Zeugnisse vom Ausmaß der Zwangsarbeit
„Der Internationale Suchdienst (ITS) in Bad Arolsen hat die Digitalisierung seiner Dokumente zur Zwangsarbeit im „Dritten Reich“ abgeschlossen. Eine Kopie der Daten erhalten heute die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem, das US Holocaust Memorial Museum in Washington und das Nationale Institut des Gedenkens in Warschau. „Die Dokumente zeugen vom ungeheuren Ausmaß der Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus“, sagte Archivleiter Udo Jost. „Die Arbeitskraft der so genannten Fremdarbeiter wurde in nahezu allen Wirtschaftsbereichen und Regionen ausgebeutet.“…“ IST-Pressemeldung vom 25. August 2008
Zu Gast in Wolgograd
KONTAKTE-KOHTAKTbI bat 27 in Wolgograd lebende ehemalige sowjetische Kriegsgefangene um Auskunft über ihre Schicksale. Bei Hausbesuchen entstanden Tonbandprotokolle ihrer Erinnerungen, ergänzt durch Schilderungen ihrer gegenwärtigen Lebensverhältnisse. Die Berichte, erfragt von Dmitri Stratievski, und Portraitfotos des Fotografen Lars Nickel sind auf 87 Seiten in einer Broschüre im Mai 2008 veröffentlicht. Zu bestellen bei: KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V., Feurigstr. 68, 10827 Berlin; Fon: 030/78705288 Fax:030/78705289, suchan-floss@kontakte-kontakty.de
- Siehe daraus – exklusiv im LabourNet Germany – das Vorwort
"Die Beschäftigung von Zwangsarbeitern sowie von Kriegs- und Strafgefangenen in einem Rüstungsbetrieb führt nicht zum Ausschluss von einer Ausgleichsleistung, wenn sie im Unternehmen anständig behandelt wurden"
"Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat heute entschieden, dass in der Beschäftigung von Zwangsarbeitern sowie von Kriegs- und Strafgefangenen während des Zweiten Weltkriegs bei anständiger Behandlung noch kein Verstoß gegen die Grundsätze der Menschlichkeit oder Rechtsstaatlichkeit liegt und dass darin auch kein schwerwiegender Missbrauch der Stellung oder ein erhebliches Vorschubleisten zugunsten des nationalsozialistischen Systems zu sehen ist. (.) Soweit im Unternehmen Kriegsgefangene zu Arbeiten eingesetzt waren, die in einem unmittelbaren Zusammenhang mit Kriegshandlungen standen, stellt eine darin liegende Verletzung von Völkerrecht nicht zugleich einen Verstoß gegen die Grundsätze der Menschlichkeit oder Rechtsstaatlichkeit dar. Anhaltspunkte hierfür geben die Art. 129 und 130 des Genfer Abkommens über die Behandlung von Kriegsgefangenen vom 12. August 1949.." Pressemitteilung des Bundesverwaltungsgericht vom 28.02.2007 zu BVerwG 3 C 38.05 - Urteil vom 28. Februar 2007
Zwangsarbeiter in Berlin-Marienfelde
Beitrag aus der Broschüre "100 Jahre DaimlerChrysler Werk Berlin - 100 Jahre Solidarität" , hrsg. von der IG Metall Berlin, erstellt von Vertrauensleuten. Es ist eine Broschüre zur Ausstellung, erstmals gezeigt am 5. Oktober 2002. Die Datei beinhaltet neben dem genannten Artikel Inhaltsverzeichnis und Vorwort sowie Bezugsinfos (5,00 € inkl. Versand)
Kirche klärt zwar über ihre Rolle im Faschismus auf, aber. Unheil der Zwangsarbeit wird wieder belebt
"Als bekannt wurde, dass die Diakonischen Werke und die Evangelische Kirche zur Nazizeit Zwangsarbeiter beschäftigt hatten, befanden sich ihre Schafe in heller Aufregung. Der damalige Leiter des Diakonischen Werkes im Rheinland, Reinhard Witschke, fühlte sich beschämt, der damalige Präses Kock forderte Aufklärung. Denn das Ausmaß war erheblicher als angenommen. Für die wissenschaftliche Aufklärung wollte man 5 Mio. Euro ausgeben, für die Entschädigung der Zwangsarbeiter noch mal 10 Mio. Die Aufklärung ist erfolgt, die Scham scheint indessen verflogen. Grund genug, heute wieder nachzuschauen." Betrachtungen von Almut von Rickmann-Werder vom 20.12.2005 als Online-Flyer Nr. 23 in Neue Rheinische Zeitung
Verwerten und
Vernichten
Artikel
von Dieter Maier über Arbeitsverwaltung und Judenverfolgung
während der NS-Zeit, erschienen im express, Zeitschrift für
sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 3/04
Ungleich vor dem Gesetz. Quellen zur Geschichte
der Zwangsarbeit in Potsdam
Artikel
von Sibylle Hinze in der Wochenendbeilage in junge Welt vom 23.08.2003
Wer einmal in die Mühlen der Zwangsarbeit
geriet . . .
Erstmals gibt es eine ausführliche wissenschaftliche
Studie für ein deutsches Bundesland / Uwe Danker und Robert Bohn
über Schleswig-Holstein
8. Mai - 55. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus
Aus diesem Anlass erinnern wir an den Aufruf "Sofortige
Entschädigungszahlung an jeden Zwangsarbeiter statt Schlußstrich
für die Täter!" (siehe unten) und verweisen auf 2 interessante Links
zum Thema:
-
Archiv Wider das Vergessen .
Verbrechen des Nationalsozialismus und Faschismus - Aktuell: Zwangsarbeiter
in Deutschland
- Initiative
8. Mai in Bochum :
Ein breites Bündnis von Gruppen und Initiativen hat eine Veranstaltungsreihe
(15 Termine) zum 55. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus organisiert.
Mehrere Vorträge und eine Ausstellung beschäftigen sich z.B. mit
der Rolle der Banken im Faschismus.
Pergamonmuseum besetzt. Aktion zum Jahrestag
des Massakers von Distomo
Anlässlich
des Jahrestages des Massakers von Distomo, Griechenland, besetzten
am 9. Juni 2002 DemonstrantInnen den berühmten Pergamonaltar
in Berlin. Auf griechischen und deutschen Transparenten forderten
sie die sofortige Entschädigung der Opfer deutscher Kriegsverbrechen.
Die DemonstrantInnen hinterliessen ein Transparent an einem Fahnenmast:
"Kunst geniessen, Massaker vergessen - Distomo, 10. Juni 1944".
Die erst nach einiger Zeit anrückende Polizei versuchte ihre
Verspätung durch die übereifrige Personalienkontrolle
von MuseumsbesucherInnen zu kompensieren.
- Bericht
bei Umbruch-Bildarchiv
mit im Pergamonmuseum verteilten Flugblatt: "Kunst geniessen
- Massaker vergessen" und Bildern
- Protest auf Berliner Museumsinsel: Kein Vergessen von Distomo.
Bericht
von Lotti & carlos vom 09.06.2002 bei indymedia
- ebenfalls mit Bildern
Zwangsarbeit in Deutschland 1940-1945
- Zwangsarbeit bei Opel. Artikel
aus STANDORTE Nr. 37 (Jahrgang 10 / Februar 2000) - Die Belegschaftszeitung
bei GM/Opel-Bochum
- Dokumente
zur Zwangsarbeit in Bochum .
Der "International Tracing Service", ein auf Initiative der alliierten
Behörden eingerichteter Suchdienst mit Sitz in Arolsen bei Kassel,
hat 1950 einen "catalogue of camps and prisons in Germany and
german-occupied territories" erstellt. Er notiert 66 Zwangsarbeiterlager
in Bochum und Wattenscheid. Exakt 100 Lager führt ein Bericht
vom 14. Juli 1943 an den Kreisleiter der NSDAP in Bochum auf.
Aus beiden Listen wird deutlich, welche Bochumer Firmen ZwangsarbeiterInnen
beschäftigt haben.
- Eine Liste mit 2.500 großen und kleinen Unternehmen, die ZwangsarbeiterInnen
beschäftigten, kann unter http://www.zweitausendeins.de/zwang.htm
heruntergeladen werden
- Deutsche Firmen haben durch den Einsatz von Zwangsarbeitern
während des Krieges mehr als 16 Milliarden Reichsmark an Lohnkosten
eingespart. Die Berliner Zeitung hat am 16.11.1999 in einem Artikel
von Andreas Förster die Ergebnisse einer Studie des Wissenschaftlers
Thomas Kuczynski vorgestellt
- RAG
steht bei den Zwangsarbeitern in der Verantwortung ! Artikel
aus dem Bergarbeiter-Info Nr. 27/Dezember 1999
- «Räder müssen rollen für den Sieg». Hinweis
auf ein Buch über Zwangsarbeit im Raum Stuttgart/Esslingen
- Entschädigung ersetzt Aufklärung nicht. Erzwungene
Rückkehr des Themas Zwangsarbeit. Artikel
von Frank-Uwe Betz, erschienen in: express - Zeitung für sozialistische
Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit Nr. 11-12/1999. Hierzu gehören
eine Erklärung
der F.N.D.I.R.P. vom Sept. 1999 sowie ein Kommuniqué
der F.N.D.I.R.P., beide in der Übersetzung von F.-U. Betz
- Zwangsarbeit in Deutschland 1940-1945. Artikel
von Angela Martin aus ak 430 vom 23.09.1999 .
Aus dem Text: "Wir mußten einen deutschen Karren in Richtung
des Lazaretts, wohl eher das Vorzimmer zur Hölle, ziehen. Dort,
vor unseren Augen, in Holzkisten, unsere unglücklichen, namenlosen
Kameraden, kahlgeschoren, nackt, zu Skeletten abgemagert, mit
offenen Mündern, die Augen leer. Alle sind an Dysenterie gestorben,
die Exkremente haben ihnen an den Beinen geklebt, manche hatten
riesige Hämatome. Wir brachten die Leichen zum Wagen, 17 Holzsärge
für die Reise. Und wir haben dieses unheimliche Gespann zur Kalkgrube
gezogen. (...) Angekommen, haben wir die Leichen abgeladen, wir
mußten die Särge wieder mitnehmen..."
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