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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Montag, 09. März 2009: I. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifrunden > ver.di: Tarifrunde 2009 Öffentlicher Dienst der Länder: Tarifabschluss für Länderbeschäftigte
II. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Debatten der real existierenden Gewerkschaften in Deutschland > DGB Standortnationalismus statt internationale Solidarität? DGB-Plakat zum 1. Mai 2009 zurücknehmen! "Kein Lohnpreiskrieg! Unter diesem Motto steht ein diesjähriges (zur optionalen Verwendung gestelltes) Maiplakat des DGB zum 1. Mai. Vom Plakat glänzt uns ein eingeschweißtes Hähnchen entgegen - Erzeugnis (oder Symbol?) "1a deutscher Muskelarbeit". Das Produkt, so suggeriert das Plakat, ist derzeit im Sonderangebot zu haben: 22% "Frauenrabatt", "preiswert durch Praktikanten", "jetzt ohne teure Westlöhne", "EU Sonderpreis" und "Sonderposten aus Leiharbeit". Die Botschaft ist klar - so scheint es zunächst: Die "1a deutsche Muskelarbeit" wird unter ihrem Wert verkauft. Schuld daran: der Lohnpreiskrieg. Auf den zweiten Blick ist nichts mehr klar: Was ist eigentlich "1a deutsche Muskelarbeit"? Wer führt hier Krieg gegen wen und warum? Was hat das mit dem Tag der internationalen ArbeiterInnensolidarität zu tun? Auch wenn das Plakat (vermutlich) ironisch gemeint ist und damit Aufmerksamkeit auf sich lenken soll, transportiert es eine - äußerst problematische - Botschaft." Stellungnahme der Arbeitsgemeinschaft für gewerkschaftliche Fragen vom 20.2.09 . Das angesprochene Plakat befindet sich auf der letzten Seite der Datei, ist allerdings auch zu finden auf der Homepage des DGB Niederrhein III. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Nachrichten aus diversen Unternehmen im Groß- und Einzelhandel Erneute Verdachtskündigung gegen Kassiererin in Witten? Ein erster Prozessbericht Fast drei Wochen ist es her, dass in Bochum ein Prozess gegen eine Kassiererin stattfand. Wieder ging es um Diebstahl, wieder gab's eine Kündigung, wieder traf es eine aktive Gewerkschafterin. »Verdachtskündigung« lautet der terminus technicus, mit dem sich die Arbeitsgeber ihre heile und vor allem betriebsratsfreie Einkaufswelt sichern möchten. Und das deutsche Arbeitsrecht macht es ihnen offensichtlich leicht. Aber ähnlich wie im Fall »Emmely« aus Berlin, treffen Arbeitgeber immer häufiger auf aktive Kolleginnen und Kollegen, die sich nicht einfach in ihr Schicksal ergeben, sondern die offensiv um ihren Job und um ihre Reputation kämpfen. Siehe dazu den Prozessbericht »Hält man uns eigentlich für komplett bescheuert?« von Ralf Pandorf IV. Branchen > Sonstige > Lebens- und Genußmittelindustrie Fristlose Kündigung: Bäcker essen Brötchenbelag - und fliegen raus "Nach dem 1,30-Euro-Urteil gegen die Kassiererin Emmely in Berlin der nächste Fall: Wegen des Verzehrs von Brötchenbelag im Wert von einigen Cent kündigt eine Großbäckerei zwei Mitarbeitern fristlos. Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten vermutet einen anderen Grund für den Rauswurf." Artikel von Oliver Haustein-Teßmer in Die Welt vom 5. März 2009 . Aus dem Text: "..Die Vertreter der Arbeitnehmer schlagen sich nach eigenen Angaben schon seit Monaten mit den Chefs von Westermann herum. Mithilfe der NGG setzten Mitarbeiter die Wahl des ersten Betriebsrats im Unternehmen durch. Der Anlass: Mehrere Angestellte hätten über untertarifliche Bezahlung geklagt, sagte Sträter. Er berichtet von anderen Mitarbeitern, die nach ihrem Engagement für die Wahl gekündigt oder freigestellt worden seien..." Weitere Artikel finden sich auf der Startseite der NGG-Dortmund V. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Kaiser's: Kassiererin streikt - Kaiser's kündigt
VI. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel Tarifpolitik Verdi: Gemeinsame Tarifverhandlungen von Einzelhandel und Großhandel "Bei den anstehenden Tarifverhandlungen im Einzelhandel setzt die Gewerkschaft Verdi auf eine neue Strategie: Nach Informationen der WirtschaftsWoche sollen die Verträge für den Großhandel und den Einzelhandel gemeinsam verhandelt werden. Am 27. März will Verdi die Forderungen verkünden..." Meldung in der Wirtschaftswoche vom 07.03.2009 VII. Branchen > Auto: GM/Opel > GM/Opel Europa allgemein: GM-Konzern vor dem Zusammenbruch? Zweistelliger Lohnverzicht bei Opel möglich Auf die Belegschaft des angeschlagenen Autobauers Opel könnten Lohnkürzungen von über zehn Prozent zukommen. Die Konzernmutter GM hat derweilen mit Beschäftigten in Kanada bereits eine Einigung erzielt. Artikel in der FTD vom 09.03.2009 . Aus dem Text: "...Auch andernorts wird es im Gesamtkonzern zu Einsparungen kommen: Die Opel-Mutter hat in Verhandlungen der kanadischen Autogewerkschaft CAW Zugeständnisse abringen können. Laut dem vorläufigen Plan würden Löhne eingefroren und Urlaubstage gestrichen, teilte CAW am Sonntag mit. Außerdem sollen die Arbeitnehmer höhere Abgaben für ihren Renten- und Sozialplan beisteuern. Die CAW-Mitglieder müssen über den ausgehandelten Plan, der ein Jahr länger laufen würde als der bestehende Vertrag, noch abstimmen..." Das GM-Management und die Opel-Geschäftsführung sind am Zug Klaus Franz, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Opel, veröffentlichte am 6.3. dieses Schreiben an die Belegschaft von Opel. Darin die 6 Forderungen: "Sofortige Neustrukturierung von Opel/Vauxhall in Europa durch Einbringung aller Werke und Verkaufsorganisationen in die "Neue Adam Opel AG"; Einlage der von Opel genutzten Technologien und Patente in das neue Unternehmen und den unbeschränkten Zugriff auf die globale GM-Technologie (GTO); Minderheitsbeteiligung für GM in einem neuen Opel/Vauxhall-Unternehmensmodell; Keinerlei Marktbeschränkungen für die Marke Opel/Vauxhall innerhalb und außerhalb Europas. Umsetzung der Offensivstrategie in Verkauf und Marketing; Sofortige Rückführung der GM Europa- und GM Powertrain Zentralen in Zürich und Turin nach Rüsselsheim; Sofortige verbindliche Gespräche mit Händlern und Arbeitnehmervertretern über eine Kapitalbeteiligung." Schreiben von Klaus Franz vom 06.03.2009 im General Motors Workers Blog VIII. Branchen > Auto: DaimlerChrysler > Bremen > Kollegeninfo: Kollegen von Daimler informieren Ausgabe 505 vom 05.03.2009 ist erschienen Darin u.a.: "Aus gegebenen Anlass ein wichtiger Hinweis und dringender Rat: KRANK? Schütze Dich, Deine Daten und Deinen Meister!"; "Gesundheit Segeln unter falscher Flagge!"; "In der Krise 4. Teil: Kurioses in der Krise: So was bringt nur ein Werkleiter"; "Wir zahlen nicht für Eure Krise"; "Kampfansagen des Vorstandes"; "ERA-Vergütungsmodell 2 (VM2) Leistungsbeurteilung: Es geht ums Geld!"; ""Beschäftigungssicherung" am Standort Bremen" . Zur Ausgabe 505 IX. Branchen > Auto: Rover Britische Auto-Arbeiter für Kürzungen statt Entlassungen "Die Belegschaft des britischen Autobauers Jaguar Land Rover hat sich wegen der Wirtschafts- und Finanzkrise für eine Nullrunde und Kurzarbeit ausgesprochen. Um Massenentlassungen vorzubeugen, stimmten die Arbeiter für einen Lohnstopp bis 2010, eine Vier-Tage-Woche und die Streichung von Bonuszahlungen, wie ihre Gewerkschaften am Donnerstag mitteilten. Den Antrag unterstützten demnach 70 Prozent der 9.000 Beschäftigten. Die Entscheidung stärke seine Entschlossenheit, Jaguar Land Rover durch die schwierige Zeit zu lenken und das Unternehmen fit für die Zukunft nach der Krise zu machen, sagte Firmenchef David Smith. Im Juni 2007 hatte der indische Automobilhersteller Tata Motors Jaguar Land Rover von Ford gekauft, in diesem Jahr wurden bereits 450 Mitarbeiter entlassen." Agenturmeldung der The Associated Press auf Yahoo-Nachrichten vom 05.03.2009 . Siehe dazu:
X. Internationales > Türkei > Arbeitskämpfe: Der Kampf der KollegInnen bei DESA um das Recht auf eine Gewerkschaft Der wahre Preis des Luxus "Die Luxushersteller Prada und Samsonite ignorieren, dass bei ihrem türkischen Zulieferer DESA Arbeitsrechte verletzt und GewerkschafterInnen entlassen werden. Um sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen zu wehren, wollten die ArbeiterInnen bei dem türkischen Lederhersteller DESA sich im April 2008 der türkischen Gewerkschaft für LederarbeiterInnen Deri Is anschließen. Die DESA Geschäftsführung setzte daraufhin allerdings 44 ArbeiterInnen vor die Tür und zwang weitere 55 ArbeiterInnen, ihre Gewerkschaftstätigkeit niederzulegen. Infolge einer internationalen Protestaktion der Kampagne für 'Saubere' Kleidung ließ sich die DESA Geschäftsführung dann zwar auf Treffen mit der Gewerkschaft ein, die aber leider bisher zu nichts führten. Weder haben GewerkschafterInnen ihre Jobs zurückerhalten, noch ist die Gewerkschaft zugelassen worden. Die entlassenen ArbeiterInnen protestieren unermüdlich vor der Fabrik - unter ihnen auch Emine Arslan. Auch wenn ein türkisches Gericht mittlerweile bestätigt hat, dass die Entlassungen rechtswidrig waren, haben die Luxushersteller bis heute nicht angemessen reagiert. Schreiben Sie deshalb heute im Rahmen einer europaweiten Protestaktion zum Internationalen Frauentag an Prada und Samsonite." Die Eilaktion von Inkota e.V. mit weiteren Informationen, Presseerklärungen und der Möglichkeit online zu protestieren XI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: arbeitsmarkt- und sozialpolitische Aktionen und Proteste > Initiativen für eine zentrale Demonstration 2009 der Linken zur Finanz- und Wirtschaftskrise Wir zahlen nicht für eure Krise! Großdemonstration in Frankfurt und Berlin am 28. März 2009 um 12.00 Uhr Demoaufruf der Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken als Netzwerk-Info Gewerkschaftslinke extra vom März 2009 Alles muss man selber machen! Es gibt keine Alternative zur sozialen Revolution! FAU-Aufruf zum sozialrevolutionären Block Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |