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Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 22. März 2005:

I. Branchen > Dienstleistung > Transportwesen

a) Schiff & Häfen: Kämpfe und Aktionen

Streik auf den Ostseefähren MS"Rider" und MS"Runner"

„Der Streik der Schiffsbesatzungen auf den Ostseefähren MS "Rider" und MS "Runner" (Reederei Finnlines) dauert bereits sieben Tage und geht möglicherweise morgen [22.3.] in die zweite Woche. Die Schiffe liegen z.Zt. am Skandinavienkai in Lübeck-Travemünde ( MS "Rider" ) bzw. im finnischen Hafen Turku (MS "Runner"). Die wichtigsten Streikziele: Bezahlung der Heuer nach Heuertabelle (HTV) und Bechäftigungssicherung, auch für die derzeitigen Besatzungen, auf den Finnlines-Schiffen auf der Strecke Travemünde - Turku. Der Arbeitgeber will die Heuern um 60% kürzen und nur befristete Heuerverträge anbieten, trotz hervorragender Auftragslage!
Die Gewerkschaft ver.di hatte zum Streik aufgerufen. Der Streik begann am 13. März 2005 gegen 22.00 Uhr. Die Seeleute auf beiden Schiffen stammen, bis auf wenige Ausnahmen, aus Polen. Sie sind gewerkschaftlich organisiert.“ Soweit die Meldung eines Lesers, wir danken!

b) Speditionen

„Nächste „Watschn“ für die Jurex GmbH vor dem Arbeitsgericht Augsburg“.

„Auch die heutige Güteverhandlung der Jurex GmbH Niederlassung Augsburg zur Erlangung der Zustimmungsersetzung wegen der zweiten fristlosen Kündigung gegen den Betriebsratsvorsitzenden Armin Schmidt endete für die Arbeitgeberseite mit einem Desaster. (…)Alle im Kündigungsschreiben aufgeführten Punkte sind laut Aussage des Arbeitsrichters nicht kündigungsrelevant…“ Mitarbeiterinfo von verdi Augsburg pdf-Datei FB 10 vom 17.3.05

III. Branchen > Dienstleistung > allg. > Sicherheitsgewerbe

  • Armutslohn - Tarifverhandlungen Wach- und Sicherheitsgewerbe
    „die KollegInnen im Wach- und Sicherheitsdienst brauchen Eure Hilfe. Den Menschen, die mit einem Einkommen, welches auf dem Niveau von ALG II und 1-Euro-Jobbs liegt, abgespeist werden, verweigern die Arbeitgeberverbände eine spürbare Einkommensverbesserung…“ So Angelo Lucifero vom FB 13 der ver.di Thüringen. Siehe dazu den Kompromissvorschlag der ver.di-Tarifkommission zur Wiederaufnahme der Verhandlungen pdf-Datei, da die Arbeitgeberverbände einen billigen Tarifabschluss mit der "Gelben" Gewerkschaft, GÖD, abschließen wollen
  • Eine neue Variante des repressiven Staats
    Eine Studie zur Kooperation von Polizei und privatem Sicherheitsgewerbe Das private Sicherheitsgewerbe verzeichnete in den letzten 15 Jahren einen beträchtlichen Aufschwung: 1990 gab es etwa 900 private Wach- und Sicherheitsunternehmen, mittlerweile hat sich die Zahl verdreifacht. Die Zahl der zumeist schlecht bezahlten und gering qualifizierten Beschäftigten ist von 56000 im Jahr 1990 auf nunmehr über 140000 angestiegen. Eine Besprechung von Ulla Jelpke in junge Welt externer Link vom 21.03.2005

IV. Branchen > Dienstleistung > Banken

Der richtige Umgang mit "Low Performern"

ver.di-Info des Fachbereichs Finanzdienstleistungen pdf-Datei vom März 2005. Aus dem Text: „Aus einer mittelgroßen Bank im Rheinland wurde uns von einer Mitarbeiterin folgendes mitgeteilt: "Da arbeite ich seit Jahrzehnten bei dieser Bank und werde überfallartig trotz jahrelanger guter Beurteilungen damit konfrontiert, dass meine Arbeitsleistungen angeblich nicht mehr stimmen und ich keine Chance mehr in der Bank habe."…“ Es geht darum, dass der Vorstand offenbar systematisch sog. "Schlechtleister" aufspürt und diese dann massiv unter Druck gesetzt werden, um die Bank zu verlassen. Ähnlichkeiten mit dem v.a. in den USA praktizierten "forced ranking" sind zu erkennen.

V. Branchen > Dienstleistung > CallCenter

Callcenter forcieren Auslandsexpansion

„Weil die Konjunktur in Deutschland schwächelt, setzen die großen Call-Center-Unternehmen auf Geschäfte im Ausland: "Die großen internationalen Konzerne suchen Dienstleister, die weltweit aufgestellt sind, als Kunden", sagte Rolf Buch, Vorstandsmitglied des Gütersloher Mediendienstleister Arvato, dem Handelsblatt….“ Artikel von Hans-Peter Siebenhaar im Handelsblatt externer Link vom 17.3.05.

V. Branchen > Dienstleistung > allgemein

Streik bei Hamburger Kitas?

Das Beschäftigtenbündnis der Hamburger Kitas hat in Hamburg den Widerstand gegen die Kürzungen im Kitabereich organisiert und einen Teilerfolg errungen. Dennoch hat der Hamburger Senat bei den Kitas eine drastische Kürzung von 341 Millionen Euro beschlossen.
11 Frauen aus dem Bündnis haben am 27.10.2004 in der entsprechenden Bürgerschaftssitzung mit Wattebüschen und Flugblättern demonstriert und die Sitzung für einige Minuten unterbrochen. Dafür haben sir jetzt einen Strafbefehl erhalten mit 600 € Geldstrafe 2 Jahre zur Bewährung ausgesetzt und Übernahme der Verfahrenskosten. Die beschlossenen Kürzungen müssen zwar nun praktisch umgesetzt werden, sie werden aber von dem Bündnis nicht politisch akzeptiert. „Wir haben jetzt das Problem, dass wir vom Protest vor Einführung der Kürzungen zu einem Widerstand gegen die schon bestehenden Kürzungen kommen müssen. Wir sollten in der Diskussion mit den Kolleginnen und Kollegen sehr deutlich machen, dass durchgeführte Kürzungen auf Kosten eines Teils der Belegschaft auf alle zurück fallen werden.“ Gleichzeitig wird daher eine Befragung der Beschäftigten zur Bereitschaft zu Arbeitskampfmaßnahmen durchgeführt. Siehe:

VI. Branchen > Medien > Software und Dienstleistungen – allgemein

Geplante Schließung von Transmedia Mannheim

  • Betriebsrat wendet sich an Bundesagenturchef Weise Im Bestreben, die 140 Arbeitsplätze bei der Transmedia Projekt- und Verlagsgesellschaft in Mannheim zu retten, hat sich der Betriebsrat an den Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen
    Weise, gewandt. Presserklärung von ver.di-Mannheim externer Link vom 21. März 2005.
  • Bundesagentur für Arbeit als alleiniger Auftraggeber verzögert Ausschreibung und nimmt weitere 140 Arbeitslose in Kauf. Medien-Union lässt Tochterfirma im Regen stehen. Presserklärung von ver.di-Mannheim externer Link ohne Datum.

VII. Branchen > Medien > Siemens

Siemens droht mit Werksverlagerung

Der Elektronikkonzern erhöht unter dem neuen Konzernchef Kleinfeld den Druck auf die Arbeitnehmer. In der Sparte Siemens VDO könnte erstmals ein ganzer Standort ins Ausland abwandern. Artikel von Markus Balser und Uwe Ritzer in der Süddeutschen Zeitung externer Link vom 22.03.05.

VIII. Branchen > Medien > Philips

Streit um Mehrarbeit: Philips droht Hamburger Werk mit Investitionsstopp

Philips-Chef Hans-Joachim Kamp will in der Auseinandersetzung um Mehrarbeit in der Chipfertigung hart bleiben. Sollte sich die Belegschaft im Hamburger Werk in dieser Frage nicht bewegen, könnten Modernisierungsmaßnahmen ausbleiben. Artikel auf Spiegel-Online externer Link vom 21. März 2005

IX. Branchen > Medien > IBM

Standortschließungen bei IBM

Die überfallartige Ankündigung der IBM Business Services GmbH sich bis zum September diesen Jahres von 580 Beschäftigten zu trennen und dabei die Standorte Hannover und Schweinfurt zu schließen, hat bei de Betroffenen und ihren Betriebsräten erst blankes Entsetzen und dann einfach nur unbändige Wut ausgelöst. Presseerklärung von ver.di-Hamburg externer Link vom 13.März 2005.

X. Branchen > Auto > DaimlerChrysler > Hamburg

Alternative - Zeitung der deutsch-ausländischen Metallerinnen und Metaller bei Daimler Chrysler, Werk Hamburg

  • Die neue Ausgabe 03/2005 externer Link pdf-Datei
    Darin u.a.: Dienstleistungsvertrag – Spaltung der Belegschaft
    Am 23.07.2004 beschloss der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klemm gemeinsam mit dem Vorsitzenden der IG Metall und mit dem Vorstand von Daimler Chrysler eine Zukunftssicherung für alle Werke. Es gab nie ein Votum der Beschäftigten für diese Vereinbarung, obwohl die Belegschaften aller Werke gegen die Angriffe des Vorstandes, 500 Mill. Euro einzusparen, die Arbeit zeitweise niederlegten. Nun wird diese Vereinbarung umgesetzt. Jetzt wird vielen erst klar was beschlossen wurde. Die Belegschaft soll, mit den Segen des oben benannten Personenkreises gespalten werden….“
  • Als Nachtrag noch die Ausgabe 12/2004 externer Link pdf-Datei
    Darin u.a.: Flexi - Konzept für unser Werk
    „Rechtzeitig zum Jahreswechsel beschließt der Betriebsrat mit der Werkleitung ein Flexi-Konzept für unser Werk. Für viele ist es nicht verständlich warum wir noch eine extra Standortvereinbarung brauchen. Die BV 2012 ist teuer genug erkauft wurden! Leider hat man es versäumt mit der BV zur Zukunftssicherung 2012 das Ausspielen der einzelnen Werke bei der Arbeitszeit zu unterbinden….“

XI. Branchen > Auto > DaimlerChrysler > Bremen

Rede von Jürgen Drieling auf der Betriebsversammlung von DaimlerChrysler AG, Werk Bremen, gehalten am 15.03.2005, mit einigen Bildern

„Kolleginnen und Kollegen, der Vorstand aber auch unser Werkleiter versuchen gerade mal wieder uns, d.h. die Belegschaft, die IG Metall und den Betriebsrat, vor ihren Karren zu spannen. Während der sogenannte Zukunftspakt, mit dem Ausschluß betriebsbedingter Kündigungen gerade unterschrieben und die Tinte noch nicht trocken ist, folgt die nächste Erpressung für uns als Bremer Belegschaft. Insgesamt bekommt man den Eindruck, das diese Planspielchen sehr wohl gewollt und von langer Hand eingefädelt wurden. Während andere Automobilhersteller ihre Modellpalette offen legen, werden bei uns im Konzern Modellentscheidungen von der Flexibilität der Belegschaften abhängig gemacht. Nichts wurde beschlossen, aber es wird schon mal gedroht und erpresst!...“ Der vollständige Redetext.

XII. Branchen > Auto > VW > 5000 x 5000

Auto 5000 - Wie eine aufstrebende Firma Mitarbeiter wahllos ohne rechtliche Begründung dem Hartz IV Projekt wieder zuführt!

Die sehr persönlichen Erfahrungen von Uwe Petzold mit dem System 5000 x 5000, von den Hoffnungen und der grenzenlosen Enttäuschung, wenn man erkennen muß, dass man einfach nur reingelegt wurde.

XIII. Branchen > Auto > Opel > Opel Bochum

Der wilde Streik bei Opel

Artikel in Wildcat Nr. 73 externer Link vom Frühjahr 2005.

Lieber Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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