Home > News > Mittwoch, 12. Oktober 2005
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 12. Oktober 2005: pdf-datei externer Link

I. express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit - Ausgabe 9 / 2005 ist da!

Siehe Inhaltsverzeichnis und Bezugsquellen

Daraus im LabourNet Germany verfügbar:

II. Branchen > Dienstleistung > Gesundheitswesen > Marburger Bund machts nun allein...

Ausbeutung abschaffen? Zu den Streiks und Tarifverhandlungen der angestellten Ärzte
"Am 13. September 2005 präsentierte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske im Haus der Bundespressekonferenz zusammen mit dem - noch amtierenden - Bundesinnenminister Otto Schily, Münchens Personaldezernent Thomas Böhle und dem Vorsitzenden der Tarifunion des Deutschen Beamtenbundes (dbb tarifunion), Frank Stöhr, das neue Tarifrecht für Bund und Kommunen, den TVöD, der am 1. Oktober 2005 in Kraft getreten ist und für 2,3 Millionen Arbeiter und Angestellte in Bund und Gemeinden gilt. Dem »Jahrhundertwerk« hatte am 10. September die ver.di-Bundestarifkommission für den öffentlichen Dienst mit großer Mehrheit zugestimmt. Der Jubel war groß - zumindest bei den Funktionären und in der Öffentlichkeit." Artikel von Nadja Rakowitz
Aus dem Text: "... Es dürfte klar sein, wo das Geld - sollten sich die Ärzte nur ansatzweise durchsetzen - geholt werden wird: bei den von den Arbeitszeitverlängerungen, Streichungen etc. genauso betroffenen anderen Landesbeschäftigten an den Unikliniken oder bei den Patienten. Es ist hier die ständische Perspektive der Argumentation der Ärzte, weniger der Inhalt der Forderungen, der zunächst zu kritisieren ist. Im Gegenteil, die Forderungen heben sich wohltuend von vielen Gewerkschaftsforderungen der letzten Jahre ab. Manch ein Kollege im Krankenhaus wünschte sich, dass endlich ein ver.di-Vertreter so wie Montgomery auftreten und die Bundesländer auffordern würde, den »Radikalabbau tariflich gesicherter Arbeitsbedingungen« rückgängig zu machen..."

III. Diskussion > (Lohn-)arbeit > Realpolitik > Grundsätzliches zur aktuellen Sozialpolitik

Systemwechsel in der sozialen Sicherung - Zur Frage »Sozialversicherung oder Steuerfinanzierung?«
"Gerne und - wie Andreas Bachmann hier zeigt - allzu vorschnell schwenkt linke Kritik am Sozialversicherungssystem in Deutschland ein auf einen Kurs der Steuerfinanzierung der Sozialsysteme. Der hier abgedruckte Text wurde auf einer Tagung der Redaktion der Widersprüche diskutiert, auf der Alternativen zum neoliberalen Sozialstaatsab- und -umbau vorgestellt wurden, so auch das Konzept der Redaktion des »links-netz«." Artikel von Andreas Bachmann

IV. Branchen > Sonstige > Maschinenbau > Kampf gegen den Stellenabbau bei Alstom

Redebedarf bei Alstom - Kreativer Widerstand per Betriebsversammlung
"Seit 1984 ist die Belegschaft bei Alstom Power GmbH in Mannheim (ehemals BBC/ABB) immer wieder gezwungen, sich mit der Forderung nach Personalabbau und Konzessionen im Zuge von Umstrukturierungen des Unternehmens auseinander zu setzen. Zuletzt hatte der Betriebsrat 2003 per Betriebsvereinbarung Kurzarbeit und Arbeitszeitverkürzung zugestimmt und damit eine Halbierung der ursprünglich geplanten Streichung von 700 der damals 2000 Stellen erreicht. Doch im März 2005 zeigte sich, dass der Vertrag das Papier nicht wert war, auf dem er stand. Alstom wollte erneut 900 der 2000 vermeintlich »sicheren« Stellen streichen. Doch BR und Belegschaft ließen sich etwas einfallen. U.a. nahmen sie sich Zeit, die Lage gründlich zu diskutieren - auf einer fünftätigen Betriebsversammlung.
Anton Kobel sprach mit Udo Belz, Betriebsratsvorsitzender bei Alstom in Mannheim, über diesen unkonventionellen Arbeitskampf in einer konventionellen Branche, über die Hintergründe des Drohpotentials von Alstom und die Perspektiven des Widerstands. Im Folgenden eine Zusammenfassung des Gesprächs." Artikel von Anton Kobel

V. Branchen > Medien-IT > Siemens

Netzwerker - Neue Formen von Arbeitskampf und Organisierung bei Siemens / Teil I
"Ob miserabel produzierte »High-Tech«-Züge oder ebenso miserabel produzierte, technologisch veraltete Handys: Trotz grotesker Schlampereien unter Pannenmeister Heinrich Pierer ist es Siemens in dessen zwölfjähriger Amtszeit gelungen, den Umsatz zu verdoppeln und die Gewinne zu vervierfachen. Trotz?
»Fit für die Globalisierung« ist das Unternehmen eher wegen des Abbaus von knapp der Hälfte der 164000 Arbeitsplätze in Deutschland und der zahlreichen Konzessionen für eine angebliche Standortsicherung, die Siemens der IG Metall in den letzten Jahren abgepresst hat, um sie - s. Kamp Lintfort oder Bocholt - anschließend umso deutlicher vor den Kopf zu stoßen. Diesen Job hat Pierer bis Mitte 2005 so gut gemacht, dass er nun Wirtschaftsberater unter einer künftigen KanzlerIn werden soll.
Ob er dabei auch so lax mit dem Grundgesetz umgeht wie Siemens anlässlich der Massenkündigungen im Münchener Werk Hofmannstraße? Dort war die Ankündigung der Entlassungen Mitte 2002 Anlass zur Bildung des »Mitarbeiter-Netzwerks NCI«, in dem sich bis dahin unternehmensloyale Beschäftigte, die z.T. noch nie mit einer Gewerkschaft zu tun hatten, zusammenschlossen, um Pläne gegen die Pläne des Unternehmens zu schmieden.
Dies wiederum war Anlass für die zentrale Siemens-Personalabteilung, massiv gegen Grundgesetz, BetrVG u.a. zu verstoßen, indem die Personalverantwortlichen illegal Zehntausende von Dateien aus dem Email-Verkehr des Betriebsrats an sich brachten und damit gegen eine kluge und selbstbewusste Belegschaft und ihren BR zu intrigieren versuchten.
Im Folgenden ein Bericht von Inken Wanzek, Mitglied des NCI-Netzwerks, der die Geschichte dieser Auseinandersetzung schildert und die erfolgreichen Strategien gegen die Standorterpressung durch einen Konzern, der schwarze Zahlen schreibt, wenn und weil er Leute entlässt. Vielleicht eine Erfahrung, die auch die KollegInnen bei VW, Daimler und Alstom u.v.m. bald machen..."

VI. Internationales > USA > Spaltung der AFL-CIO

Change to Win - ein neuer CIO?
"Viele Beobachter fühlten sich angesichts der Abspaltung der Change to Win-Koalition von der AFL-CIO an die Abspaltung des Committee for Industrial Organization (CIO) von der American Federation of Labor (AFL) im Jahre 1935 erinnert. Kurz nachdem die SEIU und die Teamsters die AFL-CIO verlassen hatten, schrieb die Washington Post, die Köpfe von Change to Win würden sich »auf den alten CIO besinnen, der sich damals der alten AFL entledigte entschlossen, Amerikas Industriearbeiter gewerkschaftlich zu organisieren.«
Andere stellten ähnliche Vergleiche an - z.T. auch die Change to Win-Leute selbst. Folgt man dieser Version der Geschichte, dann hat damals der CIO ein ganz ähnliches Programm verfolgt wie heute Change to Win - nämlich neue Strukturen und mehr Geld fürs Organizing, um mehr Dichte und industrielle Stärke zu erreichen - und damit die US-Arbeiterbewegung gerettet.
In Wirklichkeit ist die Geschichte der Arbeitskämpfe in den dreißiger Jahren allerdings bei weitem komplexer, als diese Version glauben machen will. Vielmehr werden bei genauerem Hinsehen die Schwächen einer Argumentation deutlich, die behauptet, Wiederbelebung könne durch strukturelle Anpassungen oder forsches neues Führungspersonal erzielt werden." Artikel von Bob Master und Hetty Rosenstein

VII. Internationales > USA > Arbeits- und Lebensbedingungen

Kein Mensch ist illegal in NY - Tagelöhner-Netzwerk debattiert Organisierungspläne
"Während die AFL-CIO in Chicago mit ihrer Spaltung beschäftigt war, kam in Long Island, New York, das National Day Laborers Organizing Network (NDLON; Nationales Netzwerk zur Organisierung der Tagelöhner) zu seiner dritten US-weiten Konferenz zusammen, um zu debattieren, Strategien zu entwickeln und Pläne für zukünftige Organisierungsbemühungen zu schmieden. Vom 27. bis 31. Juli 2005 verwandelten 200 Tagelöhner - 29 Workers Centers aus 12 Bundesstaaten hatten Delegierte geschickt - ihr bislang relatives loses Netzwerk in eine US-weite Organisation." Artikel von Saulo Colon

Lieber Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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