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Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Montag, 12. Oktober 2009:

I. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Kaiser's: Kassiererin streikt - Kaiser's kündigt

Emmely ist überall: Eine entlassende Kassiererin wird zum Symbol für Willkür am Arbeitsplatz

In mehreren Städten protestierten am Sonnabend sozialpolitische Bündnisse gegen Willkür, Schikanen und Repression im Arbeitsleben. So gab es Kundgebungen in Augsburg, Kassel, München und Ravensburg. Artikel von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 12.10.2009 externer Link

II. Branchen > Dienstleistungen Allgemein

Friseure schuften für Hungerlohn

"Haare schneiden, waschen, föhnen ist Friseuren häufig nur ein paar Cent wert. Der Kölner Zoll hat bei Razzien in 150 Geschäften Angestellte angetroffen, die für 1,50 Euro in der Stunde arbeiten. "Wir haben diese Branche schon länger auf dem Kieker", sagt der Sprecher des Zollamtes, Gerd Plinz. Nun wird in dutzenden Fällen wegen Lohndumpings ermittelt. Die meisten Beschäftigten wissen natürlich, dass sie viel zu wenig Lohn erhalten. "Sie sind aber so abhängig von ihrem Arbeitgeber, dass sie schweigen", so Plinz. Die Friseurgilde ist berüchtigt für ihre schlechten Löhne. "Viele arbeiten in den Salons ohne eine entsprechende Ausbildung, das fördert oft den Schwarzmarkt und Dumpinglöhne", so Jan Jurczyk, Sprecher der Gewerkschaft Verdi. Auch Berufe mit kurzen und häufig wechselnden Verträgen wie etwa in der Gastronomie seien anfällig für Sklavenlohn." Artikel von Annika Joeres in der Frankfurter Rundschau vom 09.10.2009 externer Link

III. Branchen > Dienstleistungen: Transport wesen > Speditinen und Logistik > Post AG

Post droht »heißer Herbst«

Vor dem Hintergrund schwer überbrückbarer Differenzen zwischen dem Vorstand der Deutschen Post und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di bereiten sich Gewerkschafter auf einen »heißen Herbst« bei der Post vor. Artikel von Hans-Gerd Öfinger im Neues Deutschland vom 12.10.2009 externer Link

IV. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Lufthansa allgemein

Callcenter-Arbeitskampf bei Lufthansa Global Tele Sales (GTS) durch Tarifabschluss beendet

"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat sich mit der Deutschen Lufthansa auf einen neuen Tarifvertrag für die rund 380 Beschäftigten der Lufthansa Global Tele Sales (GTS) geeinigt. Demnach erhalten die Callcenter-Mitarbeiter 3,3 Prozent mehr Geld, Zulagen für neue Tätigkeiten und verbesserte Aufstiegsmöglichkeiten an Hand messbarer Kriterien. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31.12.2010. Nach zwei Warnstreiks und zehn Tagen Streik gilt bis dahin wieder die Friedenpflicht." Pressemitteilung von ver.di vom 09.10.2009 externer Link

V. Branchen > Dienstleistungen: Reinigungsgewerbe und Haushalt: Tarifverhandlungen im Gebäudereiniger-Handwerk 2009

Die Deutschland putzen

"Hunderttausende Gebäudereiniger halten die Republik sauber. Seit Oktober stehen sie ohne Tarifvertrag da. Die Urabstimmung läuft, ein Streik der Nadelstiche ist denkbar. Sie ist die oberste Reinigungskraft der Republik. Susanne Neumann hält ein Brötchen in die Höhe und sagt: "Noch nicht mal das können wir uns von der Tariferhöhung kaufen, die uns die Arbeitgeber angeboten haben." Dann reißt die rothaarige Frau ein Stück aus dem Backwerk. "Es reicht gerade für das hier!" Der Saal tobt. Es war einer der wenigen Höhepunkte beim Kongress der IG BAU vor einigen Wochen. Bei der einstigen Bauarbeitergewerkschaft war der damalige Arbeitsminister angekündigt. Doch Susanne Neumann und ihre Kollegen stahlen dem SPD-Mann die Wahlkampfshow. 200 Berliner Gebäudereiniger besetzten die Bühne und hielten ihm Transparente entgegen: "Wir putzen Deutschland!"." Artikel von Günter Frech in Freitag vom 09.10.2009 externer Link

VI. Branchen > Auto: GM/Opel > Werke allgemein > Der Zusammenbruch des GM-Konzerns

Nächste Hürde genommen: Regierung billigt Opel Staatsbürgschaft

"Der Staatsgarantie für die Übernahme Opels durch den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna steht nach Ansicht der Bundesregierung nichts mehr im Weg. Das Geschäft sei grundsätzlich genehmigungsfähig, entschied der sogenannte Interministerielle Ausschuss der Regierung für die Vergabe von Bürgschaften am vergangenen Donnerstag." Agenturmeldung in der Frankfurter Rundschau vom 10.10.2009 externer Link

Spanien boykottiert Opel-Geheimtreffen: Spaniens Industrieminister drückt den Unmut über den deutschen Alleingang aus

"Eigentlich sollte heute ein Geheimtreffen in Berlin stattfinden, um mit allen Opel-Standortländern über das Magna-Konzept der Bundesregierung zu sprechen. Doch, so titelt die größte spanische Tageszeitung El País, "boykottiert" der spanische Industrieminister die Einladung von Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Schon am Vortag hatten es die Spatzen von den Madrider Dächern gepfiffen, dass Miguel Sebastián das Treffen platzen lassen werde. Dabei sollte es vor allem um die "Grundzüge der Lastenverteilung" gehen, zitiert die Süddeutsche Zeitung aus der Einladung des Bundeswirtschaftsministeriums. Damit sollte es um die Aufteilung der Staatshilfen in einer Höhe von 4,5 Milliarden Euro gehen, die der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna für den "Kauf" von Opel erhalten soll. Denn dieses Geld soll aus den Staatskassen Deutschlands, Großbritanniens, Belgiens und Spaniens kommen, doch keine dieser Regierungen hat bisher eine verbindliche Zusage gegeben. Spanien, aber auch Großbritannien sind Gegner der Übernahme durch Magna." Beitrag von Ralf Streck auf Telepolis vom 09.10.2009 externer Link

VII. Branchen > Auto international: Konferenz Autobranche

Grundlegende Wechsel

Konferenz von Gewerkschaftern aus der Autoindustrie diskutiert über Antworten auf die Krise und notwendige Veränderung der eigenen Organisationen. Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 12.10.2009 externer Link. Aus dem Text: "Viel war an diesem Wochenende in Oer-Erkenschwick - wo gut 50 Aktivisten aus verschiedenen Betrieben der Automobilindustrie, inklusive Kollegen aus Schweden, Südafrika, den USA und Kanada zusammenkamen - von Krise die Rede. Gemeint war damit aber nicht nur der Einbruch in der Finanz- und Realwirtschaft. »Die wichtigste Krise ist die der Arbeiterbewegung und der Linken«, erklärte Sam Gindin, ehemals führender Funktionär der kanadischen Automobilarbeitergewerkschaft CAW, in seinem Einleitungsreferat. »Eigentlich sollte die Rechte durch die kapitalistische Krise in die Defensive geraten, statt dessen sind wir es«, so der Gewerkschafter. Notwendig sei nicht nur eine etwas bessere und entschlossenere Politik der Gewerkschaften, sondern deren grundlegende Transformation. Als historisches Vorbild nannte Gindin die USA in den 1930er Jahren, als infolge der Krise von 1929 der kämpferische Gewerkschaftsverband CIO entstand."

»International voneinander lernen«

Netzwerk »tie« bringt Beschäftigte verschiedener Länder und Kontinente zusammen. Ein Interview vonHerbert Wulff mit Heiner Köhnen externer Link, Koordinator des tie Bildungswerks mit den Arbeitsbereichen Autoindustrie, Gesundheit und Einzelhandel in der jungen Welt vom 12.10.2009

VIII. Branchen > Sonstige > Maschinen-/Anlagebau: Heidelberger Druckmaschinen AG

Ergebnis bei Heideldruck

".Vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation in der Druckmaschinenbranche und bei der Heidelberger Druckmaschinen AG wurde nach langer Verhandlung ein Ergebnis mit Interessensausgleich und Sozialplan erreicht. Bei rund 1.300 Mitarbeitern an den deutschen Standorten Heidelberg, Amstetten, Brandenburg, Ludwigsburg Mönchengladbach und Wiesloch/Walldorf soll der Arbeitsplatz entfallen. Am Standort Mönchengladbach wurde bereits im August ein Interessenausgleich und Sozialplan abgeschlossen. Darüber hinaus wurde mit weiteren 200 Beschäftigten ein einvernehmliches Ausscheiden vereinbart, so dass sich der Personalabbau im laufenden Geschäftsjahr 2009/10 auf rund 1.500 Mitarbeiter an den deutschen Standorten summiert. Betriebsbedingte Entlassungen konnten zwar nicht vermieden, die Anzahl derer, die von bebtriebsbedingter Kündigung bedroht sind, jedoch durch die Vereinbarung zwischen dem HDM-Vorstand und dem Betriebsrat und der IG Metall minimiert werden. Auch wurden akzeptable Abfindungsregelungen vereinbart. Und es wurde auch die Möglichkeit geschaffen, ab dem 01. März 2010 für 12 Monate in eine Transfergesellschaft zu wechseln." Pressemeldung der IG-Metall Heidelberg vpm 07.10.2009 externer Link

IX. Branchen > Medien u. IT > Bild und Ton: Rundfunk / Fernsehen / Kino allgemein > Babylon

Anarchos werden zur Ordnung gerufen

"Die anarchistische Gewerkschaft FAU darf laut Arbeitsgericht nicht zum Boykott aufrufen. Tarifverträge dürfen nur mit Ver.di geschlossen werden. Das sieht auch Kinochef Thomas Grossmann so." Artikel von Peter Nowak in der Taz vom 10.10.2009 externer Link

X. Branchen > Chemische Industrie > Bayer > allgemein

Bayer hebt Arbeitszeit und Löhne wieder an

"Der Kunststoff-Sparte von Bayer geht es wieder besser. Ab 1. November dürfen die 4100 Tarif-Beschäftigten in Deutschland wieder 37,5 statt 35 Stunden in der Woche arbeiten. Die Löhne steigen entsprechend. Darauf einigten sich gestern Konzern und Betriebsrat. Anfang Februar hatte Bayer Material Science (BMS) Arbeitszeit und Lohn um 6,7 Prozent gekürzt, weil die Aufträge weggebrochen waren. Diese Kürzung wurde durch die Lohnerhöhung im April etwas gemildert. Die 1100 leitenden Angestellten mussten zwar nicht auf Gehalt verzichten, bekamen aber auch keine Lohnerhöhung. Insgesamt spart BMS so einen Betrag in zweistelliger Millionen-Höhe. Da die Auftragslage "derzeit" wieder besser sei, so BMS-Arbeitsdirektor Tony van Osselaer kann Bayer nun zur Normalität zurückkehren. Allerdings bleibe die Geschäftsentwicklung weiter unsicher, so van Osselaer. Falls die Konjunktur wieder einbricht, will Bayer erneut verhandeln." Artikel auf RP-Online vom 10.10.2009 externer Link

XI. Internationales > Frankreich > Arbeit und -kämpfe > Arbeitsbedingungen

Frankreich verhängt "Stressverbot"

"Nach mehreren Mitarbeiter-Selbstmorden hat France-Telecom-Chef Didier Lombard Fehler eingestanden. Er habe "wahrscheinlich bestimmten Anzeichen" für die Stimmung und Lage der Beschäftigten "nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt", sagte Lombard dem Radiosender Europe 1 am Freitag. Im laufenden Konzernumbau sei "eine gewisse Zahl menschlicher Faktoren unterschätzt worden". Um das Unternehmen leistungsfähiger zu machen, habe das Management "zu schnell große Veränderungen" durchsetzen wollen. Die französische Regierung reagierte auf die Vorfälle und will ein allgemeines "Stressverbot" am Arbeitsplatz verordnen: Arbeitsminister Xavier Darcos forderte am Freitag, dass die laufenden Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern über die Vermeidung von Stress im Job bis 1. Februar abgeschlossen werden müssten. Die Einigung will der Staat selbst überwachen." Artikel im Kurier vom 10.10.2009 externer Link

XII. Internationales > Schweiz > Soziales

Nutzlos und lebensgefährlich

"Die Krankenkassenprämien geben zu reden. Mindestens so viel Aufregung müssten die Fallpauschalen verursachen, die in zwei Jahren über uns kommen sollen. Jetzt liesse sich das Unheil noch abwenden. Sie bauen das Gefährt um. Effizient soll es sein, wenn sie es ins Rennen schicken. Voraussichtlich wird es ohne Bremsen losbrausen - am 1. Januar 2012. Man müsse die Höllenmaschine aus dem Verkehr ziehen, bevor sie abgeht, verlangen kritische ÄrztInnen und Pflegefachleute. Und wenn dies nicht möglich sei, solle das Vehikel mindestens mit Bremsen ausgestattet werden. Es geht um die neue Spitalfinanzierung. 2007 hat das Parlament beschlossen, das alte System auf den Kopf zu stellen und die DRG einzuführen. ExpertInnen sprechen das Kürzel auf Englisch aus und reden nur von Di-Ar-Dschi. Klingt abstrakt und dürfte uns bald ziemlich leid tun. Die Abkürzung steht für «Diagnosis Related Groups», was so viel bedeutet wie Fallpauschale. Dieses Abrechnungssystem wird in den USA angewendet und ist mitverantwortlich dafür, dass das US-Gesundheitssystem das teuerste der Welt ist." Artikel von Susan Boos in der WOZ vom 09.10.2009 externer Link

Mit liebem Gruss, Mag und Ralf


LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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