"Ich
würde mehr Rabatz machen" Ein Interview über Klassenkampf
im Call Center
Die Linke spricht wieder über Prekarisierung,
zum Beispiel auf der Konferenz "Die Kosten rebellieren",
die Ende Juni in Dortmund stattfand. Dass auf Worte Taten folgen,
ist zwar nicht bewiesen, aber die anstehende Herbstkampagne gegen
die vierte Hartz-Reform des Arbeitsmarktes ist in dieser Hinsicht
ein Mutmacher: Protest gegen Prekarisierung von Arbeits- und Lebensverhältnissen.
Vor fünf Jahren, kurz nach der Existenzgeldkonferenz, die im
März 1999 in Berlin stattfand, gründete sich die Berliner
Call Center Offensive (CCO). Ihr Anliegen: Widerstand gegen Arbeitsbedingungen
in prekären Jobs zu organisieren. (vgl. ak 443) Die Beteiligung
an Arbeitskämpfen in einigen Berliner Call Centern (AudioService,
Hotline, ADM u.a.) hat die CCO auch überregional bekannt gemacht.
Mit ihrem Ansatz, Arbeitskämpfe jenseits der Gewerkschaft führen
zu wollen, ist die Gruppe dennoch eine Ausnahmeerscheinung geblieben.
Am Rande der diesjährigen Konferenz in Dortmund sprach ak mit
Christian und Tom von der CCO über ein Resümee ihrer Arbeit.
Das Interview, erschienen
in ak
- Zeitung für linke Debatte und Praxis / Nr. 486 / 20.8.2004
offene Call Center Agent-Treffen
der Call Center Offensive in Berlin
Die Call Center Offensive (CCO) richtet in Berlin
monatlich immer am 2. Donnerstag des Monats ein offenes Agenttreffen
aus, das sowohl dem Erfahrungsaustausch, als auch der Suche nach
Widerstands- möglichkeiten in der und gegen die Call Center
Arbeit dient. Die Schwerpunkte der nächsten sechs offenen Agenttreffen
thematisieren Problemfelder der Arbeit im Call Center und Handlungsbeispiele
bzw. -möglichkeiten. Zusätzlich bereitet die Call Center
Offensive für den 22.1..2001 eine Veranstaltung zu "Arbeitszwang:
Umschulungen, Fortbildungen und "Stelle statt Stütze"
vor, in der es um staatliche Förderprogramme geht, die Erwerbslose
und SozialhilfeempfängerInnen in Call Center-Arbeit zwingen
sollen.
Siehe das Programm
ver.di startet Kampagne bei Direktbanken -
"FiDi.direct" hat 'weiße Flecken' in Call Centern im Blick
ver.di geht bei den Direktbanken in die Offensive:
Mit einer langfristig angelegten Kampagne will die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
gezielt die Beschäftigten in den Call Centern der Kreditinstitute
ansprechen und damit Mitglieder in einer Branche gewinnen, die bislang
in weiten Teilen gewerkschafts- und tarifvertragsfrei ist. ver.di-
Pressemeldung vom 16. Mai 2001
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