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Updated: 18.12.2012 16:09

Oktober 2003: der Sturz des Präsidenten in Bolivien

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Verschiedene Konzepte nach Sanchez Losadas Sturz

Nach dem Sturz und der Flucht des im letzten Jahr gewählten Präsidenten Sanchez Losada steht die Volkserhebung am Kreuzweg: verfassungsmässige Lösung oder eine neue politische Form. Die wichtigste politische Oppositionspartei, die MAS mit ihrem Präsidentschaftskandidaten Evo Morales, hat sich massiv für eine - bisher realisierte - konstitutionelle Lösung ausgesprochen: Dass der bisherige Vizepräsident Carlos Mesa Losada im Amt folgt. Eine kurze Zusammenfassung der verschiedenen Konzepte und Wege vor dem Hintergrund der realen Kräfteverhältnisse.

"LOS YERROS DE LA REBELIÓN DEL ALTIPLANO"

(Die Irrtümer der Rebellion des Altiplano). Ein (spanischer) Bericht von Miguel Pinto Parabá vom 19.Oktober 2003 für (und bei) "Econoticias Bolivia" externer Link über eine Konferenz, auf der Vertreter aller wichtigen Organisationen, die am Aufstand gegen Sanchez de Losada beteiligt waren, Bilanz ihrer Fehler und Schwächen zogen.

"Goni is gone!" - Sanchez Losada weg - und wie weiter?

Der Mann, der den Schiessbefehl gab, der im letzten Sommer gewählte Präsident Sanchez Losada (Im Volksmund wegen seines amerikanischen Akzents "Goni" genannt) ist weg: geflohen vor den unüberschaubaren Menschenmengen, die seinen Palast umzingelten. Mit Hubschraubern evakuiert - so die offizielle Benennung, und wohl bereits in den USA, um der juristischen Verantwortung zu entgehen. Dort, wo er bis zuletzt verfassungsmässiger Präsident genannt wurde - wie auch bei der Organisation amerikanischer Staaten. In Bolivien selbst hat das längst niemand mehr interessiert - ausser, dass er vor Gericht soll. Der Versuch eines Überblicks nach Sanchez Losadas Sturz von Helmut Weiss

Erklärung des Solidaritätsfonds demokratische Medien in der Welt

"Der Solidaritätsfonds Demokratische Medien unterstützt ausdrücklich die von einer brutalen Repression betroffenen KollegInnen in Bolivien... Die Regierung hat daher jegliche demokratische Legitimität verloren, Präsident Lozada muss sofort zurücktreten." - Das sind die Kernsätze in der Erklärung des Solifonds.

Anderthalb Millionen Menschen auf den Strassen

Die Militärmaschine hat bisher das Gegenteil erreicht, von dem, was sie sollte: Nahezu jede/r fünfte BolivianerIn war Montag und Dienstag auf der Strasse. Präsident Sanchez Losadas Zugeständnis, das Erdgasgeschäft einstweilen auszusetzen, das er Montagmorgen im TV machte, nützte nichts. Nicht nur in El Alto und dem benachbarten La Paz, sondern auch in Potosí, Cochabamba und Santa Cruz war das zivile Leben am 14.Oktober 2003 eingestellt. Eine kurze Zusammenfassung aus verschiedenen Quellen

"Hubschrauber, Panzer, Maschinengewehre - der Präsident will den Dialog..."

Zum zweiten Mal in diesem Jahr entwickelt sich eine Auseinandersetzung im ärmsten Land Südamerikas zur totalen politischen Konfrontation. Der Widerstand gegen den Verkauf der Gasvorkommen an die USA und Mexico wird zum Kampf gegen die neoliberale Regierung. Seit dem ersten nationalen Widerstandstag am 15.September 2003 sind über 40 Menschen der Repression von Polizei und Armee zum Opfer gefallen. Seit dem 6.Oktober scheint es zu gelingen, alle Kräfte der Opposition und der sozialen Bewegungen zu mobilisieren - bis dahin spielte etwa die MAS (Bewegung zum Sozialismus) des knapp unterlegenen Präsidentschaftskandidaten Evo Morales eine eher dubiose Rolle. Bei den Strassenblockaden glänzte sie weitgehend durch Abwesenheit. In dieser Situation hat der traditionsreiche Gewerkschaftsbund COB zusammen mit den (indianischen) Organisationen der Landarbeiter und Kleinbauern eine entscheidende Rolle übernommen. Ein Bericht von Roberto Solana Fuentes über die Ereignisse der letzten Tage in Bolivien.

siehe auch

Proteste, Streiks und Übergriffe

Ausnahmezustand 2000


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