liebe KollegInnen,
Neu im LabourNet Germany am Donnerstag, 17.
März 2005:
I. Branchen > Auto > Opel
Bochum
Abstimmung zum „Zukunftsvertrag“
- Opel-Mitarbeiter in Bochum stimmen Sanierungsprogramm zu
„Der Weg für die Sanierung des angeschlagenen
Autobauers Opel ist frei: Die Belegschaft des Werkes Bochum hat dem
mit der Unternehmensführung ausgehandelten Sanierungsprogramm zugestimmt.
Insgesamt votierten 68,1 Prozent für den so genannten Zukunftsvertrag
und 30,3 Prozent dagegen…“ AP-Meldung
vom 16. März 2005
- „Ist mit diesem ´Zukunftsvertrag 2010´ unser
Standort verbindlich gesichert???“
Flugblatt
der VKL bei Opel Bochum .
Aus dem Text: "… Mit diesem Vertrag weichen wir als Gewerkschafter
von der Erreichung unserer gewerkschaftlichen Ziele ab und können
diesem Vertrag so wie er uns vorliegt nicht zustimmen!"
Siehe dazu auch:
- Widerstand gegen Opel-Zukunftsvertrag
IG-Metall-Vertrauenskörperleitung in Bochum macht Front / Bezirksleiter
Wetzel nennt Verhalten fahrlässig: „Kurz vor der Abstimmung
über den "Zukunftsvertrag 2010" bei Opel in Bochum gibt
es Zoff. Grund ist ein der FR vorliegendes Flugblatt der IG-Metall-Vertrauenskörperleitung,
die den Kontrakt ablehnen will….“ Artikel
von Christine Skowronowski in Frankfurter Rundschau
vom 16.3.05.
Aus dem Text: "… Eindringlich appelliert Wetzel [Bezirksleiter
der IG Metall in Nordrhein-Westfalen] an die Belegschaft, den Vertrag
anzunehmen. Alles andere wäre "eine Katastrophe". (…
) Auch der Bochumer Betriebsratschef Rainer Einenkel, ist "entsetzt"
über den Vorstoß der Vertrauenskörperleitung. (…)
Zunder bekommen die "Aufständischen" auch vom Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzenden
Klaus Franz: "Es ist nicht zu akzeptieren, dass die IG-Metall-Vertrauenskörperleitung,
das Aufsichtsratsmitglied Dirk Bresser und einige Betriebsräte
verantwortungslos ihre politischen Grabenkämpfe auf dem Rücken
und der Zukunft von mehr als 9000 Beschäftigten in Bochum austragen.
Die IG Metall in Bochum und Nordrhein-Westfalen muss so wie der Bochumer
Betriebsratsvorsitzende dies tut, sich zu der Verantwortung für
die Zukunft des Standortes Bochum bekennen und den Zukunftsvertrag 2010
aktiv unterstützen."…“
II. Branchen > Dienstleistung > Gesundheitswesen
a) Konflikte
und Arbeitskämpfe im Gesundheitswesen
Pflege macht krank
Berliner Krankenhausgesellschaft will unbequeme Altenpflegerin
loswerden. Staatsanwaltschaft ignoriert skandalöse Zustände
bei Vivantes. Artikel
von Wolfgang Pomrehn
in junge Welt vom 16.03.2005
b) Kämpfe
gegen Privatisierung
- Ausstand der Ärzte
Die Universitätskliniken in Gießen und Marburg werden auf
ihre Privatisierung vorbereitet. Artikel
von Kaia Jungjohann und Fabian Rehm in Jungle World
vom 16. März 2005.
- Ausverkauf – nicht mit uns!
Für die Erhaltung des LWV (Landeswohlfahrtsverband ) Hessen mit
seinen Einrichtungen in öffentlicher Trägerschaft! Eine Kampagnen-Site
mit Aufruf und Unterschriftenliste
sowie vielen Hintergrundinformationen der Personalvertretungen.
- Personalabbau und überbelegte Zimmer
Bilanz des Klinik-Verkaufs in Schwerin. “Die Privatisierung von
Krankenhäusern boomt nach wie vor in Deutschland. Dabei sprechen
bisherige Erfahrungen eher dagegen. Seit dem Verkauf des städtischen
Klinikums in Schwerin an den Helios-Konzern ist über ein Jahr vergangen.
Inzwischen ist es möglich, eine Bilanz der Privatisierung zu ziehen.
Mit dem Verkauf konnte die Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns
zusätzliche Einnahmen verbuchen und damit Schulden abbauen. Auf
der anderen Seite stehen die Einschränkung von Patientenrechten,
die Abkopplung einer ausgewogenen medizinischen Ausbildung vom Krankenhausträger
sowie Personalabbau und Lohndumping…“ Artikel
von Axel Holz in ND
vom 16.3.05
III. Diskussion > EU > Proteste
gegen die EU-Verfassung
Nein zum Entwurf der europäischen Verfassung
!
„…Wir fordern, eine Ablehnung dieser „europäischen
Verfassung“ zu organisieren, eine Ablehnung auf klaren internationalistischen
und sozialen Grundlagen !..“ Internationaler
Aufruf des Netzwerks „Gewerkschaftsangehörige EisenbahnerInnen
für ein anderes Europa“
Für diesen Aufruf werden Unterschriften gesammelt
unter rail-constitution@laposte.net
Er liegt auch vor auf:
- Englisch:
International
call
- Railwayman trade unionists for another Europe. No to
the European constitution project
- Französisch:
Appel
international
- Cheminot-e-s syndicalistes pour une autre Europe : Non
au projet de constitution européenne !
- Spanisch:
Llamado
internacional
- Ferroviario(a)s sindicalistas por una Europa social
: ¡ No al proyecto de constitución europea !
- Italienisch:
Appello
internazionale
- I sindacalisti dei ferrovieri per un'altra Europa :
No al progetto di costituzione europea !
IV. Diskussion > Arbeitsalltag > Arbeitszeit
a) Arbeitszeitflexibilisierung
Verhandlungsergebnis
der IG Metall Baden-Württembern mit Südwestmetall
zu den Themen Flexible Arbeitszeitkonten und Langzeitkonten vom 24.2.2005.
Als bedenklich sind insbesondere folgende Paragrafen einzuschätzen:
7.7.1.1: "das flexible Arbeitszeitkonto dient dem Ausgleich betrieblicher
Auslastungsschwankungen..."
7.7.1.5.2: "In Betrieben mit bis zu 500 Beschäftigten kann,
soweit keine flexiblen Arbeitszeitkonten bestehen, ein der fehlenden Kapazität
entsprechendes Arbeitszeitvolumen vereinbart werden, indem die Arbeitszeit
auf bis zu 40 Stunden verlängert wird. Diese zusätzliche Arbeitszeit
wird ohne Mehrarbeitszuschläge ausgezahlt."
b) Arbeitszeitverlängerung
Die geschmeidige Zeit
Wer die Beschäftigten allesamt länger am Arbeitsplatz einsetzen
will, vernachlässigt Familie, Bildung und Gesundheit. Artikel
von Hartmut Seifert in Frankfurter Rundschau
vom 14.03.2005
c) Vertrauensarbeitszeit
und Arbeit ohne Ende
Wenn der Job am Leben frisst
Früher anfangen, später gehen: Über den unausgesprochenen
Zwang, freiwillig mehr zu arbeiten.
Artikel
von Nicola Holzapfel in Süddeutsche Zeitung
vom 27.02.2005
V. Diskussion > Wipo > Arbeitsmigration
> Arbeitsbedingungen
Zuwanderungsgesetz als Arbeitsverbot
- Zuwanderungsgesetz zwei Monate in Kraft: Geduldete Ausländer
verlieren ihre Jobs
Ein Hindernisparcour der Behördenpraxis. PRO ASYL sieht dringenden
Handlungsbedarf. Pressemitteilung
vom 1. März 2005 .
- Stellungnahme
von Pro Asyl
zur Ausländer-Beschäftigungsverfahrensordnung vom 28.2.2005
- Zuwanderungsgesetz führt zu Arbeitsverbot. Die ersten Konsequenzen
des Zuwanderungsgesetzes.
„Seit Anfang Januar sind in Nürnberg über 70 Menschen,
besonders aus Äthiopien und Eritrea, die bisher Duldungen mit nachrangigen
Arbeitserlaubnisse hatten, die Arbeitserlaubnisse entzogen worden…“
Bericht
von von caravan vom 7.l03.2005 bei indymedia
- »Schlimmste Befürchtungen übertroffen«. Das
Zuwanderungsgesetz ist ein Desaster. Hunderte »geduldete«
Flüchtlinge dürfen nicht mehr arbeiten. Ein Gespräch
mit Volker Maria Hügel. Sie ist im Vorstand von Pro Asyl und arbeitet
bei der Gemeinnützigen Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender
(GGUA) in Münster. Interview
von Peter Wolter in junge Welt vom
05.03.2005
Siehe dazu auch:
- Textsammlung
des Flüchtlingsrats Berlin
zum Zuwanderungsgesetz
- Zuwanderungsgesetz
vom 30.7.2004
-
Beschäftigungsverfahrensverordnung
vom 22.11.2004
VI. Diskussion > Grundrechte > Kommunikation
a) Vorratsdatenspeicherung
- Rote Karte den Internet-Schnüfflern
Immer noch läuft die Auseinandersetzung um die Vorratsdatenspeicherung,
bzw. immer noch gibt es den Widerstand dagegen - wir berichteten. Was
nach Vorsorge für schlechte Zeiten klingen soll, ist generelle
Materialsammlung für Schnüffelei. Alle aktuellen Dokumente,
die Gesetzesvorlagen, weitere Informationen und die "Kampagne gegen
Vorratsdatenspeicherung im Internet und in der Telekommunikation"
in einer Zusammenfassung
beim "Unabhängigen Datenschutzzentrum Schleswig-Holstein"
Siehe dazu auch:
- Breiter Widerstand gegen Regierungspläne
Die Pläne von Bundesinnenminister Otto Schily und Justizministerin
Brigitte Zypries, die Speicherung von Telefon- und Internet-Verbindungsdaten
auf ein Jahr zu verlängern, stoßen bei Rot-Grün auf
heftigen Widerstand. Für Datenschützer ist der Plan "definitiv
gesetzeswidrig". Bericht
auf Spiegel-Online
vom 15. März 2005.
b) Videoüberwachung
Videoüberwachung reduziert Kriminalität
nicht
Eine vom britischen Innenministerium in Auftrag gegebene
Studie bestätigt erneut die geringe Effizienz von Überwachungskameras.
Technische Mittel wie Überwachungskameras gelten als gute Möglichkeit,
Straftaten zu verhindern. Daher greifen Politiker auch gerne darauf zurück,
um Handlungsentschlossenheit zu demonstrieren. Überwachungskameras
haben den Vorteil, den Raum permanent zu beobachten und Bilder speichern
zu können, um Täter identifizieren zu können. Sie sind
billiger als die Präsenz von Polizisten, vor allem aber muss mit
dem technischen Heilmittel nichts verändert werden, um einen Ort
sicherer zu machen. Dass diese Annahme, mit der Überwachungskameras
überall angebracht werden, weitgehend eine Illusion ist, ist schon
seit Jahren bekannt und wurde jetzt wieder von einer neuen Studie bestätigt.
Artikel
von Florian Rötzer mit zahlreichen Links zu den Originalquellen auf
Telepolis
vom 25.02.2005
VII. Diskussion > Grundrechte > Allgemein
Akustische Wohnraumüberwachung
Die Bundesregierung hat sich nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts
vom 3. März 2004 zur teilweisen Verfassungswidrigkeit des Gesetzes
zur Änderung des Grundgesetzes vom 26. März 1998 veranlasst
gesehen, die entsprechenden Bestimmungen der StPO zum sogenannten großen
Lauschangriff zu überarbeiten. Der zunächst vorgelegte Referentenentwurf
des Bundesjustizministeriums wurde nach heftiger Kritik in der Öffentlichkeit
zurückgezogen. Er enthielt Einschränkungen des Schutzes von
Berufsgeheimnisträgern vor heimlicher Überwachung, welche mit
den Vorgaben des BVerfG klar unvereinbar waren. Der nunmehr vorgelegte
Regierungsentwurf vom 15.12. 2004 begegnet ebenfalls massiven rechtlichen
Bedenken. Aus bürgerrechtlicher Sicht ist daher zu empfehlen, den
Regierungsentwurf in der jetzigen Form abzulehnen. Die Humanistische Union
fordert daneben die Bundesregierung weiterhin auf, auf den großen
Lauschangriff gänzlich zu verzichten! Stellungnahme
der Humanistischen Union
vom 14. März 2005.
VIII. Diskussion > Grundrechte > Asylrecht
Der Flüchtling unserer Wahl - Pufferzone
Die europäische Asylpolitik soll an die Länder
Nordafrikas und Osteuropas delegiert werden. Nur handverlesene politisch
Verfolgte könnten dann noch nach Europa. Was mit dem Asylrecht in
Zukunft geschehen soll, haben die EU-Justizminister im April 2004 in ihrer
Richtlinie für Asylverfahren zu verstehen gegeben: Die Drittstaatenregelung
soll auch auf Staaten außerhalb der Europäischen Union, insbesondere
Afrikas und Osteuropas ausgeweitet werden. Wenn sämtliche Grenzstaaten
zu Europa (auch nordafrikanische Länder) als sicher gelten würden,
wäre ein Ring um die EU geschaffen, der Flüchtlingen auf dem
Landweg kaum mehr eine Chance auf Asyl in Europa ermöglicht. Konsequent
zu Ende gedacht hieße dies, dass die EU ihre Asylbehörden vollständig
an die EU-Außengrenzen verlagern könnte. Artikel
von Jochen Schwarz in Freitag
Nr. 9 vom 04. März 2005
IX. Internationales > Griechenland
Streik gegen Sozialabbau am 17.3.05
- Griechen streiken landesweit
Rentner, Werktätige und Schüler protestieren heute gegen Sozialabbau
Arbeitslosigkeit, Verelendung und Altersarmut sind auch in Griechenland
die Folgen der neoliberalen Wirtschaftspolitik. Heute sind landesweit
Streiks und Massendemonstrationen geplant. Artikel
von Anke Stefan, Athen, im Neues Deutschland
vom 17.März 2005.
- »Wir organisieren überall Arbeitskämpfe«
Mit einem 24stündigen Streik und Kundgebungen in ganz Griechenland
wehrt sich die Gewerkschaft PAME am Donnerstag gegen den Sozialabbau.
Ein Gespräch mit Giorgos Mavrikos (Mitglied des Exekutivsekretariates
der »Kämpferischen Arbeiterfront« Griechenlands, PAME).
Die Gewerkschaft hat für Donnerstag, den 17. März, zu landesweiten
Aktionen gegen die Regierungspolitik aufgerufen. Interview
von Heike Schrader, Athen, in Junge Welt
vom 16.03.2005.
X. Internationales > Kolumbien > Gewerkschafter
in Lebensgefahr
An die Internationale Gemeinschaft: SOS aus Kolumbien
Für die Proteste liegt nun ein Protestmailer
vor.
XI. Internationales > Frankreich
Erste Ergebnisse der erfolgreichen Streik- und Aktionstage
Artikel
von Bernhard Schmid (Paris) mit einigen Bildern der Schüler-Demo
am 15. März 05. Am Montag folgt eine Bildergalerie der Demo am 10.
März….
XII. Diskussion > (Lohn)Arbeit > sozialpolitische
Proteste > Debatte über Protestformen > Proteste
und die Gewerkschaften
Sommers Kapitulation
Hartz IV war gestern. Der DGB-Vorsitzende lässt bunte
Bilder für die Mutter sammeln und McKinsey nach der Zukunft forschen.
Artikel
von Günter Frech in Freitag
9 vom 04.03.2005
Eine Leseempfehlung zur Einstimmung auf die Samstag-Demo in Brüssel…
Lieber Gruss, Mag und Ralf
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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