letzte Änderung am 15. Oktober 2003 | |
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Die Militärmaschine hat bisher das Gegenteil erreicht, von dem, was sie sollte: Nahezu jede/r fünfte BolivianerIn war Montag und Dienstag auf der Strasse. Präsident Sanchez Losadas Zugeständnis, das Erdgasgeschäft einstweilen auszusetzen, das er Montagmorgen im TV machte, nützte nichts. Nicht nur in El Alto und dem benachbarten La Paz, sondern auch in Potosí, Cochabamba und Santa Cruz war das zivile Leben am Dienstag eingestellt. Aber auch in zahlreichen Kleinstädten und auf dem Lande gab es reisige Demonstrationen und Kundgebungen, die längst - noch vor der Kritik an dem Gasgeschäft - den Präsidentenrücktritt als zentrale Forderung haben
Während Präsident Sanchez Losada zunehmend isoliert erscheint - 4 seiner Minister traten zurück, nach neuen Umfragen sind nur 9 Prozent der WählerInnen für seinen Verbleib im Amt, sein Stellvertreter hat sich von ihm distanziert - schiesst die Armee nach wie vor auf alles, was sich bewegt. Am Mittwoch morgen, den 15.10.2003 hatte die Zahl der Todesopfer nach verschiedenen Quellen bereits die 70 überschritten. Losada selbst spricht jetzt von einem "vom Ausland gesteuerten Putschversuch" und meint damit den venezuelanischen Präsidenten Hugo Chavez. All dies hat bisher die Wucht der Proteste eher verstärkt.
Der Vorsitzende der Gewerkschaftszentrale COB, Jaime Solares rief über Radio alle dazu auf, Selbstverteidigungskomitees zu bilden und unterstrich, es gäbe kein Zurück. Solares hielt mehrere Ansprachen an die Soldaten, in denen er sie aufforderte, nicht mehr auf ihre Brüder und Schwestern zu schiessen. Streiks und Strassenblockaden werden fortgesetzt
Zusammengestellt aus "Econoticias Bolivia", bolpress.com, alainet und Telefongesprächen von Helmut Weiss.
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