Der Hafen von Algier soll privatisiert werden: 3.000 Entlassungen drohen
Rund 3.000 Hafenarbeiter müssen ihre Entlassung befürchten: Ergebnis eines Privatisierungsvertrags mit einer arabischen Investorengruppe über die Privatisierung von (zunächst?) zwei der 10 algerischen Häfen. Und während die staatstragende UGTA Gewerkschaft keinen Laut gibt, erklärt das CDLS (gewerkschaftsoppositionelles Komitee zur Verteidigung gewerkschaftlicher Freiheit) in seiner "Déclaration" vom 19. November 2008 den Widerstand und ruft zu Aktionen auf.
Algerien: Die neoliberale Dampfwalze rollt (auch hier)
"Am 24. Mai 2005 kamen die Bulldozzer. Seit diesem Tag haben die Abbrucharbeiten begonnen: Entlang der in einem meernahen Stadtteil von Algier gelegenen rue des Fusillés werden die im französischen Kolonialstil errichteten Gebäude samt und sonders demoliert. Demnächst geht es den Schlachthöfen an den Kragen, die unter allen Einwohnern und Besuchern der algerischen Hauptstadt berühmt sind. Dort konnte man bisher die leckeren Spie ß e mit Hammelfleisch verzehren, äu ß erst frisch direkt vom Schlachthof weg. Zahlreiche Stra ß enkatzen bevölkerten die Szene und setzten sich den Speisenden zutraulich auf den Scho ß , wenn sie sich eingeladen fühlten. Ein Ort zum Aufatmen im Lärm der Hauptstadt mit vier Millionen Einwohnern. Damit soll jetzt Schluss sein, denn Algier soll bekommen, was andere Metropolen der Dritten Welt bereits haben und hier bisher gänzlich fehlte: Ein Geschäftsviertel mit glitzernden Glasfassaden." Artikel von Bernard Schmid vom 7. Juni 2005
Mit neuer Regierung auf verschärftem Privatisierungskurs
Die Umbildung der algerischen Regierung am 1.Mai bedeutet vor allem die Rückkehr der einst auf Druck des Gewerkschaftsbundes UGTA entlassenen "Ultraliberalen". Ein Beitrag von Bernard Schmid vom 7.Mai 2005 (eine Kurzfassung hiervon erschien in Jungle World vom 11.5.2005)
Algerien: Der große Ausverkauf
Assoziierung mit der EU beschlossen, Erdöl und Erdgas teilprivatisiert, Trinkwasser kommt als nächstes dran
Artikel von Bernard Schmid vom 23.3.05
Der Zwang zur Öffnung
Bald wird der nordafrikanische Staat Algerien Mitglied der Welthandelsorganisation - und bezahlt dafür einen hohen Preis. Artikel von Bernhard Schmid in der WOZ vom 24.02.2005
PT fordert Rücknahme des Gesetzesentwurfs über fossile Brennstoffe
Die Regierung und die Führung des Gewerkschaftsbundes UGTA sind sich über den Gesetzesentwurf zum Energiesektor einig - der die (potentielle) Privatisierung des zentralen algerischen Staatsbetriebs Sonatrach (Erdöl, Erdgas) bedeutet. Zu den Kritikern dieses Kurses gehört auch die kleine linke "Arbeiterpartei" (PT). Der (französische) Bericht "Projet de loi sur les hydrocarbures - Le PT demande son retrait immédiat" von Rabah Beldjenna für die Tageszeitung "El Watan" vom 21.Februar 2005, beim Portal "Algeria-Watch".
Informeller Sektor, Privatisierung und Widerstände der Arbeiter gegen die Privatisierung
So gut wie keine seiner zentralen Forderungen hat der algerische Gewerkschaftsbund UGTA auf der Tagung der "Dreiseitigen Komission" (mit Regierung und Unternehmern) "durchbekommen", noch nicht einmal den Mindestlohn - aber trotzdem wollen sie einen Sozialpakt mit der Regierung abschliessen. Die Widerstände gegen die Regierungspolitik aber entfalten sich trotzdem - ein Beitrag von Bernhard Schmid vom 10.März 2005.
Textilgewerkschaft gegen Privatisierung
Die erste Gewerkschaft, die sich auf einem Gewerkschaftstag gegen das Privatisierungsprogramm der Regierung ausgesprochen hat, ist die Textil- und Ledergewerkschaft FNTTC im algerischen UGTA Verband, die etwa 30.000 Mitglieder hat. Dass die Gewerkschaften ihre jeweiligen Positionen zum Privatisierungsprogramm bekanntgeben sollen, wird im allgemeinen als ein Schritt zurück des UGTA interpretiert, der zunächst keinerlei Kritik geäussert hatte. Erst als in Betrieben und Mitgliedsgewerkschaften und erst recht in unabhängigen Gewerkschaften die Kritik sehr laut wurde und verschiedenste spontane Aktionen stattfanden, "eröffnete" die UGTA die Diskussion. Der (französische) Bericht "A l'issue d'une rencontre tenue hier à la maison du peuple, à Alger, le Syndicat des travailleurs du textile et cuirs dit non aux privatisations" von Mahmoud Mamart in der algerischen Tageszeitung "La Tribune" vom 28.Dezember 2004 |