Kritik linker Kapitalismuskritik
„Radikale Kapitalismuskritik gehört von jeher zu den Essentials linker Politik. Mit der Herausbildung des Finanzkapitalismus verschiebt sich jedoch ihr Fokus. Stand früher der Fabrikbesitzer als Prototyp des industriellen Kapitals im Zentrum der Kritik, so rücken nunmehr Banker, Börsenjobber und Spekulanten in den Fokus. Die Kritik ist jetzt auf das Geldkapital fokussiert. Die „internationale Hochfinanz“ avancierte für die Linke zum Feindbild Nummer Eins…“ Artikel von Ulrich Busch in Das Blättchen Nr. 17 vom 20. August 2012
Mit dem Ende der Mittelschichtsgesellschaft zur gänzlichen "Delegitimierung" (Entziehung der Berechtigung) für diese finanzkapitalistische Wirtschaft?
Kommentierte Presseschau von Volker Bahl vom 5. September 2012
Kapitalismus als Opferreligion. Robert Kurz posthum erschienene Kritik der politischen Ökonomie
Besprechung von Florian Schmid in Neues Deutschland vom 30.08.2012
Wirtschaftsordnung: Wir Postmaterialisten. Mitten im Euro-Chaos wünschen sich viele Deutsche eine neue Wirtschaftsordnung und mehr Nachhaltigkeit.
„Uns geht’s doch gut, oder? Während überall in Europa die Finanzkrise tobt, erscheint Deutschland wie eine Oase der Prosperität. Nahezu unverwundbar die Wirtschaft, robust der Arbeitsmarkt und gelassen die Bürger. Doch der friedliche Eindruck täuscht offensichtlich – zumindest nach Meinung der meisten Deutschen: Schließlich rechnet eine große Mehrheit von ihnen, so eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts TNS Emnid, nicht mehr damit, dass die Probleme der Gegenwart durch die bisherige Politik in den Griff zu bekommen sind. Acht von zehn Bundesbürgern wünschen sich eine »neue Wirtschaftsordnung«…“ Artikel von Petra Pinzler in die Zeit online vom 25.08.2012 . Aus dem Text: „… »Uns haben die Ergebnisse auch überrascht«, sagt Aart De Geus, Chef der Bertelsmann Stiftung, die die Umfrage in Auftrag gegeben hat. Ganz offensichtlich, so de Geus, seien die Deutschen problembewusster als bislang angenommen – sähen allerdings andere Defizite, als es die Schlagzeilen der Zeitungen nahelegen. Denn während die dortige Debatte seit Monaten von der Euro-Krise dominiert wird, wünschen sich die Deutschen dringend ein Wirtschaftssystem, das auch andere Aufgaben löst: eines, das vor allem die Umwelt besser schützt und den sozialen Ausgleich in der Gesellschaft stärker berücksichtigt. Zugleich glauben weniger Bürger als früher, dass diese Ziele durch traditionelle Mittel der Wirtschaftspolitik erreicht werden können, also beispielsweise durch die Förderung des Wirtschaftswachstums. (…) Stimmt das, können die Deutschen durchaus zu einer Nation von Systemkritikern werden – aber nur in der Theorie, ohne praktisches Engagement in Reformbewegungen. Nicht einmal Protestparteien, linke oder grüne Bündnisse, könnten darauf hoffen, von dieser gewandelten Einstellung zu profitieren. Die Kritik der Bürger am gegenwärtigen System wäre damit eher resignativ als revolutionär…“
Umfrage: Weltweit schwindet Vertrauen in den Kapitalismus
„Rund um den Globus leiden Bürger unter der Krise, sie verlieren den Glauben an ihre Regierungen und die freie Marktwirtschaft. Das belegt eine neue Studie der renommierten US-Denkfabrik Pew Research Center. Große Ausnahme sind die Chinesen - und die Deutschen…“ Artikel von Gregor Peter Schmitz auf Spiegel online vom 12.07.2012 . Aus dem Text: „…Im Vergleich zu einer ähnlichen Pew-Umfrage im Jahr 2008 - also vor dem Beginn der weltweiten Finanzkrise - ist der Vertrauensschwund frappierend. Dieser führt auch zu einer Krise des Kapitalismus-Modells. In elf der 21 untersuchten Staaten glaubt höchstens noch die Hälfte der Befragten, freie Marktwirtschaft führe zu mehr allgemeinem Wohlstand.
Besonders ausgeprägt ist dieser Vertrauensverlust in Nationen, die von der Euro-Krise stark betroffen sind - wie Italien (minus 23 Prozent) oder Spanien (minus 20). Dort ist auch der Rückhalt für die These, durch harte Arbeit lasse sich mehr Wohlstand erreichen, deutlich gesunken…“
Kapitalismus in der Krise: Milliardäre, aufgepasst!
„Das Beispiel Indien macht mit einer Illusion Schluss: dass der Reichtum der Eliten irgendwann zu den ärmeren Schichten durchsickert. Stattdessen sprudeln die Ressourcen der Armen und der Mittelschicht nach oben und konzentrieren sich auf wenige…“ Kommentar von Arundhati Roy in der FTD online vom 17.01.2012
Perspektiven und Bedingungen eines gesellschaftspolitischen Pfadwechsels
„Lange musste die Globalisierung dafür herhalten, die Deregulierung der Wohlfahrts- und Beschäftigungsregime zu rechtfertigen, die als Antwort auf die Weltwirtschaftskrise der 30-er Jahre entstanden waren. Jetzt sind es neue globale Gleichgewichtsverschiebeungen, die nach einem erneuten Pfadwechsel fort von dem Glauben an die Selbstheilungskräfte des Marktes verlangen. Es wird deutlicher, dass die kumulierten Probleme nicht mehr durch kurzfristige Maßnahmen zu bewältigen sind…“ Editorial von Michael Vester zu den WSI-Mitteilungen 12/2011
Wirtschaftssystem "Man kann sich Kapitalismus abgewöhnen"
Unser Wirtschaftssystem steckt in der Krise, der Planet stirbt. Höchste Zeit, sich etwas Neues auszudenken, sagt der Kapitalismuskritiker Elmar Altvater im Interview. Interview von Philip Faigle in Die Zeit online vom 25.11.2011
Das lange Leben des Neoliberalismus
„In England erschien 1936 ein Buch mit dem Titel „The Strange Death of Liberal England“ – sinngemäß: „Der überraschende Untergang des englischen Liberalismus“. Darin versucht der Historiker George Dangerfield zu erklären, warum es Anfang des 20. Jahrhunderts zum Niedergang der Ideen und der Partei des Liberalismus kam, die die englische Politik im 19. Jahrhundert dominiert hatten. Heute jedoch besteht die Aufgabe nicht darin, den Untergang des Neoliberalismus infolge der von ihm selbst herbeigeführten Krise zu erklären, sondern vielmehr die Tatsache, dass er nach dem Zusammenbruch der Finanzmärkte politisch einflussreicher dasteht denn je. Obwohl die Krise durch das marktwirtschaftliche Agieren der Banken ausgelöst wurde, sucht man ihre Folgen zu bekämpfen, indem man den Sozialstaat stutzt und die Ausgaben der öffentlichen Hand beschneidet. Und da der Neoliberalismus ein internationales, ja sogar globales Phänomen ist, ist das nicht nur in England der Fall. Wir müssen uns also fragen, wie es zu dem überraschenden Ergebnis kommen konnte, dass der Neoliberalismus nicht untergegangen ist…“ Artikel von Colin Crouch in Blätter für deutsche und internationale Politik vom November 2011
Wenn 147 Konzerne die ganze Wirtschaft kontrollieren
„Forscher der ETH haben die Weltwirtschaft systemtheoretisch unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: Ein paar Konzerne besitzen die Macht über den globalen Kapitalismus. Dies birgt hohe Gefahren…“ Artikel im Tagesanzeiger vom 23.10.2011
Ende der Ungleichheit? Kate Pickett und die Ökonomie des Reichtums
„Krank vor Ungleichheit: In Ländern mit starkem Einkommensgefälle leiden selbst Reiche mehr als sonst. Fand die Britin Kate Pickett heraus - und sprengte damit ein altes Ökonomendogma…“ Artikel von Thomas Fricke und Martin Kaelble in der FTD vom 19.01.2011 . Siehe dazu:
- Ökonomie: Das Problem der Schere zwischen Arm und Reich
„Ungleichheit zwischen Arm und Reich war Volkswirten lange egal. Die meisten Ökonomen hielten die Einkommensunterschiede gar für eine wichtige Voraussetzung für eine funktionierende Marktwirtschaft. Jetzt entdecken sie die Verteilungsfrage neu…“ Artikel von Olaf Storbeck im Handelsblatt vom 31.01.2011
- „Ich wäre glücklich, könnte ich mehr Steuern zahlen“
Die britische Gesundheitsforscherin Kate Pickett hat ein altes Dogma der Ökonomen geknackt. Sie wies nach, dass zu viel Ungleichheit nicht anspornt zu mehr Leistung, sondern allen schadet – auch den Reichen. FR-Interview von Jörg Schindler vom 28.1.2011
Die richtigen Fragen stellen
„Das ist die Geschichte einer Frau in Kanada, die begann, wirtschaftliche Fragen zu untersuchen. Die Schwierigkeiten, denen sie dabei begegnete, brachten sie zu der Schlussfolgerung, dass bestimmte Fragen nicht theoretisch, sondern nur praktisch beantwortet werden können, durch Menschen wie sie selbst. Zu dieser Erkenntnis hätte auch irgend jemand sonst, Mann oder Frau, an einem beliebigem Ort kommen können…“ Artikel von Ingo Schmidt in der Übersetzung von Hans-Frieder Hirsch und Eva-Maria Bach vom Februar 2009 . Der Beitrag ist zuerst unter dem Titel "Getting the Questions Right" in Monthly Review erschienen
Wir sind ein Volk von Turbokapitalisten
Video-Ausschnitt aus der Sendung "Neues aus der Anstalt" (ohne Datum) mit Hagen Rether bei youtube
Neoliberalismus. Analysen und Alternativen
Mit der vorliegenden Publikation (Hrsg.: Butterwegge, Christoph / Lösch, Bettina / Ptak, Ralf. 2008. 420 S. Geb., ISBN: 978-3-531-15186-1) werden erstmals verschiedene Ansätze der Neoliberalismusforschung im deutschsprachigen Raum zusammengeführt und gebündelt. In 21 Beiträgen setzen sich Autor(inn)en verschiedener Fachdisziplinen mit grundlegenden Fragen des neoliberalen Projekts, den Gründen seiner Wirkungsmächtigkeit, der widersprüchlichen Rolle des Staates und den Voraussetzungen und Ansätzen für eine postneoliberale Agenda auseinander. Siehe dazu:
Mit Vollgas gegen die Wand. Warum das derzeit herrschende Wirtschaftssystem die anstehenden, zivilisationsbedrohenden, globalen Probleme nicht lösen kann
„So langsam macht sich angesichts der permanent steigenden Preise für Rohstoffe, Lebensmittel und Energieträger so etwas wie Panik breit. Inzwischen hätten an die 85 Prozent aller Deutschen "regelrecht Angst" vor der anhaltenden Teuerung, ermittelte eine im Auftrag der ARD durchgeführte Umfrage. Jeweils um die Hälfte der an der Befragung beteiligten Personen gab an, bereits jetzt beim Autofahren und bei Lebensmitteln zu sparen und pessimistisch in die Zukunft zu blicken…“ Artikel von Tomasz Konicz in telepolis vom vom 13.07.2008
Wirtschaft verdient an der Armut
„Textil-Discounter, Budget-Hotels und Kleinwagen-Hersteller machen schon jetzt gute Geschäfte. Die Wirtschaft hat sich längst auf die wachsende Armut in Deutschland eingestellt…“ Artikel von Yasmin El-Sharif, Maren Peters und Juliane Schäuble im Tagesspiegel vom 20.5.2008
Die Schock-Strategie. Der Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus
Buch von Naomi Klein, erschienen im S. Fischer Verlag und aus dem Englischen übersetzt von Hartmut Schickert und Michael Bischoff und Karl Heinz Siber (Preis € (D) 22,90/Preis SFR 40,40 (UVP), 768 Seiten, gebunden, ISBN 978-3-10-039611-2). Siehe dazu:
- Informationen und Bestellmöglichkeit beim Fischerverlag sowie Infos zur Autorin und weitere Hinweise ebd.
- Blank is beautiful. Drei Jahrzehnte des weltweiten Plattmachens und Wiederaufbauens
Inhaltsverzeichnis und Einleitung von Naomi Klein – exklusiv im LabourNet Germany
- Naomi Klein deckt die „Meister-Erzählung“ und die Gewalt des Neoliberalismus auf. Doch „Die Schock-Strategie“ missfällt besonders deutschen Medienmännern.
Rezension der Rezensionen von Brigitta Huhnke vom 21.10.2007
- The Shock Doctrine Short Film
- Homepage von Naomi Klein
- Interviews mit und ein Beitrag von Naomi Klein - Übersetzung und Einführung durch Brigitta Huhnke bei NachDenkSeiten
- Alan Greenspan vs. Naomi Klein on the Iraq War, Bush's Tax Cuts, Economic Populism, Crony Capitalism and More Monday
Interview von Amy Goodman vom September 24th, 2007 bei Democracy now!
Christoph Butterwegge u.a.: Kritik des Neoliberalismus
Keine andere Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie beherrscht die Tagespolitik, aber auch die Medienöffentlichkeit und das Alltagsbewusstsein von Millionen Menschen fast auf der ganzen Welt so stark wie die neoliberale. Die Publikation versteht sich als kritische Einführung in den Neoliberalismus, skizziert seine ökonomischen Grundlagen und stellt verschiedene Denkschulen vor. Anschließend werden die Folgen neoliberaler Politik für Sozialstaat und Demokratie behandelt, etwa im Hinblick auf Maßnahmen zur Privatisierung öffentlicher Unternehmen, staatlicher Aufgaben und persönlicher Lebensrisiken. Das Buch richtet sich an Leser/innen, die nach Informationen über den Neoliberalismus, guten Argumenten für die Debatte darüber und gesellschaftspolitischen Alternativen suchen. Siehe dazu:
- Die Verlagshomepage zum Buch
Die Homepage zum Buch mit den Bestellmöglichkeiten. Das Buch ist soeben im VS-Verlag erschienen, kostet 12,90 €, hat 298 Seiten und die ISBN: 978-3-531-15185-4
- Das Inhaltsverzeichnis
- Christoph Butterwegge: Wie der Neoliberalismus das Gerechtigkeitsempfinden verändert
Vom Verfasser überarbeiteter Auszug aus: „Kritik des Neoliberalismus“ exklusiv im LabourNet Germany . Wir danken dem Autor und dem Verlag
- Privatisierung des Wohlfahrtsstaates gefährdet Demokratie
Interview von Michael Klarmann mit dem Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge auf telepolis vom 14.08.2007
Kapitalismus und Korruption. Zur politischen Ökonomie des Schwindels
„"Enrichissez vous" - Bereichert Euch! Mit dieser Parole kam das Juste Milieu des Großbürgertums, der Geldaristokratie einst in Frankreich zur Macht. Ein unschlagbares Programm von genialer Kürze. Wer sich bereichert, wie schamlos auch immer, nützt nicht nur sich selbst, sondern erweist dem Vaterland einen unschätzbaren Dienst - diese Botschaft hörten ManagerInnen und KapitaleigentümerInnen nur zu gerne…“ Artikel von Michael R. Krätke in ak - analyse & kritik - Zeitung für linke Debatte und Praxis vom 19.1.2007
Das Ende des Kapitalismus
Vortrag, den Elmar Altvater Anfang Januar vor dem Berliner Bildungsverein Urania gehalten hat , dokumentiert in der WoZ vom 20.4.06
Marx reloaded - Die Wiederkehr des ordinären Kapitalismus
Langfassung der Artikelserie von Winfried Wolf , zuerst erschienen in der jungen Welt im Dezember 2005. Inhalt: Die Globalisierung der Ungleichheit; Der kapitalistischen Krisenzyklus – Entzaubertes BRD-„Wirtschaftswunder“; Die politische Ökonomie von Reich und Arm; Krise des Profits – Antwort des Kapitals; Die Gesellschaft des Ich, Ich, Ich. Insgesamt 32 Seiten (156kB pdf)
Überflüssiger Kapitalismus
Ein Blick in die Wirtschaftspresse samt Einladung zur Diskussion.
"Wenn Siegerländer Sozialdemokraten die dunklen Seiten des Kapitalismus entdecken, Jesuiten-Intellektuelle darob die Glaubwürdigkeit der SPD bezweifeln und dagegen eine »substanzielle Kapitalismuskritik« einfordern und die IG Metall sich ihren Reim auf die Verhältnisse mittels einer Karikatur macht, die den metaphorischen Qualitäten des »Stürmers« in nichts nachsteht, ist Aufklärung gefragt..." Artikel von Slave Cubela,
erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 5/05.
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