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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 14. März 2012: I. Branchen > Auto: Daimler > Bremen Daimler macht Stress. "Rationalisierung - den Begriff kennt man in der Automobilbranche schon lange. Die ganzen 90er Jahre über wurden die Taktzeiten der Fließbänder immer stärker reduziert. Das heißt Arbeiten im Zeitraffer, wie wenn man einen Film vorspult. Fortschreitende Automatisierung durch Roboter in Rohbau und Lakierung taten ihr übriges. Man denkt schon jetzt, es muss doch mal ein Ende haben, mehr geht nicht. Nun hat die Bremer Mercedes-Benz Werkleitung jedoch mit "HPV 30? vor einigen Wochen ein neues Programm auf den Weg gebracht: die Fertigungsstunden pro Auto ("hours per vehicle") sollen von bisher 42,9 Stunden in den nächsten 5 Jahren auf 30 Stunden gesenkt werden..." Artikel auf Bremen macht Feierabend vom 12. März 2012 II. Branchen > Auto: Daimler > Berlin > Alternative. Alternative Metaller bei DaimlerChrysler Berlin. Für die Kolleginnen und Kollegen im Daimler-Werk Berlin-Marienfelde Ausgabe Nr. 35 vom Februar 2012 ist erschienen Darin u.a.: "E-Motor = leere Versprechen"; "Verzicht sichert keine Arbeitsplätze"; "Dokumentiert: BR-Antrag zur Betriebsvereinbarung in Sachen E-Motor"; "IGM-Tarifrunde: Für höhere Löhne kämpfen"; "Jetzt sind wir dran!"; "Leiharbeitsquote bei Daimler unzulässig?!"... Zur Ausgabe 35 III. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Betrieblicher Kampf gegen Privatisierung in diversen Kliniken > Universitätskliniken Gießen und Marburg Kahlschlag im Klinikum Rhön, das ist für mich ein Wort voller schöner Erinnerungen an Familienurlaube. Gewesen. Seit die hessische Landesregierung eine Universitätsklinik an einen privaten Klinikkonzern namens Rhön verkauft hat, fallen mir ganz andere Dinge ein, wenn ich den Namen Rhön höre. Artikel von Dr. med. Bernd Hontschik in der Frankfurter Rundschau vom 13.03.2012 Hessischer Etikettenschwindel: Schwarz-Gelb in Wiesbaden treibt die Krankenhaus-Privatisierung voran - mit fatalen Folgen "Unbeirrt von zunehmender Privatisierungskritik nimmt Hessens CDU/FDP-Landesregierung Kurs auf den großen Ausverkauf kommunaler Kliniken. Ganz vorn mit dabei: die Rhön Klinikum AG. Die jüngste Ankündigung der Rhön Klinikum AG (RKA), beim privatisierten Universitätsklinikum Gießen Marburg (UKGM) bis Ende 2013 rund 500 Arbeitsplätze abzubauen, hat weit über Mittelhessen hinaus Empörung ausgelöst. Sie fühle sich »verraten und verkauft«, erklärte die Betriebsratsvorsitzende Bettina Böttcher nach Bekanntwerden der Pläne..." Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 09.03.2012 IV. Branchen > Dienstleistungen: Sport- und Freizeitwirtschaft Fitness First: "Szenen wie aus einem düsteren Foltergefängnis" Schläge, Erniedrigungen, Betrug: Mitarbeiter von Fitness First erheben schwere Vorwürfe gegen das Management. Doch der Chef weist sie zurück. Artikel von Martin Greive in Die Welt vom 10.03.2012 V. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Ikea Mobbing und unbezahlte Überstunden: Schuften bei Ikea "In der Türkei steht das "sympathische Möbelhaus" Ikea wegen seiner Arbeitsbedingungen schwer in der Kritik. 100 Ikea-Mitarbeiter aus aller Welt schließen sich zusammen, um überall gleiche Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Vier Jahre lang hatte sich der junge Mann aus Istanbul absolut anerkannt gefühlt bei seinem Arbeitgeber, dem Weltkonzern Ikea. Das "unglaubliche Möbelhaus aus Schweden" hatte nach der Eröffnung am Bosporus alle Umsatzerwartungen übertroffen. "Aber mein Gehalt wurde nicht erhöht. Deshalb bin ich der Gewerkschaft beigetreten, und das ist mir schlecht bekommen", sagt der 27-Jährige. Im Februar sei er viermal abgemahnt und dann entlassen worden. Er ist überzeugt: "Ich bin wegen meiner Gewerkschaftsmitgliedschaft gemobbt worden."..." Artikel von Frank Nordhausen in der Frankfurter Rundschau vom 13.03.2012 VI. Internationales > Türkei Bauarbeiter in Istanbul verbrannt: "Verflucht sei ihr Profit" In Istanbul verbrennen elf Arbeiter in ihrer billigen Zeltbehausung - durchgeschmorte Kabel von Heizstrahlern sollen das nicht feuerfeste Zelt in Brand gesetzt haben. Am Pranger steht der türkische Staat, aber auch eine Firma aus Deutschland. Artikel von Kai Strittmatter, Istanbul, in der Süddeutschen Zeitung vom 14.03.2012 VII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifrunden > Tarifrunde 2012 bei Bund und Kommunen Öffentlicher Dienst: Arbeitgeberangebot ist kein Angebot „In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen haben die Arbeitgeber ein Angebot gemacht. „Ein Angebot, das weder in der Höhe, noch in der Laufzeit, noch in der Struktur akzeptabel ist“, sagt der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. (…) Linear 3,3 Prozent mehr Lohn mit einer Laufzeit von 24 Monaten bieten die Arbeitgeber, also ab Mai diesen Jahres 2,1 Prozent und dann nochmal 1,2 Prozent ab März 2013. „Nicht akzeptabel ist auch, dass das Angebot der Arbeitgeber keine soziale Komponente enthält“, so Bsirske weiter. ver.di fordert 6,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro mehr pro Monat. Die Arbeitgeber bieten als soziale Komponenten eine Einmalzahlung von 200 Euro an…“ ver.di-Meldung vom 13.3.2012 Tarifverhandlung öffentlicher Dienst: Öffentliche Arbeitgeber legen unzureichendes Angebot vor „In der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst haben die Arbeitgeber erst im zweiten Anlauf ein Angebot vorgelegt. Dieses lehnen die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften als unzureichend ab. Denn die Entgeltlücke zwischen öffentlichem Dienst und Privatwirtschaft würde dadurch weiter wachsen…“ DGB-Meldung vom 12.03.2012 Tarifverhandlungen: Verdi muss auf Reallohnplus bestehen „Auf den ersten Blick sieht das Angebot der Arbeitgeber ganz nett aus: 3,3 Prozent Lohnerhöhung. Beim zweiten Blick entdeckt man die List: Das Geld gibt es für zwei Jahre. Nach Abzug der Inflation wird daraus ein Minusgeschäft für Krankenschwestern und Müllmänner…“ Kommentar von Robert von Heusinger in der Frankfurter Rundschau online vom 12.3.2012 VIII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifrunden > Tarifrunde Metall und Elektro 2012 Tarifrunde Metall - Arbeitgeber bisher stur „Verhandlungsauftakt in der Metall- und Elektroindustrie: Am 6. März verhandelte die IG Metall erstmals für die Beschäftigten in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Thüringen. Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten sowie mehr Mitbestimmung bei der Leiharbeit. Die Arbeitgeber legten kein Angebot vor.“ DGB-Meldung auf der Startseite Erste Tarifverhandlung Bayern: "Alle drei Forderungen sind ein gleichberechtigtes Muss" „In Nürnberg demonstrierten über 3000 Metallerinnen und Metaller vor der ersten Tarifverhandlung für die bayerische Metall- und Elektroindustrie. IG Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler bekräftigte noch einmal die IG Metall-Position: "Wir fordern 6,5 Prozent mehr Geld, mehr Mitbestimmung für faire Leiharbeit und mehr Zukunftsperspektive durch unbefristete Übernahme". Er betonte, dass alle drei Forderungen ein gleichberechtigtes Muss sind. Ohne Übernahme und faire Leiharbeit werde es keinen Abschluss geben. Die Arbeitgeber sahen sich nicht in der Lage, für die rund 755 000 Beschäftigten ein Angebot vorzulegen. Nächster Verhandlungstermin ist der 27. März 2012“ IG Metall-Meldung vom 09.03.2012 IG Metall fordert unbefristete Übernahme und Einstiegsqualifizierung. Gut ausgebildet und motiviert loslegen „Eine super Ausbildung gemacht und dann nach einem Jahr wieder draußen? Sch.perspektive. Doch das erleben derzeit zwei Drittel der Metall-Azubis: Gut ausgebildet landen sie in befristeten Jobs, Leiharbeit oder auf der Straße. Das will die IG Metall ändern: Betriebe sollen ihre ausgelernten Auszubildenden in der Regel unbefristet übernehmen…“ IG Metall-Meldung vom 14.03.2012 IX. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifpolitische Debatte > Tarifpolitik 2011 - nach der Krise? Tarifrunde 2012: Jetzt ist Zahltag „Frühere Warnstreiks, mehr Druck auf die Arbeitgeber: Im aktuellen Tarifpoker gehen die Gewerkschaften härter zur Sache als in früheren Jahren - zu Recht. Jetzt ist es an der Zeit, dass Millionen Beschäftigte für ihre jahrelange Bescheidenheit kräftig belohnt werden. Gerade wegen der Krise…“ Ein Kommentar von Yasmin El-Sharif in Spiegel online vom 08.03.2012 X. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifpolitische Debatte > Tarifeinheit als Selbstzweck? Hände weg von der Tarifautonomie! „Es ist wie das sagenumwobene „Ungeheuer von Loch Ness“: Seit das Bundesarbeitsgericht die Tarifeinheit, und damit das Prinzip ein Betrieb eine Gewerkschaft, in seinem Urteil vom 23.6. 2010 aufgehoben hat, wird in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen nach dem Gesetzgeber gerufen: Die Tarifeinheit soll wieder hergestellt und damit die Zersplitterung der Tarifpolitik verhindert werden. Dabei gibt es wechselnde Allianzen zwischen Arbeitgeberverbänden sowie einem Teil der Gewerkschaften und der Politik…“ – Ein Gastbeitrag von Ursula Engelen-Kefer vom 11. März 2012 im Blog von Thorsten Hild XI. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > (intern.) Erfahrungen > Kampfform > (neuer und alter) Streik Im Selbstbedienungsladen „Wer in Deutschland streikt, ist ein Erpresser; wer in Deutschland Löhne drückt, weil der Arbeitsplatz sonst leider, leider ins Ausland wandern muss, ist ein Held des freien Unternehmertums. Eine Replik…“ Kommentar von Stefan Gärtner vom 09.03.2012 in THE EUROPEAN MAGAZINE OVG Münster spricht Beamten Streikrecht ab „Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster hat am Mittwoch entschieden, dass eine Lehrerin im Beamtenstatus nicht das Recht hatte, an Warnstreiks teilzunehmen. Die GEW kündigte an, in der Frage des Beamtenstreikrechts durch alle Instanzen bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) zu gehen. Ilse Schaad, Leiterin des Vorstandsbereichs Angestellten- und Beamtenpolitik der GEW, stellte fest, dass das Urteil die Praxis des unzeitgemäßen und vordemokratischen Verbots des Beamtenstreiks fortsetze. "Das Gericht hat die Chance vertan, dem in der neueren Rechtsprechung des EGMR klar formulierten Menschenrecht auf Streik auch in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen“, bedauerte Schaad. Das OVG-Urteil zeige, dass jetzt so schnell wie möglich eine Entscheidung des zuständigen europäischen Gerichts her müsse. "Wir haben einen langen Atem. Das Verbot des Beamtenstreiks muss endlich fallen!", erklärte Schaad…“ GEW-Pressemitteilung vom 07.03.2012
XII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Arbeitsmarktpolitik > Niedriglohn > wir haben jetzt schon genug Niedriglöhne! Niedriglohnbeschäftigung 2010: Fast jede/r Vierte arbeitet für Niedriglohn IAQ-Report 2012-01 von Thorsten Kalina und Claudia Weinkopf
XIII. Diskussion > EU > Wipo > EU und die Finanzkrise: Sozialwissenschaften und die Krise Eine kleine Skizze für ein zu malendes Gesamtbild: "Unsere" Krise mit den Sozialwissenschaften Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 13.3.2012 XIV. Diskussion > EU > Wipo > EU und die Finanzkrise: Fiskalpakt Fiskalpakt zementiert Sozialabbau „Still und heimlich bastelt sich die deutsche Kanzlerin ihr eigenes Europa zurecht. Merkels neuester Coup: Der Fiskalvertrag, den 25 der 27 EU-Regierungen vergangene Woche unterzeichnet haben und der auch den Fiskalpakt zum Abbau der Staatsverschuldung enthält. Europaweit sollen Schuldenbremsen künftig die staatliche Neuverschuldung auf Null drücken. Staaten dürfen künftig nicht mehr ausgeben als einnehmen, sonst drohen automatische Sanktionen…“ DGB-Klartext Nr. 09/2012 vom 08. März 2012 Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |