Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Dienstag, 14.
September 2004:
I. Solidarität gefragt! Bankgesellschaft
gegen Meinungsfreiheit
Betriebsrat Heiko Barten muss die Bankgesellschaft nun doch
verlassen, die II. Instanz stellt das Urteil der I. Instanz von den Füßen
auf den Kopf.
Prozessbericht
zu dem LAG-Verfahren des von der Bankgesellschaft gekündigten
Heiko Barten von Peter Vollmer und für das Solikomitee Angelika Wernick
und Hans Köbrich
II. Internationales: Indonesien
Solidarität mit den ArbeiterInnen der PT Shamrock in
Medan, Indonesien
„Am 8. September 2004 haben 200 Polizisten die streikenden
ArbeiterInnen der PT Shamrock in Medan, Indonesien überfallen. Mehrere
ArbeiterInnen wurden verletzt, ebenso einige Polizisten. Es war der bisher
brutalste Versuch, den Aufbau einer alternativen Gewerkschaft in diesem
Betrieb zu unterdrücken. Die Firma hat erst 14 ArbeiterInnen entlassen,
die die Gewerkschaft mit aufgebaut haben, jetzt sind mehr als 800 wegen
des Solidaritätsstreiks entlassen. Zu Verhandlungen beim Buero des
Arbeitsministeriums erscheint die Firma entweder gar nicht oder sie zeigt
sich stur. Ist sie doch mit der alten Staatsgewerkschaft aus Zeiten der
Diktatur gut gefahren - zu Lasten der ArbeiterInnen. Die jungen ArbeiterInnen
(70% der Belegschaft sind Frauen) werden ihren Kampf fortsetzen. Deshalb
meinen wir, daß sie weltweite Unterstützung verdienen. Wir
rufen dazu auf, Protestbriefe und Protestfaxe an die Firma (in englisch)
zu schicken und sie aufzufordern, die Gekündigten wieder einzustellen
und den Grundsatz der Organisationsfreiheit anzuerkennen…“
Siehe weitere
Informationen und Proteste bei Welt in Umwälzung Mannheim-Ludwigshafen
III. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Sozialpolitische
Aktionen und Proteste
a) Heisser
Herbst?
Protestzug nach Berlin. Vertreter der Montagsdemonstrationen
einigten sich auf zentrale Demonstration am 2. Oktober. Artikel
von Wolfgang Pomrehn in junge Welt vom 13.09.2004
Das diskussionswürdige Motto lautet »Soziale Gerechtigkeit
statt Hartz IV – Wir haben Alternativen!«
b) Debatte
um Protestformen
- Bundesweit gegen »Hartz IV«: Lieber vor Ort die Basis
stärken? jW sprach mit Angelo Lucifero, Landesfachbereichsleiter
für Handel und besondere Dienstleistungen der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di in Thüringen. Interview
von Wolfgang Pomrehn in junge Welt vom 14.09.2004
- Ein neues Protestpotential? Artikel
von Christa Sonnenfeld von August 2004
bei links-netz
- Was ist zu tun?
„Um überhaupt einen wirkungsvollen Widerstand in der
Gesellschaft aufzubauen, ist es in allererster Linie nötig, dass
jeder Einzelne bei sich beginnt. Dazu ist es notwendig, dass jedes systemkonforme
Verhalten ad acta gelegt wird. Es ist alles anzuzweifeln, was vom Staat
bzw. von seinen boshaften Bürokratien kommt. Diese Mentalität,
ich muss mich nur gut anpassen und mich bemühen, dann wird das
auch belohnt, kann man getrost vergessen. Um überhaupt einen wirkungsvollen
Widerstand in der Gesellschaft aufzubauen, ist es in allererster Linie
nötig, dass jeder Einzelne bei sich beginnt. Dazu ist es notwendig,
dass jedes systemkonforme Verhalten ad acta gelegt wird. Es ist alles
anzuzweifeln, was vom Staat bzw. von seinen boshaften Bürokratien
kommt. Diese Mentalität, ich muss mich nur gut anpassen und mich
bemühen, dann wird das auch belohnt, kann man getrost vergessen…“
Denkanstoß
von Stephan Groll ,
Autor der Volkszorn-Flugblätter
c) Regionale
Anti-Hartz-&-Co-Bündnisse
aktualisiert - und zwar Hamburg,
NRW
(Arnsberg), Stuttgart
IV. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Sozialpolitik / Alg
II: "Zusammenführung" von Arbeitslosen- und Sozialhilfe
a) Regelungen/Sozialgesetzgebung
- Alg II – neue Qualität im Bestrafungssystem
„Schon die „alten“ Sozialgesetze kannten die Bestrafung
von Sozialleistungsempfängerinnen und -empfängern bei unbotmäßigem
Verhalten. Mit dem SGB II wird aber eine neue Qualität eingezogen.
Erstmals wird der Willkür gesetzlich Vorschub geleistet, der Rechtsstaat
quasi ausgehebelt….“ Artikel
von Herbert Masslau vom 13. September 2004
auf seiner Homepage
- Arbeitslosengeld II und „58er–Regelung“
„In § 428 SGB III findet sich die sogenannte „58er-Regelung“,
jene Regelung, die vorsieht, daß Arbeitslose oberhalb dieser Altersgrenze
auch dann Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe beziehen können,
wenn sie aufgrund einer willentlichen Erklärung dem Arbeitsmarkt
nicht mehr zur Verfügung stehen….“ Artikel
von Herbert Masslau vom 29. August 2004
auf seiner Homepage
b) Hartz
IV und Niedrigstlohn
Wirtschafts-Institut fordert: Null-Euro- statt ”Ein-Euro-”,
besser gleich Minus-Ein-Euro-Jobs!
Beitrag
von Wenzel Ruckstein vom 11.9.04
Siehe dazu auch:
Hartz IV: 1-Euro-Jobs setzen falsche Anreize. Artikel
von Herbert S. Buscher
in Wirtschaft im Wandel 11/2004 vom 08.09.2004 (ab Seite 8)
c) Hartz
IV und Kinder/Jugendliche
HIV positiv
„Hartz IV“ heißt die neue Krankheit, die sich am dem
1. Januar 2005 epidemieartig bei Jugendlichen ausbreiten wird. Ursache:
Soziale Ungerechtigkeit: Symptom: Armut. Artikel
von Christian und Detlef Raabe, erschienen in soli aktuell, Newsletter
der DGB-Jugend vom August/September 2004
V. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Praxis der
Sozialpolitik / Grundsätzliches
zur aktuellen Sozialpolitik
Gerechtigkeit durch Ungleichheit. Das philosophische Leitbild
der deutschen Standortpolitik. Artikel
von Hermann Werle aus MieterEcho 305/August 2004
Kommentar des Autors: „Die SPD braucht sich wahrlich
nicht zu empören, hat Bundespräsident Köhler mit seinen
Worten zu dauerhaften Ungleichheiten doch lediglich das neue Paradigma
der SPD bestätigt: "Moderne soziale Marktwirtschaften hingegen
können die Chancen auf Gleichheit erhöhen, ohne jedoch Gleichheit
im Ergebnis zu sichern oder zu versprechen" - Wolfgang Clement auf
der SPD-Grundwertedebatte 2000 in Berlin"
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and
unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes,
qu`ils aient ou non un emploi
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