Ziel: "Ausmerzung
von Störfaktoren". Mercedes Benz zahlte ein Prozent vom
Umsatz an argentinischen Gewerkschaftsboss
Artikel
von Gaby Weber über einen peinlichen Tarifvertrag zwischen
Mercedes Benz Argentinien (MBA) und der Automobilarbeitergewerk-
schaft SMATA: "Für die Firma und für Smata ist
es eine unbedingte soziale Verpflichtung, die Produktion zu verbessern,
indem alle negativen Faktoren, die den normalen Ablauf der Arbeit
und des Unternehmens schaden können, ausgemerzt werden."..."
Die insgesamt von der Automobilindustrie zu entrichtende Summe des
im Tarifvertrag vereinbarten "Beitrags zum Sonder-Fonds der
sozialen Aktion" dürfte an die 30 Millionen Dollar heranreichen.
Über das Geld verfügte José Rodriguez. Es ist mehr
als wahrscheinlich, daß mit diesem Geld der "Kampf gegen
die Subversion", das heisst die Todesschwadron finanziert werden
sollten. Letzten Freitag, den 13.12, fand in San Diego die FITIM-Stzung
statt, bei der diese Informationen vorlagen und ein Antrag auf Suspendierung
von Rodriguez - verworfen wurde....
BÜROKRATEN ALLER LÄNDER, VEREINT
EUCH. NUR DER GEWERKSCHAFTSCHEF WUSSTE NICHTS VON DEN MORDEN
Artikel von
Gaby Weber. "Unter dem Zeichen der internationalen
Solidarität sollte der 30. Kongress des Internationalen Metallgewerkschaftsbundes
(IMF) stehen, der vom 11. bis 15. November in Sydney stattfand.
(...)Streit hätte es bei der Wahl des neuen Exekutiv-Komitees
geben können. Dort thront seit Anfang der siebziger Jahre der
damalige und heutige Generalsekreär der argentinischen Automobilarbeitergewerkschaft
SMATA, José Rodriguez. Er soll während der Diktatur
mit den Militärs gemeinsame Sache gegen die linke Gewerkschaftsopposition
gemacht haben. Dies ist der IG Metall seit langem bekannt, aber
José Rodriguez gilt als Schützling des IMF-Präsidenten
Klaus Zwickel. (...)" Dieser Beitrag liegt ausschließlich
im LabourNet Germany vor, weil die IG Metall eine Veröffentlichung
abgelehnt haben soll - aber für solche Fälle sind wir
ja da!
"Für Erinnerung und Gerechtigkeit"
JOSÉ RODRÍGUEZ UND DIE VERSCHWUNDENEN VON MERCEDES
BENZ
Die Erklärung
von ehemaligen Mercedes-Arbeitern zum juristischen Fall der
"verschwundenen" Betriebsräte (Ex
Trabadores de Mercedes Benz por la Memoria y la Justicia)
liegt nun in der deutschen Übersetzung vor - wir danken Eva-Maria
Bach herzlichst!
Es handelt sich dabei um eine Reaktion auf die Zeugenaussage des
Gewerkschaftsbosses José Rodriguez, der im Exekutivkomitee
des internationalen Metallerverbandes IMF (Fitim auf spanisch) sitzt,
Präsident ist Klaus Zwickel. Die Erklärung hat ziemliche
Furore in Argentinien ausgelöst, weil ein Gewerkschafter HEUTE
- begleitet von vier Leibwächtern - vor Gericht erscheint und
sagt, er habe von alle dem nichts gewußt....
CGT und SMATA - die Rolle der argentinischen
Gewerkschaften beim Fall der "verschwundenen" Gewerkschafter von
Mercedes Benz
Auszüge
aus dem Buch "Die Verschwundenen von Mercedes-Benz" von Gaby Weber
(Verlag Assoziation A, Juni 2001, mitherausgegeben vom LabourNet
Germany
Subversive Elemente im Betrieb ausschalten
Die Verschwundenen von Mercedes-Benz und ein brisanter
Briefwechsel aus Deutschland. Artikel
von Gaby Weber in Vorabdruck aus ila 259 vom Oktober 2002. Aus
dem Text: "...In Argentinien ermittelt das Wahrheitstribunal
in La Plata. Das Gericht soll das Schicksal der während der
Militärdiktatur (1976-83) in der Provinz Buenos Aires Verschwundenen
aufklären, verurteilen kann es wegen der noch geltenden Amnestiegesetze
niemanden. Dabei kam die zwielichtige Rolle des damaligen und heutigen
Chefs der rechtsperonistischen Automobilarbeiter SMATA José
Rodríguez ans Licht. Nun geriet durch einen Briefwechsel
aus Deutschland auch Carlos Ruckauf, derzeit Außenminister
und bis März 1976 Arbeitsminister Argentiniens unter Druck...."
Gute Beziehungen zu den Folterern. Der vergessliche
Gewerkschaftsboss
"Seit den 70er-Jahren leitet José Rodríguez
die argentinische Automobilarbeitergewerkschaft Smata. Er hatte
die linken Betriebsräte von Mercedes aus der Gewerkschaft ausgeschlossen,
weil sie "von der Subversion adoptiert" waren, wie er
am 4. November 1975 dem Justizministerium mitteilte. Ihre Namen
gaben Smata-Funktionäre an die Werksleitung weiter, und diese
gab sie an die Politische Polizei...."
taz-Bericht vom 30.7.02
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