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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Dienstag, 1. Juni 2010: I. Internationales > Palästinensische Gebiete - Westbank und Gaza "Empörend", "erschütternd", "inakzeptabel", "verbrecherisch" Reaktionen aus Friedensbewegung und Politik zum tödlichen Piratenakt der israelischen Streitkräfte - Die AG Friedensforschung der Uni Kassel dokumentiert eine Reihe von Pressemitteilungen aus der deutschen und internationalen Friedensbewegung : Gush Shalom, Israel; Bundesausschuss Friedensratschlag; Pax Christi; Palästinensische Gemeinde Deutschland; Stop the War Coalition, Großbritannien; Internationale Liga für Menschenrechte; Gregor Gysi (Die LINKE); Walter Steinmeier (SPD); Netzwerk Friedenskooperative. Weitere aktuelle Informationen finden sich u.a.:
II. Internationales > Rumänien Härter als das IWF-Diktat: Generalstreik im öffentlichen Dienst - Protest gegen Kürzungen "Aus Protest gegen geplante Lohnkürzungen sind in Rumänien Hunderttausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in den Streik getreten. An dem Ausstand, zu dem fünfzig Gewerkschaften aufgerufen hatten, beteiligten sich am Montag Lehrer sowie Mitarbeiter von Krankenhäusern, Behörden und Gefängnissen. Viele Schulen blieben geschlossen. Die Gewerkschaften hatten zuvor angekündigt, daß 700000 Staatsbedienstete die Arbeit niederlegen würden. Der Protest richtete sich gegen eine Entscheidung der Regierung, die Gehälter im öffentlichen Dienst um ein Viertel zu kürzen. Arbeitsminister Mihai Seitan erklärte, die Sparmaßnahmen seien erforderlich, um den Staatshaushalt zu konsolidieren. Rumänien hat im vergangenen Jahr einen Beistandskredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) über 20 Milliarden Euro erhalten, die Wirtschaftsleistung war um 7,1 Prozent zurückgegangen..." Artikel von Stefan Inführ in der jungen Welt vom 01.06.2010 III. Internationales > Schweiz > Gewerkschaften und Arbeitskämpfe: Mayr-Melnhof Karton AG schließt schweizerische Kartonfabrik in Deisswil Belegschaft der Karton Deisswil zeigt Kampfbereitschaft "An einer gut besuchten Betriebsversammlung haben heute über 200 Beschäftigte der Karton Deisswil AG ein kämpfersiches Signal an den österreichischen Mayr-Melnhof Konzern gesandt..." Pressemitteilung der Unia vom 26.05.2010 . Dort auch die Links zum Dossier zu Deisswil und der Facebookgruppe IV. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Kaiser's: Kassiererin streikt - Kaiser's kündigt Bundesarbeitsgerichtsverhandlung: Zeitplan fuer den 10. Juni in Erfurt Liebe Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde der Abschaffung von Bagatell- und Verdachtskündigungen,
V. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Arcandor AG (ehemals KarstadtQuelle AG) Den Bock zum Gärtner machen "Der Insolvenzkrimi bei Karstadt steuert auf den Höhepunkt zu. Nach Ende der Bieterfrist wird nun ein Zuschlag für einen der drei Interessenten erwartet. Ver.di hat sich gegen die deutsch-skandinavische Beteiligungsgesellschaft Triton ausgesprochen. Mit deren Namen verbinden sich Ängste vor einem »Heuschrecken-Gebaren«. Triton will den Betrieb filetieren und Lohndumping erzwingen. Indes wollen auch die anderen Bieter die Belegschaft schröpfen. Highstreet, und damit Goldman Sachs, schwebt Gratis-Mehrarbeit von zwei Wochenstunden vor..." Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 28.05.2010 VI. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Tarifrunden und -kämpfe der Ärzte: Tarifrunde Kommunale Kliniken 2010 Kommunale Kliniken: Verhärtete Fronten "Der Ton wird rauer im Tarifkonflikt an den kommunalen Kliniken. Die Arbeitgeber werfen den Ärzten vor, die Krankenhäuser kaputt zu streiken. "Es entsteht deutschlandweit ein enormer Schaden", sagte der Verhandlungsführer des Verbandes kommunaler Arbeitgeber (VKA), Joachim Finklenburg, der FR. Seit zwei Wochen kämpfen die 55.000 Mediziner an kommunalen Krankenhäusern für höhere Gehälter. Bisher mussten Zehntausende geplante Operationen bundesweit verschoben werden..." Artikel von Daniel Baumann in der Frankfurter Rundschau vom 01.06.2010 Ärzte-Streik in Hessen: Kritik am Arzt als Wanderarbeiter Freiberufler schließen personelle Lücken in Krankenhäusern. Die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund spricht von "Streikbrechern". Doch ganz so einfach ist es nicht. Artikel von Jutta Rippegather in der Frankfurter Rundschau vom 31.05.2010 . Aus dem Text: "Den Einsatz von Streikbrechern wirft die Ärztegewerkschaft Marburger Bund "einigen" hessischen Krankenhausbetreibern vor. Im Klinikum Offenbach etwa verdingten sich sogenannte Honorarärzte in der Chirurgie und Anästhesie. Mit 120 Euro pro Stunde verdienten sie das vierfache eines nach Tarifvertrag angestellten Facharztes im dritten Berufsjahr. Die Klinikleitung verneint einen Zusammenhang mit dem Arbeitskampf. Auch am Rande der jüngsten Demonstration in Offenbach hieß es, der Einsatz besser bezahlter freier Kollegen sei ein grundlegendes Problem..." VII. Branchen > Sonstige > Maschinen-/Anlagebau: Betriebsbesetzungen beim Verpackungsmaschinenhersteller Affeldt in Neuendorf Rückzug des Investors: Affeldt-Beschäftigte müssen zur Arbeitsagentur "Die Schlinge um den Neuendorfer Verpackungsmaschinenhersteller Affeldt zieht sich erneut zu. Ein potenzieller Investor hat einen Rückzieher gemacht. Der Vertrag mit dem Kaufinteressenten aus Niedersachsen war nach Informationen der IG Metall Unterelbe bereits ausgehandelt gewesen. Kurz vor der Unterschrift beim Notar sei der Investor dann aber abgesprungen, sagte Uwe Zabel von der Gewerkschaft der NDR 1 Welle Nord. Er bezeichnete das Verhalten des Investors als "unwürdige Aktion". Mit dem Verkauf sei demnach auch die geplante Transfergesellschaft geplatzt. Der Insolvenzverwalter stellte die rund 160 Angestellten laut IG Metall frei und schickte sie zur Arbeitsagentur. "Wer in so einer Situation mit den Schicksalen und Nerven der Beschäftigten und ihrer Familien so umgeht, gibt selbst Anlass darüber nachzudenken, ob er die notwendige Zuverlässigkeit für einen Gewerbebetrieb besitzt", sagte Zabel weiter. Einen Hoffnungsschimmer für die Affeldt-Mitarbeiter gibt es noch: Nach Informationen der Gewerkschaft wird mit einer Firma in Elmshorn über eine Lösung verhandelt..." Meldung beim NDR vom 31.05.2010 VIII. Branchen > Sonstige > Elektrogeräte allgemein: Fristlose Kündigung des Betriebsratskollegen Günther Albrecht von Dietz-Motoren in Dettingen nach Fernsehbeitrag Solidarität mit Günther Albrecht "Der nächste Verhandlungstermin unseres Kollegen Günther Albrecht findet am Donnerstag, den 17. Juni um 14 Uhram Arbeitsgericht Stuttgart statt (Johannesstr. 86 - Saal 105, 1.Stock). Wir werden Günther Solidarität durch unsere Anwesenheit bekunden und ihn dadurch unterstützen." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 31.05.2010 IX. Branchen > Chemische Industrie > Continental Bericht vom Prozeß gegen Andreas Kossack "Heute - am 28.5.2010 fand von 11 - 13.15 Uhr die Berufungsverhandlung von Andreas Kossack gegen seine Kündigung von Continental Automotive GmbH vor dem Landesarbeitsgericht in Hamm statt. Andreas Kossack und sein Anwalt Frank Stierlin konnten heute vor dem Landesarbeitsgericht die vermeintlichen "betriebsbedingten Gründe" für die Kündigung zerpflücken. Andreas Kossack hielt einen längeren Beitrag (siehe Anlage), indem er aufdeckte, dass es nicht angehen kann, dass man politisch und gewerkschaftlich engagierte Menschen wegen ihrem Engagement kündigen kann und dies mit der Methode einer "betriebsbedingten Kündigung" tarnt. Er wollte sich auch nicht mit einer möglichen Erhöhung der Abfindung vor Gericht zufrieden geben: "Arbeiterrechte lässt man sich nicht abkaufen!" (...) Deshalb wurde am Schluss der Verhandlung auch eine Vertagung des Gerichts beschlossen. Es sollen Zeugen aus Betriebsrat und Werkleitung zu dieser Frage gehört werden..." Pressemitteilung des Solidaritätskreis Conti Kolleginnen und Kollegen Dortmund vom 29.05.2010 (Word-Datei) X. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Arbeitsmarktpolitik > Lohnarbeit ganz umsonst - Bürgerarbeit u.a. »Jeder bekommt eine Chance«. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen will schwer vermittelbare Arbeitslose in Parks schicken "Bürgerarbeit für Hartz-IV-Bezieher - so heißt das neue Lieblingsprojekt von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen. Schwer vermittelbare Arbeitslose sollen so wieder in den Job zurückfinden. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich der Vorstoß als Luftnummer." Artikel von Fabian Lambeck im ND vom 01.06.2010 . Aus dem Text: ". Denn die flächendeckende Einführung dieser Bürgerarbeit für Menschen mit »Vermittlungshemmnissen« sei gar nicht geplant, erklärte eine Sprecherin der Arbeitsministerin am Montag. Lediglich eine »breitere Erprobung« in strukturschwachen Regionen werde es wohl ab 1. Juli geben, so die Sprecherin. Sollte dann doch irgendwann der Startschuss fallen, dann müssten die »Bürgerarbeiter« 30 Wochenstunden gemeinnützig tätig werden und erhielten dafür einen Monatslohn von knapp 900 Euro. Dabei beschränken sich ihre Einsatzmöglichkeiten auf wenig bürgerliche Tätigkeiten wie Straßen- oder Spielplatzreinigung. Nach den Vorstellungen der Ministerin sollen so maximal 33 000 Langzeitarbeitslose in einen Job gepresst werden. Die Betroffenen wären zwar sozialversicherungspflichtig beschäftigt, doch ein Ausweg aus Hartz IV ist die Bürgerarbeit nicht. Auch weil die Beschäftigten nach Auslaufen der Maßnahme sofort wieder Hartz-IV-Anträge ausfüllen müssten, da sie als Niedriglöhner keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hätten.." Siehe dazu auch:
XI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Hartz IV > 1-Euro-Jobs allgemein Jetzt attackiert auch der DGB Ein-Euro-Jobs "Der Streit um die Arbeitsmarktinstrumente eskaliert. Der Deutsche Gewerkschaftsbund will die Ein-Euro-Jobs stark zurückfahren. Das Handwerk wäre sie am liebsten gleich völlig los. Kürzungen bei arbeitsmarktpolitischen Instrumenten hält der DGB aber kaum für möglich. Die Arbeitgeber sehen das anders." Artikel von Stefan von Borstel in Die Welt vom 26. Mai 2010 XII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Hartz IV > ALG II und Wohnen: Wohnpauschale ? Soziale Wohnungspolitik statt Existenzbedrohung durch Pauschale "Die FDP hat vorgeschlagen, die Mietkosten für Langzeitarbeitslose zu pauschalisieren. Diese Pauschalen sollten sich am örtlichen Mietniveau orientieren. Doch was würde das konkret für Hartz-IV-Empfängerinnen und Empfänger bedeuten? Elke Hannack, ver.di-Vorstandsmitglied, erläutert die Folgen des FDP-Vorschlags. Eine Hartz-IV-Kürzung bei den Unterkunftskosten wird Millionen von Familien, Geringverdienern, prekär Beschäftigten, Erwerbslosen und armen Renterinnen und Rentnern treffen. Not tut eine soziale Wohnungspolitik, die kostengünstigen und guten Wohnraum schafft. Bund, Länder und Kommunen sind aufgefordert, eine Politik für bezahlbaren Wohnraum, statt einer Politik der Verteuerung von Wohnimmobilien zu betreiben." ver.di-Pressemitteilung vom 31.5.2010 XIII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > neue und alte Armut (trotz Arbeit) > Tafeln und Vertafelung Die Arbeitslosigkeit und die Tafeln gleichzeitig abschaffen! - eine realistisch-unrealistische Utopie "Fast 900 Tafeln versorgen vor allem in den Städten die Armen Bürgerinnen und Bürger mit notwendigen Lebensmitteln. Die Tafelbewegung gehört zu den erstaunlichsten Sozialen Bewegungen der Republik. Das Lob für die Tafeln ist politikübergreifend überschwänglich, menschenwürdige Versorgung und bürgerschaftliches Engagement haben eine scheinbar gute Verbindung gefunden. Aber in Wahrheit ist der Erfolg ambivalent: Die Blüte der Tafeln ist gleichzeitig der Niedergang des bröckelnden Sozialstaats." Artikel von Peter Grottian vom 31. Mai 2010 bei den Nachdenkseiten XIV. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Arbeitsamt und Arbeitszwang > Alltägliche Schikanen Frau Saburow's Existenzkampf mit der ARGE Augsburg Süd Bericht aus dem sozialen Ödland Augsburg von Armin Kammrad vom 18.05.2010 XV. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland: Gewerkschaften in der Weltwirtschaftskrise Die große Krise und die Chancen der Gewerkschaften Ein Beitrag zur Strategiedebatte von Christoph Ehlscheid, Klaus Pickshaus und Hans-Jürgen Urban in Sozialismus 6/2010 XVI. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland > FAU: Gewerkschaftsverbot gegen die FAU Berlin
XVII. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Innergewerkschaftliche Demokratie > Ausschlussverfahren: »Alternative« soll raus Widerstand gegen Gewerkschaftsausschlüsse "In Zeiten der Krise holen Gewerkschaftsführungen alte Keulen aus der Schublade, Ausschlüsse und Unvereinbarkeitsbeschlüsse gegen Oppositionelle. Dagegen wächst der Widerstand bisher vor allem innerhalb des DGB, wie eine gut besuchte Veranstaltung am Wochenende in Berlin zeigte." Bericht von lesender arbeiter vom 31.05.2010 bei indymedia Widerstand gegen Gewerkschaftsausschlüsse. Alternative Kandidaturen für den Betriebsrat sind bei der IG Metall scheinbar nicht erwünscht "Mehr als 150 Gewerkschafter hatten sich am Samstagabend im ND-Haus in Berlin auf einer Veranstaltung mit oppositionellen Gewerkschaftern solidarisiert. Anlass sind drohende Ausschlüsse von Gewerkschaftern aus ihren Organisationen in den Daimler-Standorten Berlin, Kassel und Sindelfingen." Artikel von Peter Nowak im ND vom 31.05.2010 XVIII. Kosovo und andere Kriege > Afghanistan Friedensbewegung zum Rücktritt Köhlers Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag vom 31.05.10 . Aus dem Text: ". Der Rücktritt Köhlers nährt den Verdacht, als sollte sich jemand, der sich nur ungeschickt ausgedrückt hat, selbst aus dem Verkehr ziehen, damit die anderen ungestört ihre Kriege weiter betreiben können. Etwa nach dem Muster: So etwas sagt man nicht, so etwas tut man. Horst Köhler weint die Friedensbewegung keine Träne nach. Ihr kommen vielmehr die Tränen, wenn sie an diejenigen denken, die noch in ihren Ämtern verbleiben." Siehe dazu auch:
Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |