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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Donnerstag, 16. Juli 2009: I. express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit - Ausgabe 06/2009 ist da! Inhaltsverzeichnis und Bezugsquellen II. Branchen > Auto: GM/Opel > GM/Opel Europa allgemein: Der Zusammenbruch des GM-Konzerns "Wir müssen bleiben" - nicht Opel , Gaston Kirsch im Gespräch mit Wolfgang Schaumberg Opel wird gerettet, Arcandor nicht - interessant ist nicht nur, welche Unternehmen der sog. "Realwirtschaft" von der Bundesregierung mit Bürgschaften, Krediten oder Subventionen unterstützt werden und welche nicht, sondern auch, warum sich die parlamentarische und außerparlamentarische Linke gerade an Opel hängt. Das Dilemma der Bundesregierung reproduziert sich in den Debatten der Linken: Warum nicht Porsche, Daimler, Fiat oder eben Arcandor? Und warum überhaupt eine Rettung? An guten Ratschlägen für die Bundesregierung und die Opelaner herrscht jedenfalls kein Mangel: Von der "Verstaatlichung mit öffentlicher Kontrolle" (Die Linke) über eine "europaweite Besetzung der Betriebe" (Winfried Wolf), die Gründung eines "weltweiten Automobilarbeiterverbunds" (Karl-Heinz Roth), die Konversion der Astra-, Omega-, Zafira- und Insignia-Produktion (Attac) bis zur Parole "Kapitalismus muss weg" (Die Linke in der Linken) reicht das Spektrum. Wolfgang Schaumberg, 30 Jahre lang Lagerarbeiter bei Opel und aktiv in der Belegschaftsgruppe "Gegenwehr ohne Grenzen", beschreibt in dem folgenden Interview mit Gaston Kirsche die aktuellen gewerkschaftspolitischen Krisenlösungsstrategien und diskutiert die vorgeschlagenen Lösungsstrategien - in ihrer Perspektive jenseits der Phrasen. III. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifrunden > ver.di-Tarifrunde 2009 im Groß- und Einzelhandel Eine Pleite nach der andern - Zur Tarifrunde Einzelhandel in der Krise Erst die Pleiten bei Hertie, Woolworth, Sinn Leffers, Wehmeyer, Arcandor/Karstadt/Quelle mit den jeweiligen Konzerntochterfirmen. Und jetzt kommen noch die Tarifabschlüsse im Einzelhandel dazu! Auch im Einzelhandel hat die Finanz- und Wirtschaftskrise die sog. Realwirtschaft und die zuständige Gewerkschaft ver.di voll erreicht. Artikel von Anton Kobel Darüber hinaus heute im LabourNet Germany: IV. Branchen > Auto: DaimlerChrysler > Werke in den USA Chrysler verzichtet auf Schließung von Werk in Detroit "Der US-Autobauer Chrysler verzichtet wegen steigender Nachfrage nach seinen Autos auf die geplante Schließung eines Werks in Detroit im US-Bundesstaat Michigan und auf die Drosselung der Produktion in einem Werk in Kanada. So würden 1500 Stellen gerettet, erklärte Chrysler. Im Werk in Detroit wird der Sportwagen Dodge Viper hergestellt, es sollte eigentlich im Dezember schließen. Im südkanadischen Windsor, wo Minivans produziert werden, sollte die dritte Schicht wegfallen. Doch die Nachfrage nach den Minivans sei im zweiten Halbjahr "konstant" gestiegen, sagte der Kanada-Chef von Chrysler, Reid Bigland…“ AFP-Meldung bei Google-News vom 14.07.2009 V. Branchen > Medien u. IT > Hewlett Packard: Widerstand gegen Stellenabbau: Streiks bei EDS Mehrheit akzeptiert Ergebnis „In einer zweiten Urabstimmung haben sich 50,35 Prozent der stimmberechtigten Gewerkschaftsmitglieder bei EDS für ein Ende des Streiks ausgesprochen. Vor allem das Freiwilligen-Programm, über das Beschäftigte mit Aufhebungsverträgen und gut dotierten Abfindungen ausscheiden können, komme gut an. ..“ Meldung bei der IG Metall vom 14.07.2009 VI. Branchen > Medien u. IT > Bertelsmann Mitarbeiter machen Gehaltsabstriche „Nachdem der Vorstand des Medienkonzerns Bertelsmann im März bekanntgab, auf rund die Hälfte seines Einkommens zu verzichten, zeigen sich jetzt auch die Mitarbeiter in der Krise solidarisch. Nach Informationen von Kress.de verzichten die Angestellten auf eine aktuelle Tariferhöhung von 2,5 Prozent, die außertariflich bezahlten Mitarbeiter sogar auf vier Prozent. Hintergrund ist der überraschend starke Gewinneinbruch im Jahr 2008. Das Netto-Ergebnis lag bei 270 Millionen statt der angestrebten 800 Millionen Euro.“ Vollständige Meldung bei Meedia vom 14.07.2009 VII. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Bildungseinrichtungen: Sozial- und Erziehungsdienst – Tarifrunde 2009 "Erzieherinnen sind keine Verdi-Kampftruppe" VIII. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Kirche als Arbeitgeber Westarbeit zum Osttarif In Hannover sollen verschuldete katholische Seniorenheime vom evangelischen Johannesstift übernommen und dabei die Löhne auf Ostniveau gesenkt werden. Nun ist die Aufregung groß. Artikel von Michael Quasthoff in der Taz-Hamburg vom 13.07.2009 . Aus dem Text: „Konfessionelle Übernahmen sind in Deutschland eher selten, doch das soll sich ändern. Wenn alles läuft wie geplant, werden im Spätsommer fünf defizitäre Heime plus eine ambulante Pflegestation der Caritas-Seniorendienste-Hannover gGmbH (katholisch) in den Besitz des Berliner Johannesstiftes (evangelisch) übergehen. Betroffen sind 580 Mitarbeiter und 530 Senioren. Die Protagonisten streiten heftig, ob es sich dabei um ein Schurkenstück oder eine ökumenische Romanze in Moll handelt. ..“ IX. Internationales > Schweiz > Gewerkschaften und Arbeitskämpfe > Streiks und Demonstrationen bei SBB Cargo Eine verpasste Gelegenheit „Unia und Geschehnisse in Biasca: Eine verpasste Gelegenheit, um öffentlich Klarheit zu schaffen und um die Glaubwürdigkeit einer wichtigen gesellschaftlichen Grösse, welche die Gewerkschaft sein muss, wiederherzustellen. Seit der verwirrenden Versammlung der Unia Bellinzona/Biasca und Moesa sind 18 Tage vergangen, und zwölf seit den dazu gestellten zehn Fragen. In der Zwischenzeit sind auch in der gesamten Gesellschaft verschiedene einflussreiche und andere Stimmen laut geworden, welche von der Unia-Führung verlangen, dass vollkommene Klarheit über die Vorkommnisse geschaffen werde…“ Pressemitteilung auf der Facebook-Gruppe „Unterstützt Gianni Frizzo und das Streikkomitee! X. Internationales > Südafrika > Arbeitskämpfe: Streiks auf den WM-Baustellen Streik in Südafrika beendet „Der Streik auf den WM-Baustellen in Südafrika endet nach einer Woche: Die etwa 70 000 Bauarbeiter stimmten am Mittwoch einer Lohnerhöhung von zwölf Prozent zu, einem Prozentpunkt weniger als von ihnen gefordert. Die Arbeit soll am Donnerstag wieder aufgenommen werden, teilten die Tarifparteien mit. Der Konflikt hatte die pünktliche Fertigstellung der Spielstätten für die Fußballweltmeisterschaft im nächsten Jahr gefährdet. Neben den Neubauten unternimmt Südafrika für den Massenansturm der Fußballfans auch Anstrengungen zur Verbesserung der Infrastruktur. Der Chef des WM-Organisationskomitees, Danny Jordaan, begrüßte das Ende des Streiks: "Startet die Bauarbeiten jetzt ernsthaft neu." Bauarbeiter in Südafrika verdienen monatlich einen Mindestlohn von 215 Euro. Hilfsarbeiter bekommen oft weniger als 140 Euro." AP-Meldung in der Süddeutschen Zeitung vom 16.07.2009 XI. Internationales > Frankreich > Soziale Konflikte und Bewegungen Arm aber autonom: Zur sozialen Situation in den französischen „Überseegebieten“ „20 Punkte im Abitur waren möglich, 20,92 Punkte hatte er bekommen. Ein solches Wunderkind – der junge Mann hält den französischen Rekord – hatte wohl einen Händedruck des Premierministers verdient. Und so kam es auch, als Premierminister François Fillon sich am vergangenen Donnerstag (o9. Juli) auf der als „Überseebezirk“ zu Frankreich zählenden Insel La Réunion aufhielt, wo der erfolgreiche Abiturskandidat wohnt. Keine Zeit hingegen hatte Fillon für andere Personen, die ihn gar zu gern treffen wollten. Etwa für jene 348 bisherigen Mitarbeiter im öffentlichen Schulwesen, die mit prekären Verträgen beschäftigt waren und denen ab August o9 nun die Arbeitslosigkeit droht. Ihnen wurde kein Händedruck zuteil, vielmehr warfen starke Sicherheitskräfte sie bei Fillons Ankunft aus dem Flughafen von Saint-Denis de la Réunion hinaus. Nicht überhören konnte der Premier hingegen den Protest von Lastwagenfahrern, die lautstark hupten und Sirenen erklingen lie ßen: Aufgrund rückgängiger Staatsaufträge haben das Bau- und Transportgewerbe auf der Insel im Indischen Ozean, die insgesamt 800.000 Einwohner/innen zählt, bereits über 4.000 Arbeitsplätze verloren…“ Artikel von Bernard Schmid vom 16.07.2009 Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |