Home > News > Freitag, 24. September 2010
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Freitag, 24. September 2010:

I.Internationales / Spanien

Vor dem Generalstreik

Für den 29. September haben die beiden grösseren Gewerkschaftsverbände Spaniens, die Comisiones Obreras CCOO und die UGT zum Generalstreik aufgerufen, zum Protest insbesondere gegen die Arbeitsgesetzgebung der Regierung Zapatero. Nun sind Generalstreiks in Spanien nicht so häufig wie anderswo - aber auch nicht so selten, wie etwa in der BRD. Aber, da fängt die Debatte bereits an: Ist ein eintägiger Generalstreik überhaupt einer? Und diese Debatte ist ausführlich und praktisch, denn die beiden Verbandsführungen haben es nicht nur mit jeweils gar nicht so kleiner Gewerkschaftsoppsoition zu tun, sondern auch mit anderen Verbänden, mit gerade in Spanien besonders profilierten regionalen Föderationen, sowie zahllosen branchenorientierten Zusammenschlüssen über Föderationsgrenzen hinweg. Eine Bestandsaufnahme dieser Auseinandersetzungen versucht die aktuelle Materialsammlung "Generalstreikdebatte" vom 24. September 2010.

II.Internationales / Bangladesch

Die Hoffnung. Die Arbeit. Der Tod

Menschen aus Bangladesh arbeiten in vielen Ländern dieser Welt - nicht zuletzt im arabischen Raum. Warum sie dorthin gehen ist einfach zu begreifen, die Gründe sind global dieselben. In etwas mehr als 5 Jahren, von 2004 bis 2009, starben über 8.100 Bangladeshis in diesen anderen Ländern. Dabei sind Herzinfarkte die häufigste Todesursache - und die Opfer im durchschnitt in den 30ern ihres Lebens, was die Todesursache ungewöhnlich macht. Der Artikel "The Death of Migrant Workers" externer Link von Rubayat Ahsan vom 09. September 2010 bei e-bangladesh macht dafür vor allem extrem harte Arbeitsbedingungen verantwortlich.

III.Internationales / Mosambik

Nach der Rebellion: Welche Perspektiven?

Sowohl der Diplomatie als auch den Finanz- und Wirtschaftsfachleuten fällt auch bei der Debatte um die weiteren Perspektiven Mosambiks nach der Brotrebellion Anfang September nichts Neues ein: Das Land sei ein "Paradoxon". Eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte muss es aus ideologischen Gründen sein - nur leider ist unbestreitbar, dass die erdrückende Mehrheit der Bevölkerung von diesem Erfolg aber auch gar nichts sieht oder gar erlebt. Joe Hanlon und Benedito Cunguara gehören nicht zu dieser Art Experten: Ihre Untersuchung "Poverty is not being reduced in Mozambique" externer Link pdf-Datei vom Juni 2010 bei der London School of Economics macht deutlich, dass es sich eben um keine Erfolgsgeschichte handelt - zumindest nicht für die allermeisten Mosambikaner, und nennt auch die Gründe...

IV.Internationales / Costa Rica

Billige Ananas gefällig?

"Eine ganze Ananas aus Costa Rica für nur einen Euro bot kürzlich ein Bonner Supermarkt an. Auf Wunsch wurde sie geschält und das gelbe Fruchtfleisch in bereit stehende Plastikdöschen gepackt. Die freundlich lächelnden VerkäuferInnen werden vermutlich miserabel entlohnt, weil die meisten Supermarktketten längst keine Tariflöhne mehr zahlen. Doch das Lohndumping beginnt schon viel früher, nämlich in Costa Rica, wo die LandarbeiterInnen auf den Ananasplantagen für mehr als mickrige Löhne bis zu sieben Tage in der Woche schuften müssen. Dazu kommt es wegen der eingesetzten Agrargifte sowohl bei den ArbeiterInnen als auch bei den BewohnerInnen der Dörfer in der Ananaszone vermehrt zu Hauterkrankungen, immer wieder kommen Babys mit Missbildungen zur Welt. So billig und wohlschmeckend die Ananas für die KonsumentInnen hierzulande sein mag, so teuer und bitter im Geschmack ist sie für viele Menschen in Costa Rica" - so beginnt der Artikel "Teures Obst Ananasproduktion in Costa Rica: Die Verantwortung liegt auch bei den KonsumentInnen" pdf-Datei von Anton Maurer in der ila 338 vom September 2010, den wir hiermit im Rahmen unserer Kooperation mit der Redaktion von ila exklusiv veröffentlichen.

V.Internationales / Ungarn

Das Zimbabwe-Modell

Der ungarische Innenminister scheint sein Handwerk in Harare gelernt zu haben - alle, die den Geschäftsbaluf stören sollen verjagt, eingesperrt, verfolgt und bestraft werden. Sein Gesetzentwurf sieht vor dass örtliche Behörden Obdachlose von öffentlichen Plätzen vertreiben können, dass Schlafen auf der Strasse unter Strafe steht und weitere menschenverachtende Nettigkeiten mehr. Dagegen wendet sich die Koalition "City for all" mit ihrem Aufruf "Call for solidarity against anti-homeless legislation in Hungary" pdf-Datei vom 20. September 2010.

VI.Internationales / Südafrika / Arbeitskämpfe

SADTU: Provinzregierung will Gefängnis, Mitgliedschaft kritisiert "Ausverkauf"

Der Streik im öffentlichen Dienst, der nach rund zwei Wochen mit einer lohnerhöhung zu Ende ging, die für deutsche Verhältnisse sehr nahe an der Ausgangsforderung lag, in Südafrika aber, wo die Menschen jeden Rand brauchen, in weiteren Teilen mit unzufriedenheit aufgenommen wurde - dieser Streikt wurde neben den Krankenhäusern vor allem von der demokratischen Lehrergewerkschaft SADTU geführt. Nach stiller Beendigung des Streiks kommt die Gewerkschaft jetzt von zwei Seiten "unter Feuer": Die Provinzregierung von Gauteng möchte den Vorstand im Gefängnis sehen, Teile der Mitgliedschaft äussern ihren Unmut.

a) Im Forum der Kommunistischen Jugendliga Südafrikas wird der offene Brief, den COSATU-Generalsekretär Vavi an den regionalen SADTU Vorsitzenden von Mthate geschrieben hat dokumentiert. Dieser hatte in einem von seiner Leitung unterzeichneten Brief gefordert, Vavi und der Vorstand der SADTU müssten kommen, um ihren Ausverkauf zu klären. Der Antwortbrief "RE: SADTU LEADERSHIP HAS SOLD OUT" externer Link vom 17. September 2010 antwortet dieser Kritik - wobei die Rechnungen, die da aufgemacht werden, durchaus an bundesdeutsche gewerkschaftliche Formeln zur nachträglichen Erfolgsberechnung erinnern.

b) Der Vorstand der SADTU veröffentlichte am 20. September 2010 die Pressemitteilung "GDE interdict may further strain public sector post-strike relations" externer Link in der die Attacke der Provinzregierung von Gauteng kritisiert wird, die der Lehrergewerkschaft Aktivitäten an den Einrichtungen faktisch verbieten will, bzw den Vorstand für die Mißachtung eines entsprechenden Erlasses vor Gericht bringen will.

VII.Internationales / Frankreich / Streiken für die Rente

Zahlenkrieg...

"Am Donnerstag Abend und Freitag tobt in Frankreich der « Krieg der Zahlen » (la guerre des chiffres). Es geht um die Bewertung der Beteiligung an den Demonstrationen in 232 französischen Städten und Gemeinden am gestrigen 23. September, gegen die (in der parlamentarischen Debatte befindliche) "Reform" der Renten. Alle beteiligten Akteure fragen sich, wie sie im Vergleich zu den letzten Demonstrationen vom 07. September einzuschätzen ist - und welche politischen Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind" - so beginnt der Artikel "Das Kräftemessen tritt in seine entscheidende Phase ein" von Bernard Schmid vom 24. September 2010.

...bis bald, Helmut

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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