Rückschau: Unbarmherzige Samariter - Lohndumping und Leiharbeit im Rettungsdienst
„Mit warmherzigen Werbefilmen präsentieren sich die vier großen Hilfsorganisationen der Öffentlichkeit: Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) etwa setzt seine Mitarbeiter aus den verschiedenen Abteilungen und Diensten heldenhaft in Pose. Auch der Malteser Hilfsdienst und der Arbeiter-Samariter-Bund schicken ihre Mitarbeiter glücklich-lächelnd an die Werbefront. Slogans wie "Aus Liebe zum Menschen" (DRK) oder "weil Nähe zählt" (Malteser) untermalen die Bilder…“ Plusminus Sendung beim NDR vom 19.09.2012 . Aus dem Text: „(…) Im Rettungsdienst werden mit Lohndrückerei gute Gewinne erzielt, bestätigt uns Dominik Schirmer von der Gewerkschaft verdi. Er beobachtet seit Jahren die Entwicklung in der Rettungsdienstbranche. Neben den Hilfsorganisationen sind auch zahlreiche private Rettungsdienstfirmen auf dem Markt aktiv, oft rangeln diese miteinander um lukrative Aufträge. Wenn es allerdings um die Optimierung der eignen Erträge geht, verfolgten sowohl die Hilfsorganisationen als auch die privaten Firmen eine ähnliche Strategie, so Dominik Schirmer: "Wenn ich mir Wettbewerbsvorteile verschaffen will, dann achte ich darauf, dass ich keinen Tarifvertrag anwenden muss, dann dereguliere ich die Arbeitsbedingungen beim Personal, das heißt der Wettbewerbsvorteil wird letztlich auf dem Rücken des Rettungsdienstpersonals ausgetragen."…“
Rationalisierung im Klinikum Bremen-Mitte führte zur Katastrophe
"Die Gesundheitssenatorin in Bremen hat den Geschäftsführer sowie den Chef-Hygieniker der Gesundheit-Nord (Geno) am 29. Februar mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Die Geno ist die Holding-Gesellschaft für die vier großen kommunalen Bremer Kliniken. Am gleichen Tag wurde die Intensivstation für Frühgeborene, die wahrscheinlich nie wieder geöffnet wird, und die gesamte Gynäkologie im Klinikum Bremen-Mitte, dem größten Bremer Krankenhaus, komplett geschlossen. Der verantwortliche Chefarzt der Neonatologie, Prof. Dr. Hans-Iko Ruppertz war schon vorher in einer höchst umstrittenen Entscheidung fristlos gekündigt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Todes von sechs frühgeborenen Babys. Ein seit letzten Dezember arbeitender Parlamentarischer Untersuchungsausschuss der Bremer Bürgerschaft versucht aufzuklären, sieht sich aber komplett blockiert, da sowohl die vorgeladenen drei verantwortlichen Geschäftsführer des Klinikums sowie die als weitere Zeugen geladenen Oberärzte bzw. Oberärztinnen aus der Neonatologie, außerdem die Leiterin der Krankenhaushygiene und eine Hygienefachkraft sich weigerten, vor dem Untersuchungsausschuss auszusagen. Auf Anraten ihrer Anwälte und aus Angst, sich selber zu belasten." Bericht von Sönke Hundt auf der Seite DieLinke-Bremen vom 03.03.2012
Bremer Pflegekräfte über Hygiene-Notstand: "Es sterben nicht nur Frühchen"
Wegen Hygienemängeln starben drei Frühchen, ein Chefarzt musste gehen. Zu Unrecht, sagen Pfleger: Fehlendes Personal gefährde täglich Leben. Interview von Christian Jakob in der TAZ vom 21.11.2011 . Die Interviewpartner sind Schwester und Pfleger in somatischen Abteilungen von Krankenhäusern der kommunalen Bremer Klinikholding Gesundheit Nord (Geno). Ihre Namen wurden geändert. Zwei von ihnen sind seit etwa zwei Jahrzehnten bei der Geno beschäftigt, einer hat zuvor in anderen Bundesländern gearbeitet Aus dem Text: "taz: Nach dem Tod von drei Frühgeborenen in einem Bremer Krankenhaus wurde der zuständige Chefarzt entlassen. Sie sehen die Schuld hingegen bei der Geschäftsführung. Weshalb? Cornelia Winter: Durch die Personallage in den Bremer Kliniken kommen jeden Tag Patienten in lebensbedrohliche Situationen.
Martin Schumann: Es sterben nicht nur die Frühchen. Dass dies passiert ist, ist schrecklich, aber bei Kindern hat die Öffentlichkeit eben sofort ein Auge dadrauf. Ältere Menschen hingegen haben keine Lobby. Wir produzieren Schwerstkranke und wir produzieren Notfälle..."
Arbeitsplatz Krankenhaus: ver.di-Tarifkonferenz beschließt Eckpunkte für besseren Gesundheitsschutz
"Mit veränderten Zuschlägen für zusätzliche Arbeitszeit, neuen Mindestbesetzungsregelungen, anderen Rahmenbedingungen für den Springer-Einsatz, verbindlichen Überlastungsanzeigen, besserer Ausbildung und einem Fortbildungsanspruch will die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern nachhaltig verbessern. Einen entsprechenden Eckpunktekatalog hat die Konferenz der ver.di-Tarifkommissionen beschlossen." Pressemitteilung vom 12.09.2011 . Siehe dazu:
- Eckpunkte Gesundheitsschutz
- Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern: Verdi nimmt sich die Kliniken vor
"Überstunden, Nachtarbeit, Dauer-Belastung: Die Gewerkschaft Verdi fordert bessere Bedingungen für Mitarbeiter in Krankenhäuser und will die Klinken zu Kasse bitten." Artikel von Daniel Baumann in Frankfurter Rundschau vom 12.9.2011
»Zustände kaum noch zu verantworten«
Alltag in Krankenhäusern: Wie Streichungen von Pflegestellen Patienten gefährden. Ein Interview von Gitta Düperthal mit Prof. Michael Isfort , Abteilungsleiter am Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. in Köln und untersucht seit zehn Jahren die Pflegequalität in hiesigen Kliniken, in der jungen Welt vom 19.08.2011
»Keine Blankoschecks mehr«
Ver.di will bessere Arbeitsbedingungen in Kliniken per Tarifvertrag durchsetzen. Ein Interview von Herbert Wulff mit Ellen Paschke , Mitglied im ver.di-Bundesvorstand und Leiterin des Fachbereichs Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen, in der jungen Welt vom 30.06.2011. Siehe dazu:
- Der Druck muss raus!:Beschäftigte brauchen dringend Entlastung
Die Sonderseite bei ver.di
Neues aus den Krankenhäusern
Die unabhängige Betriebsgruppe "Uns reicht´s" am Klinikum Bremen Mitte hat zusammen mit einer Gruppe von Beschäftigten verschiedener Krankenhäuser in Bremen folgendes Flugblatt zu Überlastungsanzeigen heraus gebracht. Das Flugblatt vom 14. Juni 2011
Klinikum Essen: Personalrat schafft Leiharbeit ab: "Wer dran bleibt, erreicht auch Erfolge"
Interview von Herbert Schedlbauer mit Alexandra Willer, Personalratsvorsitzende und stellvertretende ver.di Vertrauenskörper-Vorsitzende am Uniklinikum Essen, in unsere zeit - Zeitung der DKP vom 28. Januar 2011
"Wir wehren uns" Nr. 4: Unsere Klarstellung zur Leiharbeitsfrage
"Die BR-Mehrheit vermeidet eine veröffentlichte Klarstellung, was Stand der Dinge zur Leiharbeitsfrage ist. Sie macht darüber hinaus glauben, dass ihre "kritische Haltung" aus der Vergangenheit die Geschäftsführung überzeugt und zum Einlenken gebracht hätte. Fakt ist aber: dass zur Zeit ALLE Leiharbeitsverträge auslaufen, weil die Geschäftsführung zur Zeit überhaupt keine Anträge auf Leiharbeit mehr stellt (der Sparzwang scheint sich noch zu verschärfen); der BR ein einziges Mal (!) einen Leiharbeitsantrag abgelehnt hatte; die BR-Mehrheit durch ihre Zustimmung zum Sanierungskonzept und Duldung von Leiharbeit als "kleinerem Übel" UND die Geschäftsführung als direkte Befehlsempfängerin der GeNo-Spitze verantwortlich sind für Personallöcher, Arbeitsüberhänge und Patientenunterversorgung..." Lest mehr in "Wir wehren uns Nr. 4" der Unabhängige Betriebsgruppe »Wir wehren uns!» in der Gesundheit Nord
Wir wehren uns Nr. 3 September 2010: Ein klares NEIN zur Leiharbeit!
"Vor einigen Wochen hatten wir erklärt, Leiharbeit in HB-Mitte als Schwerpunktthema zu bearbeiten. Die Anzahl der LeiharbeiterInnen in Deutschland nimmt wieder rasant zu (6/2010 ca. 860.000), was angeblich der überwundenen Krise geschuldet ist. Der sogenannte Boomsektor Gesundheitswirtschaft kannte und hat keine Krise. Deshalb steigt der Ersatz "regulärer Arbeitskräfte" durch Leiharbeit andauernd (will heißen, wie in der Industrieproduktion werden "Stammarbeitsplätze" dann abgebaut, wenn die Rentabilität zu sinken droht; bei einem neuerlichen Anstieg der Produktivität werden diese nicht gleichwertig oder zeitgerecht ersetzt)." Flugblatt der Unabhängigen Betriebsgruppe »Wir wehren uns!» in der Gesundheit Nord Siehe dazu:
Leiharbeit im Krankenhaus - ein Bericht über die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals
"Krankenhäuser stehen nach deren Verkauf im Wettbewerb, sie sollen billiger wirtschaften. Dies geschieht im Wesentlichen durch Einsparungen beim Pflegepersonal. Die "Verbilligung" der Krankenpflege geschieht zu Lasten der Beschäftigen und wird zum Risiko für Patienten und medizinisches Pflegepersonal: Das geschieht nach folgendem Muster: Medizinisches - und Pflegepersonal wird reduziert, dringend benötigte MitarbeiterInnen werden dann wieder ohne Tarif billiger über Leiharbeitsfirmen zurückgekauft Das in doppelter Weise (sowohl für Patienten als auch für die Mitarbeiter) unmenschliche Konzept dieser Leiharbeitsfirmen soll im Folgenden beschrieben werden. (...) Wer möchte dazu Stellung nehmen? Wem ergeht es ähnlich?" Ein Bericht von F.M. vom 24.03.2010
Warnhinweis Wechsel Caritas
"Durch die Neuregelungen der AVR Caritas verschlechtern sich die Verdienstmöglichkeiten für Ärztinnen und Ärzte in katastrophalem Ausmaß: Lebensaltersstufen werden ersetzt durch Erfahrungsstufen, aber jeder beginnt mit sog. "Anfangsregelvergütung" Stufe 1(!). Diese Stufe erhielt früher der 23-Jährige. Weitere Steigerungen erfolgen dann nach je zwei Jahren Berufserfahrung. Eine gewaltige Absenkungsmaschinerie kommt in Gang. Der 27-jährige Berufsanfänger, der eine Grundvergütung nach Stufe 2 erhielt, wird jetzt in Stufe 1 eingestuft und erhält monatlich rd. 200 € weniger." Ein Warnhinweis, nicht nur für Ärzte und Ärztinnen vom Marburger Bund Hessen vom 25.06.2008
70 Cent Honorar für einen Tag und 100 Patienten: Schlangen vor der Tür eines Kinderarztes im Vogtland - über Praxisbudgets und Selbstausbeutung
"In Ostdeutschland herrscht akuter Ärztemangel. Ein Grund: Die meisten Mediziner sind überaltert. In Sachsen, Brandenburg, Thüringen und Sachsen-Anhalt ist ein Drittel der Hausärzte älter als 60. Nachwuchs gibt es kaum. Die niedergelassenen Ärzte im Osten werden bisher deutlich schlechter honoriert als ihre Kollegen im Westen." Artikel von Tim Herden in der Freitag vom 13.06.2008
Katastrophale Zustände an Hessens Kliniken: Beschäftigtenvertreter fordern gesetzliche Mindeststandards bei Personalbesetzung
"Die Zustände im hessischen Gesundheitswesen seien »nicht mehr hinnehmbar«, so der Tenor einer Versammlung von rund 100 Betriebs- und Personalräten aus Kliniken, Heimen und Behinderteneinrichtungen am Donnerstag abend in Frankfurt am Main. Mit der von ver.di organisierten Veranstaltung wollten die Beschäftigtenvertreter Druck für ihre Forderung nach gesetzlichen Personalmindeststandards machen." Artikel von Gitta Düperthal in der jungen Welt vom 19.01.2008
Klinisch schlechter - Ärzte kritisieren kirchliche Krankenhäuser
"In kirchlichen Krankenhäusern sind die Arbeitsbedingungen nach Darstellung des Marburger Bundes (MB) besonders schlecht. Eine Umfrage der Ärztegewerkschaft ergab, dass Mediziner in den christlichen Häusern noch unzufriedener sind als die ohnehin unzufriedenen Kollegen in anderen Kliniken. Dies betrifft überlange Arbeitszeiten, aber auch Bezahlung und Arbeitsbedingungen. MB-Chef Frank Ulrich Montgomery sprach von "Ausbeutung im Namen des Herrn". Es sei schändlich, dass die Kirchen ihr Privileg als Tendenzbetrieb nutzten, um die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern. Die Kirchen können Konflikte mit Arbeitnehmern jenseits des Arbeitskampfrechts ohne Gewerkschaften regeln." Artikel von W. Wagner in der Frankfurter Rundschau vom 07.11.2007 . Siehe dazu auch:
- Marburger Bund Umfrage 2007: Ausbeutung und Lohndiebstahl: Kirchliche Krankenhäuser sind die schlechtesten Arbeitgeber
Was die Qualität der Arbeitsbedingungen für Ärztinnen und Ärzte angeht, stehen kirchliche Krankenhäuser an letzter Stelle. Trotz christlichem Selbstverständnis ist die Ausbeutung ärztlicher Arbeitskraft in diesen Kliniken mit am schlimmsten. Das ist das Ergebnis einer vom Marburger Bund in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage unter rund 80 000 stationär tätigen Medizinern. Sonderseite zur Marburger Bund Umfrage 2007 mit dem Ergebnisbericht der Umfrage und einer Zusammenfassung
- B.O.L.E.R.O und Auxilia - Lohndumping im Namen der Kirche
"B.O.L.E.R.O", "Auxilia" - geheimnisvoll und wohlklingend muss es offensichtlich zugehen, wenn im Namen der Kirche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in kirchlichen Krankenhäusern um den gerechten Lohn gebracht werden sollen, Lohn im Namen der Barmherzigkeit und unter dem Deckmäntelchen der christlichen Wertegemeinschaft, die neuerdings in Image-Broschüren - wie der katholischen Kirche - ganz großgeschrieben wird. (.)Eine Leiharbeitsfirma namens "Auxilia" tritt dabei immer stärker ins Rampenlicht. Was 2005 wohl als Startschuss beim St.-Josef-Krankenhaus in Berlin-Tempelhof begann, zieht inzwischen immer weitere Kreise. Die von dort angebotenen Arbeitsverträge orientieren sich an einem Tarifvertrag mit dem klingenden Namen "B.O.L.E.R.O", einem Tarifvertrag für Zeitarbeitsfirmen. Dieser wurde zwischen der Tarifgemeinschaft Zeitarbeitsunternehmen in der Bundesvereinigung Deutscher Dienstleistungsunternehmen und der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften Zeitarbeit, hinter dem sich wiederum der Christliche Gewerkschaftsbund verbirgt, ausgehandelt. Und da schließt sich wieder der unselige Kreis..." Artikel von Angelika Steimer-Schmid, Chefradakteurin der Marburger Bund Zeitung , in der Ausgabe 15/2007 vom 26. Oktober 2007
Aktionswochenende in den Amper Kliniken
"Das Aktionswochenende der FAU zu den Arbeitsbedingungen in den Amper Kliniken ist mit einer Veranstaltung in Dachau und in München sowie einer Kundgebung in Dachau erfolgreich durchgeführt worden. Jeweils 15 Menschen nahmen an den beiden Veranstaltungen teil und ca. 25 Teilnehmer waren auf der Kundgebung am Dachauer Bahnhofsplatz." Pressemitteilung der FAU Lokalföderation München vom 16.9.2007
Pflege in Kliniken immer schlechter
"Die Pflegesituation in deutschen Krankenhäusern wird immer schlechter. Das belegt das "Pflege-Thermometer 2007" des deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP), das am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. 263 Pflegedienstleiter hatten dem DIP für dessen Umfrage über die Patientenversorgung in ihren Krankenhäusern Auskunft gegeben. Mit dem Ergebnis: 30 Prozent der Befragten berichteten, dass die Möglichkeit, eine ausreichende pflegerische Versorgung anzubieten, in den vergangenen zwei Jahren gesunken ist. Ein Drittel der Einrichtungen gibt an, operierte Patienten nicht in dem notwendigen Maße durch tägliche Übungen wieder fit für den Alltag machen zu können." Artikel von Rita Nikolow im Tagesspiegel vom 18.07.2007. Siehe dazu:
Leiharbeiter am Uniklinikum Essen
"Monika Häne hat im Uniklinikum Essen eine wichtige Aufgabe: Als Pflegeassistentin entlastet sie die Schwestern und macht die Betten für die Patienten. Diese Arbeit erledigt die 46jährige Frau seit Oktober zu einem Dumpinglohn. Nicht mal acht Euro bekommt sie pro Stunde gut 15 Prozent weniger als die Kolleginnen, die das Gleiche tun und nach Kliniktarif bezahlt werden. Beschweren will sich Monika Häne darüber nicht: Arbeit haben oder nicht haben, nich? Gleiche Arbeit für weniger Geld das gilt nicht nur Monika Häne sondern für alle Mitarbeiter, die seit Oktober neu beim Uni-klinikum angefangen haben: Der Trick: Offiziell ist die Pflege-assistentin an das Krankenhaus nur vermietet. Angestellt ist sie bei einer Zeitarbeitsfirma. Die wiederum gehört dem Klinikum. Die neuen Mitarbeiter scheuen offene Kritik. Die Personalrätin ist deutlicher:." Sendemanuskript des Beitrages von Michael Hoverath für die WDR-Sendung Westpol vom 18.02.2007. Auf der Seite findet sich ganz unten auch der Link zum Video-Beitrag
Pflegedienste unter Kostendruck: Ambulante Stationen können qualifizierte Kräfte kaum noch bezahlen
"Immer mehr ambulante Pflegedienste geraten durch einen hohen Kostendruck in Bedrängnis , obwohl die Zahl der hilfsbedürftigen Menschen kontinuierlich steigt. Nach einem Gründungsboom am Ende der 90er Jahre stecken die ambulanten Pflegedienste derzeit in einer Krise. Trotz der steigenden Zahl der Hilfebedürftigen hat sich an der Finanzierung dieser Hilfe durch die Pflegeversicherung seit ihrer Einführung jedoch nicht viel geändert." Artikel von Richard Rabensaat in Neues Deutschland vom 17.03.06
»Fast jeder dritte Arzt muß gehen«
Arbeitsbedingungen für Mediziner immer unerträglicher. Betriebswirtschaftler maßen sich zunehmend ärztliche Entscheidungen an. Ein Gespräch mit Wolfgang Albers , chirurgischer Oberarzt und Betriebsrat in einem Berliner Krankenhaus, von Gerd Feldkamp in junge Welt vom 06.05.2005
200 Jahre Universitätsklinikum
Tübingen: Für die Beschäftigten kein Grund zum Feiern!
Artikel
aus dem Info des Personalrats der Universitätsklinik Tübingen
1/2005
Sparen an der Gesundheit. Ansteckungsherd
Klinik: Manchen Fremdfirmen ist Impfschutz für Reinigungskräfte
zu teuer
„Zu den wenigen Wachtumsbranchen in diesem
Lande zählt zweifellos die der Gebäudereiniger. Nachdem
seit Ende der 80er Jahre zahlreiche Firmen und Behörden dazu
übergingen, die Reinigung auszugliedern, sind hier neue Firmen
wie Pilze aus dem Boden geschossen. Ein Reinigungsunternehmer kann
auch in Deutschland Millionär werden, wenn er durch Beziehungen
an entsprechende Aufträge herankommt und sich durch massiven
Druck auf die Löhne und Sozialleistungen seiner (oftmals nichtdeutschen)
Beschäftigten eine erkleckliche Rendite sichert….“
Artikel
von Hans-Gerd Öfinger in junge Welt vom 09.09.2004
Krankenschwestern: Viereinhalb Minuten pro
Patient
Miese Bezahlung, aufreibende Arbeitszeiten, wenig
Anerkennung: Wegen schlechter Arbeitsbedingungen wechseln viele
Krankenschwestern und Pfleger den Job. Artikel
von Jeannette Goddar in Süddeutsche Zeitung vom 30.08.2004
Caritas spannt billige Hilfskräfte ein
- Caritas plant Tausende von zusätzlichen Arbeitsplätzen
auf der Basis von Hartz IV. Interview
mit Georg Cremer, Generalsekretär der Caritas beim Deutschlandradio
Berlin vom 24.7.2004
Aus dem Text: „…Vor allem jugendlichen Beziehern
des künftigen Arbeitslosengeldes II wolle man damit ein Angebot
im sozialen Bereich machen, sagte Cremer im DeutschlandRadio Berlin.
Diese Arbeitsplätze würden von der Bundesagentur für
Arbeit mit ein bis zwei Euro pro Stunde unterstützt. Die
Caritas brauche vor allem Arbeitskräfte, die alte und kranke
Menschen betreuten…“
- Tacheles kritisiert Paradigmenwechsel bei Sozialverband Caritas
/ Caritas spannt billige Hilfskräfte ein. Tacheles-Medieninfo
vom 27.07.
Aus dem Text: „Der Sozialhilfe- und Arbeitslosenverein
Tacheles e.V. hat den Sozialverband Caritas kritisiert. Dieser
hatte zuvor angekündigt, arbeitslose Jungendliche zu einem
Stundenlohn von 1 – 2 Euro zu beschäftigen. Tacheles
sehe hierin einen Paradigmenwechsel. Statt gegen den Sozialabbau
des Hartz IV – Gesetzes zu kämpfen, nutze Caritas den
Arbeitszwang für eigene Profitinteressen. So würden
die arbeitslosen Jugendlichen als billige Hilfskräfte genutzt.
Besonders pikant: Die angekündigten Arbeitsgelegenheiten
seien nicht einmal sozialversichert. Die Jugendlichen erhielten
so keine Chance, aus der Notsituation auszusteigen….“
Keine Zeit zum Reden ...
In der Hauskrankenpflege gibt's für alles ein
Modul/Ein Patientenrundgang in Berlin-Kreuzberg. Artikel
von Larissa Schulz-Trieglaff in ND vom 24.11.03
Billiglohnsektor Krankenversorgung?
jW sprach mit Tanja Kokol, Betriebsratsvorsitzende
in der Freiburger Medianklinik.Interview
von Martin Höxtermann in junge Welt vom 07.06.2003
Beschäftigte des Gesundheitswesens sind total
überbelastet
"Die Beschäftigten des Gesundheitswesen sind total
überlastet, der Arbeitsstress hat unverantwortliche Formen angenommen.
Dies soll sich mit den Änderungen in der Gesundheitspolitik weiter
verschärfen." Dies sagt der ver.di-Funktionär und Personalratsvorsitzende
im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach, Hans Ruge...." Pressemitteilung
vom 4.5.02
Ausbeutung total. Skandalöse Zustände in Berlins
Krankenhäusern. Junge Ärzte klagen über Verstöße gegen Arbeitsrecht
"Systematisch und flächendeckend wird im Klinikalltag
geltendes Recht ignoriert, indem junge Kollegen ausgebeutet und
überfordert werden«, so Günther Jonitz, Präsident der Berliner Ärztekammer,
am Mittwoch in Berlin. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative
Umfrage des
Arbeitskreises Junger Ärzte.." Artikel
von Marcel Lingner in Junge Welt vom 26.04.2002
"Qualitätsmanagement" - der entfesselte Markt
wirft seine Schatten voraus: Der Mensch oder das Geld im Mittelpunkt?
Grundsätzliche
Bemerkungen von Lothar Galow-Bergemann zur Einführung von Qualitätsmanagement
in Krankenhäusern
Altenpflege zwischen Stress und Nächstenliebe
Bericht
erschienen im Heft 1/2000 der Arbeit & Ökologie-Briefe |