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Updated: 18.12.2012 16:09

Honduras

Internationale, gewerkschaftspolitische Meldungen, die wir aus Newsgroups oder über Kontakte, KooperationspartnerInnen bzw KorrespondentInnen bekommen haben. Viele sind auf Englisch, manche in anderen Sprachen. Meist nicht woanders zu finden.
Übrigens: Internationale Nachrichten aus speziellen Branchen sind auch auf den jeweiligen Branchen- Seiten zu finden!

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Aus den Schlagzeilen - im Terror new

Die honduranische Putschregierung verfolgt weiterhin jegliche soziale Bewegung im Lande - und wenig passiert ausserhalb, im Lande dafür umso mehr, auch wenn die demokratische Oppositionkeineswegs einig ist, ob sie auf die nächsten Wahlen setzen soll oder nicht. Einen aktuellen Einblick bietet der Bericht "Left International Solidarity in Post-Coup Honduras" externer Link von Tyler Shipley am 26. September 2012 bei upsidedownworld.

Schlagkräftige Alternative: Sektorgewerkschaft - Nach der Schließung vieler Plantagen suchen die Arbeitervertretungen in Honduras nach einer neuen Strategie

"Einst waren die Bananengewerkschaften in Mittelamerika ausgesprochen einflussreich. Doch in den letzten Dekaden ist nicht nur der Organisationsgrad zurückgegangen, auch wurden Plantagen geschlossen. Wie man der Krise der Betriebsgewerkschaften begegnen kann, ist derzeit ein prägendes Thema bei der Colsiba." Artikel von Knut Henkel in Neues Deutschland vom 21.10.2011 externer Link. Aus dem Text: "(.) »Wir stoßen mit unserer traditionellen Organisationsstruktur an unsere Grenzen. Die Betriebsgewerkschaften werden kleiner und verlieren an Einfluss, daher brauchen wir Organisationsformen, die weiter reichen«, erklärt German Zepeda. Der 51-jährige ist Vorsitzender der Cosibah und wirbt nicht nur in Honduras für die Bündelung der Kräfte, sondern auch auf regionaler Ebene. Dabei gibt es ein Vorbild - die kolumbianische Sintrainagro. Eine Gewerkschaft, in der nicht nur die Bananenarbeiter zu Hause sind, sondern alle Arbeitnehmer im Agrarsektor. Auch die Arbeiter in der verarbeitenden Industrie, wodurch die Gewerkschaft mit 25 000 Mitgliedern ausgesprochen schlagkräftig ist. Das kolumbianische Beispiel ist auch ein Thema in der Koordinierung der Gewerkschaften der Bananen und Ananasarbeiterinnen Lateinamerikas (Colsiba), so deren Vorsitzende Iris Munguía."

Widerstand. Ausgesetzt?

Die Nationale Front des Volkswiderstands (Frente Nacional de Resistencia Popular, FNRP) sei, seit der Rückkehr ihres Vorsitzenden, des weggeputschten Präsidenten Zelaya, auf dem Kurs nunmehr alles auf einen Wahslieg 2013 zu setzen. Deswegen seien die Grundforderungen wie etwa Verfassungsänderung "auf Eis gelegt", was die inneren Widersprüche der Front erheblich verschärfe - das ist der Grundtenor des Beitrages "El naufragio del FNRP" externer Link von Ollantay Itzamá am 04. Oktober 2011 bei rebelion.org. Siehe dazu auch: "Réconciliation » à la hondurienne" externer Link von Maurice Lemoine vom 21. September 2011 beim Cetri, worin sehr deutlich wird, wie es im Lande aussieht - nicht in Bezug auf irgendwelche politische Abkommen, sondern, wie in diesem Fall, mit dem Leben der Bauern - das nach wie vor sehr kurz sein kann...

Das Morden geht weiter!

Am Mittwoch Nacht wurde ein landesweit bekannter Aktivist in seinem Laden erschossen - kurz nachdem er von einem Protest vor dem Gerichtsgebäude zurückgekommen war. Auch wenn Honduras etwas aus den Schlagzeilen geraten sein mag - die Konfrontation im Lande, mit der sich die Demokratiebewegung auseinandersetzen muss, ist eine mit Mord und Totschlag. "Ultima Hora: Asesinan a Emmo, histórico símbolo de la resistencia hondureña" externer Link ist eine Eilmeldung bei Kaosenlared vom 08. September 2011.

Nach dem Abkommen - wie weiter?

Nachdem Ende Mai das Abkommen zwischen den Regierung von Honduras, Venezuela und Kolumbien sowie dem legalen Präsidenten Honduras Manuel Zelaya unterzeichnet worden ist, das letzterem die Rückkehr ins Land ermöglichte, erhebt sich die Frage, wie die weiteren Forderungen der nach wie vor sehr breiten Widerstandsbewegung erfüllt werden können. Für Berta Caceres, Generalkoordinatorin des Consejo Cívico de Organizaciones Populares y Indígenas de Honduras ist es schwieriger als vor dem Abkommen - dieses sei Ergebnis der US-Strategie, wird sie in dem Artikel "From Cartagena to Tegucigalpa: Imperialism and the Future of the Honduran Resistance" externer Link von Todd Gordon und Jeffrey Webber am 04. Juli 2011 bei upsidedownworld zitiert - ein Artikel, der dieses Abkommen extrem heftig kritisiert.

Siehe dazu auch: Widerstandsbewegung gründet eigene Partei

Ein Bericht über die Gründung der Frente Nacional de Resistencia Popular ist der Artikel "Honduras resistance launches political party, as repression continues" externer Link von John Riddell am 11. Juli 2011 in seinem Blog, der sich auch auf den oben genannten Artikel bezieht - einerseits positiv, andrerseits darauf verweisen, dass die Debatten innerhalb der Widerstandsbewegung noch anhalten.

Terrorkampagne gegen Lehrergewerkschaft

Die LehrerInnen von Honduras sind nach der Meinung vieler, die das Land kennen, der am besten organisierte gesellschaftliche Sektor und nahezu geschlossen gegen die Putschisten von 2009 eingestellt. Gehaltskürzungen, Entlassungen und - die USA sind nicht nur geographisch nahe - Abschaffung gewerkschaftlicher Rechte, das war die Antwort der Regierung Lobo auf diese Haltung. Der Widerstand geht trotzdem weiter, wird in dem Video-Interview "Honduran Teachers Get Shock Treatment" externer Link am 18. April 2011 beim Real News Network publiziert, das Jesse Freeston mit AktivistInnen aus Honduras und Naomi klein führte.

  • Lehrer in Honduras im Hungerstreik
    "Vor 2 Jahren erlebte Honduras einen Militärputsch mit Unterstützung der USA, wodurch dem Volk immer mehr Rechte abgesprochen werden. Seit mehr als 40 Tagen befinden sich Lehrer in Honduras im Hungerstreik, um gegen Massenentlassungen und Repressionen anzukämpfen. Yanina Parada, Valentín Canales, Juan Carlos Cálix, Luis Sosa und Wilmer Moreno sind 5 Lehrer, die vor dem zentralen Kongressgebäude den Streik begonnen haben. Die streikenden Lehrer wurden aufgrund der Beteiligung an einer Massenkundgebung im März entlassen und streiken neben 303 weiteren Lehrern gegen rechtliche Erpressung und gegen das zerfallene Bildungssystem eines der ärmsten Länder der Welt." Artikel von ETHA - Etkin haber ajansi auf Indymedia vom 17.06.2011 externer Link

Aussöhnung? Zelaya kommt zurück

"Knapp zwei Jahre nach dem Putsch in Honduras könnte sich die politische Lage in diesem mittelamerikanischen Land wieder normalisieren, nachdem Staatschef Porfirio Lobo und der Ende Juni 2009 gestürzte Manuel Zelaya am Samstag ein Versöhnungsabkommen unterzeichnet haben. Beide Politiker firmierten das Dokument im Beisein des kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos. Dieser hatte - gemeinsam mit seinem venezolanischen Amtskollegen Hugo Chávez - die Annäherung zwischen den Konfliktparteien erreicht" - so beginnt "Honduras versöhnt sich" externer Link von Harald Neuber am 24. Mai 2011 bei telepolis.

Siehe dazu auch: "El regreso de Mel Zelaya es un deber, el retorno de Honduras en la OEA es indigno" externer Link von Ida Garberi am 23. Mai 2011 bei kaosenlared. Die Autorin würdigt an dem Abkommen neben Zelayas Rückkehr und den Versprechungen auf eine Verfassungsgebende Versammlung, sowie die Anerkennung der Nationalen Widerstandsfront als legaler politischer Partei auch die Bedeutung, die die Wiederaufnahme Honduras mit dieser Regierung in die OAS hat.

Straßenschlachten in Honduras: Proteste gegen neues Bildungsgesetz werden mit Repression beantwortet. Regierung erlässt Notstandsdekret. 6.000 Lehrer im Streik

"In den Straßen honduranischer Städte werden derzeit heftige Straßenkämpfe zwischen Polizei und Zivilgesellschaft ausgefochten. Lehrer, Eltern und Professoren protestieren seit rund einem Monat gegen die Bestrebungen der Regierung, ein neues Bildungsgesetz zu erlassen. Die Regierung verteidigt den Vorschlag mit dem Argument, das Gesetz würde zur Verbesserung der Lernbedingungen beitragen. Kritiker sehen darin jedoch eine Privatisierung des Bildungssektors und die Abgabe der Verantwortung des Staates an die Bevölkerung..." Artikel von Laura Zierke, San José, auf amerika21.de vom 27.03.2011 externer Link

Freundschaftsbesuch

"Deutschland hat kein Problem mit der De-facto-Regierung von Honduras, die aus dubiosen Wahlen nach dem Putsch Ende Juni 2009 gegen den Staatspräsidenten Manuel Zelaya hervorging und im Januar 2010 die Amtsgeschäfte aufnahm. Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hielt die Regierung Porfirio Lobos zwar öffentlich dazu an, mehr Gewicht auf die Verteidigung der Menschenrechte zu legen. Gleichzeitig betonte er bei seiner Honduras-Visite aber auch, dass Deutschland die Lobo-Administration unterstütze und sein Besuch als ein »internationales Signal« für andere Länder zu werten sei. Im Gegensatz zu den EU-Staaten lehnt die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) eine Anerkennung Lobos weiterhin ab" - so beginnt der Artikel "Honduras dubioser Präsident Lobo zählt auf Deutschlands Hilfe" externer Link von Kathrin Zeiske am 01. Februar 2011 in Neues Deutschland. Und wenn man dann eben - zur angemahnten Verteidigung der Menschenrechte, versteht sich - den einen Gewerkschafter oder den anderen Kleinbauern töten lassen muss, so sind das eben die Probleme der Realpolitik...

Wenn eine Botschaft einen Putsch analysiert...

Illegal war der Vorgang schon, meint die US Botschaft in Tegucigalpa im Juli 2009, knapp einen Monat nach dem Putsch der Armee gegen Präsident Zelaya. Was die weitere Politik der USA nicht nur nicht weiter gestört hat, sondern Antrieb war für die Suche nach Schritten, der neuen Regierung zumindest einen Anschein von Legalität zu geben. "Honduras: Documento revela participación de los EEUU en el golpe de estado contra Zelaya y su gobierno legitimo y ratifica la ilegalidad del mismo" externer Link wurde am 29. November 2010 bei kaosenlared publiziert und enthält das Dokument der Botschaft, wie es von Wikileaks veröffentlicht wurde und einen Kommentar des weggeputschten Präsidenten Zelaya. Siehe dazu auch:

  • "US-Botschaft wollte Zelaya isolieren" externer Link von Harald Neuber am 13. Dezember 2010 bei amerika21.de.
  • "Protest in der hondurenische Botschaft" externer Link am 13. Dezember 2010 bei indymedia, wo es auch einen Protestbrief gegen die fortgesetzte Repression in Honduras gibt, sowie dokumentarische Auszüge über die Rolle der Botschaft.
  • "Konflikt und Widerstand in Honduras" externer Link - die laufende Dokumentation der "Delegationsreise zur Lage der Menschenrechte und der Demokratiebewegung nach dem Putsch, ist am 5.12. von Deutschland und Österreich aus nach Honduras aufgebrochen. Sie bereist zwei Wochen lang das Land, das am 28.06.2009 durch einen zivil-militärischen Putsch gegen den links-orientierten Präsidenten Manuel Zelaya international Schlagzeilen machte. In zahlreichen Treffen mit ProtagonistInnen des Widerstandes aber auch Organen der Putschregierung werden Informationen zur aktuellen Lage gesammelt. Diese werden der europäischen Öffentlichkeit durch Medien- und Projektarbeit zur Verfügung gestellt".

Recherchereise zur Lage nach dem Putsch in Honduras

"Eine Delegation aus Deutschland und Österreich wird sich vom 6. bis zum 20. Dezember in dem mittelamerikanischen Land Honduras über die Lage der Menschenrechte nach dem Putsch Ende Juni 2009 informieren. Die Vertreter verschiedener entwicklungspolitischer Gruppen und Menschenrechtsorganisationen werden mit Aktivisten der Demokratiebewegung sowie nationalen und internationalen Institutionen zusammenkommen, um die aktuelle politische Situation in dem mittelamerikanischen Land zu erfassen. (...) Die Menschenrechtsdelegation wird von zahlreichen Organisationen aus Deutschland und Österreich unterstützt. Zu ihnen zählen unter anderem das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. in München und der Förderverein Oscar-Romero-Haus e.V. in Bonn sowie die Informationsgruppe Lateinamerika Österreich (IGLA) mit Sitz in Wien." Presseerklärung der Delegation vom 05.12.2010 externer Link. Siehe dazu:Homepage der Delegationsreise externer Link

Kein Ende der Krise - Repression fordert wieder Todesopfer. Gewerkschaften brechen Verhandlungen ab

"Die Gewerkschaften in Honduras haben am Freitag (Ortszeit) die Verhandlungen mit Staatschef Porfirio Lobo für gescheitert erklärt, nachdem die Regierung sich weiterhin weigert, einen neuen Mindestlohn festzusetzen, der den tatsächlichen Lebenshaltungskosten entspricht. Während die Gewerkschaften eine Erhöhung des Mindestlohns um 15 Prozent fordern, will das Regime nur einen »Ausgleichsgutschein« einführen. Ein solcher sei jedoch im Gesetz nicht vorgesehen und könne deshalb die Krise nicht lösen, erklärte José Luis Baquedano vom Gewerkschaftsbund CUTH gegenüber der kubanischen Agentur Prensa Latina. Der Vorschlag erinnere an das Zeitalter der »Bananenrepublik«, als die Arbeiter von den Großgrundbesitzern nur Gutscheine erhielten, mit denen sie Waren lediglich in den Verkaufsstellen des eigenen Unternehmens erwerben konnten, so Baquedano..." Artikel von Darius Ossami in der jungen Welt vom 20.09.2010 externer Link

Lateinamerikanische Coca-Cola Gewerkschaften schreiben an alle Regierungen: Wir sind alle Honduras

Keine Anerkennung der Lobo-Putschregierung und die Verweigerund der Wiederaufnahme Honduras in die Organisation amerikanischer Staaten: Das sind die Forderungen an die Regierungen, die 64 Coca-Cola Gewerkschaften aus 12 Ländern in einem Gemeinsamen Brief während ihres kontinentalen Treffens erhoben haben. Damit beziehen sie Stellung mit jenen zahlreichen Kräften der region, die sich gegen eine "allmähliche" Anerkennung der Putschregierung wenden. "Carta de sindicalistas a Presidentes latinoamericanos: Todos somos Honduras" externer Link vom 23. August 2010 bei der Nahrungsmittelföderation rel-uita.

Der Präsident schreibt an die Arbeiter des Landes

Präsident Zelaya wandte sich mit "Carta de José Manuel Zelaya a la Clase Trabajadora hondureña"externer Link am 23. August 2010 an die Arbeiter und Gewerkschafter des Landes - aus Anlaß der massiven Repression gegen Streiks der Lehrergewerkschaft. Diese Bewegung zu unterdrücken, das sei der eigentliche Auftrag der Oligarchie an Lobo, schreibt Zelaya.

Der Widerstand geht weiter

  • Ein Jahr danach: Auch wenn die internationale Diplomatie, angetrieben von den USA und Spanien, das Putschregime anerkennt - ein grosser Teil der Bevölkerung tut es nicht, sondern setzt seinen Widerstand fort. In dem umfangreichen Beitrag "Golpe de Estado y resistencia popular en Honduras" externer Link von Renán Godofredo Valdez Salgado, erschienen am 23. Juni 2010 in der Zeitschrift Pueblos wird ausführlich die Vorgeschichte des Putsches analysiert: Von der Auseinandersetzung des Unternehmerverbandes COHEP mit Präsident Zelaya über den Mindestlohn, die 2006 begann, als eine Erhöhung um 38% von der Regierung beschlossen wurde über die von da ab immer systematischer werdenden Destabilisierungsversuche bis hin zur Neuformierung der Opposition nach den Wahlen unter Bedingungen des Polizeitsaates im letzten Jahr.
  • "Honduras, One Year After the Coup" externer Link heisst der Artikel von Joseph Huff-Hannon am 28. Juni 2010 im britischen Guardian in dem der Autor ausführlich die brutale Repression des angeblich normalisierten regimes kritisiert.
  • "El pueblo desbordó las calles en todo el país" externer Link heisst der Bericht vom 28. Juni 2010 über die Proteste zum Jahrestag des Putsches bei der kontinentalen Gewerkschaftsföderation rel-uita, in dem neben den für das kleine Land riesigen Beteiligungszahlen vor allem darauf verwiesen wird, dass die Proteste überall und nicht nur in der Hauptstadt Tegucigalpa stattfanden.

Drei Gewerkschaftsverbände schliessen sich zusammen - die nationale Widerstandsfront ist auch dabei

Während die bürgerlichen Kräfte insbesondere Mittelamerikas nach der US-geprüften Wahl so tun, als sei in Honduras alles normal, hört der Widerstand keineswegs auf - der Widerstand all jener, die nicht nur den Putsch ablehnen und sich gegen die stille (stillgeschwiegene), aber blutige Repression zur Wehr setzen, sondern auch weiterhin einfordern, das Volk solle ein Recht auf eine verfassungsgebende Versammlung haben um so Grundlagen für eine soziale und demokratische Entwicklung zu legen. Die drei Gewerkschaftsföderationen CUT, CGT und CTH haben auf den gemeinsamen Maikundgebungen - die zusammen mit der Nationalen Widerstandsfront organisiert wurden - eine Erklärung verabschiedet, die sowohl die Absicht, sich zusammenzuschliessen bekundet als auch ein 10 Punkte Programm umfasst, das die wesentlichen sozialen und demokratischen Grundforderungen des honduranischen Widerstaqndes zusammenfasst. Die "Declaración del 1. de mayo" pdf-Datei von eben diesem 01. Mai 2010.

Solidaritätsaufruf: Protest gegen den feigen Mord an einem Gewerkschaftsaktivisten in Honduras

"Am Nachmittag des 23.3., um 16.30 Uhr, wurde der Gewerkschafter und Lehrer José Manuél Flores Arguijo ermordet. Drei maskierte Männer erschossen ihn vor den Augen seiner Schüler_innen, als er gerade eine Vorlesung hielt. José Manuél Flores Arguijo war ein führender Gewerkschafter der Lehrer_innengewerkschaft und ein Gründungsmitglied der Sozialistischen Partei Zentralamerikas (Partido Socialista de Centro America, PSOCA). Er war außerdem Redakteur der Zeitschrift "El Socialista Centroamericano" und Delegierter des Zentralamerikanischen Sekretariats der PSOCA." Der Solidaritätsaufruf veröffentlicht in Linke Zeitung vom 12.04.2010 externer Link

"Die Nationale Widerstandsfront ist die stärkste politische Kraft des Landes"

Eine eher optimistische Sicht der Situation in Honduras vertritt Juan Barahona, der Sprecher der Nationalen Widerstandsfront von Honduras in "Hoy tenemos casi todo el país organizado" externer Link einem Interview mit Dick Emanuelsson und Mirian Huezo Emanuelsson, das am 16. Februar 2010 bei kaosenlared publiziert wurde. Baharona bezieht sich bei seiner Bewertung der Lage dabei durchaus auf konkrete Fakten: Vor allem auf die Ergebnisse und Erfahrungen einer umfassenden Rundreise durch das ganze Land.

Die alltäglichen Morde der kaum gewählten Regierung

Während die gutbürgerlichen Regierungen Lateinamerikas und Europas längst ihren Frieden mit der Regierung des Herrn Lobo gemacht haben und jetzt in die Phase ihrer offiziellen diplomatischen Anerkennung treten, geht im honduranischen Alltag die brutale Repression jeglichen Widerstands weiter. Am Montag dieser Woche wurde Julio Fúnez Benítez von der Gewerkschaft Sindicato de Trabajadores del Servicio Nacional de Acueductos y Alcantarillados (SANAA) ermordet, der kurz zuvor an einer konferenz der Nationalen Widerstandsfront teilgenommen hatte. In dem aktuellen Bericht "Honduras: militantes del Frente Nacional de Resistencia Popular son asesinados y torturados" externer Link vom 16. Februar 2010 bei resistencia5estrellas wird dieser neueste Mord in die ganze Reihe blutiger Repression seit den sogenannten Wahlen eingeordnet.

"Das neugewählte Parlament wird alle Bergbaukonzessionen wieder in Kraft setzen. Und wenn man genauer hinschaut, sind alle diese Konzessionen von kanadischen Unternehmen"

Nach der "Wahl" und Zelayas Ausreise aus Honduras haben die Putschisten gewonnen: Jetzt kommen sie auch zur ökonomischen Sache. Mit einem Aktivisten aus einer unfreiwilligen Goldgräberstadt sprachen Todd Gordon and Jeffery R. Webber in "Canadian Mining and
Popular Resistance in Honduras
" externer Link für die kanadische sozialistische Zeitschrift The Bullet vom 29. Januar 2010. Dabei kommt auch zur sprache, dass die kanadischen Unternehmen sowohl Leute dafür bezahlt haben, für den Putsch Propaganda zu machen, als sie auch im Verband der Bergwerkunternehmen - eine eindeutige pro-Putsch Vereinigung - eine tragende Rolle spielen.

Eine nötige Debatte beginnt

Mit dem Beitrag "Balance de la experiencia de Honduras" externer Link von Fernando Dorado am 2. Februar 2010 bei kaosenlared publiziert, beginnt auch international die nötige Debatte um die Gründe für den Sieg der Putschisten. Die Gründe für Dorado: Die USA, die Akzeptanz für Arias als Vermittler, und damit auch die Akzeptanz von dessen Grundposition gegen eine Verfassungsreform - diese zu verhindern sei aber das Hauptziel der Putschisten gewesen, was sie nun erreicht haben. Ob seine Position, man hätte auf der Verfassungsreform bestehen müssen, und dafür Zelayas Rücktritt akzeptieren können tragbar ist, sei dahingestellt - einstweilen. In jedem Fall ist die Diskussion wichtig - macht doch der erste Staatsbesuch bei Lobo klar, dass es sich keineswegs "nur" um ein Ereignis in einem kleinen mittelamerikanischen Land handelt. Der sehr ehrenwerte Herr Uribe kam eigens aus dem fernen Bogota angereist, um seine honduranischen Freunde im Amt zu begrüßen.

Pflichtaufgabe Pseudowahl erfüllt - jetzt kann aufgeräumt werden: Walter Trochez ermordet, Sancho Corrales Garcia auch

Am 29. November wurde "gewählt" - zwar sind bis heute keine offiziellen Ergebnisse vorgelegt worden, obwohl die Putschisten vorher tönten, diese würden dank Informatik "binnen Stunden" vorliegen - und nun kann die Tagesordnung angegangen werden: Die Volksbewegung zerschlagen. Jetzt wurde Walter Trochez, landesweit bekannter Aktivist der Schwulenbewegung und der Nationalen Widerstandsfront ermordet. Die Widerstandsbewegung muß sich umorientieren: Bisher war sie ja davon ausgegangen, das Putschistenregime relativ schnell stürzen zu können und war ja auch knapp davor - was sich nach der Wahl, und nicht zuletzt durch die Unterstützung der US-Regierung für den Putsch, verändert hat.

Organisator des Widerstandes begegnet der Polizei: Tot

Luis Gradis Espinal, der Koordinator der Widerstandsfront gegen den Putsch im südlichen Bezirk des Landes, wurde von der Polizei festgenommen - und anschliessend tot aufgefunden. Der 56-jährige Lehrer im Ruhestand hatte sich auf den Weg in die Hauptstadt gemacht und war bei seiner Ankunft dort in eine Polizeikontrolle geraten. Das Komitee der Familien der Verschwundenen und Verhafteten unterstreicht in seiner diesbezüglichen Mitteilung, dass die Junta alles Verbrecherische unternimmt, um ihre Wahlen durchführen zu können und dass deswegen die Repressionsmaßnahmen in den letzten Tagen verschärft wurden. Dazu der Beitrag "Policía Asesina Lider Resistencia" externer Link von Raimundo López vom 26. November 2009 bei habla Honduras. Siehe dazu auch: "Gepanzerte Wahl" externer Link von André Scheer in der jungen welt vom 27. November 2009.

Wahlbeobachtung gesichert. Putschfreunde damit beauftragt

Am 29. November lassen die Putschisten in Honduras wählen. Mit dem Segen von Obama und Clinton soll die Fassade renoviert werden. Und damit alles anders zugeht als dort, wo NATO-Truppen wählen lassen, wird die Wahl ganz und gar unabhängig beobachtet. Von den USA damit beauftragt: Das International Republican Institute und das National Democratic Institute. Wo so viel Demokratie im Namen ist, sollte man auf die Taten schauen - beide Einrichtungen gehörten zu jenen Gruppierungen, die an vorderster Front den Coup gegen die gewählte Regierung Haitis unterstützten - und den gescheiterten Coupversuch in Venezuela ebenfalls. So wird es in dem redaktionellen Artikel "U.S. Group That Supported Overthrows of Democratically Elected Governments in Haiti and Venezuela Will Observe Elections in Honduras" externer Link in der Earth Times vom 23. November 2009 festgehalten.

Amerikanische Gewerkschaften: Stellungnahmen gegen die "Wahlen vor dem Gewehrlauf"

Nach dem endgültigen Scheitern des Abkommens über Präsident Zelayas Wiedereinsetzung in sein rechtmäßiges Amt scheinen die Putschisten einstweilen gewonnen zu haben: Alle möglichen Regierungen, und eben allen voran die der USA, geben jetzt grünes Licht für die von der Putschmafia für Ende des Monats geplanten Wahlen. Diese scheinen nur noch mangels Beteiligung scheitern zu können. Der Druck auf potenzielle Kandidaten außerhalb der Putschriege ist allerdings groß - so haben, neben vielen anderen großen Organisationen quer durch die Amerikas, auch zahlreiche Gewerkschaften erfreulich klar Stellung genommen. Als Beispiel hierfür die Stellungnahme des neuen Vorsitzenden des AfL-CIO Richard Trumka, die er in einem Brief an die Regierung der USA dargestellt hat, wie in "Trumka: Free Elections Not Possible Now in Honduras" externer Linkvon James Parks auf dem AfL-Blog am 17. November 2009 berichtet wird.

Es geht nicht um Zelaya, es geht um die Volksbewegung

Der Abschluß eines Abkommens zwischen den Putschisten und dem gewählten Präsidenten Zelaya sieht eigentlich vor, dass Zelaya ab heute wieder im Amt sei - wobei die Putschisten, vor allem über das Parlament, dermaßen deutlich auf eine Verzögerung setzen, dass sehr unklar ist, wieviel dieses Abkommen wenige Tage nach seiner Unterzeichnung noch wert ist. Dass es auf Druck der USA zustandegekommen sein soll ist eine breit diskutierte Annahme - wesentlicher aber scheint, dass es eine der Kernforderungen der breiten Widerstandsbewegung der letzten vier Monate nicht enthält: Eine verfassungsgebende Versammlung - die nach Lage der Dinge bedeuten würde, dass die politischen Rechte der sozialen Bewegungen deutlich ausgeweitet würden - ist nicht vorgesehen. Darüber gibt es nun naheliegenderweise eine breite Debatte innerhalb des Widerstands gegen die Putschisten.

Ausnahmezustand wieder aufgehoben - Verfolgung bleibt

Den Ausnahmezustand haben sie wieder aufgehoben - die weltweiten Proteste waren zu stark - aber neue Todesopfer fordert die Repression trotzdem. Nach dem Begräbnis des Lehrers Mario Fidel Contreras am 5. Oktober 2009 hatte Giorgio Trucchi von der lateinamerikanischen Nahrungsmittel-Gewerkschaftsföderation rel-uita die Gelegenheit das Interview "El pueblo en resistencia debe seguir su rumbo hacia la Constituyente" externer Link mit dem Präsidenten Zelaya in der brasilianischen Botschaft in Tegucigalpa zu führen. Darin unterstreicht Zelaya nicht nur, dass der Kampf in Honduras zunehmend kontinentale Bedeutung erlangt, sondern vor allem, dass es der Volksbewegung keineswegs nur um seine Wiedereinsetzung gehen kann, sondern um eine verfassungsgebende Versammlung. Siehe dazu auch:

Die Putschisten rufen den Notstand aus. Fürs ganze Land. Und für sich?

Am vergangenen Wochenende hat das Regime der Putschisten offiziell den Notstand ausgerufen - Auftakt zur systematischen Repression und massenhaftem Einsatz von Gewalt: Besetzungen werden zerschlagen, kritische Medien verboten, Menschen ermordet. Die kurze Materialsammlung "Notstand in Honduras" vom 02. Oktober 2009.

Brachialgewalt gegen Volksbewegung

Nach der Rückkehr des Präsidenten Zelaya in die Hauptstadt scheint die Zeit für Gespräche für die Putschisten vorbei: Mit Brachialgewalt wurde den Demonstrationen und Kundgebungen begegnet, es gab Todesopfer, Verletzte und Massenfestnahmen. Die aktuelle Materialsammlung "Zelayas Rückkehr" vom 25. September 2009 soll im Mediendschungel Orietierungshilfe leisten.

Zelaya ist zurück - es sind aber auch noch andere gekommen: Kolombianische Paras als Putschhelfer - "Sponsoren" sind auch da...

Am Abend des 21. September 2009 meldete Telesur, dass Präsident Zelaya zurück in Tegucigalpa sei - und wenig später bestätigte die brasilianische Regierung, er halte sich in ihrer dortigen Botschaft auf und empfange Organisatoren des Widerstands. Während die regierenden Putschisten in Honduras versuchen, mit diversen Entwürfen für Verhandlungen über Neuwahlen Zeit zu gewinnen, blieben sie nicht untätig dabei, Fakten zu schaffen, die vor allem die politischen und sozialen Verhältnisse im Land möglichst irreversibel verändern sollen. Und finden natürlich "zivilgesellschaftliche Unterstützung" in Unternehmern, die die Repression privatisieren: Paramilitärs aus Kolumbien wurden eingeflogen. Qua Umlagefinanzierung. Ein ausführlicher Artikel "Empresarios hondureños importan paramilitares colombianos" externer Link des argentinischen Schriftstellers Jorge Luis Ubertalli, publiziert bei "Habla Honduras" am 20. September 2009 geht diesen Verbindungen genau nach - inklusive der Geschichte eine kolumbianischen Provinzgouverneurs in dessen Hoheitsgebiet die paramilitärischen Banden überhaupt erst entstanden sind - einmal darf geraten werden, welche Funktion dieser sehr ehrenwerte Herr heute in Kolumbien ausübt...

Der Putsch in Honduras 2009

  • Zwei Monate nach dem Putsch: Widerstand nicht nur wegen Zelaya
    Die Ziele der nach wie vor starken Widerstandsbewegung gegen die Putschisten in Honduras erschöpfen sich keineswegs in der Wiedereinsetzung des rechtmäßigen Präsidenten Zelaya: Es geht auch darum seine Politik nicht nur fortzusetzen, sondern erst recht: zu vertiefen, schreibt in "Aufruhr gegen den Putsch" externer Link Sabine Masson in der schweizerischen WoZ vom 27. August 2009.

  • Wenn alle dagegen sind, warum passiert dann nichts?"
    Nahezu sämtliche Regierung Amerikas, die EU, UNO-Ausschüsse - alles äußert sich gegen die Putschisten von Ende Juni. Die allerdings werden nur von der ungebrochenen Protestbewegung im eigenen Land unter Druck gesetzt, die einen beachtlichen Teil der Bevölkerung mobilisiert. In dem Beitrag "The Honduran Coup: A U.S. Connection" externer Link von Conn Hallinan, publiziert am 11. August 2009 beim kanadischen Global Research wird zumindest ein Faktor analysiert: Dass, in diesem Fall die USA, es mehrere prtestierende Regierungen gibt, die keineswegs so neutral dastehen, wie sie es vorgeben... Siehe dazu auch:

  • Die (spanische) Ausgabe 447 der pdf Zeitschrift "America Latina en movimiento" mit dem Themenschwerpunkt "Putsch in Honduras" externer Link pdf-Datei

  • Meteorologen im politischen Streik. Flugverkehr stark beeinträchtigt
    „Die Putschisten in Honduras sehen sich einem unerwarteten Problem gegenüber. Die Meteorologen des mittelamerikanischen Landes haben sich den Streiks im öffentlichen Dienst angeschlossen, um gegen den Staatsstreich vom 28. Juni zu protestieren. Der Ausstand soll bis zur Rückkehr des rechtmäßigen Präsidenten Manuel Zelaya fortgesetzt werden, kündigten Gewerkschaftssprecher an. Als unmittelbare Folge wird der Flugverkehr auf den honduranischen Flughäfen massiv behindert, da die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), eine UN-Einrichtung, die für die Festlegung internationaler Standards im Luftverkehr zuständig ist, das Starten und Landen von Flugzeugen verbietet, wenn keine aktuellen Wetterdaten vorliegen. Die Fluggesellschaft TACA aus dem benachbarten El Salvador hat bereits die Konsequenzen gezogen und alle Flüge von und nach Honduras abgesagt…Artikel in der jungen Welt vom 08.08.2009 externer Link

  • Lateinamerikas Gewerkschaften mobilisieren nach Honduras: Weiterer Lehrer in Honduras ermordet. Kommission des Amerikanischen Gewerkschaftsverbandes besucht Honduras
    „Am vergangenen Sonntag wurde ein weiterer Lehrer in Honduras ermordet. Florencio Martin Barrientos Rivera befand sich nach Angaben der Lehrergewerkschaft COPEMH auf dem Rückweg von der Trauerfeier für seinen Kollegen Roger Abraham Soriano Vallejo, der am Vortag ermordet worden war. Die COPEMH machte in einer Presseerklärung die Sicherheitskräfte für den Mord verantwortlich: "Seine einzigen Feinde waren die Verantwortlichen für den Militärputsch, die Armee und die Polizei." Nach Angaben der Internationalen Beobachtergruppe ist Barrientos Rivera das neunte Todesopfer seit dem Beginn der politischen Repression im Zusammenhang mit dem Putsch am 28. Juni. Die Beobachtergruppe ruft Lehrergewerkschaften weltweit auf, ihre Kollegen aus dem Bildungssektor in Honduras solidarisch zu unterstützen und die Morde zu verurteilen…Artikel von M. Daniljuk auf amerika21.de vom 05.08.2009 externer Link

  • Schockierender Menschenrechtsbericht veröffentlicht
    „Nach dem Staatsstreich in Honduras ist es zu gravierenden und systematischen Menschenrechtsverletzungen gekommen. Dies geht aus dem Bericht einer internationalen Menschenrechtsdelegation hervor, der gestern in Tegucigalpa vorgestellt wurde. „Die von der Putschregierung erlassene Ausgangssperre und Aufhebung von Grundrechten hat zu massiven und widerrechtlichen Übergriffen gegen die Zivilbevölkerung geführt", kritisiert Martin Wolpold-Bosien, der für FIAN International an der Mission teilgenommen hat…Pressemitteilung der FIAN (FoodFirst Informations- und Aktions-Netzwerk) externer Link zum vorläufiger Bericht der internationalen Menschenrechtskommission zu Honduras vom 24.07.2009. Der Bericht ist dort verlinkt.

  • Verhandlungen ohne Ergebnis, geschossen wird weiter...
    Sind es nun Verhandlungen oder nicht, die da in Costa Rica stattfinden zwischen dem gewählten Präsidenten und dem Putschisten-Aushängeschild? Schon darüber gibt es keine Einigkeit. Währenddessen sterben Menschen in Honduras, ob durch Armeeeinheiten oder Killerkommandos ohne Uniform. Die Widerstandsbewegung blockiert Straßen und besetzt immer mehr öffentliche Gebäude, die Gewerkschaften der Nachbarstaaten blockieren die Grenzübergänge. Die aktuelle Materialsammlung "Der Kampf geht weiter" vom 17. Juli 2009.

  • Ein Fanal für die Rechte?
    Der Versuch des Präsidenten Zelaya, vergangenen Sonntag in Tegucigalpa zu landen, wurde vereitelt: Auf diejenigen, die zum Flughafen gekommen waren, ihn als Hoffnungsträger zu empfangen, eröffneten Scharfschützen das Feuer. Während katholische Kirche und Unternehmerverband die Untaten der Putschisten begrüßen, setzt die neue Regierung auf Zeit: Sind wir nur lange genug im Amt, finden sich genügend Realpolitiker, die mit uns reden...Die politische Rechte jubelt von Ottawa bis Buenos Aires. Vor den Wahlen in Chile - wo erstmals seit dem Abgang des Marktwirtschaftlers Pinochet ein Wahlsieg der Rechten vorausgesagt wird - und nach den Wahlen in Argentinien, bei denen die Rechte heftige zugewinne verzeichnete, wird der Kampf in Honduras zunehmend als ein Fanal für den gesamten Kontinent betrachtet. Dazu unsere ausführliche kommentierte Materialsammlung "Honduras - ein Fanal für die Rechte?" vom 09. Juli 2009.

  • Militärputsch und Generalstreik: Kraftprobe am Samstag?
    Während die Putschisten tun, was Putschisten tun - Menschen jagen, Grundrechte ausser Kraft setzen und andere Maßnahmen treffen, um sich die Demokratie für ihre Geschäfte zu sichern - kündigt Präsident Zelaya an, am Samstag zurückzukehren und die Gewerkschaften organisieren den Generalstreik. Unternehmerverband (Honduras gehört zu jenen Ländern in denen die Militärs selbst große wirtschaftliche Interessen haben) und andere gutbürgerliche Gruppierungen suchen unterdessen nach Argumenten zur Verteidigung des Verbrechens. Die aktuelle Materialsammlung "Putsch in Honduras" vom 02. Juli 2009.

    Putsch in Honduras 2009
  • Chaos in Tegucigalpa
    "Am Tag nach dem Militärputsch gegen den gewählten Präsidenten von Honduras, Manuel Zelaya, kommt das Land nicht zur Ruhe. Nicht nur in der Hauptstadt Tegucigalpa, sondern in 37 weiteren Städten des mittelamerikanischen Staates haben am Montag zehntausende Menschen gegen die zivil-militärische Junta unter Leitung von General Romeo Vásquez Velásquez und dem Zelaya-Gegner Roberto Micheletti protestiert. Gewerkschaften und soziale Organisationen haben einen unbefristeten Generalstreik ausgerufen. Am Montagnachmittag (Ortszeit) drohten die putschistischen Truppen, gegen die Demonstranten vorzugehen, wie die venezolanische Nachrichtenagentur ABN berichtete..." Artikel von Harald Neuber auf amerika21.de vom 29.06.2009 externer Link
  • "Honduras´ Bevölkerung strömt massenhaft auf die Straßen"
    "Rafael Alegría, Bauernführer aus Honduras und Mitglied des Internationalen Koordinierungs- ausschusses von Via Campesina, lebt derzeit versteckt, um der Verfolgung durch die "de facto Regierung" zu entgehen. In einem Telefon-Interview mit Prensa de Frente, erklärt er gestern Abend, dass der Putsch durch die Streitkräfte angeführt, aber untersützt wird durch das Oberste Gericht und die konservativen Kräfte der Opposition, um den demokratischen Präsidenten Manuel Zelaya Rosales zu verdrängen. Außenministerin Rhodos haben die Putschisten inzwischen nach Mexiko ausgeflogen. Nach Informationen der Sozialen Bewegungen liegen bis zu 600 Haftbefehle gegen Aktivistinnen und Aktivisten vor. An den Straßensperren des Militärs werden willkürlich Menschen verhaftet. Unbestätigten Berichten zufolge gibt es mindestens zwei Tote..." Interview mit einem der Sprecher von Via Campesina in der Illeagalität in einer Übersetzung von M. Daniljuk auf amerika21.de vom 29.06.2009 externer Link
  • Upside Down World
    Weitere Informationen (Englisch) finden sich auf der Seite von Upside Down World externer Link
  • Imágenes del Golpe en Honduras
    Aktuelle Fotos aus Honduras externer Link

Gewerkschaftschefin ermordet

"In Honduras sind am Donnerstag die Gewerkschaftsführerin Altagracia Fuentes und zwei Begleiter der 60-jährigen ermordet worden. Wie die Polizei weiter mitteilte, ereignete sich der Anschlag in der Stadt El Progreso 280 Kilometer nördlich der Hauptstadt Tegucigalpa. Fuentes wurde dem Bericht zufolge von sechs Bewaffneten in ihrem Auto überfallen und erschossen. Fuentes war Generalsekretärin der ältesten und mächtigsten Gewerkschaft Honduras, der Föderation der Arbeiter von Honduras (CTH). Fuentes war zum Zeitpunkt des Mordanschlags auf dem Weg in die Stadt San Pedro Sula, um dort Kundgebungen zum 1. Mai vorzubereiten. Ein Sprecher der Polizei sagte, das Attentat sei genauestens geplant worden. "Die Täter erschossen ihre Opfer an einem dunklen und verlassenen Ort und setzten Scheinwerfer ein", sagte Hector Mejia vom Sicherheitsministerium. Raub wird als Motiv ausgeschlossen, da Fuentes noch umgerechnet 2.500 Euro bei sich hatte." Artikel im österreichischen Der Standard vom 25.04.2008 externer Link

Massendemonstrationen gehen weiter - Polizei kann sie nicht stoppen

Trotz eines enormen Polizeiaufgebots gelang es Ende vergangenen Monats nicht, die Strassenblockaden - an denen sich Zehntausende beteiligten - zu durchbrechen, mit denen die wichtigsten Fernstrassen des Landes geschlossen wurden: aus Protest gegen ein neoliberales Gesetz über Bergwerke, das zuerst von indigenen Organisationen bekämpft wurde. Inzwischen haben sich auch Gewerkschaften und StudentInnenorganisationen in diesen Kampf eingereiht. Auch der Haushaltsentwurf der Regierung "hängt" da landesweit die LehrerInnen streiken. Der (spanische) Bericht "Miles de comunarios paralizan principales vías de los territorios controlados por el estado de Honduras" externer Link vom 27. Juli 2006 bei "Clajadep-LaHaine".

Krank - und militant: Bergarbeiter wehren sich

Seit dem 25. Oktober streiken in der Mine San Martin die 260 Bergarbeiter, die sich gegen die Unternehmensleitung des US-kanadischen Konzerns Glamis Gold wehren. Diese hatte seit September den Inhalt des damals abgeschlossenen betrieblichen Tarifvertrags konsequent mißachtet und entgegen aller Abkommen und der Gesetzeslage wegen Protesten auch noch drei Arbeiter - die nachweislich an Berufskrankheiten leiden - entlassen. Deswegen rief die Gewerkschaft SITRAMEMHSA zum Streik. Der (englische) Bericht "Honduran Mine Workers Sick and Fired but Fighting Back" externer Link von Sandra Cuffe vom 14. November 2005 bei Upside Down World.

Aufklärung von Morden in Honduras gefordert

Ecuador - Kolumbien: Bananen scheinen eine gefährliche Frucht zu sein - zumindest für die Beschäftigten der grossen Plantagen, auf denen das normierte Produkt erzeugt wird. Aber auch Kleinbauern haben zu leiden - wie in Honduras: Wächter des Weltkonzerns Dole haben sich als Mörder betätigt. FIAN-International verlangt in einer Presseerklärung vom honduranischen Präsidenten die Aufklärung von Morden an Bauern durch Sicherheitspersonal des Bananenmultis Dôle - eine wichtige Auseinandersetzung in einem Land, in dem die Hälfte der Landbevölkerung kein Land besitzt... Siehe die Pressemitteilung von FIAN International vom 10. Juli 2002

Specials

Privatisierung und Widerstand

Grundinfos

Honduras im Auswärtigen Amt der Bundesregierung externer Link

Honduras im Fischer Weltalmanach externer Link

Honduras bei Labourstart externer Link

Honduras bei amnesty international externer Link

Honduras bei beim CIA- factbook externer Link

siehe auch

Hungerkrise und IWF
im LabourNet unter Diskussion > Wipo allgemein

Labournet Germany zu den Teuerungs- protesten ab Oktober 2007. Übersicht unserer Meldungen aus vielen Ländern unter „Internationales“


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