letzte Änderung am 12. Juli 2002

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Aufklärung von Morden in Honduras gefordert

Pressemitteilung

10. Juli 2002

FIAN-International verlangt vom honduranischen Präsidenten die Aufklärung von Morden an Bauern durch Sicherheitspersonal des Bananenmultis Dôle.

Morde stehen in Zusammenhang mit Konflikt um Land.

Tegucigalpa, 10.07.02 - In einem an den Präsidenten von Honduras gerichteten Schreiben hat die Menschenrechtsorganisation FIAN heute verlangt, dass die Firmenpolitik von Standard-Fruit, einer Filiale des multinationalen Bananenexporteurs Dôle, von der Justiz unter die Lupe genommen wird. In der Kleinstadt Liz-Liz, im Landkreis Colón, Honduras sind am 28. März 2002 drei Bauern von 17 Mitgliedern des Sicherheitspersonals von Standard-Fruit ermordet worden. Bisher sind die Morde nicht vollständig untersucht und die Täter nicht zur Rechenschaft gezogen worden. Die Morde stehen in Zusammenhang mit einem Landkonflikt, der sich seit Oktober 2001 zwischen der Bauernvereinigung, der die drei Opfer angehörten und der multinationalen Firma abspielt. Die Bauernvereinigung verlangt seitdem die Übergabe eines Grundstücks der Firma an die honduranische Landreform-Behörde und die Umverteilung an die landlosen Bauernfamilien gemäß den Richtlinien des Landreform-Gesetzes.

In Honduras sind circa 44 Prozent der ländlichen Bevölkerung ohne eigenes Ackerland oder verfügen über so wenig, dass es kaum für die Sicherstellung der eigenen Ernährung ausreicht. Das geltende Agrarreformgesetz sieht daher vor, dass ungenutztes Agrarland, das eine bestimmte Größe überschreitet - die sogenannten Überschussländereien - an landlose Bauern umverteilt wird. Im der Gemeinde von Liz-Liz gehören dem Bananenmulti Standard-Fruit 647 Hektar, von denen ungefähr 400 Hektar brachliegendes Überschussland sind, welches dem Landreformgesetz zufolge dem Staat zur Umverteilung überstellt werden müsste.

Kopien des FIAN Protestbriefs wurden ebenfalls an den Konzernchef der Dôle Company und den Leiter der honduranischen Landreformbehörde geschickt. In dem Schreiben betont Rolf Künnemann, Generalsekretär von FIAN-International: "FIAN-International ersucht den Präsidenten darum, unverzügliche Maßnahmen zur Klärung der Morde an den drei Bauern zu ergreifen und die Agrarreform gemäß den Gesetzen durchzuführen. Letzteres bedeutet, dass das Überschussland der Standard-Fruit den landlosen Bauernfamilien übergeben werden sollte". Von der Mutterfirma Dôle erwartet FIAN, dass sie bei den Untersuchungen entsprechend mit den Behörden kooperiert.

Kofi Yakpo
Public Relations & Communication Officer
Asesor de Comunicación & Relaciones Públicas
FIAN International
P.O. Box 10 22 43
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Tel: +49 6221 65300-56
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