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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Freitag, 4. März 2005: I.Internationales / Brasilien / Gewerkschaften ANDES verlässt die CUT Mit 74.000 Mitgliedern ist - war - die ANDES (Nationale Vereinigung der Lehrkräfte der höheren Erziehung) eine der ganz grossen unter den 3.300 der CUT angeschlossenen Gewerkschaften. Eine der ganz grossen - und eine der bundesweit organisierten, kampfstarken, in keinster Weise zu vergleichen mit der GEW etwa. Die Rentenreform, die Gewerkschaftsreform und "natürlich" besonders die Universitätsreform - diese drei neoliberal geprägten Projekte der Regierung Lula und deren faktische Unterstützung durch den Gewerkschaftsbund CUT, das waren die wesentlichen Gründe für die deutliche Mehrheit, die der Beschluss zum Austritt aus der CUT auf dem 13.Kongress der ANDES vom 24.Februar bis 1.März 2005 in Curitiba erhielt. Eine erste aktuelle Zusammenfassung vom 3.März 2005 II.Internationales / Brasilien / Landlosenbewegung Nach dem Polizeimassaker - Widerstand wird organisiert Zwei Wochen nach dem blutigen Polizeiüberfall auf die 3000 (jetzt wieder) obdachlosen Familien des okkupierten Geländes "Sonho Real" - und eine Woche nach der Zerstörung der Siedlung durch Bulldozer - ein kurzer Überblick über die weitere Entwicklung in der Stadt Goiânia vom 3.März 2005 III.Internationales / Irak Panzer gegen Streikende Am 8. Februar 2005 sprach Hassan Juma'a, Vorsitzender der "Southern Oil Company Union" auf einer Veranstaltung an der Universität London. Die SOCU gehört keinem der drei im Irak existierenden Verbände an und tritt für die sofortige Beendigung der Besatzung ein, ohne eine Allianz mit Baathisten und religiösen Gruppierungen zu verfolgen. Ein (englisches, mit kurzer deutscher Zusammenfassung) Protokoll der Diskussionsveranstaltung von Loukas Tsoulakis (Corporate Watch). IV.Internationales / Mexico / Gewerkschaftliche Rechte Eine unabhängige Lehrergewerkschaft im Kampf um Anerkennung SITESABES (Unabhängige Gewerkschaft der Arbeiter und Angestellten von SABES) war - eigentlich - bereits im Jahr 2002 als eigene Gewerkschaft der Honorarbeschäftigten des staatlichen SABES-Programms anerkannt worden. Dann stellte sich heraus, dass die Firmenleitung sich bereits eine Gewerkschaft samt Tarifvertrag "geleistet" hatte. Und dann kam noch eine Lehrergewerkschaft des staatstragenden Gewerkschaftsbundes CTM daher...Aus León ein Brief von Rodolfo Vazquez von Ende Februar 2005. V.Internationales / Mexico Tijuana - das kommende Hongkong. Oder das kommende Chiapas? Tijuana ist eine Stadt extremer Gegensätze - wirtschaftlich
erstarkt durch hightech-Maquilas und eine Silhouette aus Glaspalästen
entlang des Flussufers. In der offiziellen Propaganda ist die Stadt ob
ihrer Grenzlage zu den USA das "kommende Hongkong" - ein internationales
Finanzzentrum also. Lawrence Herzog, Professor für Stadtplanung an
der Staatsuniversität im benachbarten San Diego sieht da eine ganz
andere mögliche Entwicklungsrichtung: Zu einem neuen Chiapas. Sein
(englischer) Artikel "Tijuana's
Future: Rebellion (Mini-Chiapas) in the Hills?" VI.Internationales / Türkei / Arbeitskämpfe und Gewerkschaften "Der Widerstand der SEKA-Arbeiter wächst" ...und jetzt hat die Gewerkschaftsföderation Türk-Is beschlossen den Kampf gegen diese Privatisierung landesweit zu unterstützen. Ein Artikel aus der Zeitung "Evrensel" vom 3.März 2005 VII.Internationales / Algerien "Bouteflika: Ich kenne nur die UGTA" Recht wäre es ihm wohl, dem algerischen Präsidenten,
wenn es nur den Gewerkschaftsbund UGTA in Algerien gäbe: Denn dieser
hat grundsätzlich der Privatisierungspolitik zugestimmt. Deswegen
ging Bouteflika zum angekündigten Treffen mit der UGTA-Führung,
um dieser zu erläutern, dass die Privatisierung von Aussen aufgezwungen
sei, er aber leider nichts anderes machen könne. Das "Nationale
Komiteefür gewerkschaftliche Freiheit" in dem sich bisher 9
der rund 50 autonomen Gewerkschaften Algeriens zusammengefunden haben,
nutzte dann eine Pressekonferenz zwei Tage später - am 25.Februar,
aus Anlass der Tagung des nationalen Koordinationsrates autonomer Gewerkschaften
- um deutlich zu machen: 1.Gewerkschaften legitimieren sich nicht durch
das patriarchalische Wohlwollen der Regierung, sondern durch Mitgliederzahlen
und Mobilisierungskraft und 2.Die wirtschafts- und sozialpolitische Bilanz
der Regierung ist für die lohnarbeitenden und erwerbslosen Menschen
Algeriens katastrophal. Der (französische) Bericht "DISCOURS
DE BOUTEFLIKA AU SIÈGE DE L'UGTA - Les syndicats autonomes réagissent"
VIII.Internationales / Albanien Frauen: Erwerbslos und diskriminiert Rund 37 Prozent der Lohnarbeitenden in Albanien sind Frauen
- und sie gehören bis auf wenige Ausnahmen zu jenen 90 Prozent der
AlbanierInnen, die bis zu 700 Dollar pro Jahr verdienen (betrifft drei
Millionen Menschen) - und nur wenige zu jenen 10 Prozent der gegensätzlichsten
Gesellschaft Europas, die über 10.000 Dollar im Jahr haben (betrifft
dreihunderttausend). Weniger verdienen (durchschnittlich 70 Prozent für
gleiche Arbeit wie Männer), höhere Rate der Erwerbslosigkeit
und - bezeichnenderweise bei jenen Frauen unter 24 Jahren vor allem -
schlechtere Ausbildung. Als StrassenhändlerInnen sieht man nicht
nur Frauen, die früher in landwirtschaftlichen Kooperativen tätig
waren, sondern - nach der von der Finanzwirtschaft geforderten "Verschlankung"
des öffentlichen Dienstes - auch zunehmend mehr der wenigen jüngeren
Akademikerinnen. Auch Frauen suchen zunehmend ihr Heil in allen Arten
von Migration - ein Drittel der Gesamtbevölkerung Albaniens hat dies
bereits getan. Ein (französischer) Beitrag "Chômage
et discriminations pour les femmes albanaises" IX.Internationales / Russland / Arbeitskämpfe Streik der Transportarbeiter Rund 450.000 russische Transportarbeiter beteiligten sich
am 10.Februar 2005 an der Streikaktion, zu der die ITF-Gewerkschaft Russian
Motor Transport and Road Workers’ Union aufgerufen hatte, um das
Regierungsversprechen der Kontrolle der Treibstoffpreise einzufordern.
Unter anderem ging es um die seltene Sachlage, dass die öffentlichen
Transportunternehmen all jene Passagiere transportieren, die laut Gesetz
(noch - eigentlich nach Putins Reform nicht mehr) Anspruch auf kostenlosen
Transport haben, während die privaten Linien nur zahlende Passagiere
befördern. Die (englische) redaktionelle Meldung "Russian
government pledges won in massive road transport demo" bis bald, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |