.2012 . Aus dem Text: "Lufthansa darf in Berlin weiterhin Leih-Stewardessen einsetzen. Der Betriebsrat des Konzerns hatte dies per Eilverfahren verhindern wollen - ohne Erfolg. Das Landesarbeitsgericht Hessen wies am Dienstag in zweiter Instanz eine einstweilige Verfügung gegen die Beschäftigung von Leiharbeitern in der Kabine zurück. Der Betriebsrat könne die Personalpraxis der Lufthansa zwar rügen, nicht aber vor Gericht dagegen klagen, begründete das Gericht seinen Spruch. Ob der Konzern gegen geltende Tarifverträge verstoße, müsse in einem Prozess zwischen den Tarifparteien entschieden werden. Zudem gebe es keine Hinweise darauf, dass das bisherige Beteiligungsverfahren bei Einstellung der Leiharbeiter nicht rechtens gewesen sei..."
Tausende Arbeitsplätze bei Lufthansa gefährdet
Der Lufthansa-Vorstand hat in einem Rundbrief an die 117.000 Mitarbeiter des Konzerns ein neues Sparprogramm namens "Score" angekündigt, mit dem bis 2014 mindestens 1,5 Milliarden Euro eingespart werden sollen. Artikel von Elisabeth Zimmermann auf der World Socialist Web Site vom 1. Mai 2012
Lufthansa greift bei AUA-Bordcrews durch
"Die Piloten und Flugbegleiterinnen der Austrian Airlines (AUA) fliegen ab 1. Juli zu schlechteren Bedingungen, der Vorstand hat am Montagabend die umstrittene Auslagerung des AUA-Flugbetriebs auf die billiger operierende Regionaltochter Tyrolean eingeleitet. Damit begannen alle arbeitsrechtlichen Fristen - u.a. für Sonderkündigungsrechte - zu laufen. Die AUA gehört der Lufthansa, die bei ihrer defizitären österreichischen Tochter nicht noch mehr Zeit verstreichen lassen wollte, um ein überlebenswichtiges Sparpaket fertig zu schnüren. Davor waren gestern Abend die letzten Verhandlungen mit dem AUA-Bordbetriebsrat gescheitert. Bis zuletzt hatten die Arbeitnehmervertreter versucht, den Zwangsumstieg auf den Tyrolean-Kollektivvertrag abzuwehren. Eine Grundsatzeinigung am Dienstag vergangener Woche lief ins Leere, weil eine Mitarbeiterabstimmung mangels absehbarer Unterstützung am Sonntagnachmittag kurzfristig abgeblasen wurde." Meldung in Der Standard vom 01.05.2012
Sparprogramm Lufthansas Sparpläne sorgen für Aufruhr
"Die Lufthansa macht mit ihrem Sparprogramm Schlagzeilen. Im Zuge des milliardenschweren Programms zur Kostenkürzung würden weltweit 3000 der 6000 Stellen in den Verwaltungssparten Finanzen, Personal und Buchungen abgebaut werden, berichtete die "Bild"-Zeitung in ihrer Donnerstagausgabe. Allein in Frankfurt sollten 1500 der 3000 Jobs gestrichen werden. Die verbliebenen Mitarbeiter sollten in eine neue Gesellschaft ausgegliedert werden und dort für weniger Geld bei mehr Arbeitszeit arbeiten. Das Vorstandskonzept, das vom 23. März stamme, liege dem Gesamtbetriebsrat vor..." Meldung in der FTD vom 26.04.2012
Entlassungen bei Lufthansa: Drohkulisse vor den Tarifverhandlungen
"Der Lufthansa-Betriebsrat kritisiert die Sparpläne des Flugunternehmens. Dort sind 5000 Stellen bedroht. Kein Zufall, dass diese Ankündigung kurz vor den Tarifverhandlungen erfolgt. Der Streit um das Sparprogramm von Lufthansa droht zu eskalieren. "Wir planen, uns massiv gegen die Maßnahmen zu wehren", sagte Lufthansa-Betriebsrat Alexander Behrens am Montag der Zeitung. Die angekündigte Rosskur komme bei Mitarbeitern und Kunden nicht gut an. "Wir haben den Eindruck, dass wir unsere Marke schützen müssen", sagte Behrens. (.) Die Flugbegleitergewerkschaft UFO verhandelt derzeit mit der Lufthansa über die künftige Bezahlung der 17.000 Stewardessen und Stewards im Konzern. UFO fordert fünf Prozent mehr Gehalt, Lufthansa hat noch kein Angebot gemacht. Ein weiterer Streitpunkt im Tarifpoker ist der Einsatz von Leiharbeitern in der Kabine; Lufthansa will am neuen Berliner Flughafen rund 230 Flugbegleiter über eine Zeitarbeitsfirma anstellen. UFO und Verdi wollen das mit aller Macht verhindern. Doch das wird schwer, denn Lufthansa will sparen. Bis Ende 2014 soll das Ergebnis um 1,5 Milliarden Euro verbessert werden. 900 Millionen Euro davon soll alleine das Geschäft mit den Passagieren bringen - zwei Drittel davon über Sparmaßnahmen. Stellenabbau wurde angekündigt, betriebsbedingte Kündigungen sind nicht ausgeschlossen. Auch an Löhne und Altersversorgung will die Konzernführung ran. So sollen die Personalkosten pro Flugstunde um fünf Prozent sinken." Artikel von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 24.04.2012
Sanierungsmaßnahmen treffen Mitarbeiter: Lufthansa befiehlt den Sinkflug
"Der Chef der Lufthansa-Tochter Austrian Airlines hat Piloten und Flugbegleitern den Tarifvertrag gekündigt. Die Beschäftigten sollen nicht mehr direkt bei dem Unternehmen, sondern künftig bei der regionalen Gesellschaft Tyrolean arbeiten - und damit auf Privilegien verzichten..." Artikel von Jens Flottau in der Süddeutschen Zeitung vom 19.04.2012
Lufthansa fliegt auf Billig-Berlin: Preise und Löhne im Sinkflug
Die Lufthansa bietet ab Juni 2012 viele neue Flugziele zu Schnäppchenpreisen an. Zahlen dafür werden die Beschäftigten: Sie sollen deutlich weniger verdienen. Artikel von Kristina Pezzei in der TAZ vom 09.11.2011 . Aus dem Text: "... "Dieser Markt ist noch preisgetriebener als der deutsche Durchschnitt", sagte dazu der Leiter des Lufthansa-Projekts "Zukunft Berlin", Josef Bogdanski. Die neuen Stewards und Stewardessen kommen von einem Germanwings-Partnerunternehmen. Das niedrigere Gehaltsniveau sei nicht mit der zuständigen Gewerkschaft abgesprochen, bekannte Bogdanski. Der Konzern könne die Maßnahme einseitig durchziehen. Anders ist es bei den Piloten, die ebenfalls 20 Prozent schlechter als anderswo bezahlt werden sollen. Hier habe die Gewerkschaft zugestimmt. Bereits bei der Firma angestellte Mitarbeiter würden ihr Gehalt behalten, so Bogdanski..."
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Leiharbeit: Betriebsrat scheitert mit Unterlassungsantrag gegen Lufthansa
"Das Arbeitsgerichts Frankfurt am Main hat den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung der Personalvertretung des fliegenden Personals der Deutschen Lufthansa AG, Gruppenvertretung der Stewardessen und Stewards, gegen die Deutsche Lufthansa AG zurückgewiesen. Mit dem Antrag wollte die Antragstellerin erreichen, dass der Deutschen Lufthansa AG untersagt wird, die Bereederung der Kabine ihrer in Berlin stationierten Flugzeuge durch Kabinenpersonal vorzunehmen, welches keinen eigenen Arbeitsvertrag mit der Deutschen Lufthansa AG hat. Die Antragstellerin sieht sich durch den für Juni 2012 von der Deutschen Lufthansa AG in diesem Umfang geplanten Einsatz von Leiharbeitnehmern in ihren Mitbestimmungsrechten verletzt. Insbesondere beruft sie sich zur Begründung ihres Antrags auf eine zwischen der Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) und der Deutschen Lufthansa AG im Mai 2005 getroffene Vereinbarung, die einen zumindest zeitlich befristeten Verzicht auf eine Bereederung mit Fremdpersonal enthält..." Meldung auf arbeitsrecht.de vom 16.02.2012 (ArbG Frankfurt/M., Beschluss vom 15.02.2012
Aktenzeichen: 9 BVGa 91/12)
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Gutachten bestätigt Gewerkschaftsposition: Leiharbeit auf Lufthansa-Maschinen nicht zulässig
"Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) haben bezüglich des von der Lufthansa geplanten Einsatzes von Leiharbeitnehmern auf Flügen vom Flughafen Berlin Brandenburg (BER) zwei Gutachten in Auftrag gegeben, von denen eines bereits vorliegt. Dieses Gutachten bestätigt die Position der beiden Gewerkschaften, dass die Lufthansa weder in Berlin noch an anderen Standorten Leiharbeiter als Kabinenbesatzung einsetzen darf. Ein weiteres Gutachten wird Ende Januar vorliegen. Die UFO und ver.di fordern die Deutsche Lufthansa AG auf, nach dieser Abschweifung aus der tarifpolitischen Unternehmenskultur zu einer seriösen Unternehmenspolitik und soliden Tarifpartnerschaft zurückzukehren." Pressemitteilung von ver.di und UFO vom 05.01.2012
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Billiger fliegen mit der Lufthansa
„Gewerkschaften wehren sich gegen die Ausweitung der Leiharbeit bei der größten deutschen Fluglinie Lufthansa will 1,5 Milliarden Euro sparen - auch mit dem Einsatz von Leiharbeiterinnen und Leiharbeitern in der Kabine. Die Konzernpolitik hat ein Gutes: Die lange zerstrittenen Gewerkschaften ver.di und UFO gründeten eine Tarifgemeinschaft…“ Artikel von Jörg Meyer im Neues Deutschland vom 23.12.2011 . Aus dem Text: „(…) Im Internet gibt es bereits Stellenangebote für Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen für den neuen Berliner Flughafen BER. Arbeitgeberin ist die Leiharbeitsfirma AviationPower, eine gemeinsame Tochter der Lufthansa-Technik und der Zeitarbeitsfirma Manpower. Bezahlt werden sollen die neuen Beschäftigten nach den Tarifverträgen der Leiharbeit, die um einiges niedriger liegen als die Abschlüsse für das Kabinenpersonal. »Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden ihren Teil dazu leisten, dass die Lufthansa im Wettbewerb bestehen kann, aber wir lassen uns unsere Lufthansa nicht kaputtmachen«, sagt von Spreckelsen. Die Sparpläne seien »ein Bruch mit der Tradition der Lufthansa«. Überdies seien Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, um zu prüfen, ob dieses Konstrukt, nach dem die Lufthansa am neuen BER arbeiten will, juristisch überhaupt möglich ist. AviationPower wurde bereits Anfang des Jahres von ver.di scharf kritisiert. Lehrlinge der Lufthansa-Technik wurden nach Ausbildungsende in der hauseigenen Leiharbeitsfirma beschäftigt, um dann nach zwei oder drei Jahren im Mutterkonzern eine Anstellung zu finden - mit dem Einstiegsgehalt versteht sich. Die beiden Gewerkschaften UFO und ver.di hatten sich in zurückliegenden Tarifrunden oft gegenseitig kritisiert - bis hin zu drohenden Klagen gegen Tarifabschlüsse der jeweils anderen. Das ist nun fürs erste vorbei. Die Tarifgemeinschaft bezieht sich fürs Erste ausschließlich auf die Entgelttarifrunde 2012…“
- Lufthansa setzt auf Leiharbeiter an Bord
"Mit Leiharbeitern an Bord, die billiger sind, will die Lufthansa auf den Berlinstrecken und später vielleicht auch anderswo ihre Personalkosten drücken. Krach mit Gewerkschaften ist vorprogrammiert. Die Lufthansa wächst in Berlin, schreibt in einem Pressebericht von 30 neuen Zielen ab Sommer 2012, von einer Aufstockung von neun auf 15 Flugzeuge, von einem über 40 % erweitertem Sitzplatzangebot, von Investitionen von mehr als 60 Mio. Euro am künftigen Flughafen BER und der Schaffung mehrerer hundert Arbeitsplätze in der Hauptstadtregion. Firmenkunden dürfte auch freuen, dass sie mit LH künftig zu Spottpreisen von und nach Berlin fliegen dürfen. Zwei Tage später dann diese Nachricht: Europas größte Fluglinie will in Berlin ab 2012 keine eigenen FlugbegleiterInnen mehr einsetzen, sondern Leiharbeiter des Hamburger Personaldienstleisters Interpersonal..." Meldung auf dmm vom 11. November 2011
Tarifverhandlungen UFO 2010
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Neuer Tarifabschluss bei Lufthansa
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, Liebe UFO-Mitglieder, es ist soweit. Die Schlichung ist vorbei. Es gibt einen neuen Tarifabschluss, der von der Schlichterin Heide Simonis, Ministerpräsidentin a.D., empfohlen wurde. Dieser wurde von der UFO-Tarifkommission, dem Vorstand der UFO und letztlich auch vom Vorstand der Lufthansa akzeptiert. In diesem Schreiben möchten wir Euch die einzelnen Punkte in Kurzform vorstellen. Auf der UFO-Homepage könnt ihr in den nächsten Tagen zu jedem Punkt auch weitere Details einsehen..." Siehe dazu die Meldung auf der Seite der UFO vom 19.01.2011
- LH Tarifverhandlungsauftakt: Bestätigung der schlechten Erwartungen!
"Am 10.03.2010 fanden endlich die Auftaktverhandlungen zur Tarifrunde MTV und VTV zwischen UFO und der DLH statt. Zunächst schienen die Vertreter der Lufthansa absolut unvorbereitet in diese Auftaktrunde zu gehen und uns als UFO-TK lediglich mit der wirtschaftlichen Lage der LH "vertraut" machen zu wollen. Zu sehr ist das Management nach eigenem Bekunden mit der Auseinandersetzung mit der VC beschäftigt. Hieß es in der Tarifrunde 2009 noch, dass 2008 ein Rekordjahr war und deshalb, in Bezug auf unsere damaligen Forderungen nicht als Bezugspunkt genommen werden könne, so stellte man uns heute dar, dass 2009 ein schlechtes und 2008 ein "ganz normales Jahr" war." Pressemitteilung der Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) vom 11.03.2010
Tarifergebnis für Lufthansa-Beschäftigte erzielt
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat mit der Lufthansa ein Verhandlungsergebnis für rund 33.000 Beschäftigte erzielt, nachdem die Arbeitgeber ihr Angebot am heutigen Donnerstag nachgebessert haben. Zu dem gestrigen Angebot wurde als zusätzliche soziale Komponente eine Erhöhung des Zuschlages zum Urlaubsgeld auf jetzt 1.075 Euro vereinbart. Die ver.di-Tarifkommission hat dem Ergebnis heute Abend zugestimmt. Danach erhalten die Lufthansa-Beschäftigten am Boden, bei Lufthansa Systems, der Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo 3,5 Prozent mehr Gehalt ab 1. Januar 2012 bei einer Laufzeit von 13 Monaten. Bei der Lufthansa Service Gesellschaft (LSG) wurde aufgrund der Situation dieses Geschäftsfeldes eine Beschäftigungssicherung und eine Einmalzahlung in Höhe von 250 Euro erreicht, für Teilzeitkräfte mindestens 100 Euro. Die Ausbildungsvergütungen werden monatlich um 60 Euro erhöht. Im ersten Ausbildungsjahr entspricht diese Zahlung einer Erhöhung um fast neun Prozent." Pressemitteilung von ver.di vom 26.01.2012 . Anmerkung: Die Verhandlungen für das Kabinenpersonal werden von der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) zu einem späteren Zeitpunkt fortgeführt. Siehe dazu:
Update - Tarifgemeinschaft UFO und ver.di
"Bereits am 25. Januar 2012, nach nur drei Verhandlungstagen, sind die Gespräche zwischen der Deutschen Lufthansa und der Tarifgemeinschaft von ver.di und UFO beendet. Die ver.di hat am 26.01.2012 nach einigen Nachbesserungen dem Tarifabschluss für die Bodenbeschäftigten bei der DLH zugestimmt. Die UFO hat die geplante Sonderregelung in dieser Tarifvereinbarung für die DLH Kabine kategorisch abgelehnt. Von Anfang stand fest, dass die Tarifführerschaft für die Kabine bei der UFO liegt, dies wurde bereits bei der Vereinbarung zur Tarifgemeinschaft festgeschrieben. Daran hat sich die ver.di auch gehalten. Eine Dominierung der Kabine durch die ver.di, wie vielerorts angenommen, ist schlichtweg falsch. Das Ansinnen ist nach wie vor die Kräfte und das Know-how zu bündeln. Der leichtfertige Umgang mit dem Thema Tarifeinheit seitens der Lufthansa hat uns doch sehr nachdenklich gestimmt. Ein Abschluss für die Kabine stand bereits von Anfang an unter einem schlechten Stern, da der Verhandlungsführer des Arbeitgebers Stefan Lauer bereits beim Auftakt verkündete, dass es gewisse Vorbehaltsthemen auch im Bereich Kabine gäbe. Eine Tabellenerhöhung ohne die Verhandlungsverpflichtung zu den Strukturfragen würde es nicht geben." Mitteilung von UFO vom 27.01.2012
Tarifverhandlungen ver.di 2010
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Tarifstreit beigelegt: Durchbruch bei der Lufthansa
"Im Tarifstreit bei der Lufthansa ist in der Nacht zum Mittwoch ein Durchbruch erzielt worden. Man habe in der fünften Verhandlungsrunde die Eckpunkte einer Tarifeinigung vereinbart, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit. Eine Sprecherin der Lufthansa bestätigte die Tarifeinigung, die allerdings noch unter Vorbehalt einer Erklärungsfrist stehe. Nach Angaben von Verdi gilt die Vereinbarung für rund 50.000 Mitarbeiter am Boden und in der Kabine. Es gebe ein Gesamtpaket aus Ergebnisbeteiligung, Altersteilzeit und Begrenzung der Leiharbeit. Angaben zu einer regulären Tarifanhebung oder Nullrunde sowie zur Laufzeit wurden nicht gemacht..." Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 07.07.2010
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Tarifverhandlungen trotz Annäherung vertagt
"Die Tarifverhandlungen zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Lufthansa für die rund 50.000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden und in der Kabine sowie bei Lufthansa-Systems, der Lufthansa Service Group (LSG), der Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo sind ohne Ergebnis vertagt worden..." Pressemitteilung von ver.di vom 16.04.2010
- Verhandlungsauftakt bei der Lufthansa
"Die erste Verhandlungsrunde zwischen der Lufthansa und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für die rund 50 000 Lufthansa-Beschäftigten am Boden und in der Kabine sowie bei Lufthansa Systems, der Lufthansa Service Gesellschaft (LSG), der Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo ist ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Für ver.di stehen in der diesjährigen Tarifbewegung bei der Fluglinie die Themen Arbeitsplatzsicherheit und Arbeitsbedingungen im Mittelpunkt. Darüber hinaus soll ein Tarifvertrag zur Ergebnisbeteiligung abgeschlossen werden. ver.di fordert außerdem eine Tarifvereinbarung, durch die die Leiharbeit im Konzern begrenzt wird und die festlegt, unter welchen Bedingungen der Einsatz von Leiharbeitsbeschäftigten bei der Lufthansa möglich ist. (.) Lufthansa fordert hingegen eine Absenkung der Personallohnstückkosten um zehn Prozent. Außerdem will Lufthansa geschäftsfeldspezifische Fragestellungen in einzelnen Arbeitsgruppen behandeln. ver.di lehnt dies ab, da am Ende ein Ergebnis für den Konzern insgesamt stehen soll. Als nächstes werden die Positionen auf dem Schriftweg ausgetauscht. Am 15. April sollen die Verhandlungen fortgesetzt werden." Pressemitteilung von ver.di vom 02.03.2010
Meuterei in der Boeing
Im Konflikt der Pilotengewerkschaft Cockpit mit der Lufthansa geht es nicht nur um Lohnpolitik, sondern grundlegend um das Recht auf Streik. Artikel von Holger Marcks in der Jungle-World vom 08.04.2010 . Aus dem Text: "Arbeitskämpfe sind in Deutschland schon länger nicht mehr nur Sache des DGB. Obwohl dieser den Verlust seiner Platzhirschposition mit einer Schwächung der Arbeitnehmer gleichsetzt, scheinen die Arbeitgeber in helle Aufregungen versetzt. Als das Bundesarbeitsgericht im Januar verkündete, den »Grundsatz der Tarifeinheit« aufgeben zu wollen, zeigten sich zahlreiche Unternehmervertreter beunruhigt wegen der zu erwartenden Stärkung der Spartengewerkschaften. Die Arbeitsbeziehungen würden durch mehr Tarifpluralität außer Kontrolle geraten und Dauerstreiks die Betriebe lähmen. Was derzeit bei der Lufthansa passiert, ist der Wirklichkeit gewordene Alptraum der Arbeitgeber. Mit Verdi (Bodenpersonal) und Ufo (Flugbegleiter) drohen derzeit zwei Gewerkschaften mit Streiks. Mit der Pilotenvereinigung Cockpit befindet sich der Konzern bereits im handfesten Konflikt. Um die unbequemen Luftschiffer in die Schranken zu weisen, zieht die Lufthansa nunmehr alle Register."
Neue Solidarität bei der Lufthansa: Piloten und Flugbegleiter tun sich gegen das Management zusammen
"Im Tarifkonflikt bei der Lufthansa wollen Piloten und Flugbegleiter jetzt gemeinsam Druck auf das Management ausüben. «Der Konzern kann nicht gegen 20 000 Mitarbeiter Politik machen», sagte gestern bei einer gemeinsamen Pressekonferenz Thomas von Sturm, der Sprecher der Tarifkommission der Vereinigung Cockpit (VC). Circa 4500 Piloten der Konzernmutter Lufthansa, der Frachttochter Lufthansa Cargo und der Billigtochter Germanwings vertritt die VC. Rund 16 000 Flugbegleiter sind in der Gewerkschaft Unabhängige Flugbegleiter (UFO) organisiert..." Artikel von Panagiotis Koutoumanos in der Frankfurter Neue Presse vom 24.03.2010
Lufthansa: Rote Karte für das Callcenter in Kassel
"Das ist neu: Die Lufthansa will mit Dumpinglöhnen ihre Kosten senken. Und wer nicht mitmacht, fliegt raus oder soll woanders arbeiten. Schaut man sich diesen Fall etwas genauer, dann wird schnell klar, dass die Lufthansa mit bisher nicht für möglich gehaltenen Methoden sich einer bestimmten Mitarbeitergruppe entledigen will. Da behauptet die Lufthansa, dass ihre Mitarbeiter im Callcenter Kassel nicht bereit gewesen wären, ein "wirtschaftlich tragfähiges Zukunftskonzept" zu akzeptieren. Dieses "Zukunftskonzept jedoch sieht alleine vor, dass die Belegschaft auf weitere 40 Prozent ihres Einkommens verzichten soll. Dabei haben die Mitarbeiter bereits vor fünf Jahren schon einmal auf einen Teil ihres Einkommens verzichtet, um den Standort zu sichern. Würde sie auf die Forderung der Lufthansa eingehen, entspräche der Verdienst weniger der Höhe des zu erwartenden Arbeitslosengeldes - für die Arbeitnehmer ist das unzumutbar." Meldung auf www.airline-bewertungen.eu vom 20.11.2009 . Siehe dazu auch:
- Interview mit Christoph Franz: "Das ist kein Solotanz von mir"
Seit Juni agiert Christoph Franz als Passagevorstand und Vize-Vorstandschef der Lufthansa. In einem Brandbrief an die Belegschaft kündigte er einen rigiden Sparkurs ein. Im Interview mit der FTD vom 17.11.2009 spricht Franz von schmerzhaften Einbußen, die auf das Unternehmen zukommen . Aus dem Text: ".Franz: Wir alle müssen lernen, dass es etwas gibt, was ich die horizontale Symmetrie der Schmerzen nenne: Wir können keine Schutzgehege schaffen, wenn wir an anderer Stelle zu schmerzhaften Entscheidungen gezwungen sind. FTD: Aber solche Privilegien sind doch schnell gestrichen. Franz: Damit ist es nicht getan. Unser Call Center in Kassel etwa arbeitet doppelt so teuer wie das in Berlin. Die Gewerkschaft hat uns nachvollziehbar dargelegt, dass sie nicht in der Lage ist, die Bedingungen so weit zu verändern, dass sie das Berliner Niveau erreichen. Das verstehe ich auch. Nur: Am Ende kann sich jeder ausrechnen, welche Konsequenz wir als Management daraus ziehen müssen. Das Gleiche gilt bei unseren Regionaltöchtern: Wir haben beschlossen, unsere 50-Sitzer schneller auszumustern und sie durch größere Maschinen zu ersetzen, die billiger zu operieren sind. Für unsere Tochter Eurowings heißt das konkret, dass die Hälfte der Arbeitsplätze gefährdet ist..."
Callcenter-Arbeitskampf bei Lufthansa Global Tele Sales (GTS) durch Tarifabschluss beendet
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat sich mit der Deutschen Lufthansa auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 380 Beschäftigten der Lufthansa Global Tele Sales (GTS) geeinigt. Demnach erhalten die Callcenter-Mitarbeiter 3,3 Prozent mehr Geld, Zulagen für neue Tätigkeiten und verbesserte Aufstiegsmöglichkeiten an Hand messbarer Kriterien. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31.12.2010. Nach zwei Warnstreiks und zehn Tagen Streik gilt bis dahin wieder die Friedenpflicht." Pressemitteilung von ver.di vom 09.10.2009
- Kürzungspläne bei Lufthansa: Angst vor dem Absturz
"Die Gewerkschaft Verdi wirft der Lufthansa vor, die Löhne in ihrem Callcenter in Kassel um rund 40 Prozent senken zu wollen. Gekürzt werden sollten die monatlichen Bezüge, das Urlaubs- und Weihnachtsgeld, die Altersvorsorge und Zuschläge, sagte Verdi-Verhandlungsführer Gerold Schaub der Frankfurter Rundschau. Ein Callcenter-Agent erhalte zurzeit 2000 bis 2500 Euro im Monat, künftig solle er nur noch 1700 Euro bekommen..." Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 06.10.2009
Tarifverhandlungen UFO 2009
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Urabstimmung über den Verhandlungskompromiss
"Liebe Kolleginnen und Kollegen, zunächst möchten wir uns einmal für die Zeitverzögerung unserer eigenen Veröffentlichungen entschuldigen. Für uns war die Situation der letzten Tage wie ein Startabbruch am Ende der Startbahn. Nur gibt es für diesen Fall keine Emergency-Procedures. Wir haben in den vergangenen Stunden den Abschluss bewertet, darüber beraten und dann gemeinsam die Veröffentlichungen erarbeitet..." Die Details der Einigung auf der Homepage von UFO vom 11.03.2009
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Lufthansa einigt sich mit UFO und ver.di auf Tarifvertrag
"Die Deutsche Lufthansa und die Gewerkschaften UFO und ver.di haben sich im aktuellen Tarifkonflikt auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Drohende Arbeitskampfmaßnahmen sind damit abgewendet worden. Die Gehälter für die rund 16.000 Flugbegleiter würden rückwirkend ab dem 1. Januar 2009 um 4,2% erhöht, teilte die Deutsche Lufthansa AG am Dienstagabend mit." Agenturmeldung vom 10.03.2009 bei der FAZ . Siehe dazu:
- UFO pokert: Flugbegleiter drohen Lufthansa mit Streik
"Die Flugbegleiter proben den Ausstand. In einer Urabstimmung sprachen sich 96 Prozent von ihnen für einen Streik bei der Lufthansa aus, wie die Flugbegleitergewerkschaft UFO mitteilte. Beobachter gehen allerdings davon aus, dass beide Seiten sich bemühen, doch noch eine Einigung zu erzielen. Hinter den Kulissen wird verhandelt. In den jüngsten Gesprächen habe es eine Annäherung gegeben, sagte ein Insider gestern..." Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 10.03.2009
- UFO bricht erneut die Verhandlung mit der Lufthansa ab
"Heute am 17.Februar 2009 hat die UFO Tarifkommission nach der 5. Runde die Verhandlungen erneut abbrechen müssen. In den vergangenen drei Wochen haben, neben Gesprächen mit Vertretern der Geschäftsleitung, intensive interne Beratungen stattgefunden, in denen natürlich die (welt-)wirtschaftliche Lage eine herausgehobene Rolle gespielt haben..." Presseerklärung von UFO - Unabhängige Flugbegleiter Organisation vom 17.02.2009
- Erneuter Aufruf der Unabhängigen Flugbegleiterorganisation UFO e. V. zum Warnstreik der Flugbegleiter und Purser der Deutsche Lufthansa AG
„Bestreikt werden die Stationen bzw. die Flughäfen Frankfurt am Main (FRA) und in Berlin am Mittwoch, den 28. Januar 2009, von 06:00 Uhr bis 12:00 Uhr LT für unsere Tarifforderungen zum Vergütungstarifvertrag und zum Manteltarifvertrag, nämlich: Erhöhung des Gesamtvolumens der Bezüge der Kabinenmitarbeiter um 15%. Eine angemessene Erhöhung der Ergebnisbeteiligung. Arbeitsentlastungsmaßnahmen im Manteltarifvertrag…“ Der Streikaufruf von UFO mit den Erläuterungen der Forderungen vom 27.01.2009
- Kabine sagt ver.di tschüs
„Bei der Deutschen Lufthansa bahnt sich eine heftige Tarifauseinandersetzung an, die Parallelen zum Kampf der Lokomotivführer und ihrer Gewerkschaft GDL im vergangenen Jahr aufweist. Es geht um die rund 16000 Flugbegleiter des Luftfahrtkonzerns, die mittlerweile zu über 70 Prozent bei der Unabhängigen Flugbegleiterorganisation (UFO) organisiert sind. Ein von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di im Juli 2008 abgeschlossener Tarifvertrag, der eine zweistufige Lohnerhöhung um insgesamt 5,1 Prozent bei einer Laufzeit von 20 Monaten vorsieht und unter den Beschäftigten für heftigen Unmut sorgte, konnte für die Berufsgruppe der Flugbegleiter nicht in Kraft gesetzt werden, weil UFO ihn als zu bescheiden ablehnte. Im Dezember nahm die Flugbegleiterorganisation eigene Tarifverhandlungen mit der Lufthansa auf. UFO fordert eine Erhöhung der Bezüge mit einem Gesamtvolumen von 15 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zusätzlich verlangt die Gewerkschaft eine erhöhte Gewinnbeteiligung und für untere Lohngruppen einen tariflich fixierten jährlichen Einmalbetrag. Die Lufthansa hat bislang 6,1 Prozent für zwölf Monate sowie eine Ergebnisbeteiligung für 2009 bis drei Prozent angeboten. Am 16.Januar wurden die Gespräche ergebnislos abgebrochen…“ Artikel von Rainer Balcerowiak in der jungen Welt vom 28.01.2009
- KabineKlar: Wir unterstützen den Streik von UFO
Auch eine weitere spezielle Interessenvertretung, nämlich die der Flugbegleiter in Deutschland, KabineKlar, unterstützt den Streik von UFO und hat auf ihrer Homepage weitere Informationen zusammengestellt
- Tarifrunde gescheitert: Lufthansa drohen Warnstreiks
Die Lufthansa muss sich auf Warnstreiks ihrer Flugbegleiter einstellen. Nach dem Abbruch der Gespräche in der dritten Tarifrunde kündigte die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) am Freitagabend Warnstreiks an. Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 17.01.2009
Tarifverhandlungen von ver.di 2008
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Ver.di vergrault Mitglieder
"Die ver.di-Spitze ist bei der Urabstimmung über den Tarifabschluß bei der Lufthansa mit einem blauen Auge davongekommen. Rund 51 Prozent der abstimmungsberechtigten Gewerkschaftsmitglieder stimmten für den »Kompromiß«, den ver.di und Lufthansa Anfang August nach fünftägigen Streiks ausgehandelt hatten. Das teilte die Gewerkschaft am Mittwoch in Berlin mit. Erreicht worden war eine zweistufige Lohnerhöhung von insgesamt 7,4 Prozent für das Bodenpersonal bei einer Laufzeit von 21 Monaten, was einer jährlichen Erhöhung um 4,2 Prozent entspricht. Dazu kommt eine ertrags- und beschäftigungsfeldabhängige Einmalzahlung zwischen ein und 2,3 Prozent eines Jahresgehalts. Ver.di war ursprünglich mit einer Forderung von 9,8 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten in die Verhandlungen gegangen. Für das Kabinenpersonal wurde ein Abschluß im gleichen Umfang erzielt. Dieser steht jedoch unter dem Vorbehalt einer Tarifeinigung zwischen der Lufthansa und der Flugbegleitergewerkschaft UFO Anfang kommenden Jahres. UFO vertritt einen weitaus größeren Teil des Kabinenpersonals als ver.di und hatte angekündigt, den Abschluß der DGB-Gewerkschaft nicht zu akzeptieren und von der Lufthansa 15 Prozent mehr Lohn zu fordern." Artikel von Rainer Balcerowiak in der jungen Welt vom 14.08.2008
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"Das zeigt, dass die Mehrheit der Beschäftigten das Ergebnis akzeptiert"
,so ver.di-Bundesvorstandsmitglied Erhard Ott in der Pressemitteilung "In einer Urabstimmung unter den Beschäftigten der Deutschen Lufthansa haben 51 Prozent für die Annahme des Verhandlungsergebnisses gestimmt" von ver.di vom 13.08.2008
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Urabstimmung über Lufthansa Tarif-Abschluss - schallende Ohrfeige für ver.di Führung
"Formal wurde mit 51% zwar eine mehrheitliche Zustimmung bei der Urabstimmung über den Lufthansa-Abschluss erreicht. Aber es ist klar, dass dieses Ergebnis eine schallende Ohrfeige für die ver.di Führung ist. Ver.di-Sprecher Reuter hatte noch vor wenigen Tagen eine deutliche Mehrheit für die Zustimmung erwartet. Bezieht man die besonders gefrusteten ver.di-Mitglieder ein, die erst gar nicht mehr an der Abstimmung teilgenommen haben, so kassierte die ver.di-Führung eine mehrheitliche Ablehnung ihres Schmusekurses gegenüber dem Lufthansa-Management." Presseerklärung des Netzwerks für eine kämpferische und demokratische ver.di vom 13.08.2008
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Offener Brief an Frank Bsirske
". Warum entscheidet sich die Führung meiner Gewerkschaft eigentlich immer dann dazu, einen Streik abzubrechen, wenn er beginnt Wirkung zu zeigen? Dann wird einem faulen Kompromiss mit langen Laufzeiten zugestimmt und am Ende kommt allenfalls die Hälfte des eigentlich geforderten heraus.
Das Beispiel Lufthansa dokumentiert, wohin diese Politik führt.
Cockpit und UFO spalten sich ab, bzw. haben dies schon getan.
Beispielsweise Mechaniker denken ebenfalls über die Gründung einer eigenen Interessensvertretung nach, weil sie sich dadurch bessere Ergebnisse erhoffen.
Denkst Du nicht auch, es wäre an der Zeit, den Kurs zu wechseln und statt auf halben Wege stehen zu bleiben, Erfolge zu organisieren - anstatt die Entwicklung der Reallohnverluste fortzuschreiben?
Die bittere Ohrfeige für ver.di bei der Lufthansa-Urabstimmung mit einer 51%-Zustimmung zeigt doch, wie satt die KollegInnen die Politik der faulen Kompromisse haben. Das Schönreden und Schönrechnen untergräbt jedes Vertrauen darin, dass die ver.di-Führung tatsächlich beabsichtigt zu kämpfen, anstatt ohne Not die Flinte ins Korn zu werfen.
Ich meine, dass mit dieser Politik unserer Gewerkschaft Schaden zugefügt wird.." Der offene Brief von Eckhard Geitz vom 13.08.2008
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Lufthansa: Netzwerk will Kampf für höhere Löhne gemeinsam fortführen: für eine "Nein"-Kampagne bei der anstehenden Urabstimmung
ver.di-Chef Bsirske räumte ein, mit seiner Erste-Klasse Südsee-Reise einen Fehler gemacht zu haben. Jetzt muss die ver.di-Spitze den zweiten Fehler korrigieren: Die Akzeptanz des Angebots der Lufthansa. Presseerklärung des Netzwerks für eine kämpferische und demokratische ver.di vom 05.08.2008
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Einkommen. Gewinnbeteiligung.Wachstum: Arbeitskampf schafft vernünftiges Ergebnis
"Euer Arbeitskampf und Eure Solidarität haben uns stark gemacht: In der Tarifauseinandersetzung mit der Lufthansa haben wir in harten Verhandlungen ein vernünftiges Verhandlungsergebnis erzielt." Extra 07/08 von ver.di
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Zum ver.di Tarifabschluss
". 9,8 Prozent Vergütungserhöhung fordern und dann mit nur mageren 4,2 Prozent nicht einmal die Hälfte davon erzielen, dafür fünf Tage streiken - das heißt pro Streiktag 0,1 Prozent mehr gegenüber dem letzten Angebot des Arbeitgebers (3,7%). Sieht so ein Erfolg aus?. und jetzt kommt der Schlag ins Gesicht für die Kabine: 1. Die Rückführung der "Konzertierten Aktion" soll sich die Kabine nun voll anrechnen lassen. Aber warum für etwas bezahlen, was uns ohnehin zusteht und zurzeit gerichtlich geklärt wird. Die UFO hat die Lufthansa wegen Nichteinhaltung der Befristung zum 31.12.2007 vor dem Arbeitsgericht Frankfurt verklagt. Eine solche Anrechnung würde uns gleich doppelt benachteiligen, weil sie sich auch direkt auf die Höhe unserer Alters- und Übergangsversorgung negativ auswirkt. 2. Außerdem ist völlig schleierhaft, wo in dem jetzigen Abschluss der 1,3-prozentige Lohnabzug für die Kabine versteckt ist, zu dem sich die ver.di bereits im Juli letzten Jahres in einem weiteren Geheimprotokoll verpflichtet hat. 3. Warum sollen wir in der Kabine auch noch die schlechteste Ergebnisbeteiligung von nur 1,5 Prozent der Jahresgrundvergütung erhalten, andere Geschäftsfelder jedoch bis zu 2,4 Prozent? Das trotz des besten Ergebnisses der Passage aller Zeiten!..." UFO-Erklärung vom 02.08.2008
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ver.di und Lufthansa erzielen Verhandlungsergebnis
"Nach fünf Tagen Streik an allen Standorten und mit vielen Flugausfällen haben ver.di und Lufthansa sich auf einen Tarifkompromiss geeinigt: Die Einkommen der Beschäftigten steigen rückwirkend zum 1. Juli 2008 um 5,1 Prozent. Am 1. Juli 2009 erhöhen sie sich noch einmal um 2,3 Prozent. Zudem werden 1,5 Prozent des individuellen Jahreseinkommens als Einmalzahlung mit der August-Vergütung 2008 ausgeschüttet. Aufgehoben ist die Deckelung bei der Ergebnisbeteiligung. Die Laufzeit des Tarifvertrages endet nach 21 Monaten am 28. Februar 2010. In einer Urabstimmung entscheiden die ver.di-Mitglieder nächste Woche über das Verhandlungsergebnis. Es ist vereinbart, dass die Streiks am Samstag mit der Frühschicht ausgesetzt werden. Die örtlichen Arbeitskampfleitungen können davon abweichende Regelungen treffen, um in Einzelfällen Streiks früher zu beenden." Meldung auf der Startseite von ver.di vom 01.08.2008
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Lufthansa Abschluss: Jetzt mit Nein stimmen!
"Das "Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di" teilt voll und ganz die Empörung von Lufthansa-KollegInnen, wie der Mechaniker in München, über den Tarifabschluss. Das Netzwerk fordert dazu auf, gegen den Abschluss zu stimmen. Wieder einmal wurde ohne Not darauf verzichtet, das Maximum durch einen konsequenten Arbeitskampf herauszuholen. Die jetzt vereinbarten Prozente bedeuten keinen Ausgleich für die enormen Preissteigerungen der letzten Monate und schon gar nicht für die Reallohnverluste der letzten Jahre. Die Praxis der ver.di-Führung, einem Abschluss von mehr als zwölf Monaten Laufzeit zuzustimmen, in einer Zeit, wo quasi jeden Monat die Lebenshaltungskosten in die Höhe schießen, muss sofort beendet werden." Pressemeldung des "Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di" vom 02.08.2008
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"Streik der Funktionäre"
Für die Vereinigung Boden war der Lufthansa-Protest vor allem ein Streik der Verdi-Funktionäre. Ihnen sei es nur um die Bilder gegangen, sagt Verbandschef Fell. Rüdiger Fell ist Vorsitzender der Vereinigung Boden. Die seit Mai 2001 ins Vereinsregister eingetragene Organisation zählt derzeit rund 1000 Mitglieder und gründete sich aus Enttäuschung über die traditionellen Gewerkschaften. Bei der Lufthansa ist neben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, der Unabhängigen Flugbegleiter-Organsiation (Ufo) auch die Vereinigung Cockpit vertreten - und die Vereinigung Boden. Fell arbeitet seit mehr als 25 Jahren bei der Lufthansa, er ist außerdem Betriebsratsvorsitzender der Lufthansa Basis in Frankfurt. Interview von Melanie Ahlemeier in der Süddeutschen Zeitung vom 01.08.2008
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"Dieser Streik hat nichts bewirkt"
Gewerkschafter Joachim Müller über die Einigung zwischen Verdi und der Lufthansa sowie die Rolle seiner Organisation UFO im Tarifkonflikt. Joachim Müller ist bei der Flugbegleitergewerkschaft UFO (Unabhängige Flugbegleiter Organisation) verantwortlich für die Bereiche Tarifpolitik und Recht. Im Interview mit sueddeutsche.de erklärt Müller, warum seine Organisation von der Einigung wenig hält - und wieso der nächste Streik offenbar schon bevorsteht. Interview von Tobias Dorfer in der Süddeutschen Zeitung vom 01.08.2008
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Mechaniker drohen Ver.di mit Abspaltung
"Der Lufthansa-Streik ist beendet - doch bei Ver.di brodelt es. Teile der Belegschaft reagieren mit Wut, Enttäuschung und Austrittplänen auf den Kompromiss. Vor allem die Flugzeugmechaniker denken über Alleingänge bei künftigen Arbeitskämpfen nach." Artikel von Tobias Lill in Spiegel-Online vom 01.08.2008
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»Wir verhandeln für alle Beschäftigten«
Lufthansa-Streik: Ver.di will Tarifvertrag für das gesamte Boden- und Kabinenpersonal erkämpfen. Ein Interview von Daniel Behruzi mit Gerold Schaub, Fachbereichsleiter Verkehr im ver.di-Landesbezirk Hessen, in der jungen Welt vom 30.07.2008
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»Die Lohnforderung von ver.di ist nicht ausreichend«
Gewerkschaft der Flugbegleiter fordert 15 Prozent. Tarifvertrag läuft bis Ende 2008. Ein Interview von Ralf Wurzbacher mit Joachim Müller , Leiter Tarifpolitik, Recht und Verwaltung bei der Unabhängigen Flugbegleiter-Organisation (UFO), die nach eigenen Angaben mehr als die Hälfte der 14000 Stewardessen bei der Lufthansa vertritt, in der jungen Welt vom 29.07.2008
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Ver.di-Methoden spalten Lufthansa-Belegschaft
Der Streik bei Lufthansa frustriert Tausende Passagiere - und entzweit die Belegschaft. Viele Mitarbeiter lehnen die Forderungen von Ver.di ab, in Hamburg begehren Angestellte offen gegen die Methoden der Gewerkschaft auf. Trotzdem weitet Ver.di den Streik weiter aus." Artikel von Anne Seith auf Spiegel-Online vom 29.07.2008
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Fragen und Antworten zum Lufthansa-Streik
Die Sonderseite von ver.di
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Ihr habt entschieden: Streik!
"Über 90,7 % Ja-Stimmen in der Urabstimmung: Ab Montag, 28. Juli 2008, 0 Uhr, wird Lufthansa bestreikt - in allen Geschäftsfeldern. Ob Technik,Cargo, Boden, Kabine, Systems oder LSG: alle ziehen an einem Strang. Alle Lufthanseatinnen und Lufthanseaten verbindet eine Botschaft: Jetzt sind wir dran! Gemeinsam werden wir mehr erreichen." Flugblatt extra 06/08 von ver.di
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90,7 Prozent Zustimmung bei Lufthansa-Urabstimmung
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hatte ihre Mitglieder in den Bereichen Kabine, Technik, Catering, Cargo, Passage und Systems zu dieser Urabstimmung aufgerufen. Sie konnten vom 15. bis zum 24. Juli darüber abstimmen, ob sie für ihre Forderungen in einen unbefristeten Streik treten wollen. "Das ist ein eindeutiges Signal", erklärte ver.di-Bundes-vorstandsmitglied Erhard Ott. "Die Beschäftigten haben eindrucksvoll gezeigt, dass sie bereit sind, für ihre Forderungen zu kämpfen." Ott wies darauf hin, dass das Angebot der Lufthansa, trotz einer glänzenden Ertragslage des Unternehmens, wegen der angestrebten Laufzeit von nahezu zwei Jahren kaum zu einem Ausgleich der Inflationsrate ausreichen würde. Dieses würden die Beschäftigten, die mit ihrer Arbeit zum wirtschaftlichen Höhenflug beigetragen und jahrelang Lohneinbußen hingenommen hätten, nicht akzeptieren. "Sie sind jetzt bereit, den Arbeitskampf aufzunehmen", betonte Ott." Pressemitteilung von ver.di vom 25.07.2008
- Schluss mit lustig - Urabstimmung!
"Die Tarifverhandlungen sind gescheitert: auch in der letzten Verhandlungsrunde hat der Lufthansa-Vorstand die Wende zur Vernunft nicht geschafft. Die Konzerntarifkommission bleibt auf klarem Kurs. Konsequent wird nun der Wille der ver.di-Mitglieder im Konzern umgesetzt: beim Bundesvorstand wird umgehend die Urabstimmung beantragt. Jetzt sind wir dran!..." Flugblatt von ver.di extra 05/08
- Tarifstreit: Dutzende Lufthansa-Flüge ausgefallen
Der Warnstreik der Gewerkschaft Verdi dürfte sich den gesamten Tag auf den Flugverkehr auswirken - 40 Flüge wurden bereits gestrichen. Artikel in der FTD vom 01.07.2008
- Verdi fordert 9,8 Prozent mehr Geld
"Fast zehn Prozent mehr Geld fordert die Gewerkschaft Verdi für die rund 60.000 Beschäftigten bei der Lufthansa. Nach einer Sitzung der Konzerntarifkommission in Frankfurt am Main teilte Vorstandsmitglied Erhard Ott am Donnerstagabend auf AP-Anfrage mit, man fordere 9,8 Prozent. Außerdem solle die Vereinbarung für die Beteiligung der Beschäftigten am Konzerngewinn weiterentwickelt werden. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen." AP-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 25.04.2008
LSG SKY CHEFS in der Türkei: 6 gewerkschaftlich aktive KollegInnen ohne Abfindung gefeuert, Zwangsurlaub für alle aktiven Gewerkschaftsmitglieder und Androhung der sofortigen Entlassung aller Gewerkschaftsmitglieder
Mustafa Ergenç, Generalmanager von des Catering-Unternehmens LSG SKY Chefs in der Türkei hat seinen Job noch nicht allzu lange. Erst in diesem Jahr wurde er auf diesen Posten berufen. Und Lufthansa, als Holdinggesellschaft von LSG Sky Chefs, wird wohl genau gewusst haben, warum Herr Ergenc der richtige Mann am richtigen Ort ist. Seit seinem Abschluß an der London School of Economics - Business Administration Department im Jahr 1980, hatte er genug Zeit, seinen Umgang mit GewerkschafterInnen zu verfeinern. Offensichtlich erreicht sein Können nun den Höhepunkt: 6 gewerkschaftlich aktive KollegInnen ohne Abfindung gefeuert, Zwangsurlaub für alle aktiven Gewerkschaftsmitglieder und Androhung der sofortigen Entlassung aller Gewerkschaftsmitglieder, wenn sie auf ihrer Mitgliedschaft in der Gewerkschaft beharren, sind nur ein Ausschnitt seines Treibens. Wer jetzt fragt warum, wird die Antwort in einem Interview finden, welches Herr Ergenc dem Internetportal "Focus on Travel-News" gegeben hat, und in dem es heißt: ".We understand problems of airline companies. Increasing prices of gas and taxes, force carriers to lower their costs from other operation unites; therefore we are working closely with our clients to offer them lowest prices without decreasing food and service quality." Tja, der Mann weiß wovon er redet und was seine Chefs in Deutschland, die Lufthansa, erwarten. Kleinste Preise bei gleichbleibender Servicequalität geht, geht aber nur ohne so langweilige Geschichten wie Tarifverhandlungen mit Gewerkschaften. Aber genau diese strebt die Gewerkschaft TEKGIDA-IS, der türkische Gegenpart zur NGG in Deutschland, an. Entgegen allen internationalen Abkommen und aller durch die türkische Landesverfassung verankerten Rechte, wird dies in einer Art und Weise verweigert und mit Sanktionen bedroht, wie sie seinesgleichen erst noch sucht. Dementsprechend sind die KollegInnen verzweifelt und brauchen dringend Hilfe und Solidarität. Siehe dazu:
- Arbeitskonflikt bei LSG SKY CHEFS in der Türkei
"Die Gewerkschaft TEKGIDA-IS kämpft zurzeit für ein Koalitionsrecht und das Recht auf Tarifverhandlungen von 500 Beschäftigten bei der LSG SKY CHEFS in der Türkei, dessen Hauptsitz in der Bundesrepublik Deutschland ist. Am 12 März 2008 erreichten wir die vom Gesetz her erforderliche Mehrheitsfähigkeit und stellten beim Ministerium für Arbeit und Soziales den Antrag auf Mehrheitsfähigkeit. In Kürze erwarten wir die entsprechende Bestätigung. Die Beschäftigten nahmen mit der Mitgliedschaft bei unserer Gewerkschaft nur das wahr, was auch durch internationale Konventionen und nationale Gesetze verankert ist. Alle diese Rechte werden aber vom Landesmanager von LSG SKY CHEFS, Herrn Mustafa Ergenç, nicht anerkannt. Die wichtigsten gegen Arbeiter- und Gewerkschaftsrechte gerichteten Taten des Landesmanagements können wir folgendermaßen zusammenfassen:." Der Bericht der KollegInnen der türkischen Gewerkschaft Tekgida-Is Trade Union (Tobacco, Drink, Food and Allied Workers' Trade Union of Turkey) mit Protest- und Solidaritätsadressen
- Brief der KollegInnen an die Geschäftsführung von LSG SKY CHEFS und Lufthansa in Deutschland
Die KollegInnen haben auch schon protestiert und Briefe an die Geschäftsführung von Lufthansa und LSG SKY Xhefs geschrieben. Wir dokumentieren den Brief der KollegInnen in Deutsch und Englisch
Schlappe für Ver.di bei Lufthansa
"Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat bei den Wahlen der Arbeitnehmervertreter für den Lufthansa-Aufsichtsrat eine herbe Schlappe erlitten. Statt sechs Mitgliedern entsendet Ver.di nach SPIEGEL-Informationen künftig nur noch drei Kontrolleure in das Gremium. Ver.di-Chef Bsirke droht nun ein empfindlicher Machtverlust. (.) Auf die frei werdenden Plätze rücken Angehörige kleinerer Konkurrenten um die Gunst der Lufthansa-Angestellten nach, darunter Vertreter der Kabinengewerkschaft UFO, der Vereinigung Boden oder der erst kürzlich neu gegründeten Organisation "Mitarbeiter für Mitarbeiter"." Artikel von Dinah Deckstein im Spiegel vom 01.03.2008
Flugbegleiter-Gewerkschaft kündigt rechtliche Schritte gegen ver.di-Tarif an
"Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) und ver.di streiten um die Tarifmacht beim Kabinenpersonal der Lufthansa. Betroffen sind die Interessen von 15.000 Stewardessen und Stewards. Obwohl UFO bereits einen Tarifvertrag ausgehandelt hat (mit Lohnsteigerungen von 2,5 Prozent in 2007 und einem Inflationsausgleich für 2008), setzte sich auch ver.di noch mit der Lufthansa-Führung zusammen und feiert in dieser Woche einen Abschluss mit Lohnerhöhungen von 3,4 Prozent. Was ver.di verschweigt: Die Lufthansa zahlt allen Flugbegleitern nur 0,9 Prozent zusätzlich aus - zu der von UFO schon durchgesetzten Lohnsteigerung - und dafür wird der Inflationsausgleich im nächsten Jahr um eben diese 0,9 Prozent wieder gestutzt. UFO sieht die Beschäftigten durch den ver.di-Abschluss sogar schlechter gestellt und hat bereits rechtliche Schritte gegen den "in Deutschland einmaligen Tarifbruch" angekündigt. Denn nach den UFO-Vereinbarungen gäbe es unter anderem zwei zusätzliche Tage Urlaub." Meldung aus der Zeit vom 19.07.2007, zitiert bei Finanznachrichten.de
Einstiegsgehälter für Flugbegleiter werden erhöht - Streit um Umsetzung von Tarifvertrag beigelegt
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat sich mit der Lufthansa AG darüber geeinigt, dass das am 17. Februar erzielte Tarifergebnis nun auch für die rund 15.000 Flugbegleiter zur Anwendung kommt. Dementsprechend erhalten die Kabinenbeschäftigten ebenfalls die Vergütungserhöhung von 3,4 Prozent und die Ergebnisbeteiligung für 2006 analog der tariflichen Regelungen im Lufthansa-Konzern. Darüber hinaus werden die Einstiegsgehälter für die Flugbegleiter bei Lufthansa erhöht. Mit einem Einstiegsgehalt von 1.415 Euro kommt es zu einer deutlichen Einkommensverbesserung für Berufsanfänger. "Dank der Einigung sind die Flugbegleiter jetzt endlich wieder fester Bestandteil des Tarifvertragsverbundes Lufthansa-Konzern", hieß es bei ver.di." Pressemitteilung von verdi vom 16.07.2007
3,4 Prozent mehr Geld für Lufthansa-Angestellte
"Die Lufthansa und Verdi haben sich bei ihren Tarifverhandlungen nach Gewerkschaftsangaben geeinigt. Die rund 42.000 Boden- und Kabinenbeschäftigten der Fluggesellschaft bekommen ab 1. Mai 3,4 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Für Januar bis April gebe es zudem eine Einmalzahlung in Höhe von 525 Euro, teilte die Gewerkschaft Verdi am Samstag mit. Lufthansa hatte allerdings bisher erklärt, der Tarifvertrag für die 15.000 Flugbegleiter, der mit der Gewerkschaft UFO geschlossen wurde, gelte bis 2008 unverändert für das gesamte Kabinenpersonal fort." reuters-Meldung vom 17.02.2007 in der Financial Times Deutschland
Solidarity
with LSG Sky Chefs workers
In Deutschland gewerkschaftliche Proteste
gegen das Verhalten deutscher Unternehmen im Ausland zu organisieren
ist in der Regel schwer. Umso dringender dieser Aufruf, denn die
Beschäftigten bei der Lufthansa Catering Tochter LSK Sky Chiefs
in den USA werden seit über 2 Jahren in tariflosem Zustand
gelassen - es geht unter anderem um Krankenversicherung. (englischer)
Aufruf von Labourstart mit Mustermail :
Solidarity with LSG Sky Chefs workers - tell Lufthansa to negotiate
with the union!
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