IG Metall verweigert Hilfe für Daimler-Chrysler-Weltkonferenz
Internationale Betriebsräte und Vertrauensleute des Konzerns tagen in Berlin / Gewerkschaft spricht von "Privatinitiative". Artikel von Gaby Weber in Frankfurter Rundschau vom 11.04.2006 . Aus dem Text: " . Vielleicht ist der Organisation das Thema Argentinien zu unbequem, dass in Berlin eine Rolle spielt. Denn IG-Metall-Chef Jürgen Peters hat auch die Fragen nicht beantwortet, warum sich die Gewerkschaft während der Militärdiktatur in Argentinien nicht um verfolgte Kollegen gekümmert habe - und welche Lehren sie heute aus diesem Verhalten in den 70er Jahren zieht. (.) Die IG Metall arbeitete jahrzehntelang mit der als korrupt geltenden Smata und ihrem Generalsekretär und Vizepräsidenten des Internationalen Metallarbeiterbund, José Rodríguez, zusammen, der die verschwundenen Betriebsräte als "Subversive" denunziert hatte. "Wir haben den Kollegen Klemm um Hilfe bei der Aufklärung des Schicksals unserer Compañeros gebeten und ihn nach Buenos Aires eingeladen, aber er lehnte ab", klagt Eduardo Fachal, ehemaliger Betriebsrat bei Mercedes Benz Argentina, der zur Weltkonferenz angereist ist. "Wir fühlen uns von der deutschen Gewerkschaftsspitze verraten."." Siehe dazu auch
- 2 e-mail-Anfragen von Gaby Weber an Jürgen Peters (IG Metall), die bis heute unbeantwortet blieben. Aus dem Text: ".Ich habe zahlreiches Material des Betriebsrates in Untertuerkheim gesichtet und auch das IGM-Archiv und bin dabei nicht auf Dokumente gestossen, aus denen hervorgeht, dass sich die IG Metall nachdruecklich um das Schicksal ihrer Kollegen gesorgt haette, obwohl damals in der Presse von den massiven Menschenrechtsverletzungen in der argentinischen Diktatur haeufig die Rede war. Ich bin aber auf Dokumente gestossen, aus denen hervorgeht, dass etwa Daimler-Vorstandsmitglied Hanns-Martin Schleyer Eugen Loderer gegenueber beruhigend versichert, dass die argentinische Werksleitung immer scharf gegen Subversive im Betrieb vorgegangen ist. Eine Rueckfrage oder ein Widerspruch des Kollegen Loderer fehlt in diesen Unterlagen. Mir ist auch die jahrzehntelange Unterstuetzung der IG Metall Spitze fuer den argentinischen Chef der Automobilarbeitergewerkschaft, Jose Rodriguez, bekannt, welcher mit den Repressionskraeften zusammen gearbeitet hat und zumindest bis zum Putsch dafuer ein Prozent des Umsatzes kassiert hat (so steht es im Tarifvertrag)."
Daimler soll
Gewerkschafter an Terrorregime ausgeliefert haben. Konzern-Betriebsräte
verlangen Aufklärung über mutmaßliche Morde
Artikel
von Boris Kanzleiter
in der Berliner Zeitung vom 27. November 2000. Aus dem Text: "Der
mutmaßliche Mord an mindestens 13 Betriebsräten eines Daimler-Werkes
in Argentinien Mitte der 70er Jahre wird für den Daimler-Chrysler-Konzern
zunehmend zu einem Problem (...)"
Untertürkheimer Daimler Betriebsräte wollen
Antworten vom Vorstand
Pressemitteilung
vom 27.11.2000
Stellungnahme von Jürgen Stamm
1. Bevollmächtigter
der IG Metall Stuttgart zum Fall der 1976/77 verschwundenen
Gewerkschafter bei Daimler-Benz in Argentinien |