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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Lufthansa Abschluss: Jetzt mit Nein stimmen! Das "Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di" teilt voll und ganz die Empörung von Lufthansa-KollegInnen, wie der Mechaniker in München, über den Tarifabschluss. Das Netzwerk fordert dazu auf, gegen den Abschluss zu stimmen. Wieder einmal wurde ohne Not darauf verzichtet, das Maximum durch einen konsequenten Arbeitskampf herauszuholen. Die jetzt vereinbarten Prozente bedeuten keinen Ausgleich für die enormen Preissteigerungen der letzten Monate und schon gar nicht für die Reallohnverluste der letzten Jahre. Die Praxis der ver.di-Führung, einem Abschluss von mehr als zwölf Monaten Laufzeit zuzustimmen, in einer Zeit, wo quasi jeden Monat die Lebenshaltungskosten in die Höhe schießen, muss sofort beendet werden. Für die Konzernleitung bleibt die Gewinnerwartung trotz des Abschlusses bei einem Plus von 1,4 Milliarden Euro für das Jahr 2008. Die ver.di-Führung brach den Streik in dem Moment ab, wo er begann Wirkung zu zeigen. Die Streikbereitschaft war vorhanden. Das zeigt allein die Zustimmung bei der Urabstimmung von 91%. Die Durchsetzung der Forderung bei einjähriger Laufzeit war möglich, denn eine große Anzahl von Flügen hätte gestrichen werden müssen und die ökonomische Wirkung wäre enorm gewesen. Es ist heuchlerisch, wenn sich privilegierte und arbeitnehmerfeindliche Politiker über die Südsee-Reise von ver.di Chef Bsirske in der BILD aufregen - aber eins ist klar: wir brauchen keine Gewerkschaftsführer, die als stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende mit Business- oder First-Class-Tickets durch die Gegend jetten und sich in ihren Privilegien sonnen. Ein solches Verhalten muss von den Mitgliedern klar zurückgewiesen werden. Gerade in anbetracht der sich ankündigenden wirtschaftlichen Krise brauchen wir einen radikalen Kurswechsel in der Politik der Gewerkschaftsführungen. Anstatt abgehobener und privilegierter Spitzenfunktionäre brauchen wir eine jederzeitige Wähl- und Abwählbarkeit und einen durchschnittlichen FacharbeiterInnenlohn für alle FunktionärInnen. Nur so kann sicher gestellt werden, dass die Führung der Gewerkschaften nicht materiell abhebt und konsequent bei den Interessen der Mitglieder bleibt. Um dieses Ziel zu erreichen ist der Aufbau einer starken innergewerkschaftlichen Opposition notwendig, wozu das Netzwerk dringlichst aufruft und Ansatzpunkt sein will. Um ein klares Signal an die ver.di-Führung zu senden, ruft das Netzwerk dazu auf, gegen den Tarifvertrag zu stimmen. Das Netzwerk ruft KollegInnen aller Gewerkschaften dazu auf, sich von unten zusammenzuschließen, um gemeinsam aktiv zu werden und konsequente Gegenwehr zu organisieren. Pressemeldung des "Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di" vom 02.08.2008 |