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Updated: 18.12.2012 15:51
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2 e-mail-Anfragen von Gaby Weber an Jürgen Peters (IG Metall), die bis heute unbeantwortet blieben


Date: Wed, 05 Apr 2006 11:30:59 -0300
To: juergen.peters@igmetall.de
From: Gaby Weber
Subject: ig metall und die menschenrechte/ fall argentinien

Sehr geehrter Herr Peters,

ich hatte Sie am 19. Maerz per email um einige Informationen gebeten, wie die IGMetall das Thema MEnschenrechte-Argentinien behandelt und behandelt hat. Wie Ihnen sicher bekannt ist, werde ich am 9. April in Berlin vor Daimler-Betriebsraeten ueber den Fall "mercedes benz argentina" sprechen.
Ich waere Ihnen dankbar, wenn Sie mir meine Fragen beantworten koennten.
Ich haenge die email noch einmal dran.

Mit freundlichen gruessen
gaby weber


Lieber Kollege Peters,

ich werde im April einen Vortrag vor Betriebsraeten aus aller Welt ueber das Thema "IG Metall und die Menschenrechte in Argentinien" (waehrend der Diktatur) halten, es geht dabei im besonderen um den Fall der verschwundenen Betriebsraete von Mercedes Benz.

Ich habe zahlreiches Material des Betriebsrates in Untertuerkheim gesichtet und auch das IGM-Archiv und bin dabei nicht auf Dokumente gestossen, aus denen hervorgeht, dass sich die IG Metall nachdruecklich um das Schicksal ihrer Kollegen gesorgt haette, obwohl damals in der Presse von den massiven Menschenrechtsverletzungen in der argentinischen Diktatur haeufig die Rede war. Ich bin aber auf Dokumente gestossen, aus denen hervorgeht, dass etwa Daimler-Vorstandsmitglied Hanns-Martin Schleyer Eugen Loderer gegenueber beruhigend versichert, dass die argentinische Werksleitung immer scharf gegen Subversive im Betrieb vorgegangen ist. Eine Rueckfrage oder ein Widerspruch des Kollegen Loderer fehlt in diesen Unterlagen. Mir ist auch die jahrzehntelange Unterstuetzung der IG Metall Spitze fuer den argentinischen Chef der Automobilarbeitergewerkschaft, Jose Rodriguez, bekannt, welcher mit den Repressionskraeften zusammen gearbeitet hat und zumindest bis zum Putsch dafuer ein Prozent des Umsatzes kassiert hat (so steht es im Tarifvertrag).

Fuer den Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Daimler Chrysler, Erich Klemm, ist das Thema "Verschwundenen" nie ein Anlass groesserer Sorge gewesen und mit dem umstrittenen und von Daimler bezahlten Gutachten des Herrn Tomuschat erledigt. Weitere Informationen von argentinischen Arbeitern hat Herr Klemm abgelehnt.

Nach meinen bisherigen Informationen hat sich die IG Metall wenig bzw. gar nicht um ihre verfolgten Kollegen in der Diktatur gekuemmert, auch nicht nachdem in Argentinien wieder Demokratie eingekehrt war. Es soll, nach meinen Informationen, Anfang der achtziger Jahre eine IGM-Delegation nach Argentinien geschickt worden sein, die auch im Werk von Mercedes Benz empfangen wurde und von den zahlreichen Verschleppungen und Morden erfahren hat. Diese Delegation soll Mithilfe bei der Wahrheitsfindung versprochen haben, aber erfolgt ist nie etwas. Welche Gruende hatte dies?

Moeglicherweise fehlen mir Informationen und daher bitte ich Sie, mir diese Informationen zukommen zu lassen. Konkret geht es darum, was die IG Metall getan hat, die in Argentinien verfolgten Gewerkschafter zu schuetzen und Oeffentlichkeit herzustellen?

Fuer eine baldige Antwort waere ich Ihnen dankbar. Mit freundlichen Gruessen
Gaby Weber


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