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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 20. Dezember 2006: I. express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit - Ausgabe 11 / 2006 ist da! Inhaltsverzeichnis und Bezugsquellen siehe unter http://www.labournet.de/express/ Daraus im LabourNet Germany verfügbar: II. Diskussion > Arbeitsalltag: Entlohnung > Lohnungleichheit bei Männern und Frauen Zwangsemanzipation. Anne Allex über Frauenarmut trotz Frauenarbeit "Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland wuchs von rund 34 Mio. zu Beginn der 1990er Jahre auf aktuell 38,5 Mio. an. Der Anteil von Frauen an den Erwerbstätigen war mit 47 Prozent noch nie so hoch. Trotz des relativ und absolut gestiegenen Anteils an der erwerbstätigen Bevölkerung ist das Leben von Frauen unsicherer, ihr Einkommen unstetiger und eine soziale Absicherung fast unerreichbar geworden. Sowohl die einstige Zuverdienerin im Westen als auch die ehemalige DDR-Vollzeitarbeiterin sind inzwischen zwar gleichermaßen gut qualifizierte, aber überwiegend ungeschützte Lohnarbeiterinnen geworden. (.) Die alleinige Forderung nach gleicher Teilhabe von Frauen an der Erwerbsarbeit ist daher heute mehr denn je reaktionär, wenn sie nicht mit dem Verlangen nach existenzsichernder Bezahlung und sozialer Absicherung inner- und außerhalb der Erwerbsarbeit gestellt wird. " Artikel von Anne Alex III. Branchen > Sonstige > Bosch-Siemens-Hausgeräte: Nachbereitung des Streikes im Kampf gegen die Schließung 2006 Blauer Himmel über Berlin? Willi Hajek über das Fazit der Streikenden bei BSH "Seit dem 23. Oktober arbeiten die Beschäftigten der Berliner Bosch Siemens Hausgeräte GmbH wieder. Auf einer selbst organisierten Versammlung der Streik-Beteiligten am 18. November in der Berliner IG Mediengalerie sollte über Verlauf und Ausgang des Streiks, aber auch über die Frage, wie es nun weiter geht, diskutiert werden. Dabei kam es auch zu deutlichen Worten über die Linie der IGM in den Verhandlungen." Ein Bericht über die Versammlung und die Stimmung unter den Beschäftigten von Willi Hajek IV. Branchen > Chemische Industrie > Bayer > Leverkusen: Proteste gegen die geplante Zerschlagung bei BIS »Stellt euch vor, wir werden verkauft, und keiner will mit«. Montagsdemos und Blockaden: Bayer-Beschäftigte begehren auf "Die Strategie der »Basisbetriebsräte«, einer rund 25-köpfigen KollegInnengruppe an den Bayer-Standorten in Leverkusen, ihr Mandat konsequent an die Willensbildung und Aufklärungsprozesse in der Belegschaft zu binden (s. express, Nr. 4/2006), scheint aufzugehen: Mit Montagsdemos und Blockaden der Bundesstraße B 8 wehren sich Beschäftigte des Bayer Chemieparks in Leverkusen gegen ein Anfang diesen Jahres bekannt gewordenes Kostensenkungsprogramm, mit dem das Management insgesamt 25 Mio. Euro einsparen will. Die Form dieses Arbeitskampfes wäre an sich schon bemerkenswert, doch die Auseinandersetzung stellt in mehrerer Hinsicht auch inhaltlich einen Bruch mit Traditionen dar: Die Beschäftigten stellen sich damit nicht nur gegen den zu erwartenden Personalabbau als Folge der gerade in der chemischen Industrie (siehe ehemalige Hoechst AG) schon früh verfolgten Strategie der Zerschlagung von Unternehmen, von Outsourcing und Verkäufen oder auch Fusionen unter dem Gesichtspunkt vermuteter Kosteneffektivierung. Längst geht es dabei nicht mehr >nur< um »Randbereiche« wie Kantinen, Feuerwehr, Sicherheitsdienste etc., sondern um die ständige Neustrukturierung des Kerngeschäfts selbst, oder in den Worten des Bayer-Managements: um Bereiche, die »strategische, konzeptionelle und repräsentative Aufgaben für den Bayer-Konzern wahrnehmen«." Artikel von KH V. Diskussion > EU > EU - politisch betrachtet Berlin in Brüssel. Zur deutschen Ratspräsidentschaft der EU "Während Franz Müntefering bereits vor einem Jahr die Agenda 2010 als »weitreichenden Fortschritt bei der nationalen Umsetzung der Lissabon-Strategie« lobte, wird der enge Zusammenhang zwischen den wirtschafts-, beschäftigungs- und sozialpolitischen Strategien der EU und neoliberaler Politik in Deutschland in der Öffentlichkeit bislang wenig thematisiert. Anlässlich der bevorstehenden Präsidentschaft Deutschlands im Europäischen Rat, in dem die 25 Staats- und Regierungschefs der EU sowie der Präsident der EU-Kommission die allgemeinen politischen Ziele der EU-Entwicklung festlegen und der das wichtigste politische Gremium der EU ist, ohne ein EU-Organ zu sein, beleuchtet Annette Groth* die Rolle deutscher Regierungspolitik sowie der Interessenverbände von Unternehmen und Arbeitnehmern in der Durchsetzung der Lissabon-Strategie. Und sie macht deutlich, dass der neoliberale Umbau hierzulande keineswegs als Resultat ferner EU-Beschlüsse von »denen da oben« in Brüssel zu begreifen ist." Artikel von Annette Groth VI. Internationales > Argentinien > Ansätze der Selbstverwaltung und ihre Unterdrückung: Brukman, Zanon... Betriebsbesetzungen in der Krise. Alix Arnold zur Situation selbstverwalteter Fabriken in Argentinien "Was ist aus den selbstverwalteten Betrieben in Argentinien geworden? Infolge des Aufstands am 19./20. Dezember 2001 hatten in Argentinien Tausende ArbeiterInnen ihre Betriebe übernommen (vgl. express, Nr. 3/2005 und 7-8/2006). Unbezweifelbar diktieren Markt und Großkapital weiterhin die Bedingungen, und ausgerechnet mit so genannten »Enteignungen« verhalf die Regierung dem Privateigentum wieder zum Durchbruch. Doch ist die Rede von einem »Scheitern« der Betriebsübernahmen deshalb gerechtfertigt? Alix Arnold geht in ihren Beiträgen (so im Folgenden und unten), die wir der Jubiläumsausgabe der ila entnommen haben und mit denen wir unsere Berichterstattung zu diesem Experiment der Selbstverwaltung fortsetzen, auf die aktuelle Situation der Betriebe und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dieses Experiments ein. Und sie beschreibt, welche Erfahrungen dort trotz aller Hindernisse und Schwierigkeiten mit der alten, aber selten praktizierten Arbeitskampfform Betriebsbesetzung gemacht wurden." Artikel von Alix Arnold VII. In eigener Sache Da wir, wie bereits gemeldet, massive Verluste an Fördermitgliedern durch Altersarmut und Hartz IV haben, möchten wir uns auf diesem Wege an alle zufriedenen Newsletter-AbonnentInnen wenden. Wir wissen, dass viele mit der Arbeit des LabourNet Germany so zufrieden sind, dass sie dahinter eine großzügig ausgestatte, vielköpfige Redaktion vermuten. Leider ist dies nicht der Fall. Die Betriebskosten steigen stetig, der Arbeitsaufwand auch und dennoch ist unsere Dienstleistung für die NutzerInnen kostenlos. Sie soll und wird weiterhin kostenlos bleiben, ist aber auf finanzielle Unterstützung durch Fördermitgliedschaft (schon ab 5,5 € pro Monat!) oder, wem dies zu verbindlich ist, auf Spenden angewiesen! Also denkt bitte über die letzte Gelegenheit für eine Spendenquittung für 2006 nach! Unser Konto: labournet.de e.V. Und als letzter Hinweis, warum es gut angelegtes Geld wäre, ein Ausblick auf morgige Meldungen: Mansour Osanlou ist frei!; Warum sich Opels Betriebsräte zerfleischen; Becks Bart und warum die Ästhetik des Widerstandes anders aussieht und wie immer Vieles andere mehr.. Lieber Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |