Home > News > Mittwoch, 13. Juli 2005
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 13. Juli 2005:

I. Diskussion > (Lohn)Arbeit > sozialpolitische Aktionen und Proteste

a) Agenturschluss

  • Kurzbericht vom Agenturschluss-Treffen am 5.3.05. Wichtig hieraus: bundesweite Aktion gegen Ein-Euro-Jobs am 20.5.; das nächste bundesweite Agenturschluss-Treffen ist am 4. Juni 05.
    Wichtig: Zum Protokoll muß korrigiert werden:
    "schwarze Liste - Agenturschluss sucht schwarze Schafe und listet diese ab dem 15. März unter www.labournet.de. Nach Städten sortiert und stetig aktualisiert sollen dort die Ein-Euro
    Beschäftigungsträger öffentlich genannt werden. Also schickt Eure GESICHERTEN Informationen an redaktion@labournet.de oder agentur_schluss@yahoo.com”
    Die Sammlung erfolgt ab sofort und wir bitten unbedingt um Selbsteintrag statt e-mail-Einsendung! Siehe dazu:
  • LabourNet Germany und Aktion Agenturschluss suchen schwarze Schafe

    „Schwarze Schafe“ – dies sind Beschäftigungsträger, Wohlfahrtsverbände, Schulen, Initiativen und Einrichtungen des sozialen Hilfesystems usw., die 1-Euro-ZwangsdienstlerInnen (Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung (MAE)) beantragen und beschäftigen.
    Die Aktion Agenturschluss hat bereits die bundesweiten Recherchen zu Ein-Euro-Jobs begonnen. Das LabourNet Germany will diese Recherchen in Form einer Liste der „schwarzen Schafe“ unter den Beschäftigungsträgern veröffentlichen, um
    a) die Informationen zusammenzutragen,
    b) damit Grundlage für „1-Euro-Job-Spaziergänge“, andere Proteste sowie die geplanten Umfragen als Recherche- und Interventionsinstrument zu schaffen sowie
    c) um durch die öffentliche Form durch Rufschädigung bzw. Moralische Vorführung an die Beschäftigungsträger bzw. Ihre Personal/Betriebsräte zu appellieren.
    Für diesen Zweck gibt es eine Eingabemaske, die selbst von den InformantInnen ausgefüllt und bei ausreichenden Belegen durch die Redaktion freigegeben werden kann; für die NutzerInnen steht die Liste der Beschäftigungsträger mit verschiedenen Suchfunktionen in übersichtlicher Form zur Verfügung.
    Die Aktion " Schwarze Schafe" wird den entsprechenden Leuten ganz sicherlich nicht gefallen. Wir brauchen daher zu unserer rechtlichen Absicherung einen Nachweis für die obigen Eintragungen. Also bitte einen Zeitungsartikel oder ein Anschreiben von der Agentur (bitte anonymisieren!!!!) auf den Server als pdf-Datei stellen.

b) Regionale Anti-Hartz & Co Bündnisse

sind ebenfalls aktualisiert worden!

II. Diskussion > Gewerkschaften > ver.di > ver.di-Linke NRW

Am Sonntag treffen sich alle verdi-Linken aus NRW in Düsseldorf.
Zeit: 13. März 2005, 11.00 Uhr, Ort: verdi-Landesbezirk, Karlstrasse 123-127, 40210 Düsseldorf.
Themen: Tarifpolitik, insbes. TV öffentlicher Dienst; Dienstleistungsrichtlinie / Demo 19.3. Brüssel; Vorbereitung des 2. Bundestreffens der verdi-Linken; 1-Euro-Job; Mindestlohn; Landtagswahlen NRW

III. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Existenzgelddebatte

  • Netzwerk Grundeinkommen – Newsletter 4 / März 2005 pdf-Datei
  • Wer nicht arbeitet, soll auch essen. Ein Grundeinkommen für alle entkoppelt die ökonomische Teilhabe von der Erwerbsarbeit
    Noch immer wird Arbeit allein mit Erwerbsarbeit gleichgesetzt. Es gibt aber noch andere für die Gesellschaft sinnvolle Beschäftigungen, wie Ehrenämter, das Großziehen von Kindern oder die Pflege der Alten. Der Autor zeigt, dass ein Grundeinkommen für alle diese ungerechte und veraltete Hierarchie auflösen würde…“ Artikel von Michael Opielka in FR vom 08.03.2005 externer Link

IV. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik > Hartz IV

Heute im neu überarbeiteten Bereich zu 1-Euro-Jobs:

a) 1-Euro-Jobs: Proteste & „weiße Schafe“

  • Für ein Leben in Würde – mit und ohne Arbeit. Gegen 1-Euro-Zwangsdienste und Sozialabbau!
    Die Fachgruppe Soziale-, Kinder- und Jugendhilfe beim ver.di Bezirk Hamburg wendet
    sich mit allem Nachdruck gegen die Einführung der so genannten1-Euro-Arbeitsgelegenheiten nach § 16 Abs. 3 SGB II und veröffentlicht in einem entsprechenden Flugblatt pdf-Datei ihre Positionen und Forderungen
  • Keine 1-€-Jobs im Bildungsbereich!
    Wie zu befürchten gewesen ist, ist der öffentliche Bildungsbereich in besonderem Maße vom Einsatz von 1-Euro-Kräften betroffen. (…) Die GEW Berlin wird mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen, dem ausufernden Einsatz von 1-Euro-Kräften im Berliner Bildungswesen Einhalt zu gebieten…“ Die Pressemitteilung der GEW Berlin externer Link sowie der Beschluss des Landesvorstandes vom 28.02.05 externer Link
  • "Euro-Jobs dürfen Arbeit nicht billig wie Dreck machen!"
    Der Vorsitzende des DGB Westpfalz Michael Detjen äußert sich in einer Presserklärung vom 08.03.2005 zu den Rahmenbedingungen für 1-Euro-Jobs. Darin heißt es u.a.: „…"Euro-Jobs dürfen keine regulären Arbeitsplätze ersetzen." Es scheine so, als würden manche Verantwortungsträger die Schaffung von so genannten "1-Euro-Jobs" als Aufforderung verstehen, reguläre Arbeitsplätze abzuschaffen. Ein Vorgehen, das der DGB und die
    Gewerkschaften schärfstens verurteilten. "Wir als Gewerkschaften werden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen so einen Missbrauch vorgehen!", so Detjen und weiter (…) "Wenn 1-Euro-Jobs geschaffen werden, sind zumindest dieRegelungen der Zusätzlichkeit und der Gemeinnützigkeit zu beachten – auf keinen Fall dürfen Pflichtaufgaben durch 'liegen-lassen' zu freiwilligen Leistungen umgewidmet werden." Laut DGB stünden die über die Kommunen und teils auch von der Agenturen besetzten Gremien in der Verantwortung, "dafür zu sorgen, dass Arbeit ihr Würde behält". Untertarifliche Bezahlung regulärer Arbeit sei kein Weg, Menschen ein würdiges Dasein in einer sozialen Gesellschaft zu schaffen
    …“

b) 1-Euro-Jobs: Grundinfos für Betriebs-/Personalräte

Ein-Euro-Jobs im Betrieb. Handlungsmöglichkeiten für Betriebsräte

Der Artikel von Klaus Stähle pdf-Datei, Fachanwalt für Arbeitsrecht in Berlin, ist erschienen in der Zeitschrift „Arbeitsrecht im Betrieb – AiB 2005 –Heft 2“ bei der Bund-Verlagsgruppe. Wir bedanken uns beim Verlag „AiB-Verlagsgesellschaft“ für die freundliche Genehmigung des Abdrucks!

c) Eingliederungsvereinbarungen

  • Kollektive Masseneingliederungsvereinbarung
    Individuelle Beratung versprechen die verantwortlichen Politiker, kollektive Masseneingliederungsvereinbarung ist die Realität. Wir veröffentlichen eine Einladung der Agentur für Arbeit in Bochum pdf-Datei (ähnliches ist auch aus Essen mit ca. 30 Teilnehmern bekannt) mit dem entsprechenden Fragebögen und den Hinweisen für „Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung“. Der Fragebogen muß vor der Veranstaltung ausgefüllt werden. Interessant am Fragebogen ist das Verlangen der Agentur, das sich der ALG-II-Empfänger grundsätzlich zu allem bereit erklären muß. Auf die Frage: „Ich habe Interesse an einer Arbeitsgelegenheit im Rahmen der „Initiative für zusätzliche Beschäftigung von Arbeitslosenhilfebeziehern“ gibt es folgende Antwortmöglichkeiten: „Ja, ich habe Interesse“ und „Nein, ich habe kein Interesse“. Welch charmante Umschreibung der Aussage „Entweder Du bist zur Zwangsarbeit bereit oder Du kriegst keinen Cent von uns“.
  • Beispielbrief an die Arbeitsagentur betreffend einer „Eingliederungsvereinbarung“
    Jeder Betroffene muß früher oder später eine „Eingliederungsvereinbarung“ unterzeichnen. Über den „Vertragsinhalt“ darf gestritten werden, nur vor welchem Gericht und wer übernimmt die Kosten. Fragen, die man gerne von der Agentur beantwortet hätte, bevor man den Vertrag unterzeichnet oder es zu Sanktionen kommt. Dazu ein entsprechender Beispielbrief.

V. Branchen > Auto > Opel

a) Bochum: Bochumer Opel-Beschäftigte sollen über Zukunftsvertrag abstimmen

Der Zukunftsvertrag beim Autohersteller Opel zur Sicherung der westdeutschen Werke steht noch auf tönernen Füßen. Der Betriebsrat am Standort Bochum will noch die Beschäftigten über den Vertrag abstimmen lassen, wie der dortige Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel am Dienstag sagte. Sollten die Bochumer Opelaner den Vertrag mehrheitlich ablehnen, wäre das gesamte Abkommen gefährdet. (…) "Wir wollen in Bochum der Belegschaft die Mitbestimmung einräumen, weil sie durch ihre Aktionen im Oktober erst die Verhandlungen mit dem Management ermöglicht hat", sagte Einenkel weiter. Opel-Arbeitsdirektor Norbert Küpper widersprach dem Bochumer Arbeitnehmervertreter hingegen: Der Zukunftsvertrag gelte für Rüsselsheim und Kaiserslautern uneingeschränkt…“ Meldung von N24.de vom 08. März 2005 externer Link

b) Europa: Opel-Belegschaft in Portugal will gegen GM-Sparvorgaben streiken.

Die Sparpläne zur Sanierung des defizitären Europageschäfts des US-Autokonzern General Motors(GM) treffen in Portugal auf Widerstand.
"Die Belegschaft des Opel-Werkes im portugiesischem Azambuja werden ab Mitternacht einen Tag lang streiken", sagte der Chef des europäischen GM-Betriebsrat Klaus Franz am Mittwoch. Damit protestierten die Arbeitnehmer gegen den Versuch des Managements, die Löhne unter die nationalen Tarif- und Sozialabkommen zu drücken. In dem Werk laufen täglich 320 Fahrzeuge des Opel-Modells Combo vom Band. Es ist das einzige Opel-Werk in Portugal. Dort arbeiten rund 1200 Menschen. Bei Opel war zunächst niemand für eine Stellungnahme zu erreichen…“ Reuters-Meldung vom 10 März 2005 externer Link

VI. Branchen > Auto > DaimlerChrysler Raum Stuttgart

Klartext. Belegschaftszeitung in Untertürkheim, Nr. 19 vom März 2005 pdf-Datei u.a. mit: „Angst bei den Dienstleistern. Die Werkleitung verhandelt zur Zeit mit einer Gruppe von IGMBetriebsräten über die Bereiche, die in den so genannten Dienstleistungs-Tarifvertrag gesteckt werden sollen….“ und „ERA - Das nächste Sparpaket?“

VII. Branchen > Auto > Automobilindustrie international

Niedergang geht weiter. Die Krise der britischen Industrie hat auch die Automobilproduktion erfaßt. Gewerkschaftlicher Widerstand gegen Arbeitsplatzvermittlung bleibt aus. Artikel von Christian Bunke in junge Welt vom 08.03.2005 externer Link

VIII. Branchen > Dienstleistungen > CallCenter > MultiCom Services GmbH (MCS)

IX. Internationales > Frankreich > Arbeitskämpfe

Zentrale Demo gegen den Kahlschlag der öffentlichen Dienste

Bericht von Bernhard Schmid, derzeit Guéret, mit vielen Bildern. Eine stärker gekürzte Fassung erscheint heute auch in der Wochenzeitung (WoZ), Zürich

Lieber Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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